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Veröffentlicht am 12.07.2021

mitreißende historische Romanze mit ganz viel Spannung und überraschenden Wendungen

Das Spiel der Ketzerin
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Rezension: Das Spiel der Ketzerin von Manuela Schörghofer, vom Harper Collins Verlag, 479 Seiten
Handlung: Was haben ein niederträchtiger Komtur, eine liebenswerte, raffinierte Grafentochter und ein sympathischer ...

Rezension: Das Spiel der Ketzerin von Manuela Schörghofer, vom Harper Collins Verlag, 479 Seiten
Handlung: Was haben ein niederträchtiger Komtur, eine liebenswerte, raffinierte Grafentochter und ein sympathischer Ordensritter gemeinsam?
Sie alle sind Teil einer Geschichte, die den Leser sofort gefangen nimmt und die man Seite für Seite regelrecht verschlingt, weil sie von Anfang bis Ende so spannend und mitreißend geschrieben ist.
Eindruck: Wieder einmal hat mich die Autorin mit ihrem historischen Roman komplett überzeugt, auch was gewisse historische Hintergründe betrifft. Gebannt verfolgt man, wie der Grafentochter Alida nichts anderes übrig bleibt, als eine andere Identität anzulegen, um ihr Leben und das ihres Vaters zu retten, verfolgt von einem Ordensritter, der durch einen rachsüchtigen Komtur in die Irre geführt wird.
Aber fasziniert hat mich das Zusammenspiel von Spannung, Romantik und Humor, die die Geschichte so lebendig gestaltet haben, dass man das Gefühl hatte, direkt in die jeweiligen Szenen einzutauchen und nicht nur stiller Leser zu sein.
Besonders die ansteigende Spannung, das Spüren von Gefahr und die Jagd ist so gnadenlos, dass man gar nicht mehr weiß, wem man noch trauen kann- bis zum Schluss ist alles offen und nicht durchschaubar.
Personen: Alida überzeugt durch ihre teilweise trotzige, aber mutige Art und ist auch so manches Mal um einen lustigen Spruch nicht verlegen.
Richard ist ein stiller, gläubiger Mensch, der alles genau durchdenkt und plant, aber furchtlos seine Aufträge ausführt. Allerdings wird er hier oftmals aus der Reserve gelockt, was mich so manches Mal zum schmunzeln gebracht hat.
Der treue Bertram genauso wie der Truchsess Volkmar sind für mich besondere Personen, die man sofort ins Herz schließt. Jede Rolle wirkt genau passend, egal ob gut oder böse.
Das Cover und der Titel gefallen mir sehr und erzeugen genau die richtige Stimmung, die vermittelt werden soll.
Gesamteindruck: Überraschende Wendungen, spannende Handlung, überzeugende Charaktere machen diese Erzählung zu etwas ganz besonderem, absolute Leseempfehlung und
5★★★★★sind absolut verdient.

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Veröffentlicht am 15.06.2021

Die verschwundenen Mädchen

Die Kräutersammlerin
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Ich liebe es, Bücher aus dem Mittelalter zu lesen, besonders wenn es noch wissenswerte Hintergründe liefert. Sowohl was die Heilkunst zur damaligen Zeit angeht, aber auch die Tätigkeit der Flösser ist ...

Ich liebe es, Bücher aus dem Mittelalter zu lesen, besonders wenn es noch wissenswerte Hintergründe liefert. Sowohl was die Heilkunst zur damaligen Zeit angeht, aber auch die Tätigkeit der Flösser ist interessant geschildert und wurde genau passend in der Geschichte integriert.
Das Cover vermittelt eine düstere Stimmung durch den Dunst über dem Wald und steigert noch mehr die Spannung und Erwartungshaltung.
Die Geschichte spielt im Schwarzwälder Schiltachtal und von Anfang bis Ende wird man wirklich mit verschiedenen spannenden Geschehnissen überrascht. Ein totes Mädchen lässt Fragen aufkommen und während die tapfere, mutige und sympathische Heilerin Johanna versucht, die Zusammenhänge zu finden, wird sie immer mehr in ein Abenteuer hineingezogen, was wirklich überraschende Wendungen nimmt. Besonders wenn Alchemie und Wahnsinn aufeinander treffen, man nicht mehr weiß, wer Freund oder Feind ist, wer dahinter stecken könnte und auch die Einheimischen sich seltsam verhalten.
Die Charaktere sind dafür sehr gut ausgewählt und passend umschrieben und die Handlung ist so spannend geschildert, dass man das Gefühl hat, man kann die Gerüche des Waldes, die Nebel, die Spannung und Eindrücke am eigenen Körper spüren. Und natürlich wurde im Mittelalter nicht zimperlich gehandelt und gewisse Abläufe sind auch nicht immer so angenehm.
Ein besonderes Highlight für mich war das Wolfsmädchen, die einen ganz speziellen Platz in der Geschichte verdient hat, gerade weil die Wölfe die Dramatik noch verstärkt haben und genau das mich am meisten überrascht hat.
Die Handlung des Alchemisten fand ich etwas unverständlich und nicht ganz nachvollziehbar, was den Sternabzug erklärt, aber sonst ist die Erzählung echt spannend und überraschend, teilweise zwar auch etwas düster aber durch etliche schöne niedliche Passagen wieder etwas ausgewogen.

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Veröffentlicht am 16.05.2021

Nichts ist wie es scheint

Gegen jedes Gebot
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Wie schon nach dem 1.Band "Gegen die Spielregeln" erhofft, ist mit "Gegen jedes Gebot" nun die Fortsetzung erschienen und die Geschichte um Alessa als Studentin im Women´s Medical College in New York ...

Wie schon nach dem 1.Band "Gegen die Spielregeln" erhofft, ist mit "Gegen jedes Gebot" nun die Fortsetzung erschienen und die Geschichte um Alessa als Studentin im Women´s Medical College in New York wird weitererzählt. Und schon steckt sie mitten in einem Mordfall, bei dem nicht ganz klar ist, ob er in irgendeinem Zusammenhang zu dem Raub in einer der größten Brauereien steht.
Das Zusammenspiel zwischen fiktiver Geschichte und gesellschaftspolitischen Ereignissen, in diesem Fall die Arbeiterbewegung, ist wunderbar gelungen und bringt gute Abwechslung, denn so entsteht ein größeres Verwirrspiel in diesem Krimi. Liebgewordene Charaktere kommen Stück für Stück wieder hervor, das Leid, was sie alle voneinander getrennt hat wird so bewegend hervorgehoben und man leidet richtig mit ihnen.
Wer denkt, hier auf einen einfachen Mordfall zu treffen, der schnell durchschaubar ist, wird schnell sehen, dass nichts so ist wie es scheint und es überschlagen sich sowohl die Ereignisse, als auch die überraschenden Wendungen. Auch die jeweiligen Personen sind gut umschrieben, so dass man ihre Empfinden, Gedankengänge und auch ihre Persönlichkeit absolut nachvollziehen kann und sich gut in die Situation reindenken kann. Das macht es gleich noch spannender, denn so wird dieser Krimi noch lebendiger und authentischer.
Die Kapitel sind sehr kurzweilig und die Überschrift erklärt. wo genau die Handlung gerade spielt, das hat mir besonders gut gefallen. Ebenso auch, dass es abwechslungsreich, unterhaltsam und auch mit einigen lustigen Szenen geschrieben ist.
Das Cover passt super zu dem vorherigen Band und hat auch hier Wiedererkennungswert. Der Titel passt gut auf die ganze Geschichte, gerade weil hier verschiedene Handlungsstränge alle in irgendeiner Weise miteinander zu tun haben.
Etwas mehr Entwicklung im romantischen Bereich hätte ich mir noch gewünscht, das war etwas sehr knapp und ging etwas unter, dennoch hat mir die Geschichte gut gefallen und ich freue mich schon auf die Fortsetzung.

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Veröffentlicht am 14.05.2021

Der Sebastian Club ermittelt wieder- ein Orchester in Not

Die letzte Sinfonie
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Obwohl sich der Sebastian Club vorgenommen hat, den Fall des ermordeten Clubmitglieds Professor Brown aufzuklären und seinen hinterlassenen merkwürdigen Hinweisen nachzugehen, haben sie es zeitgleich mit ...

Obwohl sich der Sebastian Club vorgenommen hat, den Fall des ermordeten Clubmitglieds Professor Brown aufzuklären und seinen hinterlassenen merkwürdigen Hinweisen nachzugehen, haben sie es zeitgleich mit einem Todesfall des Boston Orchestras zu tun. Doch je mehr sie in den Fall eintauchen, desto merkwürdiger wird dies, denn scheinbar war der Trompeter nicht sehr beliebt und hat sich viele Feinde gemacht. Genau dieses Katz- und Maus-Spiel mit dem Mörder ist total interessant aufgebaut, weil das Orchester ihre Veranstaltungen nicht absagen kann und die Ermittlung sich bis nach Karlsbad erstreckt, wo sogar der Club selber in Gefahr gerät.
Immer wieder denkt man, jetzt schon aufgelöst? und dann kommt das nächste und wieder eine andere Wendung, so als wenn der Mörder sich über sie lustig macht.
Was mir gefällt, ist zum einen wieder das Cover, das Wiedererkennungswert für diese Reihe hat, zum anderen aber auch, weil die Ermittlungen immer aus der jeweiligen Perspektive eines der Mitglieder erzählt wird, inwieweit sie gerade in den Ermittlungen stecken, was sie empfinden, aber auch wie ihr Privatleben gerade verläuft- so hat jeder eine eingebaute eigene Geschichte und man lernt den Club dadurch noch besser kennen und weiß, wie so jeder arbeitet und was seine Spezialgebiete sind.
Auch die romantische Seite zwischen Crispin und "Freddie" wird weitererzählt, denn eigentlich ist ein weibliches Mitglied eher untypisch.
Ein wenig hat mir dieses gewisse Etwas in dem Fall gefehlt - es wird zwar ermittelt und es passieren etliche Zwischenfälle, aber es irgendwie wurde durch die vielen Clubsitzungen mehr geredet, als dass wirklich was passiert ist, so dass der Spannungsbogen ein wenig auf der Strecke blieb.
Leider war es auch schwierig im Ebook, trotz der unterschiedlichen Kapitel, dem Stoff zu folgen, weil einige Übergänge so abrupt waren, dass man erstmal überlegen musste, warum wird hier jetzt gesprungen. Das hat den Schwung der Story etwas genommen.
Trotzdem mag ich die Geschichten über den Sebastian Club und freu mich auch schon auf weitere. Der Schreibstil ist unterhaltsam, Momente werden gut eingefangen und mit dem Ergebnis rechnet man überhaupt nicht.

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Veröffentlicht am 11.05.2021

wenn man wirklich frei sein will

Die Rebellinnen von Oxford - Verwegen
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Schon das Cover hat mich neugierig gemacht, denn man braucht nicht unbedingt Gesichter, um etwas spezielles auszudrücken und die Farben sind schön gewählt. Dann noch die Kurzbeschreibung dazu und da konnte ...

Schon das Cover hat mich neugierig gemacht, denn man braucht nicht unbedingt Gesichter, um etwas spezielles auszudrücken und die Farben sind schön gewählt. Dann noch die Kurzbeschreibung dazu und da konnte ich gar nicht anders als es zu lesen zu wollen und es hat mich wirklich überrascht.

In einer Zeit, wo es um mehr Freiheiten auch für Frauen geht, gelingt es Annabelle, ihr Wissen in Oxford vertiefen zu können. Auf diesem Wege begegnet sie eher überraschend Sebastian Montgomery. Wie die Autorin sowohl den großen Wissensdurst und die klugen Gedankengänge herausarbeitet, die sie aus einem Leben helfen, das ihr bisher nur Nachteile brachte, gemischt mit den unterschiedlichen Gefühlen zwischen Annabelle und Sebastian sind absolut genial. Besonders wenn Annabelles Argumente wirklich schlagkräftig sind und teilweise auch sehr lustige Diskussionen entfachen- das hat die ganze Geschichte noch lebendiger gemacht.
Als Leser spürt man die aufkommenden Gefühle, dieser Kampf im Zweiklassendenken, dieser Wunsch geliebt zu werden - man konnte jede Emotion sofort mitempfinden, und man konnte sogar dieses Kribbeln und diese besonderen Momente selbst spüren.

Kleiner Kritikpunkt war die plötzliche Wendung am Ende, das war mir etwas zu abrupt, auch wenn ich es die ganze Zeit schon gehofft habe. Aber weil davon das komplette Buch ja aufbaut, kam der Sinneswandel doch eher überraschend und die ganzen Folgen etwas unter.
Ebenso wie Sebastian sich gegenüber seinem Bruder verhält, gefiel mir an vielen Stellen leider nicht so- auch wenn er ein Draufgänger war, aber das rechtfertigt noch nicht, so zu reagieren und alles zu übersehen, was an Argumenten und Erklärungen kommt. Genauso wie das Verhalten der neuen Freundinnen von Annabelle, die zwar jede auf ihre Weise sehr liebenswert und auch besonders sind, aber wenn es drauf ankommt, auch schnell verschwunden sind und Annabelle sich selbst überlassen haben, auch wenn sie hinterher versucht haben, dann Wiedergutmachung durch verschiedene Aktionen zu leisten und auf ihre Vorsicht aufgrund ihrer Herkunft verweisen.

Ansonsten ist es ein abwechslungsreicher, romantischer Debütroman, und wie ich sehen konnte, werden die Freundinnen auch noch ihre eigenen Geschichten erhalten. Cover, Schreibstil, Geschichte - schön entwickelt und ausgearbeitet-mit einer besonderen und überraschenden Prise Romantik.

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