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Veröffentlicht am 26.05.2024

Was geschah im Mysterious House?

Season Sisters – Sommerstürme
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Season Sisters – Sommerstürme ist der zweite Band der vierteiligen Reihe. Auch dieser Band hat ein wunderschönes Cover mit Bienen und Sonnenblumen.
Summer ist die älteste der vier Season Schwestern. Sie ...

Season Sisters – Sommerstürme ist der zweite Band der vierteiligen Reihe. Auch dieser Band hat ein wunderschönes Cover mit Bienen und Sonnenblumen.
Summer ist die älteste der vier Season Schwestern. Sie ist Lehrerin und kümmert sich in ihrer Freizeit um ihre Eltern und die jüngste Schwester Autumn, die mehr schlecht als recht eine Biofarm bewirtschaften.
Als sie mitbekommt, dass Bryan, der Vater ihrer neuen Schülerin Phoebe, seine kleine Tochter auf Festivals mitnimmt, ohne sie von der Schule abzumelden, ist sie entsetzt. Sie denkt an ihre Kindheit zurück, als ihre Eltern permanent im Drogenrausch waren und wechselnde Sexualpartner hatten. Genauso stellt sie sich das Treiben auf einem Musikfestival vor. Sie nimmt sich vor, Phoebe vor Erfahrungen, die sie machen musste, zu beschützen. Bryan ist Mitglied einer Band und bietet Summer an, Phoebe und ihn zu einem Festival zu begleiten. Summer erkennt, dass Bryan ganz anders ist, als sie gedacht hatte. Zu Phoebes großer Freude freunden die beiden sich an. Gemeinsam besichtigen sie das Haus, das Bryan von seiner verstorbenen Frau geerbt hatte. Ein Haus, das offiziell leer steht, in dem es aber deutliche Anzeichen dafür gibt, dass zumindest einige Zimmer bewohnt sind.
1895: Deirdre ist 30, als ihr Mann bei einem Unfall stirbt. Statt zu trauern ist sie erleichtert. Gustav war ein gewalttätiger Mensch, der nicht nur seine Frau, sondern auch seine weiblichen Bediensteten missbraucht und misshandelt hatte. Deidre erbt mehrere Häuser von Gustav, eins davon in Nordwales. Bei der Besichtigung des Hauses kommt ihr eine Idee. Sie möchte anderen Frauen helfen, die sich gegen ihre brutalen Ehemänner oder Dienstherren nicht wehren können, sie sind ihnen hilflos ausgeliefert, da Vergewaltigung in der Ehe und häusliche Gewalt damals nicht strafbar war. Gemeinsam mit dem ihr treu ergebenen Butler und dessen Cousin gründen sie das Netzwerk der Thieves of virgins.
Zwei schöne Liebesgeschichten, die mir beide gut gefallen haben. Über Summers Entwicklung habe ich mich sehr gefreut. Raffiniert verbindet die Autorin die Schicksale von Deidre und Summer duch das Mysterious House. Ich bin schon sehr auf Band 3, Autumns Geschichte, gespannt, in dem wir auch einiges über die Mutter der vier Schwestern erfahren. Von mir eine Leseempfehlung für die Reihe der Season Sisters.

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Veröffentlicht am 24.05.2024

Spannendes und intensives Familiendrama

Ein Ort für immer
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Vor einigen Jahren habe ich bereits ein Buch des irischen Autors Graham Norton gelesen, das mir gut gefallen hat. Auch sein neuestes Buch „Ein Ort für immer“ konnte mich begeistern.
Carol, Lehrerin, geschieden ...

Vor einigen Jahren habe ich bereits ein Buch des irischen Autors Graham Norton gelesen, das mir gut gefallen hat. Auch sein neuestes Buch „Ein Ort für immer“ konnte mich begeistern.
Carol, Lehrerin, geschieden und Mutter eines Sohnes, geht eine Beziehung mit Declan ein, dem Vater einer ihrer Schülerinnen. Declan ist alleinerziehend, seine Frau hat ihren Mann und die beiden Kinder Kilian und Sally verlassen, als die Kinder noch klein waren. Weder die Kinder noch Declan haben je wieder von ihr gehört. Nach dem Auszug der Kinder zieht Carol zu Declan, sie führen eine Beziehung, in der Carol sich Declans Wünschen unterordnet. Nichtsdestotrotz glaubt sie, in Declan ihr spätes Glück und eine große Liebe gefunden zu haben.
Als Declan dement wird, beschließt Kilian, ihn in einem Pflegeheim unterzubringen und das Haus zu verkaufen. Für Carol bricht eine Welt zusammen, da sie Declan lieber selbst in seinem Haus gepflegt hätte. Hinzu kommt, dass Declan immer wieder betont hatte, dass das Haus auf keinen Fall verkauft werden darf.
Carols Eltern Moira und Dave sind Inhaber einer großen und erfolgreichen Café-Kette. Als Carol von Kilian auf die Straße gesetzt wird, beschließen sie, Declans Haus für sie zu kaufen. Als sie das leere und unbewohnte Haus zum ersten Mal betreten, steigt ihnen ein übler Geruch in die Nase, im Keller machen sie einen grausigen Fund.
Was für ein intensives und spannendes Familiendrama! Sympathisch waren mir nur Moira und Dave, insbesondere Moira, die voller Tatendrang und Elan sofort dazu übergeht, sich um den Fund zu kümmern. Moira war für mich die Heldin des Buches, tatkräftig und mutig trotz ihres hohen Alters.
Carol hingegen ist durchgehend zögerlich und unentschlossen. Schon immer hatte sie ihre eigenen Wünsche und Hoffnungen hintenangestellt und sich stets dem Willen ihres Ex-Mannes oder ihres Lebensgefährten gebeugt.
Declans Tochter Sally ist eine scheue junge Frau, die in einem vernachlässigten Cottage lebt, keine Freunde hat und ihre Freizeit damit verbringt, in den Sozialen Medien am Leben anderer teilzunehmen. Es scheint, dass es der Verlust der Mutter war, der sie zu dem introvertierten Menschen gemacht hatte, der sie geworden ist, vielleicht haben aber auch noch andere Geschehnisse dazu beigetragen.
Declans Sohn Kilian hingegen ist sehr selbstbewusst und von sich überzeugt. Die Besuche bei seinem Vater im Pflegeheim sieht er als lästige Pflicht, die er erfüllen muss, um vor anderen gut dazustehen. Das Verhältnis zu seinem Vater war schon immer kühl und distanziert. Sein Mann Colin geht ihm immer mehr auf die Nerven, er bereut es, ihn geheiratet zu haben, zumal sich dieser auch noch nach einem Baby sehnt, eine Sehnsucht, die Kilian nicht nachvollziehen kann. „Der Gedanke an ein Baby machte ihn nur noch beklommen und mutlos. Es war das „für immer“ daran. Es war, als würde er eine riesige, teure Jacht kaufen, für deren Wartung und Instandhaltung er ohne Ende zahlen müsste, obwohl er nicht segeln konnte und auch nicht den Wunsch verspürte, es zu lernen.“
Der Schreibstil des Autors, die Atmosphäre und das Setting gefielen mir ausnehmend gut, und auch wenn ich mich mit keinem der Charaktere identifizieren konnte, so konnte ich deren Gedanken und Taten doch nachvollziehen. An mehreren Stellen musste ich lachen oder schmunzeln, so dass der Roman für mich was von einer Tragikomödie hatte. Ich empfehle das Buch nicht nur Krimileser*Innen, sondern vor allem auch allen, die sich gern in Familiendramen verlieren.

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Veröffentlicht am 18.05.2024

Schlaflosigkeit garantiert

Das Baumhaus
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Wow! Mit diesem Thriller habe ich mir die Nacht um die Ohren geschlagen, weil ich nicht aufhören konnte zu lesen! Ich muss unbedingt auch „Wolfskinder“ lesen, den ersten Thriller der Autorin.
Henrik, Nora ...

Wow! Mit diesem Thriller habe ich mir die Nacht um die Ohren geschlagen, weil ich nicht aufhören konnte zu lesen! Ich muss unbedingt auch „Wolfskinder“ lesen, den ersten Thriller der Autorin.
Henrik, Nora und Fynn möchten ihren Urlaub im Haus von Henriks verstorbenem Großvater in Västernorrland in Schweden verbringen. Das Haus liegt mitten im Wald und ist sehr vernachlässigt. Henrik verbindet mit dem Haus Erinnerungen an Ferien in Schweden bei seinem Großvater. Als er im Wald ein Baumhaus entdeckt, kommen Erinnerungen an eine Begebenheit in ihm hoch, die er jahrzehntelang verdrängt hatte.
Als Fynn während eines Spiels mit seinem Vater verschwindet, ist Nora am Boden zerstört. Sie glaubt zu wissen, wer Fynn entführt hat und macht sich deswegen riesige Vorwürfe.
Rosa hat in forensischer Botanik promoviert, im Fokus ihrer Forschung steht die Auswirkung organischer Zersetzung auf die Vegetation, das heißt, sie untersucht wie sich Tierkadaver auf die Bäume in ihrer unmittelbaren Umgebung auswirken. Nachdem sie bei einer Grabung auf menschliche Knochen stößt, bittet die Polizei sie um Hilfe bei der Suche nach weiteren Skeletten, da in der Gegend in den vergangenen Jahren mehrere Kinder verschwunden sind.
Marla ist eins der verschwundenen Kinder. Sie wird von einem Mann in einem Baumhaus gefangen gehalten. Wenn er zu ihr kommt, wird sie einer strengen, beinahe militärischen Ausbildung unterzogen, manchmal nimmt er sie mit auf Elch- oder Bärenjagd.
Die Kapitel sind abwechselnd aus der Sicht von Rosa, Henrik, Marla und Nora geschrieben. Am meisten mochte ich Rosa, die in ihrer Kindheit aufgrund ihrer seltsamen Art und ihrer morbiden Faszination an allem Totem eine Außenseiterin war. Zusammen mit ihrem Vater pflegt sie ihren Bruder, der nach einem Sportunfall querschnittsgelähmt ist.
Nora war für mich keine Sympathieträgerin. Ich fand es schlimm, dass sie ihrem Mann nicht vertraut und seine Aussagen grundsätzlich ins Reich der Fantasie verfrachtet oder ihn gar des Lügens bezichtigt hatte.
Es war faszinierend mit zu verfolgen, wie Henriks Erinnerungen an das Baumhaus und seinen geliebten Großvater wiederhergestellt wurden.
Die Auflösung war überraschend, der Weg dahin mit unvorhersehbaren Twists gepflastert. Ein spannender Thriller, den ich sehr gern weiterempfehle.

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Veröffentlicht am 18.05.2024

Maya-Stätten, Tortillas und Liebe

Die Blumentöchter (Die Blumentöchter 1)
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Das wunderschöne Cover und der Blumenfarbschnitt haben mein Interesse für das Buch geweckt. Die Beschreibung im Klappentext erinnert an Die Sieben Schwestern-Reihe von Lucinda Riley, die ich sehr gern ...

Das wunderschöne Cover und der Blumenfarbschnitt haben mein Interesse für das Buch geweckt. Die Beschreibung im Klappentext erinnert an Die Sieben Schwestern-Reihe von Lucinda Riley, die ich sehr gern gelesen habe. Leider kann das Buch aber nicht mit der Riley-Reihe mithalten.
Dalia lebt bei ihren Großeltern auf Cornwall. Rose und Albert Carter besitzen eine große Gärtnerei, ihre fünf Kinder haben sie nach Blumen benannt: Camellia, Lilian, Sage, Cedar und Nara.
Camellia ist bei der Geburt ihrer Tochter Dalia gestorben. Dalia (28) ist Graphikdesignerin. Sie genießt das Leben auf dem Anwesen Blooming Hall, bedauert jedoch, dass sie weder ihre Mutter noch ihren Vater kennenlernen durfte.
Nach dem Tod ihrer Großmutter Rose findet sie einen Brief, den ihr Vater Riccardo an Rose geschrieben hat. Daraus geht hervor, dass er glaubt, dass Dalia genau wie ihre Mutter gestorben ist. Dalia fasst den spontanen Entschluss, in Mexiko nach ihrem Vater zu suchen.
Der Roman beschreibt abwechselnd Dalias Suche nach ihrem Vater in der Gegenwart und Camellias Zeit in Mexiko neunundzwanzig Jahre zuvor.
Wir bekommen eine Fülle von Informationen über Mexiko, diverse Maya-Kultstätten, mexikanische Traditionen, Feste, die mexikanische Esskultur und die dortigen Spezialitäten rund um Tortillas, die zu jeder Mahlzeit gereicht werden. „Sie fragte sich, ob sie jemals so viel gegessen hatte und wunderte sich, dass nicht die komplette Bevölkerung des Landes unter extremem Übergewicht litt.“ (S. 303) Stellenweise erinnert das Buch an einen Reiseführer, so detailliert werden die Maya-Stätten und Sehenswürdigkeiten beschrieben.
Camellia verliebt sich in Riccardo, Dalia verliert ihr Herz an Pablo. Dalia fühlt sich in Mexiko von Anfang an sehr heimisch, zumal sie Spanisch spricht und mit ihrem olivfarbenen Haar und den schwarzen Haaren wie eine Mexikanerin aussieht.
Sowohl Camellias als auch Dalias Geschichte sind vorhersehbar und halten kaum Überraschungen parat. Wie bereits erwähnt ist der Schreibstil eher nüchtern und wenig emotional. Leider konnte mich der Roman nicht fesseln, viele der 520 Seiten habe ich ab der Hälfte nur noch überflogen. Ich empfehle das Buch LeserInnen, die sich für Mexiko und die Maya-Kultur interessieren und/oder LeserInnen, die sich gern von leichter Frauenliteratur unterhalten lassen.

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Veröffentlicht am 17.05.2024

Atmosphärisch und unglaublich spannend

Krähentage
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Krähentage ist der erste Thriller des Autors und das erste Buch, das ich von ihm gelesen habe. Da ich den Thriller sehr spannend fand und den Schreibstil des Autors sehr mochte, freue ich mich schon auf ...

Krähentage ist der erste Thriller des Autors und das erste Buch, das ich von ihm gelesen habe. Da ich den Thriller sehr spannend fand und den Schreibstil des Autors sehr mochte, freue ich mich schon auf auf seine Normandie-Krimis.
Jakob und Mila sind Teil des neu gegründeten Ermittlungsteams „Gruppe 4“, das sich auf Serienmorde spezialisiert hat. Jakob kehrt nach einer längeren Auszeit ins Präsidium zurück, Mila war vorher bei der Kriminalpolizei in Wien.
Bereits zu Beginn lernen wir den Täter und seine Vorgehensweise kennen. Elias ist ein Verwandlungskünstler, der seine Taten akribisch und detailverliebt vorbereitet.
Jakob und Mila suchen nach einer Verbindung zwischen den Opfern – die betagte Irene Nowak und der Jurastudent Ben Richter, die völlig unterschiedliche Leben an unterschiedlichen Orten führten.
Neben der Jagd nach dem Serienmörder beschäftigt sich Gruppe 4 mit brutalen Überfällen auf junge Frauen, die alle in der gleichen Siedlung wohnen, in der auch Irene Nowak gewohnt hatte.
Irene und Ben wurden von aggressiven Krähen getötet, an beiden Tatorten wird ein Zettel mit der gleichen Botschaft gefunden. Von einem Ornithologen erfahren sie, dass das Verhalten der Krähen von ihrem normalen Verhalten abweicht, es sind eigentlich friedliche Tiere.
Sowohl Jakob als auch Mila hüten Geheimnisse. Das von Jakob wird am Ende des Thrillers enthüllt, das von Mila bleibt noch im Verborgenen. Da der Epilog außerdem einen Cliffhanger enthält, hoffe ich sehr, dass die Reihe fortgesetzt wird.
Ich fand Krähentage sehr spannend. Die Vorgeschichte des Täters ist furchtbar traurig, rechtfertigt aber keineswegs seinen Rachefeldzug. Jakobs Geheimnis hat mich sehr überrascht, eine Wendung, mit der ich nicht gerechnet habe. Ich freue mich auf weitere Ermittlungen der Gruppe 4 und bin sehr gespannt, was Milas Geheimnis ist. Krähentage ist nicht ganz so blutrünstig und grausam wie ich erwartet habe, und ich empfehle das Buch allen, die gerne Thriller und Krimis lesen.

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