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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.11.2019

Zeit des Lichts - verdient auch Rampenlicht

Die Zeit des Lichts
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Zuerst der Hinweis, dass es sich bei dem Roman um eine historische Fiktion, nicht um eine Biographie handelt. Im Nachwort der Autorin berichtet sie, dass es ein fiktives Werk ist, und obwohl sie die Fakten ...

Zuerst der Hinweis, dass es sich bei dem Roman um eine historische Fiktion, nicht um eine Biographie handelt. Im Nachwort der Autorin berichtet sie, dass es ein fiktives Werk ist, und obwohl sie die Fakten teilweise den diversen ausgezeichneten Biographien und historischen Texten entnommen hat, sind die Figuren Produkte ihrer Phantasie (aus dem Nachwort entnommen).
Ich mag den Schreibstil der Autorin sehr, er ist klar, einfach und doch fesselnd und anschaulich. Gar nicht kalt, nüchtern oder distanziert.
Ich kannte vorher weder Lee Miller noch Man Ray, das Buch hat mich jetzt aber richtig neugierig gemacht, mich sowohl mit den Werken der Beiden als auch mit ihrem weiteren Leben zu beschäftigen. Der Roman beinhaltet im Wesentlichen nur den kurzen Abschnitt ihres Zusammenseins und gibt kleine Einblicke (aber wirklich nur kleine) in die Zeit Lees als Kriegsreporterin.
Die Künstlerszene im Paris der 30er Jahre wird detailliert beschrieben, das liest sich schon sehr abgefahren. Vorausgestellt wurde noch ein Prolog, in dem Lee im Jahr 1966 dann 59 Jahre alt ist und der macht bereits klar, dass ihr Leben nicht einfach verlaufen ist.
Eindrucksvoll fand ich aber auch die Beschreibung der Zeit, als Lee gerade aus den USA nach Frankreich kam und niemanden kannte, ihre Einsamkeit war zum Greifen nah. Dann folgt die Zeit als Assistentin Mans, bis die beiden dann eine Liebesbeziehung eingehen und die Zeit, in der sie zusammen waren.
Auch die Einblicke in die Fotokunst der damaligen Zeit waren richtig spannend, genauso wie in das schon damals schwierige Auskommen eines Künstlers, der im Wesentlichen nur mit einem Mäzen über die Runden kommen konnte und die noch viel schwierigeren Bedingungen für Frauen.

Mich hat der Roman fasziniert, das Format „historische Fiktion“ spricht mich viel mehr an als eine trockene Biographie, wobei diese als Ergänzung, einfach um noch mehr erfahren zu können, im Anschluss schon auch noch interessant wäre.

Fazit: wen man keinen Wert auf „korrekte“ und vollständige biographische Darstellung legt, sondern lebendige Einblicke in einen Lebensabschnitt des Künstlerpaares Miller-Man, dann kann ich dieses Buch unbedingt weiterempfehlen.

Veröffentlicht am 27.11.2019

Schräger Humor + Freundschaft + Pony + Comic = Plötzlich Pony

Plötzlich Pony (Bd. 4)
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Endlich, endlich gibt es den heißersehnten nächsten (und leider schnief und sturzbachheul auch letzten) Band unserer heißgeliebten Plötzlich Pony-Reihe.

Wie man (und wahrscheinlich sogar Moppie (-; - ...

Endlich, endlich gibt es den heißersehnten nächsten (und leider schnief und sturzbachheul auch letzten) Band unserer heißgeliebten Plötzlich Pony-Reihe.

Wie man (und wahrscheinlich sogar Moppie (-; - das ist jetzt ein Insider-Gag für Reihenkenner, sorry…) unschwer erkennen kann, ist inzwischen die Weihnachtszeit angebrochen. Aber natürlich proben Penny, Pia und Moppie nicht friedlich für ein Krippenspiel oder den Weihnachtschor, nein, auch im Advent geschehen merkwürdige Dinge.
Dass sich Penny in ein Pony (oder Rentier???) verwandelt, das ist ja inzwischen schon fast nichts Besonderes mehr, aber nun werden sie auf Schritt und Tritt von einem Weihnachtsmann verfolgt. Sehr eigenartig, die Mädels befürchten Schlimmstes. Hat er Pennys Verwandlung mitbekommen?

Uns sind die Charaktere inzwischen sehr ans Herz gewachsen, die genialen Zeichnungen (mein Favorit ist Moppies Hirn und eine entzückende Mathegleichung) und die unterschiedlichen Schrifttypen machen die witzige, schräge, liebevolle, abgefahrene, spannende, turbulente, dicke-fette-Mädchen-Freundschaftsgeschichte zu einem echten Gesamtkunstwerk.

Man kann problemlos mit dem Weihnachtsband einsteigen, es könnte zwar sein, dass man ein paar Kicheranfälle weniger haben wird, weil man die Entwicklung der Personen aus den Vorgängerbänden nicht in Zusammenhang setzt, das schadet aber nicht, denn man kann problemlos folgen und es sind auf jeden Fall genug Lachflashs garantiert. Und falls (hä? falls????? Was schreibe ich da?) der Buchstil gefällt, dann unbedingt Band 1-3 noch lesen und dann nochmal Band 4.

Ich habe dem Kind noch drei Fragen zum Buch gestellt:
Warum magst du die Reihe so sehr?
„Weil ich eine Pferdefreundin bin und ich mag den Comicstil. Und etwas verrückt ist auch gut“
Auf der Rückseite steht „für Ponymädchen und besten Freundinnen“ – ist das wirklich ein reines Mädchenbuch?
„Eigentlich schon. Zumindest die Jungs in meiner Klasse mögen nur Fußballgeschichten oder gar nicht mehr lesen. Aber für Jungs, die Pferde mögen, ist es auch toll.“
Wen magst du am liebsten in der Reihe?
„Moppie. Sie ist so lustig und nett.“

Einen Fehler haben wir allerdings entdeckt: auf dem Cover sind im Titelrahmen drei Sterne hinein gezeichnet. Wieso das? Das Buch ist doch ein absolutes FÜNF STERNE BUCH! Jawohl!

Veröffentlicht am 22.11.2019

Kinderkrimi - endlich mal nicht vorhersehbar

Mister Marple und die Schnüfflerbande - Wo steckt Dackel Bruno?
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Ein schon optisch schönes Buch - mit Glanzelementen am Cover und sehr ansprechenden Illus, die die Charaktere richtig gut getroffen haben.
Aber kann der Inhalt mit der schönen Optik mithalten?
Auf jeden ...

Ein schon optisch schönes Buch - mit Glanzelementen am Cover und sehr ansprechenden Illus, die die Charaktere richtig gut getroffen haben.
Aber kann der Inhalt mit der schönen Optik mithalten?
Auf jeden Fall!


Theo hat einen Helicopter-Dad, der überall Gefahr wittert. Kein Wunder, dass Theo nie ohne seine Warnweste aus dem Haus geht. Eines Tages trifft er Elsa, zwar geschlagen mit einem Namen, der in Zeiten von Eiskönigin bestimmt auch nicht leicht zu tragen ist (Sorry für OT) , die aber ein echtes Draufgänger-Girl ist. Und dann ist da noch Mister Marple, Theos Hamster mit einer guten Schnüffelnase. Die drei gründen die Schnüfflerbande und ihr erster Fall ist der verschwundene Dackel Bruno...

Was hat uns nun besonders gut gefallen?
Tierische Helden - supertoll, sagt Mini
Keine blöden Rollenklischees, hier mal mein mutiges Mädchen und ein ängstlicher Junge - supertoll sagt die Mutter
spannend, aber nicht gruselig-spannend, so dass man keine Angst haben muss
bei manchen Passagen weiß man als Lesender gleich Bescheid, während das Ermittlertrio etwas auf der Leitung steht, da kann man sich herrlich überlegen fühlen
es gibt überraschende Wendungen bei der Handlung, die Auflösung ist nicht vorhersehbar, warum sollten auch Kinderkrimis anders sein als die für "Große"?
der Hamster schildert zum Ende eines jeden Abschnitts immer seine Sicht der Dingen in einem Schnüffler-Protokoll, ein Highlight
* es wird eine Fortsetzung geben, hurra!

Ein richtig schönes Buch für Jungs und Mädels. Empfohlen wird es ab acht Jahre, m. E. kann man es aber ruhig auch schon Sechsjährigen vorlesen.

Veröffentlicht am 22.11.2019

Endlich geschafft!

Die sieben Tode der Evelyn Hardcastle
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Das Buch war für mich harte Kost, ich habe mich regelrecht durchgekämpft, weil ich immer gehofft habe, dass der Durchbruch noch kommt. Hätte ich doch nur einfach abgebrochen, ich hätte mir einige Stunden ...

Das Buch war für mich harte Kost, ich habe mich regelrecht durchgekämpft, weil ich immer gehofft habe, dass der Durchbruch noch kommt. Hätte ich doch nur einfach abgebrochen, ich hätte mir einige Stunden Langeweile und Verwirrung gespart.

Ich dachte, ich mag leicht angestaubte, englische Kriminalromane im Stil Agatha Cristies, inzwischen bin ich aber geläutert. Ich kann wohl nur mit der Meisterin höchstpersönlich etwas anfangen. In unserer Zeitung fiel zur positven Buchkritik auch das Wort Erzähllabyrinth, das Wort passt m. E. sehr gut.
Ich habe mich jedenfalls im selbigen hoffnungslos verlaufen.

Sehr viele Personen mit britischen anspruchsvollen Namen erscheinen und werfen für mich als Lesende mindestens ebenso viele Fragen auf. Ich hätte mir wohl ein Personenregister schreiben müssen, um den Überblick zu bewahren. Gewöhnlich löst sich beim Weiterlesen ja im Laufe des Buches so ein Wirrwarr auf, hier blieb ich bis zum Ende verwirrt. und höchst irritiert.
Die Handlung war merkwürdig und ganz und gar nicht spannend, sondern nur verwirrend und langweilig. Ich habe den dritten, vierten, fünften, sechsten und siebten Tod regelrecht herbeigesehnt, damit das Buch endlich ein Ende hat.

Und die Auflösung? Sagen wir mal so, sie passte zum Buch.
Zwei wohlwollende Sternchen für Grundidee und Cover.

Veröffentlicht am 18.11.2019

Obermegafantastisches Mädchenbuch

Schwesterherzen 2: Auf Klassenfahrt
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Die Tochter hat beim Stöbern in der Buchhandlung zufällig Teil 1 entdeckt, und mitgenommen und war schwer begeistert. Umso größer war die Freude, dass es nun auch einen zweiten Teil gibt.

In Band Zwei ...

Die Tochter hat beim Stöbern in der Buchhandlung zufällig Teil 1 entdeckt, und mitgenommen und war schwer begeistert. Umso größer war die Freude, dass es nun auch einen zweiten Teil gibt.

In Band Zwei geht es auf Klassenreise. An sich wäre das ja vielleicht ganz schön, wenn es z. B. nach Hawaii ginge, aber doch nicht, wenn man nach Bad Blödersen - äh - Bad Ödersen fahren muss. Und dann auch noch blöde Brüder, noch blödere Obertussis und der schlimmer Mundgeruch-Mathelehrer dabei sind. BÄÄÄÄÄH!
Ob die Schwesternerzen (für Buchneulinge: es sind richtig dicke Freundinnen, keine Schwestern, die sich zu der Mädchenbande Schwesterherzen zusammengeschlossen haben) trotzdem eine gute Zeit haben?

Das Buch ist so toll, weil Text und Schrift so wunderbar korrespondieren. Es ist kein Comic-Roman, arbeitet aber ganz viel mit unterschiedlichen Schriftarten - das macht es herrlich lebendig und bestimmt auch für kleine Lesemuffel deutlich einfacher.
Die Themenauswahl ist ebenfalls perfekt für die Altersklasse der 9 - 12-Jährigen (das wäre jetzt meine Altersempfehlung): echte Freundschaft, die manchmal auch etwas knirscht und hakt, Zusammenhalt, Tierliebe und etwas Abenteuer.

So viel kann ich versprechen: das Buch ist auf jeden Fall wieder obermegafantastisch - ehrlich - tschakalaka! Und die Tochter drückt ganz fest die Daumen, dass es bald auch einen dritten Band gibt.