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Veröffentlicht am 09.01.2018

Bird and Sword

Bird and Sword
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Der neue Roman von Amy Harmon „Bird and Sword“ ist der Auftakt einer romantischen Fantasy- Reihe. Die Autorin ist bereits durch ihre Liebesbücher bekannt geworden. Für mich war es jedoch das erste Werk, ...

Der neue Roman von Amy Harmon „Bird and Sword“ ist der Auftakt einer romantischen Fantasy- Reihe. Die Autorin ist bereits durch ihre Liebesbücher bekannt geworden. Für mich war es jedoch das erste Werk, welches ich aus ihrer Feder gelesen habe und hat mich leider etwas zwiegespalten zurückgelassen.

Klappentext:
Ein Mädchen ohne Stimme.
Ein König in Ketten.
Ein Fluch, der sie vereint.
Mit fünf Jahren musste Lark mit ansehen, wie ihre Mutter vor ihren Augen hingerichtet wurde. Mit dem letzten Atemzug nahm sie ihrer Tochter die Stimme und die Macht der Worte. Denn Magie ist eine Todsünde in Jeru. Dreizehn Jahre später erscheint der junge König Tiras am Hof von Larks Vater, um diesen an seine Treuepflicht im Krieg zu erinnern. Er nimmt die stumme junge Frau als Geisel mit sich. Zunächst fürchtet Lark den König, doch sie merkt schnell, dass Tiras ebenso wenig frei ist wie sie und dass die Liebe womöglich die einzige Waffe ist, die ihrer beider Ketten sprengen kann -

Amy Harmon hat einen sehr angenehmen und auch bildgewaltigen, teilweise auch recht poetischen Schreibstil. All diese Attribute haben dazu geführt, dass sich das Buch flüssig lesen lässt. Nicht alle eingebauten Wendungen sind unerwartet, teilweise sind sie recht vorhersehbar. Auch schafft es Harmon nicht immer, den Spannungsbogen aufrecht zu halten. Die ersten Seiten sind meiner Meinung nach sehr stark – haben mich sofort in ihren Bann gezogen und haben dazu geführt, dass ich mehr über die Protagonistin Lark und ihre Macht über die Worte erfahren möchte. Zu Beginn des Buches erfahren wir mehr über die junge Lark, welches Schicksal sie erleiden musste und wie sich die Hinrichtung ihrer Mutter vor ihren eigenen Augen auf ihr späteres Leben ausgewirkt hat. Dieses Schicksal ist bewegend und wie Lark mit ihrer aktuellen Situation umgeht ist bewegend und lässt eine starke junge Frau vermuten.
Jedoch bin ich mit der Entwicklung von der Protagonistin nicht immer glücklich gewesen. Zu Beginn wehrt sie sich noch dagegen, dass sie von Prinz Tiras mitgenommen wird und dort sofort wieder eingesperrt wird. Sie ist wissbegierig und neugierig, möchte mehr über ihre neue Situation erfahren. Auch hier wirkte sie auf mich noch stark und selbstbewusst. Sie wächst an ihren Aufgaben und fügt sich nicht so schnell ihrem Schicksal. Doch leider ändert sich dies meiner Meinung nach recht schnell. Prinz Tiras gegenüber ist sie unterwürfig und tut einfach alles, was er von ihr verlangt. Sie wird ausgenutzt, bemerkt dies auch und findet sich damit ab. Ihre Gedankengänge und auch ihr Verhalten werden naiv und sie lässt sich gerne ausnutzen, macht sich viel zu viele Gedanken, was der Prinz wohl von ihr hält. Diese Entwicklung in Bezug auf Tiras hat mich persönlich gestört.
Allgemein fand ich den Prinzen recht unsympathisch. Er ist ziemlich dominant und nutzt seine Machtposition teilweise recht stark aus. Auch sein Verhalten gegenüber Lark finde ich bedenklich. Ich bin mit ihm nicht warm geworden und kann auch die Liebesbeziehung zwischen Tiras und Lark nicht nachvollziehen.
Schade finde ich auch, dass sowohl die Antagonisten als auch die Nebencharaktere ziemlich blass gehalten werden. Sie wirkten auf mich eher als Mittel zum Zweck. Die Bösewichte waren einfach böse, ohne dies näher zu beleuchten. Auch diverse Nebencharaktere wie z.B. Boojohni hatten durchaus Potential, welches einfach nicht genutzt wurde.
Allgemein finde ich auch, dass die Entwicklung der Beziehung zwischen Lark und Tiras viel zu viel Raum einnimmt. Dies hat zur Folge, dass die eigentliche Haupthandlung – die Bedrohung des Reiches durch die Volgar - stark in den Hintergrund gerückt wird. Man erfährt nicht viel über das Worldbuilding, welches in einem Fantasy- Roman meiner Meinung nach relevant ist. Auch das recht interessante Magiesystem, die Gabe über Worte oder auch andere erwähnte Magiearten, werden nicht wirklich ausgebaut und man erfährt als Leser nicht viel darüber. Dies finde ich wirklich schade und ist eine große Schwachstelle dieses Buches. Meiner Meinung nach konnte das Potential nicht ausgenutzt werden. Weniger Romantik und mehr Handlung hätten dem Buch gut getan – der Schwerpunkt wurde nach meiner Ansicht falsch gelegt.

Leider konnte mich Amy Harmon mit „Bird and Sword“ nicht vollständig überzeugen. Mir persönlich hatte die Liebesbeziehung zwischen Tiras und Lark viel zu viel Raum eingenommen und diese war für mich leider auch nicht nachvollziehbar. Gefallen hat mir dafür der Schreibstil der Autorin und auch die Grundidee ist gelungen. Daher kann ich leider nur schwache 3 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 19.12.2017

Izara

Izara 1: Das ewige Feuer
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Der Debütroman von Julia Dippel, welcher unter dem Titel „Izara – Das ewige Feuer“ erschienen ist, ist der Auftakt einer fantastischen Reihe. Dieses Erstlingswerk hat mich vollkommen überrascht und zwar ...

Der Debütroman von Julia Dippel, welcher unter dem Titel „Izara – Das ewige Feuer“ erschienen ist, ist der Auftakt einer fantastischen Reihe. Dieses Erstlingswerk hat mich vollkommen überrascht und zwar im positiven Sinn.

Klappentext:
Ari hält sich für ein ganz normales Scheidungskind: Sie lebt bei ihrer labilen Mutter, verabscheut ihren reichen Vater und jobbt neben der Schule, um sich ein Auto leisten zu können. Doch all ihre durchschnittlichen Sorgen rücken schlagartig in den Hintergrund, als übernatürliche Wesen versuchen, sie zu töten. Einer von ihnen ist Lucian, für den Ari als Tochter seines Erzfeindes ganz weit oben auf der Abschussliste steht. Als er jedoch erkennt, wie sehr er sich getäuscht hat, begeben sich die beiden auf die gefährliche Suche nach Antworten. Vor ihnen tut sich ein Abgrund aus Intrigen, Verrat und den Machtspielen einer verborgenen Gesellschaft auf, in der Ari ihren Platz finden und vor allem überleben muss.

Als ich den Klappentext zu dem Debütroman gelesen habe, dachte ich, dass dies eine nette Fantasygeschichte für Zwischendurch sein könnte. Nach einer kurzen Einführungsphase hat mich dieses Buch jedoch vollkommen in seinen Bann gezogen, sodass ich es einfach nicht mehr aus der Hand legen konnte.
Die Autorin Julia Dippel hat einen sehr angenehmen und gleichzeitig auch modernen und humorvollen Schreibstil. Dippel kann situationsbedingten Humor sehr gut umsetzten und auch der Sarkasmus wird gekonnt eingesetzt, sodass „Izara“ nicht ins lächerliche oder groteske gezogen wird. Diesen schmalen Grad schafft die Autorin gekonnt, sodass sie genau meine Art von Humor trifft. Außerdem schafft sie ein fantastisches Setting, welches sowohl komplex und vielseitig, gleichzeitig auch interessant und nachvollziehbar ist. Dieses Buch ist durchweg spannend und vielseitig geschrieben und auch viele Wendungen werden eingebaut, die ich so nicht erwartet hätte. Man erfährt zu Beginn der Geschichte viele Neuigkeiten, welche erst einmal verarbeitet werden müssen. Am Anfang des Buches ist dieser Informationsfluss recht hoch, zusammen mit der Protagonistin muss der Leser diese neue Welt kennenlernen. Doch werden diese neuen Informationen und die Prinzipien dieser fantastischen Welt gekonnt dargestellt. Durch passende Vergleiche kann man sich diese gut erklärt, sodass man einen guten Einblick in diese neue Welt erhält. All diese Faktoren haben dazu geführt, dass sich dieses Fantasybuch zügig lesen lässt, Nach einer kurzen Einführungsphase sind die Seiten nur so dahingeflogen und ich konnte in eine fantastische Welt abtauchen, die mich auf vielseitige Art und Weise im positiven Sinne überraschen konnte.
Auch die charakterlichen Darstellungen konnten mich überzeugen. Ich hatte das Gefühl, dass nicht nur Protagonisten wirkten auf mich vielseitig. Auch die Nebencharaktere empfand ich als gut ausgearbeitet und hatten ihre eigenen Charakterzüge, welche sie besonders machten. Sie machten dieses Werk noch runder und vielschichtiger. Gerne habe ich mehr über die Nebencharaktere erfahren, habe mehr über ihren Lebensweg oder ihre Motivation gelesen. Sie haben dieses Buch bereichert und es lebendig wirken lassen. Aber auch die Protagonisten wirkten auf mich ausgereift. Ariana, oftmals auch Ari genannt, ist ein Scheidungskind, welches auf eine Elite High School geht. Zu Beginn denkt man sich, dass hier vielleicht diverse Klischees bedient werden. Aber diese Vorurteile werden schnell vereitelt. Ari ist eine taffe junge Frau, die ihre eigenen Entscheidungen treffen kann, sich eine eigene Meinung bildet und es nicht immer leicht im Leben hatte. Ihre Entwicklung im Verlauf der Handlung hat mir sehr gut gefallen. Sie wirkte auf mich sympathisch und ist dabei nicht auf den Kopf gefallen. Der männliche Gegenpart zu ihr ist Lucian. Er ist geheimnisvoll und er umgibt sich gerne mit einem gewissen „Bad Boy“- Image. Doch auch hier steckt mehr hinter der Fassade. Zwischen den beiden Protagonisten bahnt sich eine Liebesgeschichte an, welche im Verlaufe des Buches einen gewissen Raum einnimmt. Dennoch fügt sich diese gut in die Handlung ein, sodass ich nicht genervt von dieser Liebesgeschichte war, was bei mir eher selten vorkommt. Ich habe sogar mit den beiden gebangt und diese Entwicklung interessiert verfolgt. Auch wird die Liebesgeschichte gut durch temporeiche Kampfszenen ausgeglichen, welche ebenfalls gekonnt dargestellt werden.
Das Ende hat mir ebenfalls gut gefallen. Zu gerne möchte ich erfahren, wie es mit Ari und Lucian und diversen vielseitigen Nebencharakteren weitergeht. Ich möchte einfach mehr über ihre Welt erfahren.

Der Autorin Julia Dippel ist mit „Izara – Das ewige Feuer“ ein rundum gelungener Debütroman gelungen, der mich in seinen Bann ziehen konnte. Ich bin schon sehr gespannt, wie die Geschichte weitergeht. Hierfür möchte ich wohlverdiente 5 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 18.12.2017

Die Gabe der Auserwählten

Die Gabe der Auserwählten
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Der fantastische Jugendroman „Die Gabe der Auserwählten“ von Mary E. Pearson ist der erste Part vom dritte Band der Trilogie mit dem Titel Die Chroniken der Verbliebenen, wobei der dritte Band im deutschen ...

Der fantastische Jugendroman „Die Gabe der Auserwählten“ von Mary E. Pearson ist der erste Part vom dritte Band der Trilogie mit dem Titel Die Chroniken der Verbliebenen, wobei der dritte Band im deutschen gesplittet wurde. Man sollte im Vorfeld bereits die ersten beiden Teile „Der Kuss der Lüge“ und „Das Herz des Verräters“ gelesen haben, da man ansonsten Schwierigkeiten haben wird, der Handlung zu folgen. Auch setzt „Die Gabe der Auserwählten“ nahtlos an den zweiten Teil an.

Klappentext:
Lias Kampf geht weiter
Verraten von den Ihren, geschlagen und betrogen, wird sie die Frevler entlarven.
Und auch, wenn das Warten lange dauert, ist das Versprechen groß, dass die eine namens Jezelia kommt, deren Leben geopfert werden wird für die Hoffnung, eures zu retten.
Lia und Rafe konnten aus Venda fliehen, doch verletzt und durchgefroren liegt ein ungewisser Weg vor ihnen. Während sie Rafes Heimat, dem Königreich Dalbreck, Stunde um Stunde näherkommen, spürt Lia, dass sie schon viel zu lang weit weg ist von Morrighan, ihrem Zuhause. Dabei deutet alles darauf hin, dass das Land kurz vor einem Krieg steht. Und obwohl Rafe ihr eine Zukunft als Königin an seiner Seite verspricht, ahnt Lia, dass sie ihrer Bestimmung folgen muss. Sie möchte als Erste Tochter von Morrighan ihrem Volk zur Seite stehen und für ihr Land kämpfen. Aber ist sie bereit, Rafe zu verlassen, um ihrer inneren Stimme zu folgen?

Auch wenn etwas Zeit vergangen ist, seit ich den zweiten Teil gelesen hatte, so war ich doch wieder sofort mitten in der Geschichte und habe mich zusammen mit Lia, Rafe und seinen Leuten auf der Flucht befunden. Dies liegt zum einen wohl daran, dass „Die Gabe die Auserwählten“ nahtlos an den Vorgänger anschließt. Aber auch daran, dass die Handlung recht eingängig und einprägsam ist.
Wie bereits aus den vorherigen Büchern bekannt, so war auch diesmal wieder der Schreibstil von Mary E. Pearson sehr angenehm, sodass sich das Buch flüssig lesen lässt. Pearson schafft es gekonnt, mit ihren Worten Bilder zu erschaffen. Ihre Art zu schreiben gefällt mir sehr, sie konnte mich mit Worten in ihren Bann ziehen. Und auch wenn inhaltlich nicht wirklich viel geschehen ist, so hat mich der Erzählstil gefesselt und konnte mich von dem Talent der Autorin überzeugen. Auch unerwartete Wendungen wurden eingebaut, welche ich so nicht erwartet hatte. Dies hat dazu geführt, dass sich das Buch zügig lesen lässt.
Auch im dritten Teil wird wieder aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt, welches dem Jugendbuch zusätzlichen Schwung einbringt. Auch bei diesem Werk liegt der Fokus wieder eindeutig auf der Geschichte von Lia. Aber es wird auch wieder aus der Sicht von Kaden und Rafe erzählt, was mir immer gut gefallen hat, da man so auch einen anderen Blickwinkel erhält und so die Geschichte vielseitiger erleben kann. Schade fand ich, dass auch diesmal der Erzählstrang von Pauline ziemlich knapp gehalten wurde. Durch ihre Perspektive bekommt man ein paar Einblicke in die Hintergründe und auch in das Leben von Morrighan. Ich hätte mir hier gewünscht, dass diese Sicht auch etwas intensiver behandelt wurden wäre.
Interessant fand ich auch, dass man als Leser etwas mehr über Rafe erfahren hat – sein bisheriges Leben und auch bessere Einblicke in seine Sichtweisen wurden einem gewährt. Die Entwicklung seines Lebens wurde ebenso thematisiert, wie auch die Beziehung zu seinen engen Soldatenfreunden. Dies hat Rafe plastischer erscheinen lassen. Meiner Meinung nach hat Rafe endlich etwas mehr Tiefe bekommen. Dafür bin ich mit seiner charakterlichen Entwicklung nicht ganz warm geworden. Auf der einen Seite kann ich seine Position und somit auch seine Handlungen verstehen, auf der anderen Seite kann ich aber seine Art, wie er dieses durchsetzt und seine Methoden gar nicht nachvollziehen. Leider hat Rafe in diesem Band der Reihe bei mir keine Pluspunkte gemacht. Auch Lia hat sich weiterentwickelt. Sie scheint endlich mehr Verantwortung übernehmen zu wollen, ist aber immer noch ziemlich impulsiv. Dennoch ist sie mir auch in diesem Teil nicht wirklich ans Herz gewachsen. Leider habe ich immer noch meine persönlichen Schwierigkeiten mit ihr, auch wenn ich diesmal nicht mehr so sehr von ihr genervt war, wie vielleicht noch in den Vorgängern.
Auch in „Die Gabe der Auserwählten“ konnte mich der Spannungsaufbau nicht hundertprozentig überzeugen. Auch wenn man dabei im Hinterkopf hat, dass dies ja eigentlich nur der erste Teil des dritten und somit finalen Bandes ist. Inhaltlich tritt auch hier wieder die Geschichte etwas auf der Stelle. Die Auseinandersetzungen von Lia und Rafe sind einerseits recht nett zu lesen, andererseits treiben sie die Handlung nicht voran. Ich hätte mir etwas mehr Abwechslung im Buch gewünscht, mehr Action und weniger Gerede über mögliches Handeln und dessen Konsequenzen.
Ebenfalls negativ möchte ich die Wahl des Titels hervorheben. Ich hatte mir erhofft, endlich mehr über die Gabe zu erfahren, die Lia hat. Schließlich ist dies ja auch Bestandteil des letzten Buches und zu gerne würde ich endlich mehr über die Hintergründe der Gabe erfahren. Doch leider wurde ich auch diesbezüglich enttäuscht. Auf erklärende Worte wartet man hier vergebens.

Insgesamt ist „Die Gabe der Auserwählten“ von Mary E. Pearson ein flüssiger fantastischer Jugendroman, der die Spannung auf das Finale steigern soll. Dies wurde bei mir auch erreicht, zu gerne möchte ich erfahren, wie die Reihe ausgeht. Dennoch hätte ich mir ein bisschen mehr Handlung und auch erklärende Worte gewünscht. Daher möchte ich 3,5 Sterne vergeben-

Veröffentlicht am 15.11.2017

Scherben der Dunkelheit

Scherben der Dunkelheit
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Das neuste Fantasy- Werk aus der Feder von Gesa Schwartz trägt den wundervollen Titel „Scherben der Dunkelheit“. Dieses kann man ohne Vorkenntnisse lesen und bisher wird es als eigenständiges Buch deklariert.

Klappentext:
Die ...

Das neuste Fantasy- Werk aus der Feder von Gesa Schwartz trägt den wundervollen Titel „Scherben der Dunkelheit“. Dieses kann man ohne Vorkenntnisse lesen und bisher wird es als eigenständiges Buch deklariert.

Klappentext:
Die sechzehnjährige Anouk verbringt die Ferien in einem kleinen Dorf in der Bretagne. Kurz nach ihrer Ankunft gastiert der Dark Circus in der Nähe: ein geheimnisvoller Zirkus, der im Dorf für seine düsteren und besonderen Vorstellungen bekannt ist. Auch Anouk gerät schnell in seinen Bann und damit in einen Kosmos, den sie kaum für möglich hielt: Eine magische Welt öffnet sich vor ihr, in der sie den mysteriösen Zauberer Rhasgar kennenlernt. Doch der Dark Circus birgt mehr, als Anouk ahnt. Bald schon schwebt sie in tödlicher Gefahr und weiß nicht mehr, wem sie trauen kann. Denn es gibt keine Regeln im Dark Circus bis auf eine: Nichts ist, wie es scheint...

Allein das Cover und auch der Klappentext haben mich magisch angezogen. Sie haben mich gelockt und so ist es nicht verwunderlich, dass ich schon sehr auf dieses Buch von der mir bereits bekannten Autorin Gesa Schwartz gespannt war.
Schwartz hat einen eher ungewöhnlichen und doch recht speziellen Schreibstil. Wer noch kein Buch von ihr gelesen hat, dem würde ich vorher immer empfehlen, erst einmal in dieses hineinzulesen, damit man ein Gefühl für ihren Schreibstil bekommt. Dieser ist recht poetisch und detailreich. Auch werden häufig Metaphern verwendet und manchmal braucht man einfach Muse für ihre Bücher, sie lassen sich nicht einfach mal schnell nebenher lesen. Bei „Scherben der Dunkelheit“ fand ich ihren speziellen Erzählstil nicht ganz so dominant. Er ist zwar immer noch markant, doch hatte ich das Gefühl, dass Schwartz sich mit den Metaphern und auch mit ihrer typisch poetischen Art etwas zurücknimmt. Dennoch schafft es die Autorin gekonnt, diese typische düster romantische Atmosphäre aufzubauen. Mir hat diese wirklich gut gefallen und hat für mich einen Großteil des Charmes ausgemacht. Auch der Handlungsort ist gut gewählt wurden. Ein düsterer Zirkus, der den Besuchern etwas nimmt. Aber auch die Artisten werden auf ihre Weise beraubt. Dieser Grundgedanke hat mir gut gefallen und konnte mich erneut von den Ideen der Autorin überzeugen.
Auch die Protagonisten und die weiteren Charaktere sind düster romantisch ausgelegt. Anouk ist ein junges Mädchen, welches einen Schicksalsschlag erleiden musste. Seitdem zieht sie sich in ihre Welt zurück und lebt eher zurückgezogen. Oftmals ist sie in ihrer Gedankenwelt gefangen. Sie liest und zeichnet sehr gerne und ist auf ihre Weise stark, hat aber dennoch ihre schwachen Momente. Dennoch konnte ich manchmal keine richtige Verbindung zu ihr aufbauen. Manchmal war sie mir zu weinerlich und naiv, hat sich nur auf andere verlassen. Dann war sie wieder dieses taffe Mädchen, welche den anderen Mut macht. Anouk konnte mich leider nicht in ihren Bann ziehen. Gut gelungen fand ich dagegen Rhasgar. Er ist der Zauberer im Zirkus und hat eine geheimnisvolle und auch düstere Seite. Auch ist er mit sich selber im Zwiespalt, was mir gut gefallen hat. Die Charaktere sind im Allgemeinen detailreich gezeichnet und haben ihre jeweiligen Facetten. Ein Blick hinter die Fassade lohnt sich dabei auf jeden Fall.
Etwas schade fand ich, dass eigentlich nichts über die Grundprinzipien der Magie erzählt wird oder auch, wie die Grenzen und Regeln der Macht des dunklen Zirkus reguliert werden. Öfters wird berichtet, wie die Artisten Magie verwenden, aber ein paar Einblicke hinter diese Magie werden dem Leser leider nicht gewährt. Das fand ich leider ungünstig, so bleibt diese Magie und damit auch der Zirkus blass und hat bei mir dazu geführt, dass ich gewisse Grundprinzipien einfach nicht verstanden habe oder keinen tieferen Sinn erkannt habe. Es wirkte auf mich konstruiert und wurde halt in die Geschichte mit eingewoben, wenn sie gebraucht wurde.
Auch das Ende konnte mich nicht vollständig überzeugen, es hat für mich das Buch nicht wirklich abgerundet und hat nicht zur restlichen Geschichte gepasst. Aber dies ist durchaus Geschmackssache. Es ist in gewisser Weise abgeschlossen, lässt aber dennoch Raum für eigene Interpretationen.

Insgesamt konnte mich die Autorin Gesa Schwartz mit ihrem Fantasybuch „Scherben der Dunkelheit“ erneut von ihrem Erzähltalent überzeugen. Auch die düster romantische Atmosphäre konnte mich überzeugen. Dennoch hat dieses Buch meiner Meinung nach ein paar Schwachstellen, wie z.B. die Magie des Zirkus. Daher möchte ich 4 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 13.11.2017

Die Perfekten

Die Perfekten
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Die Dystopie „Die Perfekten“ von Caroline Brinkmann ist der Auftakt einer Reihe. Ich kannte bereits „Kobrin – Die schwarzen Türme“ aus der Feder von Caroline Brinkmann. Dieses Buch konnte mich leider nicht ...

Die Dystopie „Die Perfekten“ von Caroline Brinkmann ist der Auftakt einer Reihe. Ich kannte bereits „Kobrin – Die schwarzen Türme“ aus der Feder von Caroline Brinkmann. Dieses Buch konnte mich leider nicht vollständig überzeugen, doch diese Dystopie klang vom Inhalt sehr vielversprechend, sodass ich der Autorin noch eine Chance geben wollte. Und ich finde, man merkt eine Entwicklung im positiven Sinne.

Inhaltsangabe (Quelle: Klappentext):
Rain ist ein Ghost. Sie lebt außerhalb des Systems. Seit ihrer Geburt ist sie auf der Flucht vor den Gesegneten, einer perfekten Weiterentwicklung der Menschen, die mit eiserner Hand regieren und das Volk unterdrücken. Rain weigert sich jedoch, sich ein Leben lang zu verstecken, und begeht einen fatalen Fehler. Sie bricht die wichtigste Regel der Ghosts: Vertraue niemandem!

Nachdem ich den Klappentext gelesen habe, wollte ich der Autorin nochmal eine Chance geben, nachdem mir ihr Werk Kobrin nicht hundertprozentig gefallen hat. Und ich wurde positiv überrascht.
Der Schreibstil von Caroline Brinkmann ist sehr angenehm, sodass sich das Buch mit seinen etwa 600 Seiten flüssig lesen lässt. Auch hat die Autorin einen bildhaften Schreibstil, man kann als Leser quasi die giftige Luft atmen und die bedrückenden Lebensumstände in manchen Bereichen dieser Welt fühlen. Allgemein hat mir die Thematik und auch die erschaffende Welt gut gefallen und konnte mich von den Ideen der Autorin überzeugen. Die Idee, dass die Welt und dessen Machtgefüge durch die Gene der Bevölkerung bestimmt wird bzw. wie perfekt diese sind, fand ich sehr interessant. Auch die Umsetzung dieses Konzeptes fand ich ansprechend. In diesem erschaffenen Universum gibt es einige Bedrohungen. Zum Beispiel ist die Luft im Bezirk Grey toxisch und leider total verschmutzt, sodass man diese nicht ohne Gasmasken über eine längere Zeit atmen kann. Auch die Probleme und Ideologien anderer Bezirke werden, wenn auch nicht so umfangreich, thematisiert. Dadurch wirkt diese Welt realistisch und man bekommt als Leser einen guten Einblick, wie diese aufgebaut ist.
Der Einstieg ist meiner Meinung nach nicht so ganz gelungen. Das Buch beginnt recht langsam und nicht ganz so spannend. Man lernt zuerst die Protagonistin Rain, ihr Leben und die Welt im Allgemeinen kennen. Ich fand, dass dieser etwas zu langatmig war. Ein paar Straffungen hätten mir den Einstieg in das Buch erleichtert. Aber sobald dieses Werk erst einmal Fahrt aufgenommen hat, ist kein Abbruch der Spannung erkennbar. Einige unverhoffte Wendungen werden eingebaut. Ein paar dieser Wendungen waren zu erahnen, andere haben mich total überrascht. Gut gefallen haben mir auch die Einblicke in das Leben eines Gesegneten. Durch die verschiedenen Perspektiven wird zusätzliche Spannung aufgebaut, sodass man das Buch ab einer gewissen Seitenzahl am liebten nicht mehr aus der Hand legen möchte. Positiv möchte ich noch die Darstellung der Unterschiede zwischen der einfachen Bevölkerung und den Perfekten erwähnen. Dieser Kontrast hat mir gut gefallen und auch die Ausarbeitung dieser konnte mich überzeugen.
Auch die Protagonisten haben mir gut gefallen. Rain ist ein bodenständiges junges Mädchen. Sie ist eine Ghost. Dies hat zur Folge, dass sie im Untergrund leben muss und immer in Gefahr ist, entdeckt zu werden. Das hat ihr Leben und auch ihren Charakter gezeichnet. Sie sehnt sich nach einem einfachen Leben. Auch hat sie ihr Herz a rechten Fleck und setzt sich für ihre Freunde und ihre Familie ein. Sie kämpft eher für andere als für sich selber. Trotz dieser durchaus positiven Wesenszüge bin ich leider nicht immer mit Rain warm geworden. Meistens war sie mir einfach zu passiv, manchmal hätte es ihr gut getan, gewisse Umstände ein bisschen mehr zu hinterfragen. Lark ist der männliche Gegenpart zu Rain. Auch er kämpft auf seine Art für seine Familie und gegen das Unrecht. Im Verlauf der Geschichte macht er einige Fehler, die ihn nur noch realistischer machen. Er erkennt seine Fehler und versucht, diese wieder gut zu machen.
Am Ende werden nicht alle Erzählstränge abgeschlossen. Ein paar Handlungsstränge bleiben offen, sodass man auf die Fortsetzung gespannt sein kann.

Insgesamt hat mir die Dystopie „Die Perfekten“ von Caroline Brinkmann gut gefallen. Besonders die Welt, die Thematik und einige Wendungen im Verlauf der Geschichte konnten mich überzeugen. Dennoch gibt es meiner Meinung nach noch ein paar Schwachstellen. Daher möchte ich für dieses Buch 4 Sterne vergeben.