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Veröffentlicht am 15.06.2022

Schöne Liebesgeschichte vor der tollen Kulisse Irlands

Das kleine Cottage in Irland
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Hannah hat sich sechs Wochen frei genommen, um ihr Leben als Anwältin in Manchester gegen einen Platz in einem Kochkurs im County Kerry zu tauschen. Sie ist es gewohnt, in allem die Beste zu sein, doch ...

Hannah hat sich sechs Wochen frei genommen, um ihr Leben als Anwältin in Manchester gegen einen Platz in einem Kochkurs im County Kerry zu tauschen. Sie ist es gewohnt, in allem die Beste zu sein, doch Kochen kann sie nicht sehr gut. Das soll sich durch den Kurs bei der renommierten Adrienne Byrne in Killorgally ändern. Bei ihrer Anreise bleibt sie für eine Nacht in Dublin und lernt im Hotel den charmanten Conor kennen. Völlig untypisch für sie lässt sie sich auf das Abenteuer mit ihm ein und die beiden verbringen nicht nur den Abend, sondern auch die Nacht miteinander. Am nächsten Morgen macht sie sich gleich auf den Weg nach Killorgally. Dort muss sie feststellen, dass sie mit ihrer Annahme „Was in Dublin passiert, bleibt in Dublin“ falsch lag...

Ich bin inzwischen ein großer Fan der Romantic Escapes Reihe von Julie Caplin. Dieser Band war ein ganz besonderes Must Read für mich, da ich im Sommer 2019 selbst Urlaub in Dublin und im County Kerry gemacht habe. Das Buch beginnt mit Hannahs Ankunft in Dublin, wo in einer skurrilen Szene in der Hotelbar Conor kennenlernt. Zwischen den beiden knistert es sofort und ich konnte gut nachvollziehen, was Hannah an Conor so faszinierend findet.

Am nächsten Morgen gibt es gleich einen Ortswechsel, denn Hannah fährt mit ihrem Mietwagen ins County Kerry im Südwesten Irlands. Dort erwartet sie eine bunt gemischte Kochtruppe und ein herausfordernder Kurs bei der renommierten Adrienne Byrne. Während sie noch dabei ist, die ganzen neuen Eindrücke und Informationen zu verdauen, kommt es zu einer großen Überraschung, bei der ich mich herrlich amüsiert habe und mit der ein Gefühlschaos vorprogrammiert ist.

Ich konnte mich wunderbar in die Geschichte hineinfallen lassen und habe Hannah sehr gern begleitet. Hannah absolviert den Kochkurs mit fünf weiteren Teilnehmer:innen, die alle höchst verschieden sind. Die Szenen im Kochkurs konnten mich gut unterhalten und machten mir große Lust, mich selbst an anspruchsvolleren Gerichten zu versuchen. Ihre Freizeit verbringt Hannah mit ihren neuen Bekanntschaften nicht nur im Pub, sondern macht auch Ausflüge in die Umgebung, wodurch ich einige meiner damaligen Reiseziele literarisch erneut besuchen konnte.

Die Liebesgeschichte fügt sich gelungen in die Handlung rund um den Kochkurs ein. Nach der ersten großen Überraschung gibt es weitere unerwartete Entwicklungen, sodass ich nicht zu viel verraten möchte. Ich fieberte mit, ob die Charaktere sich ihre Gefühle zueinander eingestehen werden und erlebte viele schöne und romantische Szenen. Natürlich bleiben auch Probleme und Missverständnisse nicht aus, welche es spannend machten, ohne dass es zu dramatisch wurde. Dieser Liebesroman hat mich von der ersten bis zur letzten Seite begeistert, sodass ich ihn allen Leser:innen romantischer Geschichten ans Herz legen möchte!

Veröffentlicht am 12.06.2022

Amüsante Liebesgeschichte zur Regency-Zeit

Wie man sich einen Lord angelt
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Kitty Talbot ist die älteste von fünf Schwestern, die seit dem Tod beider Elternteile allein im Netley Cottage in Dorsetshire leben. Ihr Vater hat ihnen hohe Schulden hinterlassen, die Kitty durch eine ...

Kitty Talbot ist die älteste von fünf Schwestern, die seit dem Tod beider Elternteile allein im Netley Cottage in Dorsetshire leben. Ihr Vater hat ihnen hohe Schulden hinterlassen, die Kitty durch eine baldige Heirat mit dem wohlhabenden Mr Linfield zu tilgen hofft. Als dieser die Verlobung überraschend löst, macht sich Kitty gemeinsam mit ihrer Schwester Cecily auf den Weg nach London. Sie hofft, während der anstehenden Ballsaison des Jahres 1818 rasch einen reichen Ehemann zu finden, um ihren Schwestern eine unbeschwerte Zukunft zu sichern. Ein passender Kandidat ist in Form von Mr de Lacy im Nu gefunden. Doch dann erscheint sein älterer Bruder auf der Bildfläche. Lord Radcliffe durchschaut nicht nur Kittys Absichten, sondern bringt auch die Wahrheit darüber ans Licht, warum ihre Eltern London einst verlassen mussten. Kitty muss sich einen neuen Verehrer suchen, und die Zeit drängt.

Die Geschichte beginnt mit einem Schockmoment für die Protagonistin Kitty Talbot: Nach zweijähriger Verlobungszeit, die entstanden ist, weil erst Kittys Mutter und dann ihr Vater gestorben sind, löst Mr Linfied diese auf. Kitty sieht sich dadurch zum sofortigen Handeln gezwungen. Ihr bleiben nur wenige Wochen, um einen großen Teil der Schulden ihres Vaters zu zahlen, ansonsten werden sie und ihre Schwestern Netley Cottage verlieren und mittellos auseinander gerissen werden. Wenige Seiten später ist sie gemeinsam mit der drittältesten Schwester, der achtzehnjährigen Cecily, auf dem Weg nach London zu Tante Dorothy, einer alten Freundin ihrer Mutter.

Zu Beginn überschlagen sich die Ereignisse und weckten in mir die Vorfreude auf die Höhen und Tiefen der anstehenden Ballsaison, zu der ich dank „Brigerton“ bereits viele Bilder im Kopf hatte. Sophie Irwins Debüt hat mit der Serie gemein, dass schnell klar ist, wer hier zusammenfinden soll. Diese Vorhersehbarkeit störte mich nicht. Kittys Versuche, Zugang zur gehobenen Gesellschaft zu erhalten und sich mit allerlei Tricks die Aufmerksamkeit der unverheirateten Männer zu sichern, fand ich unterhaltsam.

Kitty geht die Aufgabe, einen möglichst reichen Ehemann zu finden, strategisch und realistisch an. Ihr ist klar, dass ihre Chancen, sich in den geeignetsten Kandidaten zu verlieben, gering sind. Mir hat ihr selbstbewusster Charakter gefallen und es hätte gar nicht so oft erwähnt werden müssen, dass sie keine andere Wahl hat, wenn sie ihr Zuhause behalten will. Im Mittelteil tritt die Handlung etwas auf der Stelle, als Kitty einen Ball nach dem anderen besucht und verschiedene Männer in Richtung Antrag zu führen versucht. Deren Charaktere sind recht stereotyp gestaltet und vor allem Mr de Lacy legt für seine achtzehn Jahre eine große Naivität an den Tag.

Besonders gefallen haben mir die Szenen und Wortgefechte zwischen Kitty und Lord Radcliffe, von denen es zum Glück zahlreiche gibt. Romantische Szenen sind hingegen rar, das hätte aber auch nicht zu den Charakteren gepasst. Im letzten Drittel kommt dann richtige Spannung auf und ich fieberte mit, ob sich für die liebgewonnen Charaktere alles zum Guten entwickeln wird. Das Ende macht Lust auf eine Fortsetzung, in der eine weitere Schwester ihr Glück finden darf. „Wie man sich einen Lord angelt“ ist eine amüsante Liebesgeschichte zur Regency-Zeit, die ich gerne an alle Fans des Genres weiterempfehle!

Veröffentlicht am 03.06.2022

Fünf Menschen und ein Sommer auf dem Campingplatz

Ein unendlich kurzer Sommer
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Ohne jeglichen Plan trifft Lale auf der Suche nach einer Übernachtungsmöglichkeit in einem kleinen Dorf irgendwo in Deutschland ein. Hier gibt es nur einen Campingplatz am See, auf nicht viel los ist. ...

Ohne jeglichen Plan trifft Lale auf der Suche nach einer Übernachtungsmöglichkeit in einem kleinen Dorf irgendwo in Deutschland ein. Hier gibt es nur einen Campingplatz am See, auf nicht viel los ist. Geführt wird er von Gustav, der sich meist mürrisch gibt, Lale aber im Gegenzug für etwas Hilfe in einem Wohnwagen unterbringt. Allmählich arrangieren die beiden sich miteinander. Einige Zeit später trifft Chris ein, der ähnlich wie Lale zunächst nicht verraten will, was genau ihn hergeführt hat. Auch der siebzehnjährige Nachbarsjunge Flo immer mehr Zeit auf dem Campingplatz. Als dann noch Gustavs alter Freund James eintrifft, ist Gustav von mehr Trubel umgeben, als er es sich für seinen letzten Sommer am See vorgestellt hätte.

Die Geschichte beginnt mit einem kurzen Prolog, in dem zwei Liebende miteinander Zeit auf einem Floß im See verbringen. Um wen es sich handelt und wann die Szene spielt wird erst später aufgedeckt. Erst einmal lernte ich Christophe kennen, der auf Réunion lebt und gerade die Asche seiner Mutter im Meer verstreut. Einige Zeit später findet er in ihren Sachen einen Brief, der ihn dazu bewegt, nach Deutschland zu reisen. Obwohl er Deutsch von seinem Vater gelernt hat, war er noch nie dort, und nun zieht es ihn ausgerechnet auf einen Campingplatz im Nirgendwo.

Lale hingegen ist auf dem Campingplatz gelandet, nachdem sie den erstbesten Zug genommen hat, um Abstand zwischen sich und ihr bisheriges Leben zu bringen. Sie hat sich unbezahlten Urlaub genommen und ihrem Mann ein Post-It dagelassen mit der Bitte, sie nicht zu suchen. Im Gegensatz zu Chris’ Motivation war mir als Leserin lange nicht bekannt, was Lale zu der Reise bewegt hat. Die beiden helfen Gustav bei Renovierungsarbeiten auf dem Campingplatz und verbringen zunehmend Zeit miteinander. Auch der Nachbarsjunge Flo, der seine Kaninchen auf dem Platz hält und Gustav helfen soll, nachdem er seinen Zaun umgefahren hat, schließt sich der Runde immer wieder an. Später trifft mit James noch ein spirituell geprägter alter Freund von Gustav ein, sodass ich fünf sehr unterschiedliche Charaktere durch den Sommer begleitete.

Mit der Ruhe auf dem Campingplatz ist es durch das Eintreffen der Charaktere sowie einem überraschenden Fund gleich neben dem Platz erst einmal vorbei. Es gibt eine trubelige Phase, in der allerhand passiert und ich neugierig war, wohin das führend wird. Bald spielen sich die Charaktere miteinander ein und es wird wieder ruhiger. Die Geschichte ist dialoglastig, wobei über die wirklich wichtigen Themen lange nicht gesprochen wird. Meist schwingt eine melancholische Stimmung mit. Für meinen Geschmack tritt die Handlung zu lange auf der Stelle, während der Alltag auf dem Campingplatz geschildert wird. Das emotionale Ende hat mir dann wieder deutlich besser gefallen. Ein atmosphärischer Roman über fünf sehr verschiedene Menschen, die für eine Weile zusammenfinden, bei dem man während des Lesens die Hitze des Sommers spüren kann.

Veröffentlicht am 03.06.2022

Vier Spezies lernen einander besser kennen

Die Galaxie und das Licht darin
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Ouloo, die zur Spezies der Laru gehört, betreibt ein kleines Motel auf Gora. Der Planet ist ein Felsbrocken und hat nicht viel zu bieten, wird aber von vielen angeflogen, weil er sich verkehrsgünstig an ...

Ouloo, die zur Spezies der Laru gehört, betreibt ein kleines Motel auf Gora. Der Planet ist ein Felsbrocken und hat nicht viel zu bieten, wird aber von vielen angeflogen, weil er sich verkehrsgünstig an einem Tunnelknotenpunkt befindet. Auch heute erwarten Ouloo und ihr Kind Tupa drei Gäste: Den Quelin Rovan, die Äluonerin Pei und die Akarak Speaker. Sie alle wollen nur wenige Stunden bleiben, doch dann bricht das Satellitennetzwerk zusammen und die Weiterreise ist auf unbestimmte Zeit nicht möglich. Ouloo möchte den Aufenthalt für ihre Gäste so angenehm wie möglich gestalten, und auch diese lernen sich untereinander beim Warten besser kennen.

Der Schauplatz dieses vierten und anscheinend letzten Bandes aus dem Wayfarer-Universum hat mir gut gefallen. Das „Five-Hop One-Stop“ ist ein Ort, an dem ich mich gleich wohl gefühlt habe. Ouloos Bestreben ist es, in ihrem Motel Angebote und Verhältnisse zu schaffen, bei denen sich jede der zahlreichen Spezien des Universums Willkommen fühlt. Das ist bei den unterschiedlichen Körperformen, Wahrnehmungs- und Kommunikationsarten, Essensgewohnheiten und Bräuchen eine echte Herausforderung.

Die drei Spezies, die an diesem Tag zu Besuch kommen, könnten unterschiedlicher kaum sein. Während die Laru vier Pfoten haben und sehr haarig und biegsam sind, haben Quelins einen Panzer und zahlreiche Brust- Bauch- und Beinpaare. Äluoner kommunizieren vor allem über Farben und über die kleinen Akarak weiß selbst die wissbegierige Ouloo wenig. Die Kapitel sind abwechselnd aus der Sicht der vier Charaktere geschrieben. So erfuhr ich neue Dinge sowohl indem ich jeden eine Weile begleitete als auch durch die Dialoge, in denen sie sich gegenseitig befragen.

Dieses schrittweise Verstehen der unterschiedlichen Spezies fand ich sehr schön. Die Charaktere beginnen allmählich, ein Verständnis füreinander aufzubauen. Sie alle sind nicht frei von Vorurteilen und werden in mancher Hinsicht vom Gegenteil überzeugt oder gänzlich überrascht. Auch wenn sie sich gelegentlich über Gewohnheiten oder Bräuche der anderen wundern, bringen sie ein echtes Interesse füreinander auf und wollen die Hintergründe besser verstehen. Über Themen wie Familie, Fortplanzung und Geschlechtsidentität wird ganz offen geredet. Beispielsweise hat sich Tupo als jugendlicher Laru noch nicht für ein Geschlecht entschieden, weshalb für sihn wie schon in vorherigen Bänden bei anderen Charakteren unspezifische Pronomen genutzt werden.

Die Geschichte ist ein starkes Plädoyer für Offenheit und Toleranz mit vielen Momenten, die mich unterhalten, berühren, nachdenklich stimmen und zum Schmunzeln bringen konnten. Action und große Spannung sollte man hingegen nicht erwarten. Etwas schade fand ich, dass sich die Geschichte nicht wie ein Abschluss, sondern ein beliebiger Band aus dem Wayfarer-Universum anfühlte, der über die Äluonerin Pei lose mit dem ersten Band verknüpft ist und sich auch ohne Vorkenntnisse lesen lässt. Vielleicht gibt es doch irgendwann Nachschub? Insgesamt hat mir diese ruhige Feelgood-Lektüre sehr gut gefallen und ich empfehle sie gerne weiter!

Veröffentlicht am 03.06.2022

Von der Modeszene Berlins auf eine Biofarm in der Bretagne

Die Liebe fliegt, wohin sie will
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Die dreißigjährige Cleo hat sich in Berlin einen Namen als Stylistin gemacht. Bei all der harten Arbeit hat sie in der letzten Zeit nicht so viel Zeit für Familie und Freunde gefunden. Nun freut sie sich ...

Die dreißigjährige Cleo hat sich in Berlin einen Namen als Stylistin gemacht. Bei all der harten Arbeit hat sie in der letzten Zeit nicht so viel Zeit für Familie und Freunde gefunden. Nun freut sie sich auf vier Wochen Urlaub, die sie entspannt in südlicheren Gefilden verbringen möchte. Doch dann überrascht ihre beste Freundin Freddie sie mit dem letzten Willen ihrer kürzlich verstorbenen Großmutter Helene, die auch für Cleo wie eine Oma war. Helene vermacht Cleo zwei Kisten mit ihren besten Kleidungsstücken unter der Bedingung, das diese vier Wochen auf einer Biofarm in der Bretagne verbringt. Das wirft Cleos Urlaubspläne über den Haufen, die sich voller Skepsis auf den Weg macht.

Die Protagonistin Cleo lernte ich zu Beginn der Geschichte kennen, während sie sich ganz in ihrem Element befindet. Als Stylistin gibt sie alles, um eine gelungene Fotostrecke zu ermöglichen, während sie in ihrer Freizeit Fallschirmspringen geht und ihre Abende im angesagten Club „Roaring“ verbringt, der nur im Stil der 20er gekleidete Gäste einlässt. Dort sieht sie ihre beste Freundin Freddie zum ersten Mal seit der Beerdigung von deren Oma Helene wieder. Freddie überbringt ihr die Nachricht von ihrem Erbe und der daran geknüpften Bedingung. Warum Helene sie ausgerechnet in die Betragne auf einen Hof schicken will, der vom Sohn eines ihrer Verflossenen geleitet wird, erschließt sich Cleo erst einmal nicht nicht.

Cleos Ankunft in der Bretagne wird von vielen Zweifeln begleitet. Ihre Hippie-Eltern haben mit ihr als Kind immer Urlaub auf dem Bauerhof von Onkel Lutz gemacht, was ihr überhaupt nicht gefallen hat. Kurze Rückblicke geben Einblicke in ihr jüngeres Ich und ließen mich besser verstehen, welche Erlebnisse sie geprägt haben. Auf der Farm begegnen ihr einige Anwesende zunächst mit Distanz, weil sie nicht verstehen, was eine Stylistin aus Berlin bei ihnen will. Die Mehrheit nimmt sie jedoch gleich herzlich auf und unterstützt sie beim Ankommen.

Die Beschreibung von Cleos ersten Tagen auf der Farm nimmt einen großen Teil des Romans ein. Sie kümmert sich um die Hühner, entrostet Zäune und kümmert sich um Tomaten und allerlei anderes Gemüse. Am Markttag begleitet sie den sympathischen Luc und überlegt, wie sie die Präsentation der Waren am Stand aufpeppen kann. Es ist eine schöne Gemeinschaft auf dem Hof mit vielen liebenswürdigen, ganz unterschiedlichen Charakteren. Auch mit Louanne, die auf den Nachbargrundstück wohnt und versorgt das Dorf mit ihrem Käse versorgt, freundet Cleo sich an. Louanne ist eine aufmerksame Beobachterin und bringt Cleo mit ihren Bemerkungen ins Grübeln darüber, was sie wirklich will.

Der Farmbesitzer Finn, auf dessen Farm Helene Cleo gezielt geschickt hat, hat lange Zeit nur kurze Auftritte. Die Liebesgeschichte spielt sich hauptsächlich auf den letzten 100 Seiten ab, wodurch alles sehr schnell geht. Die gemeinsamen Szenen der beiden haben mir sehr gut gefallen und ich hätte mich gefreut, wenn es davon schon zu früheren Zeitpunkten in der Geschichte mehr gegeben hätte. Auch das Ende hat sich für mich sehr abrupt angefühlt. Ich hätte gern noch ein paar weitere Seiten gelesen und die schöne Stimmung der Bretagne sowie das Gefühl der Schmetterlinge im Bauch genossen.

In „Die Liebe fliegt, wohin sie will“ sorgt ein unerwartetes Urlaubsziel bei der Protagonistin für einen Perspektivenwechsel. Ein leichter Roman zum Wegträumen für sommerliche Lesestunden, den ich gerne weiterempfehle.