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Veröffentlicht am 24.02.2025

guter Plot

Ostfriesennebel
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Mit "Ostfriesennebel" ist der mittlerweile 19 Band um Ann Kathrin Klaasen und ihr Team aus ihren Mann Weller und Ruppert von Klaus-Peter Wolf erschienen.

Den Plot fand ich diesmal wirklich interessant: ...

Mit "Ostfriesennebel" ist der mittlerweile 19 Band um Ann Kathrin Klaasen und ihr Team aus ihren Mann Weller und Ruppert von Klaus-Peter Wolf erschienen.

Den Plot fand ich diesmal wirklich interessant: Carina Oberdieck kommt ins Kommissariat und behauptet ihr Mann sei nicht ihr Mann, sondern sein Zwillingsbruder. Bei einem Urlaub der beiden sei nicht ihr Schwager, sondern ihr Mann in den Vulkan gefallen und sein Bruder habe nun seine Rolle eingenommen. Im ersten Moment nimmt sie niemand wirklich ernst, schildert sie doch das Verhalten ihres Mannes als liebevoll und zugewandt. Ann Kathrin möchte der Sache dennoch auf den Grund gehen und besucht die Familie. Ein Leichenfund an den Schienen lenkt ihre Nachforschungen erst einmal ab. Kurz nach dem Fund taucht der Zielfahnder Wollenweber im Aurich auf und bittet Ann um Unterstützung bei der Ergreifung des Eisenbahnmörders, da er die gefundene Leiche diesem zuordnet. Ann und ihr Team nehmen sich die Akten vor und stellen Verbindungen her, die Wollenweber nicht bemerkt hat. Doch kann anhand dessen der Täter gefasst werden?

Das Buch hat 544 Seiten und für mich hätte es einige Seiten weniger haben können. Ich mag den Lokalkolorit sehr, zumal ich Ostfriesland liebe und mich gut auskenne, war es mir hier mit den sehr detaillierten Beschreibungen doch etwas zu viel. Die Spannung wurde für mich dadurch etwas häufig unterbrochen.
Es gab viele losen Fäden und Verstrickungen, die teilweise verwirrend waren und am Ende für mich nicht ganz stimmig aufgelöst wurden. Die Wendungen, die aufkamen, waren gut durchdacht, aber manchmal auch zu vorhersehbar.

Insgesamt gute und leichte Unterhaltung für Fans der Reihe, aber nicht sein bestes Werk.

Veröffentlicht am 24.02.2025

spannend

Social Kill - Gefährliche Spiele auf TikTok
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Fabian Lenk hat mit "Social Kill" ein erschreckend aktuellen und realistischen Thriller geschrieben.

Finn Wahlberg liebt seinen Beruf als Polizeireporter beim Hamburger Insider sehr und hat eine sichere ...

Fabian Lenk hat mit "Social Kill" ein erschreckend aktuellen und realistischen Thriller geschrieben.

Finn Wahlberg liebt seinen Beruf als Polizeireporter beim Hamburger Insider sehr und hat eine sichere Quelle bei der Polizei, die ihn vor allen anderen Journalisten mit Informationen versorgt. Als ein bekannter Tik-Toker vom Dach in den Tod springt, stellt sich schnell heraus, dies war kein Unfall, sondern Mord. Die Szene ist in Aufruhr und der Verdacht fällt auf den noch bekannteren Tik-Toker Bennet, der schnell ins Visier der Ermittlungen gerät-doch auch er wird zum Mordopfer und dies vor laufender Kamera.
Finn, der über die Fälle berichtet, nimmt zur gleichen Zeit die Nichte seiner Lebensgefährtin bei sich auf und bekommt so Zugang zu der Blase der Social Media Szene und deren lebensgefährlichen Challenges.
Die Figur des Journalisten Rahmsauers, ein Konkurrent von Finn, allerdings dem Alkohol verfallen, zeigt gleichzeitig auf, unter welchem Druck freie Journalisten stehen und zu welchen illegalen Tricks sie greifen, um eine Schlagzeile und ein paar Zeilen in der Zeitung zu bekommen.

Mich hat "Social Kill" von der ersten Seite in einen Sog aus Spannung und Unglauben gezogen, der bis zum Ende des Buches angehalten hat. Die Charaktere und deren Agieren waren exzellent ausgearbeitet. Neben dem Thrill habe ich mir unbekannte oder nicht so bewusste Gefahren von Social Media erfahren. Ein hartes und brutales Geschäft, um Follower und Klicks zu generieren.
Da es sich um einen ersten Band um Finn Wahlberg handelt, freue ich mich schon auf den folgenden und spreche eine klare Leseempfehlung für Thriller-Fans aus.

Veröffentlicht am 18.02.2025

stimmiger Fall

Schuld
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Sven Petter Naess hat mit "Schuld" den dritten Band der Krimireihe Oslos ermittelt veröffentlicht. Harinder Singh nach seiner Kniegelenks-Op befindet sich noch im Krankenstand als die Strafverteidigerin ...

Sven Petter Naess hat mit "Schuld" den dritten Band der Krimireihe Oslos ermittelt veröffentlicht. Harinder Singh nach seiner Kniegelenks-Op befindet sich noch im Krankenstand als die Strafverteidigerin Christina Sandberg ihn um Hilfe bittet. Ihr Mandantin Helene, gerade nach 18 Jahren aus dem Gefängnis wegen Mordes an ihrer Mutter und dem Stiefvater entlassen, kämpft um ein Wiederaufnahmeverfahren und beteuert wie auch bei ihrer Verhaftung weiterhin ihre Unschuld.

Harinder wäre nicht Harinder, wenn er nicht einen Blick in die Akten der alten Ermittlungen werfen würde. Er meint, schnell Ungereimtheiten entdeckt zu haben und vertieft sich in den Fall. Seine ehemalige Partnerin Rachel ist von dieser Tatsache nicht begeistert und rät ihm davon ab. Sein jetziger Chef ist der Ermittler von damals, was wieder einiges an Konfliktpotential hervorruft.
Helene sorgt in ihrem Heimatdorf für Unruhe und die Nachforschungen von Harinder tun ihr Übriges, um die Bewohner aufzuschrecken. Als Helenes Vater ermordet aufgefunden wird, steht die Täterin schnell fest. Doch Harinder glaubt an ihre Unschuld und begibt nicht nur sich mit seinen Nachforschungen in Gefahr.

Sven Petter Naess konnte mich auch mit dem dritten Band um Harinder Singh überzeugen. Sein Schreibstil ist angenehm zu lesen, die Kapitel habe eine gute Länge und die Entwicklung von Harinder und Rachel ist kontinuierlich und konsequent. Durch seine etwas stoische und ruhige Art des Ermittelns sticht der Protagonist aus den üblichen Klischees positiv hervor.

Der Fall hätte ein wenig mehr Spannung vertragen können, aber dies ist kritisieren auf hohem Niveau.
Von mir eine klare Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 13.02.2025

zu distanziert

Wenn wir lächeln
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Die Autorin Mascha Unterlehberg hat mit "Wenn wir lächeln" ein interessantes und dichtes Buch über Freundschaft zweier Mädchen, die sie als Schwesternschaft empfinden geschrieben.

Jara lernt Anto auf ...

Die Autorin Mascha Unterlehberg hat mit "Wenn wir lächeln" ein interessantes und dichtes Buch über Freundschaft zweier Mädchen, die sie als Schwesternschaft empfinden geschrieben.

Jara lernt Anto auf dem Aschenplatz kennen und ordnet sie im ersten Moment als ein Mädchen, mit dem sie normalerweise keinen Kontakt hätte ein. Anto ist anders, sie ist das Mädchen mit dem Baseballschläger unter dem Bett. Unangepasst, laut und irgendwie auch anstrengend. Ihre Mutter hat ausreichend Geld, ist aber für Anto nie greifbar. Wohlstandsverwahrlost habe ich sie empfunden.
In der Welt des Erwachsenwerden fühlen sie sich den Blicken und Anzüglichkeiten der Männer ausgesetzt und ihre Wut, wächst von Seite zu Seite mehr.

Der Schreibstil der Autorin war sehr gewöhnungsbedürftig und verlangte mir eine große Menge an Konzentration ab. Besonders das Fehlen der wörtlichen Rede im Dialog hat mich irritiert, denn dadurch konnte ich keine wirkliche Nähe zu den Protagonistinnen aufbauen. Stellenweise waren mir die Geschehnisse etwas zu konstruiert und die Gefühle von Jara zu Anton fanden mir zu wenig Beachtung, und wurden nur rudimentär angedeutet.

Ein mit Sicherheit gutes Buch über eine Freundschaft, doch insgesamt konnte es mich leider nicht wirklich erreichen.

Veröffentlicht am 12.02.2025

gutes Debut

Die Schanze
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Mit "Die Schanze" hat Lars Menz sein Debüt veröffentlicht und konnte mich damit gut unterhalten.

Ellen Roth hat ihr Heimatdorf nach dem Abitur verlassen und arbeitet als Ärztin in einer Hamburger Klinik. ...

Mit "Die Schanze" hat Lars Menz sein Debüt veröffentlicht und konnte mich damit gut unterhalten.

Ellen Roth hat ihr Heimatdorf nach dem Abitur verlassen und arbeitet als Ärztin in einer Hamburger Klinik. Niemals wollte sie ins Dorf ihrer Kindheit zurückkehren. Doch als ihre Beziehung scheitert und der Dorf-Arzt Dr. Schwarz seine Praxis aufgibt, nutzt sie die Gelegenheit dessen Praxis zu übernehmen und nach dem Aus ihrer Beziehung neu zu starten.
Als Ellen mit der Leiche eines Mannes konfrontiert wird, der an der Schanze ermordet wurde, mit einem Strick um den Hals baumelt er dort, rollt ihre Vergangenheit mit aller Gewalt auf sie zu und lässt ihr altes Trauma massiv aufleben. Dieser Mann ist Ellen nicht unbekannt. Als ein weiterer Mord geschieht, gerät auch Ellen ins Visier der Ermittlungen.
Ellen als Protagonistin wird glaubwürdig geschildert und ich konnte mich gut in sie hineinversetzen. Die scheinbare Dorfidylle wird absurdum geführt und offenbart gefährliche Strukturen, die Opfer fordert und forderte.

Der Thriller konnte mich von Beginn an fesseln und ist ein mehr als gelungenes Debüt. Die Schilderungen der Taten sind Thriller mäßig, nichts für schwache Nerven, aber gut dosiert. Es gibt zum Ende hin auch überraschende Wendungen, die ich nicht erwartet hatte.