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Veröffentlicht am 19.01.2020

Ein absolutes Wohlfühlbuch

Weihnachten in dem kleinen Haus am Meer
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Inhalt:

Lizzy Kingham ist wie auf Nadeln. Erst gerade hat sie ihren Job gekündigt und eine Absage für einen absoluten Traumjob erhalten. Ausserdem soll sie innerhalb von wenigen Stunden die ganzen Weihnachtsvorbereitungen ...

Inhalt:

Lizzy Kingham ist wie auf Nadeln. Erst gerade hat sie ihren Job gekündigt und eine Absage für einen absoluten Traumjob erhalten. Ausserdem soll sie innerhalb von wenigen Stunden die ganzen Weihnachtsvorbereitungen erledigen und als wäre dies alles noch nicht genug, ist ihr von der Exfrau ihres Mannes auch noch mitgeteilt worden, dass ihre Schwiegermutter das Weihnachtsfest im Hause Kingham zu verbringen gedenkt. Als dann an dem Abend, an dem die ganze Familie - wie jedes Jahr - den Weihnachtsbaum hätte schmücken sollen, niemand nach Hause kommt, beschliesst Lizzy, dem Alltagstrubel zu entfliehen. Sie hinterlässt ihrer Familie eine Nachricht und verbringt die folgenden Tage in einem Strandhaus, in dem sehr plötzlich verschiedene Schicksale aufeinanderprallen und Lizzys Tapferkeit und Warmherzigkeit gebraucht werden.


Meine Meinung:

Auch wenn Weihnachten schon wieder ein paar Wochen her ist, hat mich dieses Buch mehr in Weihnachtsstimmung versetzt, als die Tulpen, die bereits seit November ihre grünen Spitzen in die Luft recken und die Schneeglöckchen, die schon in einigen Gärten blühen...

Lizzy Kingham ist eine typische Mutterfigur, wie sie im Buche steht. Sie umsorgt ihre Familie, hat bis vor Kurzem zugleich auch erfolgreich in ihrem Beruf brilliert und möchte nun ein grandioses Weihnachtsfest gestalten, das einfach perfekt wird. Sie hat aber zwei linke Hände und ist zugleich eher unsicher, respektive hat sie ein wenig verlernt, für sich einzustehen und ihre eigenen Bedürfnisse einzubringen. Diese Protagonistin mit ihren Ecken und Kanten hat mir sehr entsprochen und vor allem hat mir auch gefallen, wie sich die Geschichte entwickelt hat. Auch wenn die einzelnen Wendungen - Lizzys "Flucht", die Menschen, denen Lizzy in den Strandhäuser begegnet und die überraschenden Erkenntnisse rund um Lizzys Schwiegermutter und die Exfrau ihres Mannes Simon - ziemlich ausgefallen scheinen, hat Veronica Henry es geschafft, alle diese Entwicklungen stimmig unter einen Hut zu bringen. Toxische Beziehungen, häusliche Gewalt, das Teenageralter, Verlust und Trauer werden genau so feinfühlig in dieser Geschichte verarbeitet, wie herzerwärmende Nächstenliebe, köstliche Weihnachtsmenues, dekorative Highlights und eine romantisch-weihnachtliche Atmosphäre.


Schreibstil:

Diese Geschichte, die sich definitiv perfekt in einer kalten Winternacht an einem Kaminfeuer lesen lässt, während rundum Kekse gebacken werden und Glühwein auf dem Herd köchelt, verströmt eine besondere weihnachtliche Wärme und eine Liebe zum Erzählen und den Protagonisten, die ansteckend wirken.

Vor allem Veronica Henrys Beschreibungen, welche die Düfte des köstlichen Essens und des Glühweins direkt zum Lesesessel befördern und auch die zwischenmenschlichen Empfindungen, die von Liebe und Glück über Trauer bis hin zu Angst reichen, waren meiner Meinung nach sehr realistisch dargestellt. Auch die Schauplätze, wie die Strandhütte oder das Pepperpot Cottage, das die Familie Kingham bewohnt, sind äusserst liebevoll beschrieben und scheinen perfekt zu den Menschen zu passen, die sich innerhalb dieser Schauplätze bewegen.


Meine Empfehlung:

"Weihnachten in dem kleinen Haus am Meer" ist ein Buch, das ich euch sehr gerne weiterempfehle, weil es wirklich ganz eine herzerwärmende Geschichte erzählt, die nicht nur die hektische Weihnachtszeit und das Getue, das darum manchmal veranstaltet wird, ein wenig hinterfragt, sondern das vor allem ins Zentrum stellt, was wirklich wichtig ist: aufrichtige Liebe und Nähe zwischen Partnern, Familienmitgliedern und Freunden.

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Veröffentlicht am 12.01.2020

Märchenhaft und sehr fantasievoll

Der letzte Ork
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ZWEITER BAND DER REIHE

Inhalt:
Rankstrail wächst als intelligenter Junge in einer mittellosen Familie in Varil, einem Vorort von Daligar, auf. Doch er sieht und hört mehr, als seine Familie und seine ...

ZWEITER BAND DER REIHE

Inhalt:
Rankstrail wächst als intelligenter Junge in einer mittellosen Familie in Varil, einem Vorort von Daligar, auf. Doch er sieht und hört mehr, als seine Familie und seine Freunde und diese Fähigkeit macht er sich dazu zu Nutze, seine Familie zu ernähren. Er beginnt nämlich im nahe gelegenen Wald Honig zu stehlen und Reiher zu jagen. Diese sieht er immer, bevor sie auffliegen und mit seinem feinen Gehör kann er den Ruf verschiedenster Vögel und die Gespräche von weit entfernten Menschen hören und verstehen. Sein Vater ist dagen, dass Rankstrail wildert, findet er diese Art der Nahrungsbeschaffung doch sehr unehrenhaft. Doch als Rankstrails über alles geliebte Mutter schwer erkrankt, muss er immer mehr Fleisch und Honig besorgen, um die Medizin zu bezahlen und gerät so in einen immer tieferen Teufelskreis hinein. Der Vater wird ebenfalls krank und bei ihm beginnt die Medizin zu wirken, für die Mutter kommt jedoch jede Hilfe zu spät und sie stirbt viel zu früh. Nun muss Rankstrail alleine für sich, seinen Vater, der nicht viel Geld verdient, und für seine Schwester sorgen. Da lernt er einen verrückten Schreiber kennen, der von den Kindern im Dorf mit Steinen beworfen wird. Der Junge nimmt den Schreiber in Schutz und bringt ihm etwas zu Essen. Dafür lernt er beim Schreiber lesen und schreiben und erfährt alles über berühmte Kriegstaktiken, die Elfen und die Orks. Als sich Rankstrail die Gelegenheit bietet, sich als Söldner anwerben zu lassen, entscheidet er sich schweren Herzens für diese Möglichkeit und lässt seine Familie zurück. Schon bald merkt er, was es heisst, im Krieg zu stehen und als sich ihm dann nach einigen Jahren die Möglichkeit bietet, den letzten Elfen zu jagen, macht er sich auf den Weg um diese Aufgabe zu erfüllen.
Der letzte Elf Yorsch hingegen lebt mit seiner Familie in Frieden in ihrem Dorf. Es fehlt aber an allem und erst als Yorschs Tochter auf einer nahe gelegenen Insel ein überdimensional grosses Huhn findet, beginnt sich ihr Schicksal zu ändern.
Wie alle diese Geschichten verknüpft sind und warum die grössten Feinde der ganzen Welt dazu kommen, Seite an Seite für eine velorene Stadt zu kämpfen, dies alles erfahrt ihr im vorliegenden Band der Reihe.

Meine Meinung:
Auch dieser Band hat mir sehr gut gefallen. Leider hatte ich nicht so viel Zeit und konnte ihn darum nicht am Stück lesen sondern nur in kleinen Häppchen, was ich sehr schade fand. Ich wiederhole mich wenn ich sage, dass Silvana de Mari ihre Figuren sehr liebevoll beschreibt. Sie gibt ihnen allen einen Charakter, eine Geschichte, ein Gewissen und einen nachvollziehbaren Grund, so zu handeln, wie sie eben handeln. Es gibt nicht ein absolut klar definierbares Gut und Böse weil jede Figur einen Platz in der Geschichte hat und jede Figur dadurch auch eine Möglichkeit hat, sich für ihre Taten zu rechtfertigen. Und so wundert es auch nicht, dass ich sowohl Rankstrail wie auch Yorsch und seine Familie sofort in mein Herz geschlossen, mit ihnen gelitten, gekämpft, gehofft und geliebt habe. Auch die Landschaften, Familienverhältnisse und die fein ineinander verwobenen Erzählstränge sprechen für die Autorin und ihre Liebe zum Detail. Die schlimmsten Schlachten und die schwierigsten Aufgaben scheinen einen Sinn zu haben und nichts scheint von der Autorin zufällig in die Geschichte hinein platziert zu sein. Vielmehr habe ich das Gefühl, dass Silvana de Mari ganz genau weiss, wohin ihre Erzählung führen wird und wie sie am Schluss ausgehen wird. Anders kann ich mir die trotz aller Komplexität sehr verständliche und sinnvolle Handlung nicht erklären.

Fazit:
Auch dieses Buch empfehle ich sehr gerne weiter. Es ist ein wenig wie ein sehr grosses und sehr schillernd erzähltes Märchen welches allen fantasievollen Menschen, ob jung oder alt, gefallen wird.

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Veröffentlicht am 12.01.2020

Fesselnd und sehr authentisch geschrieben

Das Haifischhaus
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Inhalt:

Ein wenig zugenommen hat er, Toto Berger, seit er vom Profisport zurückgetreten ist. Seine Blutwerte sind auch nach dem Überwinden seiner Medikamentensucht noch nicht rosig und sein Konto ist ...

Inhalt:

Ein wenig zugenommen hat er, Toto Berger, seit er vom Profisport zurückgetreten ist. Seine Blutwerte sind auch nach dem Überwinden seiner Medikamentensucht noch nicht rosig und sein Konto ist komplett leer. Da fordert ihn sein ehemaliger Erzrivale, die aktuelle Nummer eins im Tennis Frédéric Lamenteau, zu einem letzten grossen Duell. Zehn Millionen stehen auf dem Spiel und vor allem auch Bergers Ehre. Sein ehemaliger enger Kreis von Vertrauten zieht mit ihm ins sogenannte Haifischhaus ein, in dem er sich auf dieses alles entscheidende Spiel vorbereien will. Dass er aber zuerst mit sich selber ins Reine kommen, alte Rechnungen begleichen und seine persönliche Lebenssituation klären muss, überrascht und fordert ihn auf unerwartete Weise.



Meine Meinung:

Vom Tennissport weiss ich lediglich das Nötigste. Vor allem mit meiner Grossmutter verfolge ich ab und an die grossen Turniere, sie ist nämlich ein grosser Fan von Roger Federer. Wie es sich aber anfühlt, im Rampenlicht zu stehen und unter grossem Druck eine Leistung zu erbringen - oft auch in einer Wettbewerbssituation - weiss ich als Musikerin sehr genau, was sich sicher ein wenig mit einigen Situationen im Sportlerleben vergleichen lässt. Um so beeindruckender empfand ich die äusserst authentischen und detaillierten Schilderungen der Situation auf dem Tennisplatz, der Unsicherheit, der Wut, dem Schmerz und dem fokussierten Denken und Handeln der Spieler. Auch der Aufbau des Protagonisten Toto Berger durch seinen Betreuerstab, die harten Trainings und die unterschiedlichen zwischenmenschlichen Situationen der Figuren im Haifischhaus waren spannend geschildert und stimmig aufeinander aufgebaut. Auch wenn viele Begriffe aus dem Tennissport fallen, ist das Buch sehr verständlich geschrieben und mit einer durchschnittlichen Allgemeinbildung ohne Probleme zu verstehen, ihr müsst also keine Sportler sein, um nachvollziehen zu können, was auf dem Platz vor sich geht.



Figuren und Sprache:

Bergers Sohn Nils, zu dem Toto Berger bis kurz vor seinem geplanten Comeback gar keinen Kontakt mehr hatte, übernimmt eine immer wichtigere Rolle in Bergers Leben und seine ehemalige grosse Liebe Liv, an der immer noch sein Herz hängt, ist zugleich eine grosse Unterstützung als auch ein Hindernis für sein hoch gestecktes sportliches Ziel. Wie die Personen in Bergers Betreuerstab interragieren, wie die Atmosphäre im Haifischhaus und auf dem Tennisplatz beschrieben ist, hat mich tief beeindruckt. In seinen Beschreibungen zeigt Rüdiger Barth nämlich nicht nur, dass er sich im Tennissport auskennt, sondern dass er auch sehr genau beobachtet und sich intenisv mit seinen Figuren auseinandergesetzt hat. Die Stimmungen werden intensiv spürbar, die Spannung gegen Ende des Buches steigt und der Schluss des Buches hat mich sehr zufrieden zurückgelassen, weil er eher überraschend kam, aber meiner Meinung nach wirklich gut gepasst hat. Die Sprache bleibt aber leicht und gut verständlich und war mir - mein einziger Kritikpunkt - manchmal ein wenig zu oberflächlich gehalten.



Meine Empfehlung:

"Das Haifischhaus" ist ein Buch über den Weg zum Erfolg, die unangenehmen Begleiterscheinungen von Berühmtheit, über Freundschaft, Liebe und ganz viel Schweiss und Tränen. Es ist ein besonderes Leseerlebnis, das die Leserschaft in die Welt des Profisports entführt und die Atmosphäre auf dem Tennisplatz auch für Laien greifbar machen kann. Deshalb empfehle ich euch dieses packende Buch sehr gerne weiter.

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Veröffentlicht am 10.01.2020

Märchenhaft und beklemmend

Der Schneesturm
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Inhalt:

Es schneit, es ist kalt, es stürmt und gefühlt befinden wir uns sowohl in der Vergangenheit, wo man sich mit Kutschen von A nach B bewegt, als auch in einer märchenhaften und auch ein wenig bedrohlichen ...

Inhalt:

Es schneit, es ist kalt, es stürmt und gefühlt befinden wir uns sowohl in der Vergangenheit, wo man sich mit Kutschen von A nach B bewegt, als auch in einer märchenhaften und auch ein wenig bedrohlichen Zukunft, in der es Zwergpferde und Riesen gibt, und in der seltsame Drogen für enorme Visionen sorgen können. Wir haben den Arzt Garin, der sich furchtlos durch den Sturm wagt und den Brotlieferanten Kosma, gennant Krächz, der unseren Arzt der bei der Bekämpfung einer Seuche, welche die Menschen zu zombieähnlichen Gestalten macht, dringend gebraucht wird, ins ein paar Stunden entfernte Örtchen Dolgoje fahren soll.


Meine Meinung:

Dieses Buch habe ich in Marias Lesekreis gelesen und freue mich auf den Austausch, der am Sonntag stattfinden wird. Sicher sind nämlich auch einige äusserst kontroverse Meinungen dabei. Auf mich hat "Der Schneesturm" äusserst beklemmend gewirkt. Mit einer inneren Enge habe ich Seite um Seite umgeblättert und zusehen müssen, wie ein Hindernis nach dem anderen die sonst schon scheinbar endlose Kutschenfahrt noch mehr in die Länge zieht. Wie es kälter und kälter wird, wie unser eigentlich so pflichtbewusste Arzt seinen Kutscher und herzensguten Begleiter Krächz zurechtweist und massregelt, weil dieser mit seiner bedächtigen Art nicht gerade dazu beiträgt, dass die Reise ein baldiges Ende nimmt.

Wer zum ersten Mal zu einem Stück russischer Literatur greift, ist sicher irritiert von den Bildern und Ideen, die heraufbeschworen werden und dem Umgang, den die Menschen miteinander pflegen. Aber eigentlich befinden wir uns einfach in einem - äusserst dramatischen - russischen Märchen. Einem Märchen, in dem die endlose Kutschenfahrt eine Metapher für ein Land ist, in dem alles sehr langsam vorankommt, in dem Vergangenheit und Gegenwart und vielleicht sogar ein wenig Zukunft aufeinanderprallen, in dem Menschen abhängig sind von einem System, in dem der Alkohol und grosse Machthaber äusserst präsent in den Köpfen und Herzen sind und in dem eine Landschaft voller Schönheit und Weite zum Träumen und Schwelgen einlädt, aber auch äusserst bedrohlich wirken kann.

Die scheinbare Sinnlosigkeit des Versuches, ans Ziel zu kommen, hat mich ein wenig an "Wo warst du, Adam?" von Heinrich Böll erinnert. Dort allerdings ist es der zweite Weltkrieg, der bis zum bitteren Ende geführt wird und der ohne jeden Sinn und Zweck, aber auch komplett planlos für unheilbare Wunden in der Seele ganzer Nationen führt.


Sprache:

Einlullend und poetisch schön und zuweilen auch kafkaesk erzählt Sorokin seine Geschichte. Geübte Literaturkritiker wollen Zitate grosser russischer Autoren und Dichter in Sorokins Erzählung finden, ich habe vor allem sehr viel Humor, Sarkasmus und einige äusserst spitze Seitenhiebe gefunden. Immer wieder war da aber auch eine ganz eigene, schillernde sprachliche Schönheit, die das Buch zu einem wahren Lesegenuss gemacht haben und mich förmlich an den Seiten kleben liessen. Ein grosses Lob an dieser Stelle an den Übersetzer Andreas Tretner, der es mit diesem anspruchsvollen Text sicher nicht leicht hatte, dem aber eine runde, in sich stimmige Übersetzung gelungen ist.


Meine Empfehlung:

Von mir gibt es eine herzliche Empfehlung für dieses durchaus anspruchsvolle, wunderschön erzählte Buch, das aber auch äusserst beklemmend wirkt und beim Lesen für Gänsehaut gesorgt hat.

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Veröffentlicht am 03.01.2020

Ein tolles Buchgeschenk

Krimi
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Inhalt:
„Krimi“ beinhaltet und vereint jegliche Klischees und Vorurteile, mit denen der schweizer Krimi zu kämpfen hat. Das Büchlein ist aber eigentlich nicht sehr schweizerisch sondern viel eher eine ...

Inhalt:
„Krimi“ beinhaltet und vereint jegliche Klischees und Vorurteile, mit denen der schweizer Krimi zu kämpfen hat. Das Büchlein ist aber eigentlich nicht sehr schweizerisch sondern viel eher eine Art objektive Sicht auf gewisse Dinge, die sich vielleicht in der Schweiz, aber auch an jedem anderen eher abgelegenen Ort ereignen könnten und eine Sicht auf die ländliche Bevölkerung, welche gar nicht nur vor Einfalt strotzt, sondern durchaus über eine gewisse Intelligenz und Kombinationsgabe verfügt. Gleichzeitig ist es aber nicht nur ein Parodie auf, sondern auch eine zärtliche Liebeserklärung an den (schweizer) Krimi.

Sprache und Erzählweise:
Mit vielen Mundartwörtern gespickt und in teilweise haarsträubend langen und aberwitzigen Sätzen erzählt hat „Krimi“ einen ganz eigenen, ganz besonderen Reiz. Es ist wohl nicht falsch zu behaupten, dass sich der Autor auch ein wenig über den Leser lustig macht.
Der skurrile Kommissar, der das Ladleben überhaupt nicht gewohnt ist, und sein nicht sehr weit denkender Assistent lassen sich von den vielen Eindrücken und Erlebnissen verwirren und stecken in einer Geschichte fest, die mehr eine Konstruktion ihrer Gedanken als ein wirklicher Lösungsweg ist. Doch zum Glück gibt es da noch die Landbevölkerung mit ihren vom Autor sorgfältig ausgewählten Namen, die sehr gerne noch ihre eigene Version des Mordes oder eine total andere aber viel interessantere Geschichte zum Besten geben.

Meine Meinung:
Dieses Buch ist eigentlich kein Buch, sondern ein Gesamtkunstwerk, welches aus Text und Bildern besteht und ein wenig wie eine Bastelarbeit erscheint, was nicht nur das Gesamtkonzept des Büchleins, sondern auch der Handlung an sich zu sein scheint und als solches durchaus besticht.

Fazit:
Unterhaltsam und sehr reizvoll konzipiert eignet sich dieses Büchlein hervorragend als Mitbringsel.

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