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Veröffentlicht am 01.08.2017

Liebe aus verschiedenen Perspektiven

Klar ist es Liebe
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Gabe und Lea sind beide Studenten und landen zufällig in einem Kurs für "Kreatives Schreiben". Soweit, so gut. Doch schon zu Beginn des Kurses merken alle um sie herum, dass beide füreinander bestimmt ...

Gabe und Lea sind beide Studenten und landen zufällig in einem Kurs für "Kreatives Schreiben". Soweit, so gut. Doch schon zu Beginn des Kurses merken alle um sie herum, dass beide füreinander bestimmt sind - ihre Kursleiterin, seine Freunde, ihre Freundinnen, die Barista bei Starbucks, selbst das Eichhörnchen auf dem Campus. Und so erzählen sie alle die Geschichte von Lea und Gabe aus ihren je eigenen Perspektiven.

Als ich das Buch das erste Mal in der Hand hatte, fand ich die Idee, die Geschichte aus den Perspektiven von 14 Beteiligten, aber nicht aus der Perspektive von Lea und Gabe selbst zu erzählen, so spannend, dass ich das Buch sofort kaufen musste. Und das Buch hat sich gelohnt, gerade dadurch, dass die Erzähler bunt gemischt sind, kriegt man viele Eindrücke darüber, wie die Beiden sind, wenn sie mit ihren Freunden zusammensind und wie sie sind, wenn sie sich begegnen. Dabei ist es auch süß, wie selbst Victor, ein Kommilitone, dem die Beiden eigentlich ziemlich egal sind, ihnen irgendwann einen "Schubs" gibt, damit sie endlich zueinander finden, während alle um ihn ebenfalls darauf warten, dass die Beiden endlich merken, dass sie füreinander gemacht sind.

Dabei muss ich sagen, dass gerade Gabe für mich eigentlich der anstrengendste Charakter war. Mit der Zeit kriegt man zwar raus, warum er ist, wie er ist, aber da konnte ich dann auch Lea gut verstehen, der das irgendwann zuviel wird. Wobei ich mich hier auch immer wieder daran erinnern musste, dass es ein Jugendbuch ist und in einem gewissen Alter verhält man sich halt anders... auch wenn ich auch mit 20 Gabe mal gefragt hätte, was eigentlich mit ihm los ist. Aber da sind Menschen in dem Alter halt unterschiedlich =)

Das Buch liest sich sehr flüssig, zumal die Abschnitte der einzelnen Beteiligten immer höchstens ein paar Seiten lang sind, so dass man auch gut mal eine Pause machen kann. Wobei ich das gar nicht wollte, irgendwie bin ich bei dem Buch immer wieder hängen geblieben. Ein paar kurze Stellen waren zwar zäh, aber spätestens, wenn sich das Eichhörnchen wieder gemeldet hat, wollte ich wieder wissen, was es zu sagen hat.

Fazit: Ein Liebesroman der etwas anderen Art, durchaus zu empfehlen!

Veröffentlicht am 01.08.2017

Das Lehrerkind auf Reisen

Lebenslänglich Klassenfahrt
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Bastian Bielendorfer hat sich schon in "Lehrerkind - Lebenslänglich Pausenhof" als "Spion des Lehrerzimmers" vorgestellt. Nun berichtet er von seinen Erlebnissen auf Klassenfahrten und wie sich sein Leben ...

Bastian Bielendorfer hat sich schon in "Lehrerkind - Lebenslänglich Pausenhof" als "Spion des Lehrerzimmers" vorgestellt. Nun berichtet er von seinen Erlebnissen auf Klassenfahrten und wie sich sein Leben dadurch entscheidend änderte, dass er mit Patrick, dem Neuen in der Klasse, einen Freund gefunden hat. So lassen sich dann auch Wandertage gut überstehen, von Klassenfahrten ganz zu schweigen. Und gerade Klassenfahrten bieten für Lehrer wie für Schüler wie für Busfahrer viele Fallstricke - wenn z.B. der total unsportliche Bastian auf einmal unbedingt mit zum Skikurs möchte, weil da sein Schwarm mit dabei ist und er auf der Piste auf einmal zur Lawine wird. Wenn die Klasse ab einem gewissen Alter abends auf ihren Gelagen besteht und mancher Lehrer aus Verzweiflung mitmacht, was das ganze Programm der Klassenfahrt kippt. Von desorientierten Busfahrten und Wanderungen ganz zu schweigen...

Nachdem mich "Mutter ruft an" und "Lehrerkind" schon gut im Auto unterhalten haben, war nun das dritte (und vorerst letzte) Hörbuch von Bastian Bielendorfer an der Reihe. Es ist ein Thema, in dem man sich gut wiederfindet, auch wenn die eigenen Erfahrungen vielleicht nicht an allen Stellen mithalten können oder auf eine andere Art denkwürdig sind. Wobei es auch hier wieder einige Erzählungen gab, die ich schon heftig fand, wie z.B. mit dem englischen Austauschschüler, bei dem der Gegenbesuch dann richtig gruselig wird. Das sind die Erzählungen, bei denen ich ganz froh bin, dass ein solcher Austauch bei uns nie zustande gekommen ist. Klar kann so was sehr bereichernd sein, es kann aber auch grandios nach hinten losgehen, gerade, wenn die Gastfamilie eigentlich eigene Probleme hat.

Bastian Bielendorfer liest sein Buch an sich sachlich, aber mit dem gewohnten Augenzwinkern und seinem üblichen Lispeln, an das man sich aber schnell gewöhnt hat. Viele Erzählungen sind witzig bis kurios, bei einigen blieb mir aber auch das Lachen im Hals stecken. Wobei im Vergleich zu "Lehrerkind" Bastian schon deutlich besser in seine Klasse integriert ist (oder zumindest wirkt es so).

Fazit: Eine gute Unterhaltung für Autofahrten!

Reihenfolge (nicht zwingend):

1. Lehrerkind. Lebenslänglich Pausenhof

2. Mehr vom Lehrerkind. Lebenslänglich Klassenfahrt

3. Mutter ruft an. Mein Anschiss unter dieser Nummer

Veröffentlicht am 01.08.2017

deutlich schwächer

Royal Desire
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!! Da dies Band 2 einer Reihe ist, kann ich Spoiler nicht ausschließen!!

Clara hat sich von Alexander getrennt, weil ihr alles über den Kopf gewachsen ist. Seitdem stürzt sie sich in die Arbeit - und ...

!! Da dies Band 2 einer Reihe ist, kann ich Spoiler nicht ausschließen!!

Clara hat sich von Alexander getrennt, weil ihr alles über den Kopf gewachsen ist. Seitdem stürzt sie sich in die Arbeit - und wird trotzdem auf allen möglichen Wegen immer wieder an ihn erinnert. Abgesehen davon, dass er als britischer Kronfolger einfach immer wieder in den Medien auftaucht, lässt er selbst nicht locker und sucht immer wieder den Kontakt zu Clara. Doch ist Clara wirklich bereit für ein Leben, wie sie es an seiner Seite führen müsste?

Nachdem ich bei Band 1 "Royal Passion" vom flüssigen Stil noch sehr angetan war, konnte dieser hier leider nicht über die dürftige Handlung hinwegtäuschen. Am Anfang war Clara zwar nur noch ein Schatten ihrer selbst und einfach ein trauriger Anblick, aber das passte zu ihrer Situation - und vor allem gab es nicht zig Sexszenen, in denen die immer gleichen Begriffe verwendet wurden. Mir ist bewusst, welchem Genre die Reihe zuzuordnen ist und dass entsprechend mit solchen Szenen und Beschreibungen zu rechnen ist, aber wenn mitunter kaum etwas passiert und die Beiden schon wieder übereinander herfallen und dann aber gefühlt kaum andere Begriffe (geschweige denn Techniken) verwendet werden, dann fängt man schon mal an, quer zu lesen.

Dazu kommt, dass die Handlung stellenweise aus kaum etwas anderem besteht. Clara und Alexandra sprechen sich kaum aus, sondern liegen schon im Bett. Clara, die eigentlich eine kluge, starke und selbstbewusste Frau ist, lässt sich auf ihre "geile Muschi" reduzieren. Dass auch eine solche Frau Bedürfnisse hat und verliebt sein kann, ist vollkommen nachvollziehbar, aber sie ordnet sich da schon ziemlich schnell auch sehr unter. Alexander hingegen öffnet sich ein Stück weit, aber man merkt auch immer wieder, dass das noch nicht alles war.

Durch die Faktoren "ständiger Sex" und "Alexanders Vergangenheit" wurde das Buch mit der Zeit schon anstrengend zu lesen, weil immer alles hochdramatisch ablief. Ich mag spannende Bücher, auch im Bereich Erotik, aber wenn das Paar für ein paar Seiten einfach mal glücklich ist, ist es auch schön.

Fazit: Wer wissen möchte, wie es mit Clara und Alexander weiter geht, sollte "Royal Desire" lesen, in die Reihe einsteigen sollte man mit diesem Band vielleicht nicht gerade.

Reihenfolge:
1. Royal Passion
2. Royal Desire
3. Royal Love

Veröffentlicht am 19.07.2017

dramatische Liebe

Royal Passion
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Clara hat gerade ihr Studium in Oxford abgeschlossen und zieht nun gemeinsam mit ihrer besten Freundin Belle nach London, um in der Arbeitswelt Fuß zu fassen. Doch noch am Abend ihrer Abschlussfeier hat ...

Clara hat gerade ihr Studium in Oxford abgeschlossen und zieht nun gemeinsam mit ihrer besten Freundin Belle nach London, um in der Arbeitswelt Fuß zu fassen. Doch noch am Abend ihrer Abschlussfeier hat sie eine eindrückliche Begegnung: Sie trifft Prinz Alexander von England. Doch sie trifft ihn nicht einfach - zunächst erkennt sie ihn nicht, sondern er erscheint als Fremder, der sie plötzlich küsst und dann verschwindet. Doch am nächsten Tagen sieht sie dafür ihr Gesicht in der Regenbogenpresse - und Alexander schon bald wieder. Doch abgesehen davon, dass er nicht nur Kronprinz, sondern auch ein ziemlicher Bad Boy ist, trägt er eine Vergangenheit mit sich, die es in sich hat...

Dieses Buch hat mich von Anfang an durch seinen sehr fesselnden Stil positiv überrascht. Ich hatte mit einer leichten Lektüre für zwischendurch gerechnet, in der es um Liebe und Erotik geht, aber das heißt ja nicht immer, dass auch die Seiten nur so dahinfliegen. Hier war das der Fall und konnte auch gut darüber hinwegtrösten, dass die Handlung schon sehr vorhersehbar ist. Vieles war schon absehbar, aber hier kam es mir dann doch extrem vor - zumal auch viele Figuren sehr stereotyp waren. Vielleicht wirkte das auf mich aber auch so, weil sich in ihnen so einiges spiegelt, was man sonst aus den entsprechenden Zeitschriften über die verschiedenen Mitglieder der diversen Königsfamilie liest. Frischen Wind bringen hier vor allem Claras beste Freundin und ihr Chef in die Handlung, die aber leider beide keine so richtig großen Rollen haben.

Clara fand ich ein bisschen zweischneidig: Auf der einen Seite kommt sie frisch von der Elite-Uni, verfügt über Selbstbewusstsein, Motivation und Lebensfreude und macht generell einen netten Eindruck. Dass sich das im Umgang mit Alexander nicht ganz so zeigt, kann man irgendwo verstehen. Mit der Zeit entwickelt sie ihm gegenüber auch ein gewisses Selbstbewusstsein und lässt sich nicht mehr so leicht abwimmeln.

Alexander fand ich in seiner Rolle als Thronfolger, der ein Bad Boy ist, von seiner Familie nicht wirklich akzeptiert wird und ein dunkles Geheimnis in sich trägt ein bisschen anstrengend, auf eine Art überladen. In diesem Band fand ich ihn und Clara in ihren stereotypen Rollen noch irgendwie süß, aber in "Royal Desire" wurde das schon anstrengender.

Wer Romantik, Drama und Erotik mal im Milieu der Reichen und Royalen sucht, dem kann ich die Royal-Reihe von Geneva Lee sehr ans Herz legen, davon gibt es in den Bänden reichtlich.

Fazit: Ein überraschend guter Schreibstil gepaart mit einer ziemlich vorhersehbaren Handlung ergab für mich zumindest ein dennoch großes Lesevergnügen. Ich kann allerdings nicht versprechen, dass es jedem damit so geht.

Reihenfolge:

1. Royal Passion

2. Royal Desire

3. Royal Love

Veröffentlicht am 11.07.2017

interessantes Gedankenspiel

Fuck the Möhrchen
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In "Fuck the Möhrchen" begleitet man als Leser Mia durch ihr erstes Lebensjahr, beginnend bei ihrer Geburt über die ersten Begegnungen und Erlebnisse danach bis hin zur PEKiP-Gruppe. Mia liebt ihre Eltern ...

In "Fuck the Möhrchen" begleitet man als Leser Mia durch ihr erstes Lebensjahr, beginnend bei ihrer Geburt über die ersten Begegnungen und Erlebnisse danach bis hin zur PEKiP-Gruppe. Mia liebt ihre Eltern - auch wenn die auch nicht immer ganz einfach sind - und ihren Teddy. Dieser hat schon ihre Mutter und ihre Großmutter ins Leben begleitet und ist entsprechend ziemlich abgeklärt. Doch Mia hat nicht nur Teddy - mit Sören-Wotan hat sie auch gleich den ersten Jungen, in den sie sich ein bisschen verguckt.


Ich fand die Grundidee sehr interessant und muss sagen, dass man aus dieser Thematik vermutlich auch gut etwas hätte machen können. Allerdings war das Buch vom Stil her oft irgendwo zwischen ziemlich platt und übers Ziel hinaus. Natürlich sind die Geschmäcker bei Komödien unterschiedlich, aber hier kommt dazu, dass es mit der handfesten Ehekrise von Mias Eltern dann auch an ein Thema ging, bei dem nicht jede Form von Humor so 100% passt - zumal das Thema an sich auf einmal quasi fallen gelassen wurde. Auf einmal war alles wieder relativ gut und ich fragte mich, ob ich etwas verpasst hätte.


Natürlich ist es spannend, was ein Baby sich wohl für Gedanken macht (gerade bei Krabbelgruppen und ähnlichem), aber hier ging es dann leider oft in eine sehr erwachsene Richtung, was z.B. Mias Gefühle für Sören-Wotan und damit einhergehen ihr Verhältnis zu ihrem Körper angeht. Dass diese Themen hier eine Rolle spielt, finde ich an sich nicht dramatisch, aber muss das wirklich aus der Richtung der Hauptfigur kommen? Immerhin ist der Clou an diesem Buch, dass die Hauptfigur ein Baby ist, dem könnte man vielleicht noch ein bisschen was von seiner Unschuld lassen.


Im Endeffekt waren es nur ein paar Stellen, die mir ziemlich negativ aufgefallen sind, aber diese Stellen sind mir tatsächlich sehr in Erinnerung geblieben. Dabei gab es auch durchaus amüsante Passagen bis Kapitel.


Fazit: Schade, der Klappentext klang so vielversprechend, aber die Umsetzung war leider nicht meins.