Spurensuche
Niemandskinder Inhaltsangabe: Quelle Haymon-Verlag
Ein rätselhaftes Verschwinden und eine vergangene Liebe – Spurensuche in den Häuserschluchten von Paris.
Ein Buch über Kindheiten, Liebe und Verlust
Das Jahr 2015 ...
Inhaltsangabe: Quelle Haymon-Verlag
Ein rätselhaftes Verschwinden und eine vergangene Liebe – Spurensuche in den Häuserschluchten von Paris.
Ein Buch über Kindheiten, Liebe und Verlust
Das Jahr 2015 ist wenige Tage alt, als Paris von einem Terroranschlag erschüttert wird, der die Seele der Stadt über Nacht verändert. Mittendrin ein junger Historiker, auf der Suche nach einer vergangenen Liebe. Es ist über zehn Jahre her, dass Samira und er getrennte Wege gegangen sind. Wohin er auch kommt, erfassen ihn Erinnerungen an die gemeinsame Zeit. Dabei ist es vordergründig eine andere Frau, der er auf der Spur ist – Marianne, Kind einer österreichischen Mutter und eines marokkanischen Vaters, aus demselben kleinen Ort in den Alpen wie er stammend, jedoch seit bald vier Jahrzehnten vermisst. Eine Zeitungsmeldung mit ihrem Bild hat ihn elektrisiert: Ihr Gesicht ähnelt dem Samiras frappierend …
Das gegenwärtige Frankreich in atmosphärisch dichten Bildern
Es sind Niemandskinder ganz unterschiedlicher Art, denen Christoph W. Bauer in seinem Roman nachspürt – verdrängt aus der Ordnung der Welt, gebunden an eine fremde Vergangenheit, vergessen für eine lebenswerte Zukunft. Ein Reigen von Abwesenden, während im Hintergrund sich eine weitere Hauptfigur erhebt: ein Paris zwischen dem Glanz seines Zentrums und der Düsternis seiner Peripherie, gezeichnet von der Bedrohung des Terrors im Alltag.
Meine Meinung zum Autor und Buch:
Es ist der erste Roman von, Christoph W. Bauer, den ich gelesen habe. Es ist ein schwerer Roman, voller Wehmut und Bitternis. Nicht leicht zu lesen, denn er fordert einem heraus beim lesen, nicht immer war es leicht den Gedankensprüngen zu folgen, höchste Konzentration ist erforderlich, kein Buch für zwischen durch. Der Schreibstil ist schon fast poetisch, man spürt hier den Lyriker der am Werk ist, es lässt sich flüssig lesen, die Sprache ist wortgewaltig. Seine Personen und ihre Charaktere sind gut dargestellt und man bekommt tiefe Einblicke in deren Seelenleben. Paris ist und bleibt der Angelpunkt der Geschichte, besonders gedenkt er der Anschläge 2015 in Paris, den Hass, den Terror, den Niemandskindern, den ausgegrenzten, die Marokkaner, und Flüchtlinge. Seite 95: Dieser Satz ging mir nach „ Versteckt eure Kinder, die Marokkaner sind Menschenfresser, so sagte man in Italien.“ Der Fremdenhass und seine Folgen, alles ist Aktuell und Authentisch geschildert.
Der Historiker und Lyriker, stößt auf einen alten 40 Jährigen Zeitungsartikel, über Marianne die Abgängig ist. Diese Marianne stammt aus dem selben kleinen Dorf wie er, sie ist eine ausgestoßene, ein Mischling sozusagen. Würde sie nicht so verblüffend seiner Ehemaligen Freundin Samira gleichen, er wäre niemals darauf aufmerksam geworden. Es lässt ihm keine Ruhe, es kann kein Zufall sein, das Samira ihr so ähnlich sieht. Er reist nach Paris, und sucht wie ein besessener nach ihr. Es wird zur Manie, seine Freunde Farah und Rachid , bittet er um hilfe. Eine Odysee beginnt, wir reisen mit ihm in die Vergangenheit , und begeben uns auf Spurensuche, nach der Wahrheit. Begegnen vielen Schicksalen, der Spirale der Gewalt, des Terrors, dem Verlust und trauriger Kindheiten...