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Veröffentlicht am 04.05.2020

Toller Schreibstil, aber etwas zähe Handlung

Die stummen Wächter von Lockwood Manor
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Wir schreiben das Jahr 1939 und der zweite Weltkrieg ist ausgebrochen. Hetty Cartwright, Kuratorin des Natural History Museums in London erhält den Auftrag, die wertvollen Tiere der Säugetiersammlung in ...

Wir schreiben das Jahr 1939 und der zweite Weltkrieg ist ausgebrochen. Hetty Cartwright, Kuratorin des Natural History Museums in London erhält den Auftrag, die wertvollen Tiere der Säugetiersammlung in Sicherheit zu bringen. Aus diesem Grund reist sie mit all den ausgestopften Tieren auf das Anwesen Lockwood Manor. Doch schon kurz nach der Anreise geschehen in dem riesigen, alten Anwesen unheimliche Dinge. Ausgestopfte Tiere verschwinden und die Geräusche in der Nacht sind mehr als unheimlich. Was ist los auf Lockwood Manor? Wer steckt hinter den merkwürdigen Ereignissen?
Meine Meinung
Dieses Cover ist einfach nur wunderschön und ich habe mich auf den ersten Blick darin verliebt. Es sieht so wunderschön verträumt aus und macht dadurch absolut neugierig auf die Geschichte.
Bei dieser fiel der Einstieg sehr leicht, denn Autorin Jane Healy hat einen wunderschönen Schreibstil. Ihre Sprache macht die Zeit, in der “Die stummen Wächter von Lockwood Manor” spielt lebendig und klingt fast schon poetisch.
Allerdings hatte die Handlung so ihre Höhen und Tiefen, denn leider kommt es hier immer mal wieder zu Wiederholungen, die das Gelesene zu langatmig und zäh wirken ließen. Gerade in Bezug auf die Träume, die Lucy auf Lockwood Manor immer wieder verfolgen und die Tiere, die verschwinden wurde mir zu oft wiederholt. So nach und nach wurde ich aber dann doch mehr in den Bann gezogen, was aber vor allem an der Atmosphäre lag, die die Autorin hier erschaffen hat.
Gerade das Anwesen Lockwood Manor wird hier durch die Beschreibungen lebendig und ich konnte mir dadurch sehr gut vorstellen, wie es den Charakteren, die in dessen Mauern lebten, erging. Diese leicht schaurig/mystische Atmosphäre ist dicht und glaubwürdig und gefiel mir richtig gut.
Erzählt wird die Geschichte aus zwei unterschiedlichen Perspektiven, nämlich die Hettys, die Londoner Kuratorin und Lucys, Lord Lockwoods Tochter, zwei von Grund auf unterschiedliche Charaktere.
Beide Protagonistinnen sind gut ausgearbeitet, wobei ich mich etwas mehr in Lucy, trotz aller Probleme die sie hat, hineinfühlen konnte. Erst kurz bevor Hetty nach Lockwood Manor kam, starben Lucys Mutter und Großmutter bei einem Unfall. Lucy ist ein sehr verstörte junge Frau, die schon seit ihrer Kindheit immer wieder von Alpträumen geplagt wird. Aber auch diese haben ihren Ursprung in ihrer Beziehung zur verstorbenen Mutter, die selbst psychische Probleme gehabt hat. Hetty ist eine sehr ungewöhnliche Person, mit der es mir etwas schwerer fiel, mich anzufreunden. Allerdings ist sie auch eine sehr gewissenhafte junge Frau, die Freude an ihrer Arbeit hat und mit der sie vieles verbindet und auch mit Lucy verbindet sie bald mehr.
Neben den beiden Damen gibt es noch weitere Charaktere, wie Lord Lockwood oder eine Vielzahl an Angestellten. Gerade Lord Lockwood ist kein einfacher Charaktere und Hetty stösst manches Mal mit ihm zusammen.
Mein Fazit
Ein Buch mit positiven Aspekten, wie z. B. die Freundschaft zwischen Hetty und Lucy, die beiden gut dargestellt wurden. Auch der Schreibstil, der sich leicht und flüssig lesen lässt, hat mir gut gefallen. Allerdings blieb mir die Handlung oft zu ausschweifend erzählt oder zu oft wiederholt, so dass die Spannung zu flach und der etwas unheimliche Aspekt zu wenig blieben.

Veröffentlicht am 26.04.2020

Gerade die erste Hälfte mit Längen

VERGESSEN - Nur du kennst das Geheimnis
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Gemeinsam mit ihren beiden Töchtern möchten Kirsty und ihr Mann Adrian die Vergangenheit hinter sich lassen. Gemeinsam mit Claires Mutter eröffnen sie eine kleine Pension in Wales. Doch schon kurz vor ...

Gemeinsam mit ihren beiden Töchtern möchten Kirsty und ihr Mann Adrian die Vergangenheit hinter sich lassen. Gemeinsam mit Claires Mutter eröffnen sie eine kleine Pension in Wales. Doch schon kurz vor der Eröffnung passiert etwas, mit dem Kirsty nie gerechnet hätte, ausgerechnet ihre Cousine Selena steht vor der Tür. Einst waren die beiden unzertrennlich, doch etwas aus ihrer Vergangenheit hat sie entzweit. Selena bittet sie jedoch um Hilfe und zieht mit ihrer kleinen Tochter ein. Kurz darauf beginnen merkwüdige Ereignisse im Haus und Kirsty hat den Verdacht, dass Selena etwas damit zu tun hat.
Meine Meinung
Ich mag Thriller, bei denen es um ein Geheimnis aus der Vergangenheit geht und der Klappentext klang genau danach.
Dank eines sehr einfachen und flüssigen Schreibstils der Autorin Claire Douglas, fiel es mir auch sehr leicht, in die Geschichte zu finden.
Diese ist aufgebaut in zwei Teilen, wobei sich gerade der erste Teil für meinen Geschmack viel zu sehr in die Länge zog. Hier passiert einfach viel zu wenig und auch wenn es dank des guten Schreibstils nicht allzu schwer fällt, weiterzulesen, war es hier für mich kein Thriller. Man erfährt etwas über Kirstys bisheriges Leben und auch über ihre Beziehungen zu den einzelnen Familienmitgliedern, unter anderem auch Selena. Allerdings war das auch tatsächlich mehr eine Familiengeschichte. So nahm das Tempo hier nur sehr sehr langsam Fahrt auf und erst nach einem Todesfall, mit dem der erste Teil des Buches abschließt, wird es spannender. Allerdings ist es mehr ein Verwirrspiel, ein wenig in Richtung Psychothriller einzuordnen und insgesamt gibt es zwar immer wieder Wendungen, doch diese sind teilweise zu vorhersehbar.
Die Atmosphäre in dem alten Haus fand ich gut gelungen. Man hatte durchaus das Gefühl, dass hier etwas nicht stimmt. Doch auch da hätte man noch etwas mehr herausholen können.
Protagonistin Kirsty ist hier die Ich-Erzählerin der Geschicht, so dass man in erster Linie nur ihre Empfindungen und Gedanken mitverfolgt. Dadurch bekommt man allerdings auch einen intensiven Eindruck über sie als Charakter. Sie ist mir recht sympathisch, auch wenn sie mir manchmal zu überbehütend war, was ihre Familie betrifft. Trotzdem konnte ich mich gut in sie und ihre Lage versetzen und auch mitfühlen, was so in ihr vorging.
Im Gegensatz dazu steht Selena, die man einfach nicht durchschauen kann und deren Probleme sehr tief- und weitreichend sind. Auch die weiteren Nebencharaktere sind ausreichend dargestellt, so dass man sich ein gutes Bild von den einzelnen Personen machen kann. Jeder einzelne scheint hier etwas zu verbergen zu haben und genau wie Kirsty wurde ich so manches Mal misstrauisch.
Mein Fazit
Hätte die Geschichte auch im ersten Abschnitt mehr Spannung geboten, hätte mir das Buch, das ich in Richtung Spannungsroman einordnen würde, wesentlich besser gefallen. Der Schreibstil hat mir gefallen und auch die Darstellung der Charaktere ist gut umgesetzt. Für mich allerdings benötigt ein Thriller einfach mehr Tempo, gerade zu Beginn muss mich die Story fesseln können und das hat hier einfach zu lange gedauert. Wer Geschichten in Richtung Spannungsroman und Familiengeheimnisse mag, wird hier gute Unterhaltung finden und auch Leser, die es lieber unblutig mögen, werden hier richtig sein.

Veröffentlicht am 26.04.2020

Toller Roadtrip mit überraschender Wendung

A. S. Tory
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Es sind Herbstferien und der fünfzehnjährige Siegmund Sagenroth, kurz Sid, langweilt sich. Kein Wunder also, dass er neugierig wird, als er die geheimnisvolle Email eines A. S. Tory öffnet, der ihn auf ...

Es sind Herbstferien und der fünfzehnjährige Siegmund Sagenroth, kurz Sid, langweilt sich. Kein Wunder also, dass er neugierig wird, als er die geheimnisvolle Email eines A. S. Tory öffnet, der ihn auf eine mysteriöse Reise einlädt. Kurzerhand macht sich Sid auf die Reise, die ihn zunächst nach London in die herrschaftliche Villa des Mr. Tory führt. Doch dieser hat noch ganz andere Pläne und schickt Sid auf eine Reise, zunächst nach Italien. Dort lernt er die achtzehnjährige Chiara kennen, die ihn von nun an auf seiner Reise begleitet. Dabei haben die beiden nicht geringste Ahnung, wie gefährlich die Reise noch werden wird.
Meine Meinung
Bei diesem Buch sprachen mich Cover und Klappentext umgehend an und nachdem ich bereits positive Stimmen zum Buch gelesen hatte, wurde ich sehr neugierig auf den Inhalt.
S. Sagenroth ist hier das Pseudonym der Autorin, denn S. Sagenroth ist eigentlich der Protagonist der Geschichte. Schon sehr interessant und wer den Inhalt des Buches kennt, weiß auch, warum dies so gewählt wurde.
Ich kam hier sehr gut in die Geschichte und der Schreibstil ist leicht, locker und auch sehr jugendlich gehalten. Damit wird aber nicht nur die Zielgruppe angesprochen, denn es ist wirklich so voller intensiver Bilder, dass man sich auch als Erwachsener sehr wohl fühlt bei dieser Reise.
Die Geschichte ist sehr geheimnisvoll, denn weder Protagonist Sid noch der Leser hat hier auch nur die geringste Ahnung, wer hinter dem mysteriösen Mr. Tory steckt, auch wenn ich hier eine Vermutung hatte, die ich allerdings nicht verrate. Seine Intention, Sid zu dieser Reise zu ermutigen, gibt er schon Preis, den eigentlich Auftrag erfährt er aber erst, nachdem er schon eine Weile unterwegs ist.
Spannend sind nicht nur die Landschaftsbeschreibungen sondern auch die Atmosphäre, die die Autorin damit erweckt. Bei mir hat sie auf jeden Fall Fernweh ausgelöst und ich würde zu gerne einmal der Reiseroute des Sid Sagenroth folgen. Doch neben dem wirklich ansprechenden Roadtrip verbirgt sich noch viel mehr. Zum einen gibt es, ohne erhobenen Zeigefinger, doch einfach mal die Intention, sein Smartphone auf Seite zu legen und mit offenen Augen durch die Gegen zu gehen, zum anderen gibt es im letzten Teil noch einmal eine Wendung, die mich völlig überrascht hat. Alles in allem eine wirklich gelungene Mischung, die gleich Lust macht, den zweiten Band zu lesen.
Sid, Protagonist und Ich-Erzähler der Geschichte, nimmt den Leser mit auf seine Reise. Er handelt, gerade zu Beginn, noch sehr naiv und unbedarft, denn auch wenn er zunächst noch zögert, sich auf die Email, bzw. auf den Inhalt der Email, nämlich dem Vorschlag einfach loszureisen, einzulassen, macht er es trotzdem. Gerade zu Beginn scheint er ein typischer Teenager zu sein, doch dadurch, dass Mr. Tory ihn nicht nur auf seine geheimnisvolle Reise schickt, sondern ihn auch fort von den üblichen Touristenattraktionen und all das ohne Handy führt, lässt ihn eine Veränderung durchmachen. An seiner Seite ist dann ab dem Reiseziel Italien die direkte und muntere Chiara, die mir auf den ersten Blick gefallen hat. Sie ist offen und herzlich und einfach durch und durch sympathisch. Mr. Tory hingegen bleibt absolut geheimnisvoll und somit ist die Neugier auf die Fortsetzung absolut geweckt in mir.
Mein Fazit
Neben einem wirklich spannenden und bildgewaltigen Roadrip bekommt der Leser auch etwas zum Nachdenken mitgeliefert. Gerade in unserer Zeit sollte man doch öfter einmal von seinem Bildschirm, in welcher Form dieser auch immer ist, aufblicken, um einmal das Leben um einen herum wahrzunehmen. Auch durch das Ende bekommt man noch einmal viel zum Nachdenken und ich habe gar nicht damit gerechnet, in welche Richtung sich die Geschichte noch bewegen wird. Ich bin gespannt auf den nächsten Teil und gebe meine Leseempfehlung. Lasst euch mitnehmen auf die Reise des S. Sagenroth!

Veröffentlicht am 26.04.2020

Die Macht der Schönheit

The Belles (2)
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Achtung, Band 2 – inhaltliche Spoiler zu Band 1 vorhanden!

Einst war Camelia Beauregard die erste der Belles, doch nachdem sie herausfand, was wirklich mit den Belles passiert und was dies für Auswirkungen ...

Achtung, Band 2 – inhaltliche Spoiler zu Band 1 vorhanden!

Einst war Camelia Beauregard die erste der Belles, doch nachdem sie herausfand, was wirklich mit den Belles passiert und was dies für Auswirkungen hat, gab es für sie nur eins: die Flucht. Gemeinsam mit Rémy und weiteren Belles versucht sie die Prinzessin Charlotte zu finden, damit diese den ihr zustehenden Thron einnehmen kann. Doch ihre Schwester, Prinzessin Sophia, weiß von diesen Plänen und versucht alles, um Camelia daran zu hindern. Camelia muss nun alles abwägen, vor allem, wen sie trauen kann und wem nicht.
Meine Meinung
Die Cover zu den Büchern sind absolute Highlights und sehen nicht nur wunderschön aus, sondern passen auch wirklich gut zum Inhalt. Äußerlich traumhaft schön, doch entfernt man die Hülle stößt man auf Dornen.
Zugegeben, der Einstieg in Band 2 fiel mir nicht ganz leicht, denn nur langsam baut die Autorin Dhonielle Clayton die Ereingisse aus Band 1 wieder mit ein. Doch je präsenter diese wurden, desto mehr zog mich auch der zweite Band in seinen Bann. Hier ist es aber absolute Voraussetzung auch den ersten Band zu kennen, da die Geschichte direkt darauf aufbaut.
Wie schon zuvor konnte mich die Autorin mit ihrem Schreibstil einfangen, denn sie schreibt äußerst bildgewaltig, fast schon blumig, bekommt dadurch aber genau die richtige Atmosphäre für diese Geschichte hin. Ich mag diese Art des Erzählens sehr, denn dadurch versetzt mich die Autorin regelrecht an den Ort des Geschehens.
Die Welt der Belles rund um Orleans ist bunt, schillernd und magisch, aber schaut man unter diese Fassade trifft man auf Armut, auf Angst und auf das wahre Gesicht der Menschen der Stadt. Schon in Band 1 musste die Protagonistin Camelia lernen, dass ihre Welt auf einem sehr wackeligen Gerüst aufgebaut ist. Dieses Mal lernt sie die bittere Realität kennen.
Nachdem Band 1 mit einem fiesen Cliffhanger endete, setzt die Autorin ihren zweiten Band gleich an die Ereignisse aus Band 1. Immer wieder müssen Camelia und ihre Verbündeten fliehen und geraten in so manch eine Gefahr. Wem sie wirklich vertrauen können, stellt sich als wahre Herausforderung da.
Camelia, die zu Beginn der Reihe noch sehr naiv war, macht durchaus eine Entwicklung, die man sehr gut nachvollziehen kann. Ich kann mir vorstellen, dass es gerade für sie als erste der Belles extrem schwierig war, zuzusehen, wie all das, wofür sie glaubte zu leben, einem Luftschloss glich. Nun muss sie Entscheidungen fällen und anderen vertrauen schenken und das ist alles gar nicht so leicht. Auch hier erzählt Camelia in der Ich-Perspektive von ihren Erlebnissen. Aus der zunächst unbedarften, oberflächlichen Camelia ist eine starke Persönlichkeit geworden, die nicht immer alles für bare Münze nimmt und beginnt, nachzudenken.
Neben Camelia trifft man auf bereits bekannte Charaktere aus dem ersten Band und gerade mit Sophia gibt es eine sehr interessante Gegenspielerin, über die ich allerdings gerne mehr erfahren hätte. Insgesamt ist die Zeichnung der Charaktere gut gelungen und sie wirken passend zum Gesamtbild.
Mein Fazit
Wer den ersten Band mochte, wird wohl, genau wie ich, absolut neugierig auf die Fortsetzung gewesen sein. Mir hat auch der zweite Band sehr gut gefallen und ich finde gerade die Kritik an der Gesellschaft, immer einem Schönheitsideal nachzueifern, auch hier wieder sehr gut gelungen. Mit Spannung und immer wieder neuen Überraschungen hält die Autorin den Leser in Atem. Von mir gibt es eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 26.04.2020

Absolut spannendes Verwirrspiel

Während du schläfst
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Ein ruhiges Wochenende, ganz für sich allein und ohne ihre Familie, um in Ruhe ihr Bild zu Ende zu malen. Genau so sah Taras Plan aus, doch als sie eine Nachricht ihrer Freundin und Nachbarin, in der sie ...

Ein ruhiges Wochenende, ganz für sich allein und ohne ihre Familie, um in Ruhe ihr Bild zu Ende zu malen. Genau so sah Taras Plan aus, doch als sie eine Nachricht ihrer Freundin und Nachbarin, in der sie sie bittet, ihr kurz zur Hilfe zu kommen, beschließt Tara, eben vorbei zu schauen. Doch ihre Nachbarin ist nicht da, nur Lee, der Ehemann. Gemeinsam trinken sie ein Gläschen Wein und dann, weiß Tara nicht mehr was geschah. Doch als sie wieder wach wird, liegt sie nackt in Lees Bett und neben ihr liegt Lee, ermordet. Tara flüchtet, doch ihr ist durchaus klar, dass man sie bei der Flucht aus dem Nachbarhaus gesehen haben könnte. Wird sie ihr Geflecht aus Lügen aufrecht halten können?
Meine Meinung
Das düstere Cover machte mich sehr neugierig und der Klappentext klang ebenfalls sehr spannend. Der Einstieg in den Thriller gelang mir ebenfalls mühelos, denn Kathryn Croft schreibt leicht, flüssig und absolut fesselnd.
Das Tempo ist fast von Beginn an hoch gehalten und so führt die Autorin ihre Leser durch ein wahres Verwirrspiel an Lügen und kleineren Unwahrheiten. Immer wieder gab es neue Überraschungen und Wendungen und irgendwann wusste ich wirklich gar nicht mehr, wer denn nun hinter dem Mord stecken könnte. Dabei bleibt die Anzahl der möglichen Täter noch relativ überschaubar, doch sorgten immer wieder neue Aspekte für die passenden Wendungen. Manches davon klang schon so unrealistisch, dass es wiederum genau so hätte geschehen können. Bis zum Ende tappte ich hier im Dunkeln und die Autorin hat mich wirklich ganz geschickt an der Nase herumgeführt. Wem man vertrauen kann? Das ist hier über weite Teile absolut undurchsichtig.
Das Geschehen, das man durchaus schon in Richtung Psychothriller einordnen kann, wird aus der Sicht Taras dargestellt. Dadurch ist man als Leser genau so ahnungslos wie die Protagonistin. Man steht so wie sie da und beobachtet, teilweise fassungslos, das Geschehen um sie herum. Tara leidet unter einem völligen Blackout und weiß somit ganz genauso viel, bzw. hier eher so wenig, wie der Leser. Das macht auch ganz viel von der Spannung dieses Buches aus, denn man will einfach wissen, wer denn nun der Schuldige gewesen sein könnte. Ich habe das Buch an nur einem Abend verschlungen.
Wirklich gelungen fand ich auch die unterschiedlichen Zeichnungen der Charaktere. Protagonistin Tara ist mir sehr sympathisch, sie ist sehr jung bereits Mutter geworden, ist verheiratet und hat neben ihrer siebzehnjährigen Tochter noch einen elfjährigen Sohn. Um die Ehe steht es nicht hundert Prozentig und auch zur Tochter ist das Verhältnis eher angespannt. Dafür ist die Beziehung zu ihrer Schwester umso besser und sie ist ihre Vertraute. Insgesamt sind die Charaktere sehr intensiv gezeichnet und agieren selten vorhersehbar, trotzdem bleiben sie authentisch und glaubwürdig.
Mein Fazit
Mit “Während du schläfst” hat Kathryn Croft ein spannendes Verwirrspiel geschrieben, bei dem ich nachher wirklich nicht mehr wusste, was und wem ich glauben könnte. Dadurch wurde der Thriller, beinahe schon Psychothriller, ein wahrer Pageturner, den man nicht zur Seite legen kann. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.