Der Kampf um Amerikas Freiheit
Rotröcke1777 hält der Krieg auch in Philadelphia, der Hauptstadt der Rebellen Einzug. Doch die Kämpfe halten nicht nur die beiden Armeen in ihrem schier endlosen Kräftemessen in Atem, sondern stellen auch die ...
1777 hält der Krieg auch in Philadelphia, der Hauptstadt der Rebellen Einzug. Doch die Kämpfe halten nicht nur die beiden Armeen in ihrem schier endlosen Kräftemessen in Atem, sondern stellen auch die Bevölkerung der Stadt auf eine Zerreißprobe. Die wohlhabende Handelsfamilie Becket ist in zwei Lager geteilt. Auf der einen Seite die ältere Generation, die ihr Leben unter britischer Krone verbracht hat, und auch ihren Lebensabend so verbringen möchte. Und auf der anderen Seite Jonathon und Martha, die junge Generation im Kampf für die Freiheit ihres Landes. Doch auch der Rotrock Sam beginnt mehr und mehr an der Rechtschaffenheit des Krieges und vor allem an seinen Vorgesetzten zu zweifeln. Dennoch ist da sein Treueeid auf den König seiner britischen Heimat.
In Erwartung eines spannenden historischen Romans bin ich an das Buch herangetreten und die erhoffte Unterhaltung blieb nicht aus. Denn was Bernard Cornwell unglaublich gut vermag, ist es Schlachten ausführlich zu beschreiben, ohne dass dabei die Leserschaft im Kampfgetümmel vor Fakten und Beschreibungen erdrückt wird. Thematisch bedingt finden sich mehrere solcher Kampfesszenen das ganze Buch über verstreut, die den Spannungsbogen pushen und das Lesetempo erhöhen. Auch auf gefühlstechnischer Ebene bringt der Autor Spannung und Leidenschaft in das Buch. Hinzu kommen noch vereinzelt Intrigen, die meiner Meinung nach aber auch intensiver ausgestaltet hätten werden können. Man merkt also deutlich, dass Cornwell den Fokus auf den Kampf als Träger der Handlung setzt.
Auch die Gestaltung der Protagonist:innen ist mir insgesamt positiv aufgefallen. Denn anfangs erschienen mir Jonathon, Martha und Sam, die ja die Hauprptotagonist:innen darstellen als sehr blass, unausgereift und blutleer. Es kamen keine Sympathien auf. Doch schon nach den ersten 50 Seiten wurden die Charaktere immer intensiver beschrieben, so weit dass man sie nur lieb gewinnen konnte. Auch machen einige - vor allem von den Nebenfiguren - enorme charakterliche Entwicklungen durch. Insgesamt ist es nicht so, dass gut und böse in all seinem Ausmaß schon am Anfang des Buches zu erkennen ist. Dadurch bleibt das Buch immer wieder für eine Überraschung gut.
Was Bernard Cornwell aber auch besonders gut kann, ist es, seiner Leserschaft die Hintergründe zu seinem auf akribische Art und Weise näher zu bringen. So bekommt man jede Menge Informationen rund um den Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg. Vor allem aber trifft man jede Menge bekannter historischer Persönlichkeiten wie Sir William Howe, John Andre und auch die sagenumwobene Peggyy Shippen rauscht kurz durch das Bild, wird aber sehr zu meinem Leidwesen nicht ausführlicher behandelt.
Insgesamt ein spannendes Buch, das jede Menge historischer Fakten bereithält. Für jeden Etwas, der ach Action und Abenteuer in der Amerikanischen Geschichte sucht.