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Veröffentlicht am 16.04.2024

ein gelungener Auftakt

Vengeance (Academy of Dream Analysis 1)
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„Weil du die einzige Farbe in meinem Schwarz-Weiß-Horror warst.“
(Mercy in Vengeance)

Worum geht’s?

Nemesis von Winther kommt aus einer Familie voller Traumwandler. Sie soll an der Academy of Dream ...

„Weil du die einzige Farbe in meinem Schwarz-Weiß-Horror warst.“
(Mercy in Vengeance)

Worum geht’s?

Nemesis von Winther kommt aus einer Familie voller Traumwandler. Sie soll an der Academy of Dream Analysis im hohen Norden Finnlands zu einer Luziden ausgebildet werden, um durch Träume die Wirklichkeit zu beeinflussen. An der Academy lernt sie Mercy kennen, den Neffen der Direktorin, in dessen Träumen sie nicht nur sich selbst, sondern auch ihr Herz verliert. Doch was niemand ahnt: Eigentlich ist sie an der Academy, um den Tod ihres Bruders zu rächen. Sie weiß, die Direktorin ist dafür verantwortlich. Wäre da nicht Mercy, der zu ihrem Gegenspieler wird …

Vengeance ist Band 1 der Academy of Dream Analysis-Dilogie. Die Geschichte ist nicht in sich geschlossen und wird in Band 2 „Grace“ fortgesetzt.

Schreibstil und inhaltliche Hinweise

Das Buch ist in der Ich-Perspektive von Mercy und Nemesis geschrieben. Das Buch beinhaltet potenziell triggernde Inhalte aus dem Bereich Drogenmissbrauch und sexueller Übergriff.

Meine Meinung

Auf Vengeance habe ich mich wirklich seit einigen Monaten wahnsinnig gefreut. Eigentlich bin ich kein Romantasy-Leser, aber wenn das Thema stimmt, lasse ich mich gern auch mal in fantastische Welten entführen. Und so war es hier: Luzides Träumen, das Eindringen in fremde Träume, ein toter Bruder? Das klang alles zu perfekt. Und so ließ ich mich von Mercy und Nemesis entführen…

Die Geschichte ist komplex. Das möchte ich direkt voranschieben. Vielleicht liegt es auch daran, weil ich im Fantasy-Bereich nicht so erfahren bin. Ich habe entsprechend ein wenig Zeit gebraucht, in die Geschichte und das Setting hineinzufinden. Nemesis kommt neu an die Academy und soll hier eingeführt werden in die Fähigkeiten des Luziden Träumens. Es gibt ein paar kleinere Einblicke in den Unterricht, die sich ein wenig mit schwarzer Romantik und der Idee des Luziden Träumens befassen, aber ich hätte mir definitiv mehr Einblicke in den Unterrichtsalltag gewünscht. Im Drumherum begleitet man die Schüler teilweise auch außerhalb der Academy, etwa als sie eine Übernachtung in einer Hütte machen. Einige Szenen haben sich mir in der Gesamtheit (noch) nicht so ganz erschlossen, insgesamt ist das Buch aber auch ein sehr großes Ratespiel. Gerade im letzten Drittel passiert sehr viel, was für mich manchmal etwas schwer zu verarbeiten und einzuordnen war. Die Autorin hat aber wirklich gute Arbeit geleistet und sich wahnsinnig viel Mühe gegeben, die verschiedenen „Dimensionen“ greifbar darzustellen. Hier erwarte ich allerdings auch in Band 2 noch jede Menge Aufklärungsarbeit, damit alles rund und schlüssig wird.

Protagostin Nemesis hat’s mir von Anfang an schwer gemacht. Sie ist schwer greifbar, lässt kaum jemanden an sich heran. Sie ist getrieben von der Trauer um den Tod ihres Bruders. Sie ist sich sicher, dass die Direktorin für den Tod ihres Bruders Oneiro verantwortlich ist, weil sie ihn als Konkurrenten aus dem Weg räumen wollte. Im Verlauf der Geschichte begleitet man Nemsis so etwa in die Erinnerung der Direktorin und erlebt Szenen, deren Bedeutung noch offen blieb. So kompliziert und durcheinander wie die Geschichte teilweise dadurch wirkt, so fesselnd empfand ich sie aber auch. Nemesis ist eine wahre Rachegöttin, die ihr Ziel nicht aus den Augen verliert, aber dadurch vielleicht auch manchmal betriebsblind wird. Es gibt so viele Aspekte im Laufe der Geschichte, wo ich gespannt bin, wie sie erklärt und integriert werden. Ist ihr Bruder gut oder böse? Ist die Direktorin gut oder böse? Gibt es hier überhaupt gut oder böse? Welche Rolle spielt Mercy in dem Ganzen? Es sind wahnsinnig viele Fragen, viele Unklarheiten und doch im Kern schon ein guter Spannungsbogen, auch wenn einige Handlungen zumindest auf dem ersten Blick nicht so viel Sinn machen.

Protagonist Mercy kommt von Anfang an als Broken Antihero daher, wobei ich mir unsicher bin, ob er wirklich so schlecht ist, wie Nemsis anfangs glaubt. Mercy vermittelt so sehr den Eindruck, dass er nicht an der Academy sein möchte, er ist auch intellektuell und erfahrungsmäßig deutlich weiter als seine Mitschüler. In ihm lebt eine Schwärze, die erdrückend und verwirrend ist. Mercy ist für mich das bisher größte Rätsel an der Geschichte und wie eine Zwiebel entfernt Nemsis Schicht für Schicht, nur um noch mehr Rätsel zu finden. Vengeance ist in dieser Hinsicht ein Buch, bei dem man nie weiß, wem man vertrauen kann oder soll. Vieles scheint anders zu sein als es ist. Hinzu kommt, dass die Geschichte aufzeigt, wie gezielte Manipulation oder eben das Eindringen in die Gedanken und Träume anderer Folgen haben kann. Ich fand die Idee super interessant, denke aber, dass Band 2 hier noch Potenzial hat, was man weiter ausschöpfen kann. Natürlich muss hier in Band 1 erstmal viel erklärt und eingeführt werden, was die Geschichte manchmal vielleicht etwas zäh macht.

Was mich leider bisher nicht abholen konnte, ist die Liebesgeschichte. Nemesis und Mercy scheinen in irgendeiner Art Fatemates zu sein, Nemesis scheint eine wichtige Rolle für die Academy zu spielen und in Mercy leben Dämonen, die sicher noch relevant werden. Aber Mercy und Nemsis als Einheit fand ich bisher eher dezent. Anfangs mögen sie sich nicht (wieso, weiß man aber eigentlich nicht so genau), sie müssen dann zwangsweise zusammen arbeiten und irgendetwas auf einer Art Vertrauensbasis entwickelt sich. Aber was, das war für mich noch nicht so greifbar. Ich hoffe, dass Band 2 hier mehr bereit hält.

Mein Fazit

Vengeance ist ein spannender und interessanter Auftakt, bei dem der Romance-Teil für mich zu kurz kam, dafür aber sehr viele Fragen aufgeworfen werden und die Geschichte sehr mitreißend ist. Ich bin gespannt, wie sich die Geschichte in Band 2 entwickelt.

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 07.04.2024

ein süßer Auftakt

Zeilenflüstern (Sweet Lemon Agency, Band 1)
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„Und jetzt gibt es scheinbar eine neue Version von mir, deren Vorsilbe ich noch nicht kenne. Einen Noel, der sich verlassen fühlt, wenn er es nicht schafft, die Aufmerksamkeit dieses Mädchens zu halten.“
(Noel ...

„Und jetzt gibt es scheinbar eine neue Version von mir, deren Vorsilbe ich noch nicht kenne. Einen Noel, der sich verlassen fühlt, wenn er es nicht schafft, die Aufmerksamkeit dieses Mädchens zu halten.“
(Noel in Zeilenflüstern)

Worum geht’s?

Jede Nacht lässt sich Klara von Noel Carter in den Schlaf flüstern. Dabei kennt sie nur seine Stimme. Alles andere versteckt der Hörbuchsprecher hinter einem Pseudonym. Bis ihr erster Job bei der Sweet Lemon Agency Klara in ein Tonstudio führt, in dem ausgerechnet Noel auf sie wartet. Er soll ihre Werbetexte für eine sinnliche neue Kampagne einsprechen – und hasst jedes Wort davon. Denn für den gescheiterten Schauspieler sind die Aufnahmen ein weiterer Beweis dafür, dass er von niemandem ernstgenommen wird. Von niemandem außer Klara, die ihm zeigt, wie viel zwischen den Zeilen steht.
Zeilenflüstern ist Band 1 der Sweet Lemon Agency-Reihe. Die Geschichte um Klara und Noel ist in sich geschlossen.

Schreibstil und inhaltliche Hinweise

Das Buch ist in der Ich-Perspektive von Klara und Noel geschrieben. Das Buch beinhaltet sexuellen Content.

Meine Meinung

Zeilenflüstern war einer der Titel, auf welchen ich mich in diesem Jahr wahrscheinlich mit am meisten gefreut habe. Bisher habe ich von der Autorin noch nie etwas gelesen, aber in meinem Freundeskreis wird sie sehr gefeiert und dementsprechend war ich wahnsinnig gespannt. Die Grundidee der Geschichte klang einfach sehr toll und am Ende hat mich das Buch auch durchaus begeistern können, wenn auch leider nicht komplett.

In dem Buch begleitet man Protagonistin Klara, die gerade einen Job in der Sweet Lemon Agency als Junior Texterin angefangen hat. Das war eigentlich gar nicht ihr Plan, aber die Stellenausschreibung kam irgendwie wie gerufen. Gemeinsam mit Klara erlebt der Leser nun also die ersten Schritte einer jungen Angestellten in der Werbebranche. Das hat mir sehr viel Freude bereitet, mit Klara in der Agentur ihre Kollegen kennenzulernen, lustige und kuriose Momente zu erleben, aber auch die Herausforderungen eines kreativen Berufes aufgezeigt zu bekommen. Klara ist die Tochter von tauben Eltern, was dazu führt, dass sie manchmal Schwierigkeiten hat, in der „normalen Welt“ zu funktionieren. Das war unter anderem auch der Grund, warum sie aus der WG ausziehen musste, weil sie den anderen schlichtweg zu laut war. Die Thematik um ihre tauben Eltern fand ich sehr gut eingebracht und auch sehr interessant. Ich fand Klara generell von Anfang an unglaublich sympathisch, bodenständig und liebenswert. Umso lustiger ist es natürlich, dass ausgerechnet diese unschuldige Klara die durchaus pikanten Werbetexte für die neue Werbekampagne entwickelt. In der Storyline um die Werbekampagne sind verschiedene Aspekte angelegt, die mich sehr begeistern konnten. Einige sind gewichtiger Natur, etwa als Klara vom Werbepartner belästigt wird, andere wiederum zeigen, wie schwierig die Arbeit manchmal sein kann, etwa als der falsche Text eingesprochen wurde, aber am Ende zählt das Ergebnis und vor allem auch der wirklich mitreißende Zusammenhalt der Agentur. Es gibt einige wirklich schöne Szenen außerhalb der Arbeit, die die Geschichte für mich echt rund gemacht haben. Ich mochte auch generell, dass die Autorin Klara Zeit und die Möglichkeit gibt, ihren eigenen Weg zu finden und hierbei eben auch mal stolpern zu dürfen.

Auch Noel hat seinen Weg noch nicht so ganz gefunden. Er wollte eigentlich als Schauspieler Fuß fassen, aber bisher hat das leider nicht geklappt. Betrogen von seiner Ex-Freundin kehrt nur Noel in seinen Familienhaus zurück, Vater und Bruder sind Maler und generell gilt der Konsens, dass nur Handwerk und harte Arbeit mit den eigenen Händen etwas wert sind. Entsprechend ist nur als Gedankenwelt etwas bedrückter und von vielen Zweifeln geprägt. Der ständige Konflikt, seine schauspielerischen Ziele aufzugeben, um in einem Bereich zu arbeiten, der ihm wenigstens ein regelmäßiges Gehalt sichert, spielt eine große Rolle in dem Buch. Denn aus Geldgründen hat Noel einst eine Fantasyreihe als Hörbuch Sprecher eingesprochen, möchte aber eigentlich in diesem Bereich nicht mehr machen. Aus Geldnot spricht er nun für die Werbekampagne die Texte ein und lernt so Klara kennen. Zwischen den beiden herrscht von Anfang an eine Disharmonie, denn Klara liebt die Fantasy Reihe und vor allem den Noel, der diese Reihe eingesprochen hat. Der echte Noel ist da leider nicht ganz ihr Ding und so geraten beide gelegentlich aneinander. Doch im Laufe der Geschichte bekommen sie durch einander teilweise ganz andere Blickwinkel auf ihr eigenes Leben so entsteht nicht nur eine wirklich süße Liebesgeschichte, sondern auch eine gut gelungene Charakterentwicklung. Zwischendrin gab es leider gelegentlich Momente, wo ich das Gefühl hatte, ein wenig den Bezug zu den Charakteren verloren zu haben. Vielleicht liegt das auch daran, dass die tatsächliche Liebesgeschichte eher slow entsteht, während die Charakterentwicklung mehr Raum einnimmt. Insgesamt hatte ich aber große Freude an der Geschichte, den damit verbundenen Einblicken in die Werbebranche, den bedrückenden Herausforderungen von Noel durch den absolut fiesen Druck seines Vaters und der süßen Lovestory der beiden. Vor allem aber auch die Dynamiken des Sweet Lemon Agency Teams bereiten mir jetzt schon große Vorfreude auf Band 2 und 3.

Mein Fazit

Zeilenflüstern ist eine süße Geschichte um zwei Charaktere, die ihren Platz im Leben noch nicht gefunden haben. Durch die Einblicke in die Werbekampagne hat man viel Handlung, die Entwicklung der Charaktere ist greifbar und mitreißend. Ein guter Reihenauftakt, der auf jeden Fall Lust auf mehr macht.

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 07.04.2024

gelungener Auftakt

Lakestone Campus of Seattle, Band 1: What We Fear (SPIEGEL-Bestseller | Limitierte Auflage mit Farbschnitt und Charakterkarte)
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„Alles zog mich zu ihm. Alles, was mich ihn hatte wegstoßen lassen, zog mich jetzt direct zu ihm. Total widersprüchlich wie ein Systemfehler.”
(Harlow in Lakestone Campus 1)

Worum geht’s?


Harlow steht ...

„Alles zog mich zu ihm. Alles, was mich ihn hatte wegstoßen lassen, zog mich jetzt direct zu ihm. Total widersprüchlich wie ein Systemfehler.”
(Harlow in Lakestone Campus 1)

Worum geht’s?


Harlow steht mit einem Bein im Gefängnis – denn um ihrem kleinen Bruder eine lebensrettende OP zu ermöglichen, hat sie ein milliardenschweres Bankkonto gehackt. Doch unerwartet bietet ihr der Leiter des Lakestone Campus in Seattle ein Stipendium und Sozialstunden an. Neu an der Uni hält Harlow ihre Vergangenheit geheim. Auch vor dem Literaturstudenten Zack, der aufgrund eines Gendefekts nicht sprechen kann. Aber nicht nur er kommt Harlow immer näher, sondern auch ihr ehemaliges Hackernetzwerk

Lakestone Campus – What we fear ist Band 1 der Lakestone Campus-Reihe. Die Geschichte um Harlow und Zack ist in sich geschlossen.

Schreibstil und inhaltliche Hinweise

Das Buch ist in der Ich-Perspektive von Harlow und Zack geschrieben.

Meine Meinung

Lange hat es gedauert, aber endlich ist auch mal eine hackende Protagonistin in einem Romance-Roman angekommen. Von der Autorin habe ich bisher noch nichts gelesen, aber aufgrund der Empfehlung von einer Freundin wollte ich der Reihe unbedingt mal eine Chance geben. Und es hat sich definitiv gelohnt.

Protagonistin Harlow hat einen kranken Bruder, der dringend eine OP benötigt hat. Wie wir alle wissen, ist Geld für medizinische Dienstleistungen in Amerika ein sehr heikles Thema und dementsprechend ist der Grundstein, dass Harlow mit ihren Hacker-Fähigkeiten und der Hilfe von einer Hackergruppe Geld geklaut hat, um diese lebensnotwendige OP zu bezahlen. Natürlich bleibt das nicht unentdeckt und so beginnt die Geschichte damit, dass Harlow eigentlich ins Gefängnis gehen sollte für ihre Verbrechen. Aber der renommierte Direktor des Lakestone Campus, einer Universität, die dafür bekannt ist junge Menschen mit besonderen Talenten zu fördern, kann für sie einen Deal aushandeln, dass sie fortan am Campus studieren soll und ihre Fähigkeiten für gute Sachen verwenden soll, dafür aber ihre Hacker- Vergangenheit und vor allem auch ihre Kontakte hierzu aufgeben muss. Doch wie es natürlich meistens so ist: die Vergangenheit holt einen meistens ein. Und so fordert der Chef von Harlows ehemaligen Hacker-Kollektiv für seine Unterstützung bei der Beschaffung des Geldes nun Harlows Hilfe für einen Trojaner, mit dem er in ein Bankensystem eindringen möchte, an. Hin und hergerissen zwischen ihrer neugewonnen Freiheit am Lakestone Campus und der Angst vor ihrem ehemaligen Hacker-Kollegen beginnt Harlow einen Spagat, der zunehmend zu einem katastrophalen Wirbelsturm wird. Die Geschichte um Harlow und das Hacking fand ich wirklich sehr interessant und auf vielen Ebenen cool gemacht. Natürlich ist die Geschichte in sehr vielen Aspekten auch vorhersehbar, aber in Kombination mit der doch sehr soliden Spannungskurve und auch im Hinblick darauf, dass es primär ein Romance-Buch ist, fand ich das jetzt nicht verwerflich.

Der andere Aspekt der Geschichte ist natürlich die erwartete Liebesgeschichte. Harlow lernt am Lakestone Campus nicht nur Freunde kennen, sondern trifft auch auf Zack. Zack ist ein wahnsinnig interessanter Protagonist, da er aufgrund eines Gendefekts stumm ist. Die Autorin zeigt vielfältig auf, wie herausfordernd das Leben für ihn ist, zeigt aber auch, wie viele tolle Möglichkeiten es mittlerweile gibt. Ich fand es fantastisch, wie sich Harlow auf Zack eingelassen hat und auch ihre guten Fähigkeiten dafür verwenden wollte, ihm das Leben zu erleichtern. Ich mochte auch Zack von Anfang an sehr, da er ein bedachter Protagonist ist und mit einer gesunden Portion Weitsicht, aber auch Empathie durchs Leben geht. Die sich langsam zwischen den beiden entwickelnde Anziehung fand ich wirklich süß, auch wenn hier sicher noch ein bisschen mehr möglich gewesen wäre. Man darf an dieser Stelle aber auch nicht vergessen, dass natürlich durch die Einführung des Lakestone Campuses als Handlungsort, die gesamte Hackergeschichte, Zacks Gendefekt und natürlich auch den Hintergrund beider Charaktere (Zack hat seine Schwester verloren bei einem Verbrechen) schon sehr viel Storymaterial mitgeliefert wird.

In einigen Punkten kann man vermutlich etwas Kritik üben, insbesondere was auch die Darstellung des Colleges ein wenig angeht. Hier waren einige Punkte, die ich irgendwie nicht so ganz verstanden habe. Eigentlich sind das ja alles Leute mit besonderen Talenten, aber irgendwie werden sie doch wieder in ein gewisses Korsett gezwungen, als wäre es eine durchschnittliche Lehranstalt. Auch hatte ich gelegentlich das Gefühl, dass die Autorin bei der Anzahl an Handlungssträngen ein wenig ins Schleudern geraten ist. Aber hier darf man eben auch nicht vergessen, dass es ein Reihenauftakt ist, der sehr viel zunächst erklären muss und erklären soll. Für meinen Geschmack merkte man dem Buch hier und da ein bisschen zu sehr an, dass es in der Tendenz eher Richtung Jugendbuch statt New Adult Buch geht, auch wenn die Bewerbung des Buches ausdrücklich New Adult ist. Es hat sich für mich nicht so angefühlt, aber das hat mich jetzt auch nicht übermäßig gestört. Ich werde auf jeden Fall für die Fortsetzung zurückkommen und hoffe, dass diese auch mal ungewöhnliche thematische Wege einschlagen.

Mein Fazit

Lakestone Campus – What we fear ist ein gelungener Reihenauftakt und kann mit dem Hacking-Hintergrund überzeugen. Die Liebesgeschichte ist süß, das Setting funktioniert und die Geschichte hat einen guten Spannungsbogen. Macht auf jeden Fall Freude auf mehr.

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 07.04.2024

mitreißend und intensiv

Vienna 1: Blinding Lights
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„Liebe. Wenn Liebe bedeutet, mich selbst aufzugeben, sage ich gerne: nein danke, ich hab schon.“
(Livia in Vienna 1)

Worum geht’s?

Liebling der High Society und IT-Girl – Livia weiß, wie sie sich in ...

„Liebe. Wenn Liebe bedeutet, mich selbst aufzugeben, sage ich gerne: nein danke, ich hab schon.“
(Livia in Vienna 1)

Worum geht’s?

Liebling der High Society und IT-Girl – Livia weiß, wie sie sich in der Öffentlichkeit bewegen muss und was von ihr erwartet wird. Ihre Follower lieben sie und als Tochter des Bürgermeisters liegt ihr Wien zu Füßen. Niemand weiß von ihrer Verletzlichkeit, niemand interessiert sich für das, was hinter Livias Fassade steckt. Bis Nicolas, ihr neuer »Stiefbruder«, in ihr Leben platzt. Attraktiv, arrogant und überheblich lässt er keine Gelegenheit aus, sie demonstrativ zu demütigen. Und trotzdem fühlt sich Livia zu ihm hingezogen. Ein gefährliches Spiel aus Anziehung, Ablehnung und Verführung beginnt.

Vienna – Blinding Lights ist Band 1 der Vienna-Reihe. Die Geschichte ist nicht abgeschlossen und wird in Band 2 fortgesetzt.

Schreibstil und inhaltliche Hinweise

Das Buch ist in der Ich-Perspektive von Livia geschrieben. Das Buch beinhaltet sexuellen Content und potenziell triggernde Inhalte aus dem Bereich Verlust und Substanzenmissbrauch.

Meine Meinung

Vienna ist diese Art vom Buch, bei der man denkt, dass man genau weiß, was einen erwartet, es aber dann komplett anders kommt. Ich habe gedacht, dass ich hier eine Geschichte um ein Mädchen aus reichem Haus haben werde, die sich nun in ihren Stiefbruder verliebt. Aber Vienna ist so viel mehr. Es ist ein Buch, was sicher nicht jeder mögen und schon gar nicht lieben wird, mit einer herausfordernden Protagonistin und ausschweifenden Partyszenen. Aber die Wahrheit um Livia liegt hier zwischen den Zeilen.
Gleich vorweg: Hier gibt es Partys, Alkohol, One Nights Stands und jede Menge Abstürze. Das hier ist kein süßes, unschuldiges Buch um ein Mädchen, was mit Papas Kreditkarte ein bisschen shoppen geht. Nein, Livia entführt den Leser in eine Welt aus Abgründen, Dekadenz und dumpfer Langeweile, die durch Alkohol und Partys bekämpft wird. Schon von Anfang an war ich wie gefesselt. Livia ist eine komplizierte Protagonistin, die nicht von Anfang an hohe Sympathiewerte erzielt. Ehrlich gesagt würde ich sogar fast bis zum Ende sagen, dass ihre Sympathiewerte überschaubar sind, aber das ist vollkommen in Ordnung, weil man sie auf eine verquere Art und Weise trotzdem ins Herz schließt. Man begleitet sie auf Partys, man erlebt ihren Kater am Morgen danach und erhält zugleich Einblicke in die wahre Livia, wenn sie sich liebevoll um ihre kleine Schwester kümmert. Nach dem plötzlichen Verschwinden ihrer Mutter ist nämlich Livias leben aus dem Ruder gelaufen, denn sie kann einfach nicht verstehen, warum ihre Mutter sie und auch ihre kleine Schwester zurückgelassen hat. Livia ist eigentlich ein starker Charakter, der aber in der Gegenwart von gewissen Personen komplett aus der Rolle fällt, in der Gegenwart ihres Vaters sämtliche ihrer eigenen Träume begräbt und selbst nicht so wirklich weiß, wo ihr Platz in der Gesellschaft sein soll. Es ist diese Art von Buch, bei der Mann ein verwöhntes und privilegiertes Prinzesschen hat, von dem man weiß, dass so viel Potential in ihr steckt, welches aber durch die Umstände und die Society im Keim erstickt wird. Man muss ganz schön starke Nerven haben, um Livia bei all den Feiern und Drogen und Alkohol zu begleiten, vor allem da man ihr die ganze Zeit zurufen möchte, dass sie sich nicht betäuben muss, sondern ein Recht darauf hat, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen. Für viele Leser ich mag das Buch vielleicht oberflächlich wirken, aber zwischen den Zeilen und in den Momenten, wo Livia alleine ist oder etwa mit ihrer kleinen Schwester Zeit verbringt, gibt es diese Gedankengänge, die dem Buch viel Tiefe geben.

Neben dem Aspekt um Livias Leben, welches etwas aus dem Ruder zu laufen scheint, Gibt es natürlich eine Liebesgeschichte. Die Grundlage hierfür bildet die neue Freundin von Livias Vater, die einen etwa gleichaltrigen Sohn namens Nicolas mit in die Beziehung bringt. Nicht nur ist Livia davon zutiefst erschüttert, dass ihr Vater nur ein Jahr nach dem Verschwinden der Mutter plötzlich eine neue Beziehung pflegt, nein, Mutter und Sohn ziehen zeitnah auch noch direkt bei Livias Familie ein. Ich muss gestehen, dass mir Livias Abneigung Nicolas gegenüber bis zum Ende nicht wirklich aufgegangen ist. Ich kann verstehen, dass sie seiner Mutter gegenüber keine guten Gefühle hegt, aber abgesehen davon, dass Nicolas bei ihrem ersten Aufeinandertreffen nervig war, hat er ihr eigentlich nicht wirklich etwas getan. Im Gegenteil fand ich Nicolas von Anfang an relativ sympathisch und fand es beeindruckend, wie mühelos er hinter Livias Fassade gucken konnte. An welcher Stelle dann aus Feinden Verbündete und sodann auch Liebende wurden, war für mich nicht ganz greifbar, einfach auch weil ich finde, dass zwischen den beiden zu wenig tatsächliche emotionale Entwicklung stattfand. Die Irrungen und Wirrungen zum Ende des Buches sorgen für jede Menge Drama, Spannung und einen durchaus fiesen Cliffhanger, der sehr viel Freude auf Band 2 macht und jede Menge Fragen aufwirft. Livia und Nicolas sind vielleicht nicht die stärkste Liebesgeschichte, die mir bisher untergekommen ist, aber insgesamt fand ich das Buch sehr mitreißend und auf gewisse Art und Weise auch etwas ungewöhnlich. Ich hätte mir letztendlich aber von dem Wien-Aspekt auch ein bisschen mehr erhofft und erwünscht, aber vielleicht erhalten wir dieses ja in Band 2.

Mein Fazit

Vienna – Blinding Lights ist eine mitreißende Geschichte um eine herausfordernde, etwas verkorkste Protagonistin. Die Geschichte ist vor allem gegen Ende hin sehr spannend, die Liebesgeschichte konnte mich leider aber nur bedingt abholen. Ich bin gespannt, wie es in Band 2 weitergeht.

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 07.04.2024

leider nicht so mein Humor

Unwritten Love
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„Ich bin nur eine hoffnungslose Romantikerin, die ein Mal in ihrem Leben wollte, wie sehr ein Mann in sie verliebt ist.“
(Livia in Unwritten Love)

Worum geht’s?

Studentin bei Tag – Bestsellerautorin ...

„Ich bin nur eine hoffnungslose Romantikerin, die ein Mal in ihrem Leben wollte, wie sehr ein Mann in sie verliebt ist.“
(Livia in Unwritten Love)

Worum geht’s?

Studentin bei Tag – Bestsellerautorin bei Nacht. Unter dem Pseudonym A. Lovelace schreibt Livia supererfolgreiche Liebesromane. Und nun soll ihr Buch verfilmt werden! Einziger Haken: Ausgerechnet Julian Collins, der abgestürzte Star, soll die männliche Hauptrolle verkörpern. Für Julian ist es die letzte Chance, seine Karriere zu retten. Dass er dazu in einem »Kitschroman« mitspielen muss, schmeckt ihm gar nicht. Auch Livia hat wenig übrig für den arroganten Julian. Doch dann schlägt Julian die Rolle eiskalt aus und die Verfilmung steht auf der Kippe. Livia ist fest entschlossen, Julian von seinem Glück zu überzeugen. Sich in ihn zu verlieben, war allerdings nie Teil des Skripts …

Unwritten Love ist ein Einzelband und in sich geschlossen.

Inhaltliche Hinweise

Das Buch wird durch Julian und Livia in der Ich-Perspektive erzählt. Das Buch beinhaltet sexuellen Content.

Meine Meinung

Auf Unwritten Love habe ich mich schon längere Zeit sehr gefreut. Nicht nur, dass das Buch wahnsinnig schön aussieht, es klang auch einfach super gut. Es war mein erstes Buch von der Autorin und ich muss sagen – es wird leider auch mein letztes bleiben.

Das Buch wird als humorvolle Enemies to Lovers-Romance beschrieben. Und humorvoll ist hier auch der Kern. Die Geschichte um Julian und Livia startet holprig und gleichzeitig rasant. Livia ist Studentin und hat unter einem geschlossenen Pseudonym ein Buch geschrieben, was ein Bestseller wurde und nun verfilmt werden soll. Julian ist ein etwas in Ungnade gefallener Schauspieler, der für die Hauptrolle auserkoren wurde, worauf er aber so gar keine Lust hat. Als beide aufeinandertreffen, fliegen direkt die Fetzen. Die Charaktere sind so unterschiedlich und irgendwie in vielen Punkten doch gleich. Livia nimmt so jede Katastrophe mit, die nur geht. Julian ist dafür ein richtiger Fettnäpfchen-Springer. Entsprechend ist das Buch irgendwie chaotisch, sehr lebhaft und ein bisschen wirr.

Ich habe wahnsinnig lange gebraucht, um wirklich in die Geschichte zu finden und ehrlich gesagt mehr als einmal überlegt, ob ich das Buch nicht abbrechen sollte. Mich konnten die Charaktere so wenig abholen und auch die Geschichte um die Buchverfilmung, die Julian dann recht schnell ausschlägt, Livia ihn aber doch überreden möchte, wirkte irgendwie zu gestellt. Das, was eigentlich der Aufhänger des Buches sein sollte, verkommt für mich zu sehr zur Lachnummer. Julian ist wahnsinnig unsympathisch und wertend, während etwa seine Schwester total nett daherkommt und ihm immer wieder versucht klarzumachen, dass er etwas offener sein soll. Ich habe einige Probleme um die Verfilmung nicht verstanden, einmal Julians ablehnende Haltung aber auch, wieso der Film mit seiner Absage auf der Kippe stehen sollte. Im Verlauf des Buches spielt das Ganze aber dann auch eh kaum noch eine Rolle.

Hinzu kommt auch, dass es zahlreiche Problempunkte gibt, die aber nur angerissen werden, aber trotzdem immer wieder erwähnt werden. Da sind Julians Probleme mit seiner Karriere und seiner Ex, da ist Livias Problem mit ihrer Familie und dem Stottern und früheren Mobbing in der Schule. Mitten im Buch hatte ich kurzzeitig Hoffnung, dass es vielleicht doch besser wird, denn nachdem die Fetzen zwischen Julian und Livia geflogen sind und beide sich menschlich annähern, sind sie eigentlich ganz umgänglich, bis dann irgendwelche für mich cringen Szenen alles wieder kaputt gemacht haben. Mir fehlte generell an sehr vielen Punkten einfach auch die Reflexion der Charaktere, was sie mit ihrem Handeln gerade machen – etwa, wenn Julian kurzerhand einfach mal das geschlossene Pseudonym von Livia outet, was sie kurz schockt, aber dann irgendwie auch in Ordnung ist. Die beiden tun einfach. Sie sind sprunghaft, sie sind teilweise over the top. Mir fehlte die Natürlichkeit des Buches an so vielen Stellen, angefangen vom ersten (vermeintlich witzigen) Moment, wo Livia Julian „mit einem Vibrator bewirft“ über das Aufeinandertreffen von Livia mit ihren Schulmobbern bei der Hochzeit von Julians besten Freund bis zur Beziehungsentwicklung.

Letztendlich war das Buch eine leichtfüßige Geschichte, die sich schnell lesen lässt, bei mir aber wenig (guten) Eindruck hinterlassen hat. Auch wenn ich das Buch mehrfach abbrechen wollte, habe ich es bis zum Ende durchgelesen, auch wenn’s manchmal wehtat. Denn ich denke, dass mein mit Abstand größtes Problem der Humor des Buches war. Das Buch lebt von Situationskomik, Fettnäpfchen und spritzigen Wortgefechten. Ich liebe humorvolle Bücher, liebe RomComs. Aber das hier war leider einfach gar nicht mein Ding vom Humor her. Für mich persönlich war er oft zu flach und fast schon peinlich.


Mein Fazit

Unwritten Love ist eine nette Geschichte, die bei mir mit der Art von Humor leider nicht punkten konnte. Die Charaktere sind nicht sonderlich sympathisch und ich konnte die Beziehungsentwicklung auch nicht wirklich fühlen. Deswegen war das Buch leider nicht so ganz meins.

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]