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Veröffentlicht am 07.04.2024

eine coole Idee

A Spark of Time - Rendezvous auf der Titanic
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„Ich wollte den Kodex für dich brechen, Ray. Und du? Du brichst mir mein Herz.“
(Lilly in A spark of time 1)

Worum geht’s?

Lilly deGray und ihr Vater sind bekannt dafür, dass sie in ihrem Antiquariat ...

„Ich wollte den Kodex für dich brechen, Ray. Und du? Du brichst mir mein Herz.“
(Lilly in A spark of time 1)

Worum geht’s?

Lilly deGray und ihr Vater sind bekannt dafür, dass sie in ihrem Antiquariat die verschollensten Gegenstände wiederauftreiben können. Nur dass sie dafür durch die Zeit reisen, ist ihr Geheimnis. Als ein Ehepaar nach einer Kette sucht, führen alle Spuren auf die Titanic. Ein gefährlicher Auftrag, der jedoch alle Geldsorgen der Familie lösen könnte. Also reist Lilly ins Jahr 1912 zurück und gibt sich als Dienstmädchen einer Gräfin aus. Dort trifft sie auf Ray, einen Passagier der ersten Klasse, der unerwartete Gefühle in ihr auslöst. Mit dem drohenden Untergang der Titanic muss Lilly plötzlich eine Entscheidung treffen: Hält sie sich an den Kodex der Zeitreisenden - oder rettet sie Rays Leben?

A Spark of Time – Rendezvous auf der Titanic ist Band 1 der A Spark of Time-Dilogie. Die Titanic-Handlung ist abgeschlossen, die Rahmenhandlung wird fortgesetzt.

Schreibstil und inhaltliche Hinweise

Das Buch ist in der Ich-Perspektive von Lilly und Damien aka. Ray geschrieben.

Meine Meinung

A Spark of time war ein absoluter Spontan-Einzug in meinem Bücherregal. Ich mochte schon immer Geschichten um Zeitreisen und habe in letzter Zeit vor allem auch meine Vorliebe für Fantasy-Geschichten mit Romance-Bezug wiedergefunden. Als ich nun den Klappentext sah, fand ich die Idee mit der Titanic sehr witzig und wollte dem Buch einfach mal eine Chance geben. Es ist mein erstes Buch der Autorin und ich kann definitiv sagen, dass es auch nicht mein letztes sein wird.

Ich muss gestehen, dass ich aufgrund des Klappentextes ein kleines bisschen etwas anderes erwartet habe. Denn der Protagonist ist zwar ein Passagier der Titanic, aber tatsächlich auch ein Zeitreisender. Das erfährt man bereits direkt am Anfang des Buches und dadurch bekommt die Geschichte natürlich einen anderen Ausgangspunkt, wird aber zumindest in der Hinsicht auch etwas realistischer, dass man sich nicht fragen muss, wie zum Henker Lilly ihr Dilemma lösen möchte. Gleichzeitig bringt dieser Aspekt auch eine neue Facette in die Geschichte, denn Damien kommt aus einer Familie, die offenbar nicht ganz so schickliche Absichten im Hinblick auf das Zeitreisen hat. Lillys Familie hingegen beziehungsweise ihr Vater steht vor dem Problem, dass windige Finanzhaie Geld eintreiben möchten, was Lilly dazu zwingt, diese absolut gefährliche Zeitreise auf die Titanic vorzunehmen. Ich mochte die grundlegende Rahmenhandlung um das Business von Lillys Familie. Lilly ist ein sehr sympathischer Charakter, der etwas ungewöhnlich daher kommt. Ich meine, sie ist Zeitreisende, da kann man vermutlich bereits erwarten, dass sie ein wenig anders ist. Jedenfalls nimmt Lilly die ganze Mission sehr ernst und führt den Leser unter anderem durch facettenreiche Vorbereitungen, wodurch der Leser einen wirklich interessanten Blick auf die Thematik rund um die Titanic gewinnt. Es war wirklich eine sehr coole Idee, wie die Autorin dieses historische Ereignis um die Titanic in die Geschichte eingebaut hat. Gleichzeitig muss ich aber auch gestehen, das eigentlich der komplette Teil auf der Titanic nach Lillys Sprung in die Vergangenheit leider relativ austauschbar war. Am Anfang erlebt man mit Lilly noch ein wenig die Vorbereitungen, bevor das Schiff auf große Reise geht und begleitet Lilly dabei, wie sie als Dienstmädchen für eine reiche Dame anheuert. Hier wird Lilly vor allerlei Herausforderungen gestellt, da ihr schlichtweg in vielen Punkten natürlich das damalige Handwerk fehlt. Es gibt lustige, es gibt kuriose und es gibt auch gefährliche Situationen. An Bord der Titanic hat man zwar das luxuriöse Leben der damaligen Zeit und auch viele Einblicke in die Gepflogenheiten damals, gleichzeitig hätte die Geschichte aber zum Beispiel auch in einem Schloss oder herrschaftlichen Gebäude spielen können, da die Autorin für meinen Geschmack das Setting im Laufe der Geschichte ein bisschen zu wenig ausnutzt.

Die Liebesgeschichte ist relativ solide, hat in meinen Augen aber auch gar nicht so mega viel Platz in der Geschichte. Im Fokus steht eindeutig Lillys Aufgabe die Kette zu finden und die Herausforderungen, als Dienstmädchen zu arbeiten und natürlich in der damaligen Zeit nicht aufzufallen. Den ablaufenden Countdown im Hintergrund natürlich nicht zu vergessen, denn Lily weiß selbstverständlich, dass ihr nur ein sehr kleines Zeitfenster bleibt. Die leichte Anziehung zwischen Ray und Lilly hat aber durchaus Freude bereitet und war eine nette Ergänzung zu der bereits wirklich guten Zeitreisengeschichte. Vor allem spielt hierbei natürlich auch die Herausforderung für Ray beziehungsweise Damien mit in die Geschichte, dass er eigentlich eine komplett andere Aufgabe hat, als sich in Lilly zu verlieben. Und Lilly, die ja nicht weiß, wer Ray wirklich ist, ist natürlich auch traurig darüber, dass ihr Aufeinandertreffen vermeintlich ein Ablaufdatum haben wird. In der Hinsicht bin ich jetzt schon wahnsinnig gespannt auf Band 2, denn das Ende von Band 1 hat hier bereits einen sehr tollen Grundstein gelegt und verspricht in Band 2 definitiv mehr Lovestory und jede Menge Spannung.

Mein Fazit

A Spark of Time – Rendezvous auf der Titanic war ein toller Auftakt der Dilogie und kann mit einer kreativen Neufassung das Genre Zeitreisen punkten. Hier und da hätte die Autorin das Setting besser nutzen können, aber insgesamt hat das Buch sehr viel Freude bereitet und ich bin gespannt auf die Fortsetzung.

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 07.04.2024

eine gelungene Geschichte

Wenn der Frost dein Herz berührt
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„Sei lebendig, Milo. Lebe.“
(Milos Mutter in Wenn der Frost dein Herz berührt)

Worum geht’s?

Als Starlet Evans ihren Freund ausgerechnet an ihrem einundzwanzigsten Geburtstag beim Fremdgehen erwischt, ...

„Sei lebendig, Milo. Lebe.“
(Milos Mutter in Wenn der Frost dein Herz berührt)

Worum geht’s?

Als Starlet Evans ihren Freund ausgerechnet an ihrem einundzwanzigsten Geburtstag beim Fremdgehen erwischt, bricht für sie eine Welt zusammen. Sie will nur vergessen und flieht auf eine Collegeparty und in die Arme eines geheimnisvollen Fremden, der sie mit seinen tiefgrünen traurigen Augen sofort in seinen Bann zieht. Starlet beschließt, für diese eine Nacht jegliche Vernunft hinter sich zu lassen, ohne Namen und Verpflichtungen - bis sie sich im Klassenzimmer wiederbegegnen. Denn Starlet ist Milos neue Nachhilfelehrerin!
Wenn der Frost dein Herz berührt ist Band 2 der Coldest Winter-Reihe. Die Geschichte ist unabhängig lesbar und in sich geschlossen.

Schreibstil und inhaltliche Hinweise

Das Buch ist in der Ich-Perspektive von Starlet und Milo geschrieben. Das Buch beinhaltet sexuellen Content und potenziell triggernde Inhalte aus dem Bereich Verlust und Alkoholismus.

Meine Meinung

Brittainy C. Cherry und ich sind bisher eine komplizierte Geschichte. Ich habe von der Autorin bereits einige Bücher gelesen, kann aber insgesamt bisher die große Faszination für ihre Bücher nicht nachvollziehen. Als mir nun dieser Klappentext runterkam, war ich wahnsinnig interessiert. Leider verschweigt der Klappentext einen kleinen Punkt: Starlet ist nicht nur Milos Nachhilfelehrerin, sondern arbeitet als Lehrpraktikantin an seiner Schule. Dadurch erhält man natürlich eine Forbidden Romance, die sich in einigen Punkten mir leider nicht erschlossen hat, aber für amerikanische Verhältnisse vermutlich sind macht.

Die Geschichte beginnt relativ turbulent, in dem Starlet zur Feier ihres Geburtstages auf einer Collegeparty einen Unbekannten trifft und mit diesem einen One Night Stand hat. Starlet wurde gerade erst von ihrem Freund betrogen, nachdem sie eigentlich dachte, dass sie zum Geburtstag einen Verlobungsring bekommen würde. Die beiden haben eine sinnliche Nacht, danach trennen sich aber ihre Wege. Beide können dennoch nicht aufhören, aneinander zu denken. Denn sie spüren sofort eine gewisse Verbindung zueinander, die sich im Laufe der Geschichte auch weiter festigt. Milo ist ein herausfordernder Charakter, der sich selbst ein klein wenig aufgegeben hat. Nach dem plötzlichen Verlust seiner Mutter nach längerer Krebserkrankung ist sein Leben regelrecht in 1000 Teile zerfallen. Sein Vater ertränkt die Trauer im Alkohol, Milo selbst wandert verloren durch die Gegend und hat kaum noch einen wirklichen Antrieb zu leben. Milo zeigt in vielen Verhaltensweisen Depressionen, Schule ist für ihn ein Fremdwort und auch die Unterstützung durch seinen Onkel, welcher gleichzeitig der Direktor in der Schule ist, wehrt Milo ab. Damit Milo aber überhaupt seinen Schulabschluss kriegen kann, muss er nun jede Menge Kurse bestehen und bekommt daher von seinem Onkel eine Nachhilfelehrerin gestellt. Milos Anreiz, den Schulabschluss zu schaffen, liegt in einem Brief, den seine Mutter ihm hinterlassen hat, den er aber erst zum Schulabschluss kriegen soll. Das ist der einzige Antrieb, der ihn irgendwie noch motiviert. Zumindest, bis erst Starlet wiedersieht. Starlet kommt als Praktikantin an die Schule und wird aufgrund ihrer guten Leistungen Milo für Privatnachhilfe zugeordnet. Die Thematik, dass beide etwas miteinander hatten, hängt wie ein Damoklesschwert über ihn und Milo hat große Freude daran, Starlet immer wieder zu provozieren, dass ihr gemeinsames Geheimnis zu großen Problemen führen könnte. Doch mit der Zeit entwickeln sich bei beiden Gefühle und beide merken, wie gut sie einander tun. Starlet ist so ungefähr die einzige Person, die sich wirklich Mühe mit Milo gibt. Ein kompliziertes Konstrukt, was für jede Menge Probleme sorgt. Aber gleichzeitig konnte mich diese Problematik auch nur bedingt erreichen, denn Starlet ist keine richtige Lehrerin und sowieso nur kurzzeitig an der Schule. Ich habe mir die ganze Zeit gedacht, dass vermutlich ein offenes Gespräch das Problem hätte beseitigen können.

Der Verlauf der Geschichte ist in vielen Punkten sehr schön, insgesamt aber auch fast komplett vorhersehbar. Die Charakterentwicklung von beiden ist gelungen, die Beziehungsentwicklung funktioniert anfangs nicht ganz so gut, im späteren Verlauf fand ich sie aber dennoch recht überzeugend. Je mehr Probleme hinzu kommen, desto komplizierter wird es natürlich. Im letzten Drittel des Buches tritt bei Milo, der ja sowieso bereits extrem vom Leben gebeutelt ist, eine weitere Problematik hinzu, die ich sehr interessant fand, gleichzeitig mir aber auch gewünscht hätte, dass sie etwas mehr thematisiert wird und vor allem vielleicht auch noch etwas mehr erklärt wird. Lustigerweise hätte es für mich diese Erweiterung der Problematiken gar nicht gebraucht, da ich bereits bis dahin den Hintergrund der Charaktere gut und greifbar fand. Gleichzeitig zeigt sich hier aber auch, wie etwa Starlets Vater und Milos Onkel Milo unterstützen. Auch wenn insgesamt das Buch jetzt nicht mein Jahreshighlight war und was mich zwar emotional berührt, aber jetzt auch nicht zerstört hat, war es durchaus eine lesenswerte und schöne Geschichte, bei der ich mir nur diese Thematik um die Schüler- Lehrer-Beziehung weg gewünscht hätte.

Mein Fazit

Wenn der Frost dein Herz berührt war eine schöne Geschichte, die sich gut lesen ließ. Ich hätte mir an einigen Stellen mehr Tiefe gewünscht und auch die Beziehungsentwicklung war nicht ganz mein Ding, aber es ist wirklich eine gelungene Story mit gewichtigen Themen.

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 14.03.2024

leider zu oberflächlich

Ocean Hearts – Capture the Stars
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„Zwei Menschen, die ihre kurzzeitige Freiheit genießen, bis die Realität sie wieder einholt.“
(Carey in Capture the stars)

Worum geht’s?

Als Carey eine Stelle als Kellnerin auf dem modernen Luxuskreuzfahrtschiff ...

„Zwei Menschen, die ihre kurzzeitige Freiheit genießen, bis die Realität sie wieder einholt.“
(Carey in Capture the stars)

Worum geht’s?

Als Carey eine Stelle als Kellnerin auf dem modernen Luxuskreuzfahrtschiff Ocean Heart antritt, hat sie nur ein Ziel: Ihre Mutter wiederzufinden, die ohne eine Spur aus ihrem Leben verschwunden ist. An Bord begegnet sie unverhofft Eden, ihrem Kindheitsfreund aus dem Heim. Aus dem verschlossenen Jungen mit den sturmgrauen Augen und der Liebe zu den Sternen ist ein attraktiver Mann geworden. Jedoch scheint er aus irgendeinem Grund nichts mehr von Carey wissen zu wollen und lässt sie abblitzen, um mit seiner Clique die rauschenden Partys an Bord zu genießen. Verletzt beschließt Carey, sich auf die Suche nach ihrer Mutter zu konzentrieren. Aber schon bald kreuzt sich ihr Weg erneut mit dem von Eden und zwischen ihnen fliegen die Funken. Gefühle, die unter einem schlechten Stern stehen, denn Verhältnisse zwischen Personal und Gästen sind strengstens verboten. Und nicht nur die Regeln stehen zwischen ihnen ...

Capture the stars ist Band 1 der Ocean Hearts-Reihe. Die Geschichte ist in sich geschlossen. Das Rahmensetting wird fortgesetzt.

Inhaltliche Hinweise

Das Buch wird durch Eden und Carey in der Ich-Perspektive erzählt. Das Buch beinhaltet sexuellen Content.

Meine Meinung

Auf Capture the stars habe ich mich schon längere Zeit sehr gefreut. Nicht nur, dass das Cover ein wahrer Hingucker ist, auch das Setting auf einem Kreuzfahrtschiff war mal etwas anderes und besonderes. Leider hat mich das Buch aber nicht so begeistern können, wie ich es mir gewünscht habe.

Die Geschichte um Eden und Carey startet holprig. Carey erhält einen Brief, der ihr erzählt, dass ihre Mutter wohl auf einem Kreuzfahrtschiff arbeiten soll und da sie seit längerer Zeit ihre Mutter sucht, sie die damals als Kind verlassen hat, heuert sie als Servicekraft auf dem Schiff an. Der Leser begleitet sie hier beim Arbeiten auf dem Schiff, erfährt relativ viel über das Leben an Bord und auch das Leben der Crew untereinander. Sie freundet sich mit ihren Zimmergenossinnen an und es entstehen nette freundschaftliche Dynamiken. Nebenbei versucht sie, ihre Mutter zu finden. Das ist immer mal wieder Thema, zieht sich aber eher wie eine gestrichelte Linie durch das Buch. Hinten heraus wird das Thema deutlich präsenter, aber dazu später mehr. An Bord trifft Carey auf Eden, mit dem sie vor über zehn Jahren in einem Kinderheim untergebracht war, bevor er adoptiert wurde und Carey dort zurückblieb. Eden wurde in eine reiche Familie adoptiert, lebt ein gutes Leben aber hatte zwischendurch auch schwere Zeiten. Der Erwartungsdruck seines Vaters lastet stark auf ihm. Als er nun Carey wiederfindet, kann er sein Glück kaum fassen, denn sie hat nie auf seine Briefe geantwortet.

Im Fortlauf der Geschichte kommen die beiden sich näher. Leider konnte mich die ganze Lovestory kaum abholen. Alles bleibt sehr oberflächlich. Es ist eine kuriose Mischung aus Insta Love und Second Chance Childhood Friends. Für mich hat das leider nicht so gut funktioniert, weil so viele Jahre dazwischen lagen und die Kritik vieler Freunde von Eden, dass er Carey ja gar nicht mehr kennen würde, absolut zutreffend ist. Da das Buch auch nur einen überschaubaren Zeitraum abdeckt, war es für mich alles zu viel zu schnell und dabei leider eben auch nicht wirklich greifbar. Die Hintergründe werden hier und da mal angerissen, ich hätte mir da deutlich mehr gewünscht. Gleichzeitig wird die Geschichte, wieso Careys Mutter sie verlassen hat, dann sehr in den Vordergrund gestellt und die hat mich leider so wirklich gar nicht begeistert. Vollkommen überzogen empfand ich die Erklärung, wieso die Mutter ging und wieso sie nicht zurückkam, nur damit dann im Finale dieser Twist verwendet werden kann. Auch die anderen Punkte (Edens Probleme mit den Erwartungen des Vaters, Edens skeptische Clique, Careys fehlende Zukunftsperspektive) wurden gefühlt alle nur angerissen, tendenziell oberflächlich behandelt. Es war mir unterm Strich eine zu große Anzahl an Themen, die aber wiederum allesamt einfach nur da waren und bei denen irgendwie der Drive und das Gefühl gefehlt hat. Ich denke, dass es besser gewesen wäre, sich auf ein bisschen weniger zu konzentrieren (allein Eden und Carey haben ja als Problem, dass sie sich überhaupt wiedersehen, dass beide enttäuscht voneinander sind, dass beide nicht miteinander ausgehen dürfen weil Gast und Arbeiterin sind, dass seine Familie und Freunde dagegen sind, dass ihre Welten komplett gegensätzlich sind) und das dafür dann richtig auszubauen.

Was mir dafür sehr gut gefallen hat, war das Kreuzfahrtsetting in Kombination mit den regelmäßigen Landgängen. Durch die Stops der Tour kann man mit Carey und ihren Kolleginnen und Eden und seinen Freunden einige coole Mittelmeerorte erleben. Zwar gilt auch hier, dass ich vieles sehr plastisch fand und mir die natürlichen Vibes in den Dynamiken teilweise gefehlt haben, aber die Idee war toll umgesetzt und definitiv mal etwas Besonderes.

Mein Fazit

Leider konnte mich Capture the stars nicht so begeistern. Das Setting ist zwar toll, aber die Geschichte ist zu vollgepackt mit Themen und Problemen, die leider dafür alle zu oberflächlich bleiben. Daher nur eine eingeschränkte Leseempfehlung.

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 14.03.2024

mitreißend und verwirrend

Pretty Scandalous - Heißer als Rache
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„Es war einmal eine Hochstaplerin, die nach Coco Mademoiselle duftete, Jimmy Choos trug und kurz davor war, an ihrer Shapewear zu ersticken.“
(Sarah in Pretty Scandalous)

Worum geht’s?

Sarahs Welt ...

„Es war einmal eine Hochstaplerin, die nach Coco Mademoiselle duftete, Jimmy Choos trug und kurz davor war, an ihrer Shapewear zu ersticken.“
(Sarah in Pretty Scandalous)

Worum geht’s?

Sarahs Welt bricht zusammen, als ihre Zwillingsschwester nach einem Jahr Funkstille verängstigt und mit blauen Flecken übersät wieder auftaucht. Payton wollte sich an der Columbia University in New York ihren Traum vom Architekturstudium erfüllen, doch ausgerechnet ihre elitären neuen Freunde haben sie zugrunde gerichtet. Wutentbrannt beschließt Sarah, sich als Payton auszugeben, um den verwöhnten High-Society-Zöglingen das Handwerk zu legen. Doch in New York angekommen, häufen sich die Skandale und Geheimnisse. Und dann stolpert Sarah auch noch dem attraktiven Monroe in die Arme – und dessen Lächeln könnte weitaus mehr gefährden als nur ihre Rachepläne …

Pretty Scandalous ist Band 1 der Manhattan Elite-Reihe. Das Buch ist nicht in sich geschlossen und wird fortgesetzt.

Inhaltliche Hinweise

Das Buch wird durch Sarah in der Ich-Perspektive erzählt. Das Buch beinhaltet expliziten Content und potenziell triggernde Themen.

Meine Meinung

Nachdem das Buch das erste Mal in meinem Blickfeld aufgetaucht ist, wusste ich, dass ich es lesen muss. Rache in den vornehmen Kreisen New Yorks? Eine Freundesclique voller Skandale und Geheimnisse? Eine Mischung aus Gossip Girl, Revenge und Pretty Little Liars? Natürlich war ich sofort hyped. Aber auf das, was mich dann erwartet hat, war ich so nicht vorbereitet.

Gleich vorweg: Dieses Buch besteht aus über 600 Seiten Wahnsinn. Wahnsinnig viel Geld, eine wahnsinnige Idee, eine wahnsinnige Clique, wahnsinnig viele Fragen, wahnsinnig wenige Antworten und das Gefühl, wahnsinnig zu werden. Der Schreibstil? Wunderbar leichtfüßig mit einem Hauch Sarkasmus und einer guten Portion Scharfzüngigkeit. Die Charaktere? Wunderbar flach, eindimensional und stereotypisch, sodass es zur Thematik der oberflächlichen Clique mit ihren verborgenen Geheimnisse passt. Die Geschwindigkeit? Atemberaubend schnell und gleichzeitig wahnsinnig langsam – denn es passiert super viel, aber Antworten kriegt man kaum.

Der Grundstein der Geschichte ist einfach: Sarah und Payton sind Zwillinge, die sich unterschiedlich entwickelt haben. Vor einem Jahr ging Payton nach New York, studiert dort an der Columbia und bewegt sich seitdem laut ihrer Instagram-Einträge offenbar im gehobenen Kreis der Elite. Partys, teure Klamotten, eine Top-Wohnung. Von der Familie hat sie sich entfernt, bei Sarah meldet sie sich kaum. Bis sie eines Abends vor der Tür steht, high und voller blauer Flecken, verweint und emotional gebrochen. Was genau passiert ist, damit rückt sie nicht raus, selbst in den kommenden Tagen und Wochen nicht. Sarah schwört Rache und möchte zudem Paytons Studienplatz retten, indem sie ihren Platz einnimmt. Leider hapert es hier und da am Plan und ich habe mich oft über Sarah aufgeregt, die relativ unvorbereitet nach New York geht. Natürlich macht es das für den Leser spannender, weil man mit ihr zusammen mehr erlebt, aber entsprechend wackelig ist der Plan in meinen Augen gewesen. Ich bin eigentlich ein Fan von „das muss Sinn machen“ und hier macht vieles leider nicht unbedingt Sinn, aber es hat trotzdem funktioniert und mich mitgerissen. Stück für Stück taumelt man mit Sarah auf den Stilettos durch die Geschichte, zwischen Vorlesungen, Partys und Racheplänen kommen immer mehr Fragen auf und jede Menge Geheimnisse – auch von Payton – kommen ans Tageslicht.

Ich bin ehrlich, dass hier nicht alles so ganz zusammenpasst. Gerade Sarah macht es einem manchmal schwer, ihr nicht eins runterhauen zu wollen, wenn sie mal wieder mit „das glaube ich nicht, so ist Payton nicht“ anfängt .Aber das Buch hat eine unbeschreibliche Sogwirkung, man blättert Seite um Seite, will verstehen und das wirre Knäuel aus Input entwirren. Aber das klappt natürlich nicht, denn immer wenn man ein loses Ende gefunden hat, kommen 20 weitere Knoten hinzu. Geschickt lenkt die Autorin den Leser zu immer neune Minenfelder, zu kleineren und größeren Knallern, über Stolpersteine hinweg. Manchmal dachte ich „echt jetzt“ und manchmal dachte ich „oh ja!“ – das Buch löst viel in einem aus, manchmal aber eben auch Frustration. Das große Finale mit fliegt einem dann regelrecht um die Ohren und es entstehen so viele Fragezeichen, dass man das Buch sicher mehr als einmal an die Wand klatschen möchte, weil man weiß, dass man die Antworten jetzt nicht mehr kriegen wird. So verlässt man das Buch verwirrt, irritiert und vor allem mit der Frage: Wie zum Henker möchte die Autorin das alles in Band 2 und 3 erklären und entwirren? Ich bin jedenfalls gespannt, wie es mit dieser Geschichte, bei der nicht alles Gold ist, was glänzt, weitergeht.

Mein Fazit

Pretty Scandalous ist eine mitreißende, absolut verwirrende Geschichte, die von tausend Fragezeichen und wenigen Antworten lebt. Skandalös, frustrierend und süchtig-machend, wenngleich an einigen Stellen auch etwas unlogisch oder zumindest sehr konstruiert. Ich werde aber auf jeden Fall weiterlesen.

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 11.03.2024

eine Gefühlsachterbahn

Wo die Sterne uns sehen
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„Nicht jeder sieht die Dunkelheit, denn manchmal versteckt sie sich zwischen Licht und Glanz.“
(Elias in Wo die Sterne uns sehen)

Worum geht’s?

Studentin Willa engagiert sich im Ehrenamt und leitet ...

„Nicht jeder sieht die Dunkelheit, denn manchmal versteckt sie sich zwischen Licht und Glanz.“
(Elias in Wo die Sterne uns sehen)

Worum geht’s?

Studentin Willa engagiert sich im Ehrenamt und leitet gleich mehrere Selbsthilfegruppen: Für andere da zu sein, bedeutet ihr alles – gleichzeitig gelingt es ihr nur so, ihr inneres Gleichgewicht aufrechtzuerhalten. Als Willa Elias im Gemeindezentrum bei der Rollstuhl-Basketballgruppe kennenlernt, fliegen zwischen ihnen die Funken. Mit ihm erscheint Willa alles einfach, doch was, wenn ihre Dunkelheit sein Licht verschluckt? Je mehr Zeit die beiden miteinander verbringen, desto mehr gerät Willas Kartenhaus ins Wanken – bis sie schließlich zu Mitteln greift, die nicht nur sie selbst verletzen ...

Wo die Sterne uns sehen ist Band 1 der Skyline-Reihe. Die Geschichte ist in sich geschlossen.

Inhaltliche Hinweise

Die Geschichte wird durch Willa und Elias in der Ich-Perspektive erzählt, wobei Willas Erzählanteil überwiegt. Das Buch beinhaltet Thematiken, die triggern können, insbesondere aus dem Bereich Depressionen. Die Triggerwarnung sollte berücksichtigt werden.

Meine Meinung

Es gibt jede Menge Bücher, auf die ich mich in einem durchschnittlichen Jahr freue. Dieses Buch aber stand auf der Liste ganz weit oben. Einfach, weil ich bereits Justines Belmont Bay-Reihe gelesen und für sehr gut befunden habe. Ich weiß, was Justine abliefern kann und hatte entsprechend hohe Erwartungen an dieses Buch. Aber ganz ehrlich? Diese wurden absolut übertroffen.

Gleich vorweg: Wo die Sterne uns sehen ist kein Wohlfühlbuch, zumindest nicht auf die klassische Weise. Denn gleichzeitig fühlt man sich beim Lesen auf eine undefinierbare Art wohl, gehört, gesehen, berücksichtigt, selbst wenn man die Erlebnisse und Erfahrungen der Charaktere nicht teilt. Denn das Buch spricht das Grundthema an, dass jeder mit seiner eigenen Art von Trauma – in welcher Form auch immer – zu kämpfen hat. Aber auch, dass es immer etwas im Leben gibt, für das es sich zu kämpfen lohnt. Dieses Buch ist so viel mehr als ein Romance-Buch, bei dem man lächelnd und schmachtend erlebt, wie zwei Leute sich verlieben. Dieses Buch ist eine Abrechnung mit dem Leben mit seinen Hindernissen und Stolpersteinen, eine Liebeserklärung an die Hoffnung und den Mut, weiterzumachen. Es ist eine Herausforderung für den Leser, der sich mit Willa und Elias auf eine Reise begibt, die unter anderem die Probleme der Sozialarbeit beleuchtet, die innere Zerrissenheit zwischen Helfen-Wollen, Helfen-Können und Helfen-Sollen anspricht und dabei in einer so behutsamen, so greifbaren und gleichzeitig schmerzhaften Weise Themen angeht, die sicher häufig in Romance-Büchern vorkommen, aber meist als Wegbegleiter, Wendepunkte oder einfach Geheimnisse verwendet werden. Hier nicht. Hier lädt die Autorin in die Köpfe ein, zeigt Gedankenwelten, die mit Gefühlwelten kollidieren. Und ich bin ganz ehrlich: Nicht jeder Gedanken wird bequem und schön sein. Dieses Buch ist so ehrlich, so real. Obwohl es ein wahnsinnig umfassendes Potpourri an Themen ist, die alle in unterschiedlicher Weise, von unterschiedlicher Intensität und vor allem mit ganz unterschiedlicher Explizität besprochen werden, ist es die Gesamtheit, die dieses Buch so rund macht. Nicht immer sind es die Worte, die wir lesen. Manchmal sind es die Bedeutungen dahinter, die nicht-gesagten Worte zwischen die Zeilen. Und hilfreich ist wahrscheinlich auch, dass die Autorin so viel Herzblut und Erfahrung in die Zeilen gelegt hat.

Zur Geschichte selbst möchte ich gar nicht so viel sagen, auch weil die eigentliche Geschichte sehr überschaubar ist. Es gibt Willa, die angehende Sozialarbeiterin ist, im Studium aber etwas hinterherhängt, Bafög-Sorgen hat, zu viel im Gemeindezentrum arbeitet und hierbei vielleicht manchmal auch – ihre eigenen – Grenzen überschreitet. Willa ist von Anfang an sympathisch, zugleich aber auch kompliziert. Sie ist facettenreich und bringt so viel Licht, aber auch jede Menge Dunkelheit mit sich. Und dann ist das Elias, der nach einen tragischen Unfall im Rollstuhl sitzt, aber so viel Lebensenergie mitbringt. Aber auch Elias ist nicht nur von Sonnenschein geprägt, er muss sich der Herausforderung stellen, wieder ins Elternhaus zurückzuziehen, sein Leben an die Beeinträchtigung anzupassen. Vielleicht hätte ich mir ein kleines bisschen mehr Rückblicke auf Elias Zeit vor Willa gewünscht, aber gleichzeitig ist Willas Geschichte schon sehr mächtig, dass es vielleicht den Rahmen gesprengt hätte. Zwischen beiden entwickelt sich langsam eine Anziehung, aber die Autorin zeigt auch, dass Liebe kein Wundermittel ist, nicht alles lösen kann und das Leben eben das Leben ist. Ich mochte die Thematiken rund um beide Figuren, die WG von Willa, Elias Arbeit als Basketballtrainer, die Ausflüge der beiden.

Aber die Magie der Geschichte liegt eben auf der emotionalen Seite, in der Gedankenwelt der Figuren. Bereits bei Belmont Bay meinte ich, dass ich vor der Autorin den Hut ziehe, wie behutsam und gefühlvoll sie das Thema häusliche Gewalt anging und dem Leser, der (im Idealfall) mit dem Thema bisher keine Berührungspunkte hatte, die Dimensionen aufzeigt. Mit diesem Buch übertrifft sie sich aber noch einmal selbst. Es geht hier nicht nur um körperliche Wunden, auch um psychische und seelische Qualen, um Ängste, um Verzweiflung. Es geht um Unverständnis aus dem Umfeld, auch das eigene Unverständnis, um Engelchen und Teufelchen auf der Schulter. Es kam mir so vor, als hätte die Autorin wirklich an alles gedacht, denn in diesem Buch ist absolut gar nichts schwarz oder weiß, sondern in vielfältigen Graustufen dargestellt. Das Buch hat mich emotional berührt, zum Nachdenken angeregt und wird am Ende auch noch ein wenig dramatisch, aber ich bin der Autorin so dankbar dafür, dass sie eben nicht den Stempel „Liebe heilt alles“ einfach draufgehauen hat. Ich werde auf jeden Fall für Band 2 zurückkommen und freue mich vom Herzen auf mehr von Justine Pust.

Mein Fazit

Wo die Sterne uns sehen ist ein beeindruckendes, wunderschön geschriebenes Buch. Es ist eine Gefühlsachterbahn aus Hoffnung und Verzweiflung, eine Liebeserklärung an den Mut und gleichzeitig so greifbar und real, dass es manchmal wehtut. Kein klassischer Romance-Roman, ganz sicher keine seichte Wohlgefühl-Geschichte, aber auf so vielen Ebenen eine Geschichte, die jeder lesen wollte.

[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, das mir freundlicherweise vom Verlag überlassen wurde. Meine Meinung ist hiervon nicht beeinflusst.]