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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.12.2024

Gemütlicher Krimi in historischem Ambiente

Der tote Antiquar von Limehouse
5

Ein ermordeter Antiquar mit zweifelhaften Geschäften, ein verschwundenes Smaragdcollier und ein ungewöhnliches Ermittler-Team sind die Zutaten zu diesem historischen Krimi aus dem London zu Zeiten Königin ...

Ein ermordeter Antiquar mit zweifelhaften Geschäften, ein verschwundenes Smaragdcollier und ein ungewöhnliches Ermittler-Team sind die Zutaten zu diesem historischen Krimi aus dem London zu Zeiten Königin Viktorias. Inspektor Benajmin Ross ist das beste Pferd im Stall von Scotland Yard. Er macht sich gerne die Geistesblitze seiner cleveren Frau Lizzy zunutze, die durchaus das Zeug zur Ermittlerin hätte. Das Buch ist Bestandteil einer Reihe, von der ich leider noch nichts gelesen habe.
Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen, besonders die Sprache hat es mir angetan. Sie passt perfekt zum Bild von London in der viktorianischen Epoche, das Ann Granger so gekonnt vor uns entstehen lässt. Sie lässt Inspektor Ross den Spagat zwischen dem ärmlichen Viertel Limehouse und dem feudalen Roxby-Anwesen in Hampstead mit Bravour meistern und zeigt uns nebenbei die soziale Ungerechtigkeit auf, die für diese Zeit typisch ist. Auch das damalige Frauenbild wird thematisiert, ohne zu viel Raum einzunehmen. Dafür steht Benjamins Frau Lizzy, die ihm beim ermitteln ein bisschen zur Seite stehen darf. Ich denke, wenn er sie mehr einbeziehen würde, würde es schnell unglaubwürdig werden, denn es passt nicht in Zeit.
Die Handlung ist eher gemächlich, rasante Hochspannung kommt nicht auf. Das macht aber gar nichts, denn das Miträtseln hat auch in diesem Tempo großen Spaß gemacht. Auf diese Täterschaft wäre ich allerdings nicht gekommen, meine Hauptverdächtigen in beiden Fällen waren andere.
Mein Fazit: Ein sehr lesenswerter, gemütlicher Krimi, der perfekt in die Jahreszeit passt. Sehr empfehlenswert.

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Veröffentlicht am 23.12.2024

Nichts ist so wie es scheint

Nachtflut
0

Lizzy und Paul, Elisa und Max - zwei scheinbar glückliche Paare, die zusammen Lizzys Geburtstag bei einem Segeltörn feiern. Doch plötzlich gibt es Streit und Paul stößt Lizzy von Bord. Elisa ...

Lizzy und Paul, Elisa und Max - zwei scheinbar glückliche Paare, die zusammen Lizzys Geburtstag bei einem Segeltörn feiern. Doch plötzlich gibt es Streit und Paul stößt Lizzy von Bord. Elisa springt hinter ihrer Schwester her, kann sie aber nicht erreichen und wird von Max aus dem Wasser gezogen. Das sind Lizzys Erinnerungen - aber stimmt das alles so? Ein gutes Jahr später - Elisa und Max sind inzwischen geschieden - kommt es während einer schweren Ostsee-Sturmflut zu einer Wiederbegegnung der drei und Elisa erkennt, dass nichts so ist wie es scheint und dass sie sich der Vergangenheit stellen muss um eine Zukunft zu haben.

Stina Westerkamps Schreibstil ist packend und einfühlsam. Sie versteht es, ihre Charaktere nach und nach so aufzubauen, dass man nicht gleich erkennt, wer nun der "Bösewicht" und wer der Gute ist. Die Figuren wirken authentisch, ich könnte mir bei jeder einzelnen vorstellen, ihr im realen Leben zu begegnen. Mehr möchte ich dazu nicht schreiben, ich fürchte sonst würde ich spoilern. In einem zweiten Handlungsstrang lesen wir ein Tagebuch, von dem ich zunächst nicht wusste, wer es geschrieben haben könnte. Das ist ein sehr geschickter Schachzug zum Spannungsaufbau. Die Geschichte um das Geheimnis von Elisas Nachbarn Vera und Joachim ist zwar nur eine Nebenhandlung, trägt aber ebenfalls zu einem spannenden Leseerlebnis mit einigen Überraschungen bei. Das Buch endet mit einem Cliffhanger, was mir Hoffnung auf eine Fortsetzung macht.

Mein Fazit: Ein packender Thriller, der mir einige spannende Lesestunden beschert hat. Unbedingt lesen!


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Veröffentlicht am 02.12.2024

Gelungene Fortsetzung

Der Krimidinnermord
2

Nach "Die Dreitagemordgesellschaft" und „Der Cocktailmörderclub“ ist „Der Krimidinnermord“ Band drei der gelungenen Reihe um Agatha Christies ermittelnde Haushälterin Phyllida Bright. In Vertretung Agathas ...

Nach "Die Dreitagemordgesellschaft" und „Der Cocktailmörderclub“ ist „Der Krimidinnermord“ Band drei der gelungenen Reihe um Agatha Christies ermittelnde Haushälterin Phyllida Bright. In Vertretung Agathas nimmt sie an einem Krimidinner in der Nachbarschaft von Mallowan-House teil, bei dem natürlich ein echter Mord geschieht. Selbstverständlich nimmt Phyllida sofort die Herausforderung an und beginnt in der kniffligen Geschichte zu ermitteln. Ganz nebenbei leitet sie auch noch die unfähige Haushälterin ihres Gastgebers an und muss sich mit Verwirrungen der Herzen bei ihren eigenen Untergebenen herumschlagen.

Ich mag einfach den Schreibstil von Coleen Cambridge, der so fesselnd und humorvoll ist. Die süffisanten Schilderungen von Phyllidas Kleinkrieg mit Butler Dobble und Chauffeur Bradford bringen mich immer wieder zum Lachen. Auch in diesem dritten Band ist die Auflösung des Mordfalles wieder sehr spannend. Ich hatte von Anfang an das Gefühl, dabei zu sein. Allerdings gab es sehr früh schlüssige Hinweise auf die Täterschaft, ich tappte nicht so lange im Dunkeln wie bei den Vorgängerbänden. Die Spannung blieb trotzdem erhalten, konnte doch jederzeit eine Wendung eintreten, die meine Theorie über den Haufen geworfen hätte.
Besonders gut gefällt mir wieder, dass die teilweise schrulligen Protagonisten mit so spitzer Feder gezeichnet werden. Ihre Eigenheiten werden fein herausgearbeitet, so dass man sie leibhaftig vor sich zu sehen glaubt. Es gelingt der Autorin perfekt, eine Atmosphäre gegenseitigen Misstrauens zu vermitteln, in der jeder den anderen anschwärzt und so die Ermittlungen nicht gerade erleichtert.
Mein Fazit: Wieder haben wir es hier mit erstklassiger Krimi-Unterhaltung zu tun. Ebenso wie die beiden Vorgänger kann ich den dritten Band dieser Reihe aus voller Überzeugung empfehlen. Einen Stern Abzug gibt es für die viel zu frühe, sehr offensichtliche Auflösung.

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Veröffentlicht am 19.11.2024

Unschlagbar

Baby Nelson (unkaputtbar) 1: Hallo, hier ist Peppa!
0

Diese tolle kleine Sammlung wurde von meinen Enkelkindern begeistert aufgenommen. Das Dschungelbuch und Winnie Pooh sind dabei eher Klassiker, während PawPatrol und Peppa Wutz jüngeren Datums, aber zweifellos ...

Diese tolle kleine Sammlung wurde von meinen Enkelkindern begeistert aufgenommen. Das Dschungelbuch und Winnie Pooh sind dabei eher Klassiker, während PawPatrol und Peppa Wutz jüngeren Datums, aber zweifellos auf dem Weg zum Klassiker sind. So ist eine gelungene Mischung entstanden. Die kleinen Bücher sind nicht nur ideal, um den Einjährigen erste Bekanntschaft mit einem Buch machen zu lassen, sie stehen auch bei der fast dreijährigen noch hoch im Kurs. Besonders das Paw Patrol-Büchlein legt sie kaum aus der Hand. Reich bebildert und mit kurzen Texten ausgestattet, sind die Büchlein zum Vorlesen genauso geeignet wie zum alleine anschauen. Das Format passt ideal für Kinderhände und Material und Verarbeitung sind sehr robust, das Prädikat "unkaputtbar" passt.

Besonders gut gefällt mir dabei, dass teilweise Fragen gestellt werden, die die Kinder zum Nachdenken und Mitmachen anregen. Mit diesen Büchlein
werden wir uns sicher häufig und gerne beschäftigen.

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Veröffentlicht am 15.11.2024

Hochspannend und düster

Das zweite Kind
0

Wir lesen über unvorstellbare Verbrechen, die über Jahre verteilt in ganz Italien verübt wurden und nie aufgeklärt wurden. Erst als Valentina, Ermittlerin der zentralen Polizeibehörde Italiens, ...

Wir lesen über unvorstellbare Verbrechen, die über Jahre verteilt in ganz Italien verübt wurden und nie aufgeklärt wurden. Erst als Valentina, Ermittlerin der zentralen Polizeibehörde Italiens, einen Zusammenhang zwischen den beiden neuesten Fällen herstellt, nehmen die Ermittlungen Fahrt auf. Zusammen mit Costa, dem örtlichen Polizeichef in Bologna, geht sie ihrer Theorie nach und stößt auf verstörende Wahrheiten.

Marco de Franchi ist es vom ersten Satz an gelungen, mich mit seinem mitreißenden Schreibstil zu fesseln. Er hat mich förmlich in die Geschichte hinein gesaugt und mir reichlich teilweise verstörendes Kopfkino beschert. Es ist eine außergewöhnliche Idee, dass ein Mörder mordet, um die Bilder eines Renaissance-Malers nachzustellen. Atemlos habe ich verfolgt, wie sich aus wahnwitzig erscheinenden Theorien die Auflösung unzähliger Mordfälle ergeben hat, und das obwohl offenbar nicht jeder im Polizeiapparat wirklich Interesse an der Auflösung dieser komplexen Fälle Interesse hat. Einige sind doch sehr an einer Vertuschung interessiert. Besonders beeindruckend finde ich dabei, wie detailliert und authentisch der Autor die Zusammenarbeit des Teams schildert. Hier finde ich erkennt man den Insider.

Alles in allem hat dieses Buch die Bezeichnung "Thriller" mehr als verdient. Also ab in den Lesesessel für ein paar hochspannende Stunden mit Valentina und Costa. Dieses Buch ist für Thriller-Fans ein Muss.

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