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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.07.2024

Düster

One Dark Window - Die Schatten zwischen uns
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Blunder ist ein Ort, der von einem dichten Nebel umgeben ist, der nach Salz riecht. Wer mit diesem Nebel in Berührung kommt, taucht nicht wieder auf, sondern gehört jetzt der Herrin des Waldes. Gelegentlich ...

Blunder ist ein Ort, der von einem dichten Nebel umgeben ist, der nach Salz riecht. Wer mit diesem Nebel in Berührung kommt, taucht nicht wieder auf, sondern gehört jetzt der Herrin des Waldes. Gelegentlich kommen jedoch Kinder mit dem Nebel in Berührung, die nach einer mysteriösen Infektion verzerrte magische Kräfte besitzen. Kinder mit dieser Magie werden gejagt, da nur Menschen mit magischen Vorsehungskarten ebenjene nutzen dürfen. Elspeth hatte die Infektion als Kind, konnte der königlichen Garde jedoch entkommen. Ihre Infektion hat ihr einen Nachtmahr beschert, ein Wesen, das in ihrem Kopf haust. Jeden Tag hat sie Angst, dass ihr Geheimnis entdeckt wird.

Beim Versuch, eine Zusammenfassung für dieses Buch zu schreiben, ist mir aufgefallen, wie unheimlich vollgepackt es ist. Trotzdem fand ich es an keiner Stelle zu viel oder überwältigend. Das Buch hat einfach eine ausgezeichnete Storydichte.
Ich mag die Mythen der Welt total gerne, was auch das war, was mir am meisten am Buch gefallen hat. Die Autorin baut eine ganz fantastische, düstere Stimmung auf und man kann sich das nebelverhangene Dorf, in dem eine ständige bedrückende Atmosphäre herrscht, ausgezeichnet vorstellen.
Elspeth hat mir gut gefallen, aber vor allem Ione hatte eine so spannende Entwicklung, dass ich mich die ganze Zeit gefragt habe, wo das noch hinführen wird.
Die Liebesgeschichte ist mir, um ehrlich zu sein, nicht so sonderlich nahe gegangen. Aber gar nicht so wirklich, weil sie schlecht gewesen wäre, sondern weil mich die ganze restliche Welt und die Suche nach den Vorsehungskarten viel mehr interessiert hat.
Den Austausch zwischen Elspeth und dem Nachtmahr fand ich herrlich zu lesen, da er oft witzig, aber durchaus auch mysteriös war.

Das Buch vermag es ausgezeichnet, eine verhängnisvolle Stimmung aufzubauen, was ich ganz hervorragend fand. Nach dem Ende des ersten Band bin ich wahnsinnig gespannt auf den nächsten Teil.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Gefühl
Veröffentlicht am 08.07.2024

Leidenschaft für Pilze

Mushroom Fever
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Der Autor des Buches ist leidenschaftlicher Pilzenthusiast und das merkt man auch, während man dieses Buch liest. Er interessiert sich sehr weitflächig für Pilze. Das beinhaltet zum einen wissenschaftliche ...

Der Autor des Buches ist leidenschaftlicher Pilzenthusiast und das merkt man auch, während man dieses Buch liest. Er interessiert sich sehr weitflächig für Pilze. Das beinhaltet zum einen wissenschaftliche Aspekte und zum anderen heilende Aspekte.
Die allgemeinen Informationen waren durchaus sehr interessant, manchmal wirkte es an einigen Stellen aber ein wenig zu esoterisch für mich.
Was mir gut gefallen hat, war, dass der Autor seine Begeisterung für Pilze gut übertragen hat und mich persönlich damit anstecken konnte. Es war sehr schön zu sehen, wie begeistert er fast jeden Pilz in den Pilzporträts beschrieben hat.
Die Pilzporträts fand ich gut gewählt und sehr spannend. Es war total interessant, was für spezielle Eigenschaften die unterschiedlichen Pilze hatten. Dabei gibt der Autor auch gute Tipps, wenn es um das Sammeln der Pilze und bestimmte Merkmale und Herausforderungen gibt. Er ermöglicht es, dass man beim Lesen gut das Risiko beim Sammeln verschiedenster Pilze einschätzen kann. Die Auswahl der Pilze in den Porträts fand ich gut, da sie verschiedene Schwierigkeitsstufen und Jahreszeiten abdecken.
An manchen Stellen hat der Autor sehr viele Anglizismen in seinen Sätzen genutzt, was ich persönlich nicht ganz so mag. Insgesamt hat es sich aber sehr gut und flüssig gelesen. Das Buch hat schöne große und ausdrucksstarke Bilder.

Ich denke, dass das Buch eher für Einsteiger ist und dass fortgeschrittene Pilzsucher weniger davon profitieren können. Insgesamt ist es aber ein wirklich interessant zu lesendes Buch, das ich sehr empfehlenswert finde.

Veröffentlicht am 25.06.2024

Furchtbare Umsetzung

Stolz und Vorurteil
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Stolz und Vorurteil ist ein absoluter Klassiker und wird oft als das ursprüngliche Enemies to Lovers Buch bezeichnet. Die Geschichte wurde in den unterschiedlichsten Medien aufgegriffen und in diesem Buch ...

Stolz und Vorurteil ist ein absoluter Klassiker und wird oft als das ursprüngliche Enemies to Lovers Buch bezeichnet. Die Geschichte wurde in den unterschiedlichsten Medien aufgegriffen und in diesem Buch wurde es als Graphic Novel verarbeitet.

Ich habe Stolz und Vorurteil gelesen und den darauf basierenden Film von 2005 gesehen. Dieser hat das Buch meiner Meinung nach gut umgesetzt, da es die Stärken des anderen Mediums, also den visuellen Aspekt, gut genutzt hat, um die Geschichte noch besser darzustellen. Das kann man von dieser Graphic Novel leider nicht sagen. Sie wirkt hauptsächlich am Film orientiert und auch wenn die Illustrationen selbst grundsätzlich sehr schön sind, werden an einigen Stellen moderne Techniken angewendet, die ich für ein historisches Liebesdrama absolut unpassend fand. So wird an manchen Stellen bildlich übertrieben und die Gesichtsausdrücke oder Bewegungen übersteigert dargestellt, wie in einem Manga. Dagegen habe ich grundsätzlich nichts, aber bei dieser eigentlich gediegenen Geschichte finde ich es einfach vollkommen fehl am Platz.
Die Graphic Novel lässt sich nicht besonders viel Zeit mit der Geschichte, stattdessen werden über wenige Seiten Plotpunkte zusammengestaucht, die im Buch wesentlich länger sind. Die ganze Graphic Novel hätte bedeutend davon profitiert, einfach ein gutes Stück länger zu sein und mehr Hintergrund und Charakterisierung zu bieten. Da Stolz und Vorurteil eine Geschichte ist, die sich viel Zeit nimmt, ist das meiner Meinung nach besonders bemerkbar.
Ich habe mich etwas schwer getan, die Graphic Novel zu bewerten, da die Geschichte, die aufgegriffen wird, logischerweise einfach standardmäßig die des Buches ist, aber da ich die Übertragung zu einer Graphic Novel desaströs fand, kann ich das Buch unmöglich gut bewerten.

Wer Jane Austens Stolz und Vorurteil verehrt, findet hier noch einmal die Geschichte bildlich gestaltet. Für Leute, die das Buch noch nicht gelesen oder den Film gesehen haben, finde ich, dass der Geschichte massive Teile fehlen, weshalb ich es ihnen nicht empfehlen würde. Wenn es darum geht, wie gut die Geschichte von Buch zu Graphic Novel übertragen wurde, muss ich sagen, dass ich es schwach fand.

Veröffentlicht am 25.06.2024

Packend

Ehemänner
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Lauren kommt eines Tages von einem lustigen Abend mit ihren Freundinnen wieder und in ihrer Wohnung steht plötzlich ein Mann. Ein Mann, der behauptet, ihr Ehemann zu sein. Bevor Lauren die Situation ganz ...

Lauren kommt eines Tages von einem lustigen Abend mit ihren Freundinnen wieder und in ihrer Wohnung steht plötzlich ein Mann. Ein Mann, der behauptet, ihr Ehemann zu sein. Bevor Lauren die Situation ganz begreifen kann, ist er auch schon wieder auf den Dachboden geklettert und ein neuer Ehemann klettert herunter. Und während sie scheinbar unaufhörlich Ehemänner von ihrem Dachboden auswechseln lassen kann, muss Lauren sich bewusst werden, was sie von einer Partnerschaft überhaupt will.

Das Buch ist sehr unterhaltsam und witzig. Anfangs ist es ausschließlich interessant und lustig zu sehen, wie Lauren sich die Ehemänner aussucht. Und auch auf was basierend sie sie aussortiert. Man kann die Spirale, in die sie dann fällt, gut nachvollziehen. Auch bei mir hat sich ein ganz unangenehmes Gefühl eingestellt. Lauren, die ihre Lage anfangs genossen hat und Ehemänner gewechselt hat, sobald sie etwas ein bisschen gestört hat, wird immer verzweifelter mit ihrer Situation, was schließlich in einem Finale kulminiert, das mir persönlich sehr gut gefallen hat.
Das Buch hat es beeindruckend geschafft, hin und her zu wechseln zwischen Szenen, die wirklich süß sind, Szenen, in denen man als lesende Person mit Fremdscham erfüllt ist, und welche, in denen ich echt Angst um Lauren hatte.
Das Buch zeigt auf, wie ungewöhnlich Laurens Situation ist und wie sie lernt damit umzugehen, aber es zeigt auch Parallelen zum Online Dating, wo Leute schnell aussortiert werden aufgrund von Oberflächlichkeiten und die Chancen einander gut kennenzulernen wesentlich kleiner sind. Auch Laurens spezielle Situation wird schön beleuchtet, da sie ja in der ungewöhnlichen Situation steckt, dass sie all die niedlichen kleinen Geschichten, die eine Beziehung ausmacht, nicht miterlebt hat und sie jetzt einfach mit dem Alltag klarkommen muss, was sie sehr belastet.

Das Buch war witzig und packend und berührend und ich persönlich kann es nur herzlich empfehlen.

Veröffentlicht am 16.06.2024

Stereotypisch und Mittelmäßig

School of Myth & Magic, Band 1: Der Kuss der Nixe
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Im Buch geht es um Devin, die nach einem Tag am See herausfindet, dass sie eine Nixe ist. Um mehr über ihre Herkunft zu erfahren und Kontrolle über ihre Kräfte zu erlernen, wechselt sie kurz darauf auf ...

Im Buch geht es um Devin, die nach einem Tag am See herausfindet, dass sie eine Nixe ist. Um mehr über ihre Herkunft zu erfahren und Kontrolle über ihre Kräfte zu erlernen, wechselt sie kurz darauf auf die School for Myth and Magic in Norwegen. Abseits dessen, dass sie die Verhaltensregeln der unterschiedlichen Arten nicht kennt und dadurch in einige Fettnäpfchen tritt, geht irgendeine dunkle Macht um.

Grundsätzlich fand ich die Idee mit der magischen Schule, die halb unter Wasser und halb über Wasser ist, ziemlich cool. Es hat mich vom Humor und der Hauptcharakterin ganz leicht an Rubinrot erinnert.
Leider hat mir das Buch an vielen Stellen mit zu vielen Stereotypen der Medien aus den 2000ern aufgewartet. Es gibt eine “Schulzicke”, die Hauptcharakterin ist die einzige ganz besondere Nixe mit ganz besonderen Kräften, sie ist nicht so wie die anderen Mädchen und der begehrteste, heißeste Junge der Schule will sofort was von ihr. Wenn ich in nostalgischerer Stimmung gewesen wäre, hätte ich es vielleicht ganz gerne gelesen, so hat es sich aber einfach fast schon altmodisch angefühlt.
Die Story selbst war nichts Herausragendes, aber unterhaltsam genug. Ich habe gerne mal wieder ein Buch über Nixen gelesen. Die Mystik war ziemlich cool. Es war interessant zu sehen, wie die verschiedenen Arten miteinander interagieren und was so bestimmte Stereotype sind und dass diese teilweise sehr fragwürdig sind. Das bietet vor allem Stoff zum Nachdenken für die nächsten Teile.
Das Set-Up am Ende für den nächsten Band war spannend. Auch wenn ich kein riesiges Interesse habe, den nächsten Band zu lesen, sorgt das doch dafür, dass ich ihn zumindest auf dem Schirm behalten werde.

Das Buch wartet mit einigen stereotypen Dingen aus älteren Medien der 2000er und 2010er auf, was ich anstrengend fand, was aber auch nicht in einem Ausmaß stattfand, dass ich grundsätzlich vom Buch abraten würde. Ansonsten war es unterhaltsam, aber nicht herausragend.