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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.12.2024

Enttäuschend mit nicht ausgeschöpften Potential

The Games Gods Play – Schattenverführt
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“The Games Gods Play” verbindet zwei Aspekte miteinander, die ich eigentlich versuche in meinen Fantasy Büchern zu vermeiden oder zumindest mit Vorsicht zu genießen: das wäre einmal Mythologie und zum ...

“The Games Gods Play” verbindet zwei Aspekte miteinander, die ich eigentlich versuche in meinen Fantasy Büchern zu vermeiden oder zumindest mit Vorsicht zu genießen: das wäre einmal Mythologie und zum anderen das Urban Setting.

Das Buch hatte so viel Potential: die Idee, das Setting, die Charaktere inklusive der griechischen Mythologie.
Richtig und vollends ausgenutzt wurde davon allerdings fast gar nichts.
Bei der Vermarktung als “Romantasy mit knisterndem Slow Burn-Spice” kann ich eigentlich nur den Kopf schütteln.

Es wird komplett aus Lyras Sicht in der Ich-Perspektive erzählt und ich glaube nicht, dass es dem Buch gutgetan hat.
Der Schreibstil war anfangs etwas gewöhnungsbedürftig und wirkte größtenteils eher jugendlich. Ich habe mich auch eine ganze Weile gefragt, was mich denn so gestört hat. Lyra kommentiert etwas direkt, sobald es ihr auffällt und das wirkt, als ob sie von einem Gedanken in den nächsten übergeht ohne wirklichen Zusammenhang.
Vielleicht nimmt es im Laufe des Buches ab, vielleicht habe ich mich auch einfach ab einem Punkt daran gewöhnt.

Lyra als Protagonisten war mir persönlich auch eher solala. Gemocht habe ich sie nicht wirklich. Gehasst auch nicht. Es war irgendwo an der Grenze zwischen Indifferenz und Augen rollen.
Sie schien teilweise naiv, teilweise irgendwo in der Handlung verloren.
Die Kommentare, die sie manchmal von sich gegeben hat, sollten wohl witzig sein, wirkten aber eher aufmüpfig, wie ein trotziger Teenager, obwohl sie ja 23 ist.

Über Hades kann man ähnliches sagen wie über Lyra. Zuallererst wäre es hilfreich gewesen, wenn der Gute einfach mal präsenter gewesen wäre.
Als Leser hat man fast gar nichts von ihm mitbekommen. Kaum war er da, da ist er nach ein paar kurz angebundenen Aussagen wieder verschwunden. Wohin? Man weiß es nicht.
Falls das mysteriös wirken sollte, dann kann ich versichern, dass es das nicht war.

Die Romance zwischen Lyra & Hades, die man meiner Meinung nach eigentlich gar nicht als solche betiteln darf, war von Anfang an fragwürdig. Man könnte auch sagen, sie war nicht vorhanden. Ich hatte mehr das Gefühl, man wollte sie dem Leser aufzwingen.
Die beiden als Paar haben absolut keinen Sinn ergeben.
Hades war kaum Teil der Handlung, was ich schon fragwürdig finde für jemanden, der die Love Interest sein soll und wenn er dann da war, dann war es zwischen den beiden mehr schlecht als recht. Da MUSS einfach mehr kommen, als nur vor und nach den Prüfungen aufzutauchen, irgendwas zu grummeln, keine anständigen Sätze rauszubringen und dann wieder zu verschwinden.
Viele Gespräche zwischen den beiden haben sich im Kreis gedreht. Die restlichen konnte man schwer als Gespräche beschreiben, denn sie wirken auf mich mehr wie ein Zusammenwürfeln von Sätzen in der Hoffnung, sie würden mysteriös oder zu-gefährlich-um-ins-Detail-zu-gehen wirken.
Das ständige Verwenden vom Kosenamen “mein Stern” ging mir auch ziemlich schnell auf den Keks.

Es würde mich tatsächlich nicht wundern, wenn dieses Buch in den Anfangsstadien eine Billionär-Romance gewesen wäre, die dann später in eine Romantasy umgewandelt wurde.

Das Pacing war so unfassbar schnell und teilweise sprunghaft, dass ich mich nur darüber wundern konnte. Man wird zu Beginn in die Handlung reingeworfen, was ich gar nicht so schlecht fand, man bleibt aber auch für die ersten Kapitel etwas planlos, was Lyras Leben angeht.
Einen Moment lang steht Lyra in irgendeiner Halle mit den anderen Teilnehmern, im nächsten Moment betritt sie einen anderen Raum, in dem die anderen Teilnehmer schon alle anwesend sind und auf sie warten. Was zwischen den zwei aufeinanderfolgenden Szenen passiert ist, keine Ahnung.
Es gibt mehrere solcher Momente, in denen nicht ganz klar ist, ob und wie viel Zeit zwischen den Szenen vergangen ist.

Die Heldentaten bzw- die Prüfungen der einzelnen Götter werden ziemlich direkt nacheinander und schnell abgearbeitet, sodass man als Leser eigentlich keine Chance hat, irgendwie mitzufiebern.
Das schließt auch die Sympathie für die anderen Champions mit ein, die an den Prüfungen teilgenommen haben.
Wer da am Ende überlebt oder nicht, war Lyra definitiv wichtiger als mir.
Im Buch selber vergehen ca. 1.5 Monate, vielleicht etwas mehr, was sowohl für die allgemeine (angeblich spannende und actionreiche) Handlung als auch für die Romance und die Entwicklung derer einfach nicht genug Zeit ist.
Spannung gab es nur kurz vorm Ende, bei dem ich auch überlegt habe, die Wertung Richtung 3.5 zu korrigieren, mich dann jedoch dagegen entschieden habe.

Was mir allerdings positiv aufgefallen ist, ist die Darstellung der Götter und des Olymp, obwohl da noch ordentlich Luft nach oben ist. Die Götter waren greifbar und nicht so unantastbar, wie man es evtl. intuitiv vor Augen hat.
Mein persönlicher Favorit war Aphrodite! Ganz toller Charakter mit einer auffallenden Persönlichkeit.
Wirkliches World Building wurde nämlich nicht betrieben. Ich hätte mir gewünscht, einen richtigen Film im Kopf während des Lesens zu haben, aber da war einfach Leerlauf was das angeht. Wenn ich mir Fanart angucke, könnte ich nicht mal beurteilen, wie gut oder schlecht es aus dem Buch übernommen wurde.

Das Ende war in Ordnung. Ob ich den Cliffhanger als solchen bezeichnen kann, keine Ahnung, denn dazu fehlte mir fast durchweg einfach jegliches Maß an Spannung.

Den zweiten Teil werde ich wohl trotzdem lesen, denn die potentielle Handlung klang vielversprechend (das sagte auch mein Vergangenheits-Ich zu diesem Buch und nun ja..die Hoffnung stirbt zuletzt oder so).

Hier wurde meiner Meinung nach soooo viel Potential verschwendet, dass es schon fast tragisch ist. Die Handlung war zu schnell und zeitlich nicht immer nachvollziehbar, die Charaktere zu flach, die Romance zu zwanghaft, mehr World Building wäre wünschenswert gewesen.
Es gab mehrere Momente, in denen man toll aus Hades’ Perspektive hätte schreiben können und es hätte dem Buch SO viel gegeben.
Ich glaube, wäre das einfach ein Fantasy-Roman mit entsprechenden Änderungen und ohne bzw. später einsetzende Romance, wäre es gelungener als das, was es jetzt ist.

Ich gehe damit sowohl ernüchternd als auch leicht enttäuscht aus “The Games Gods Play” raus.

Vielen Dank an dtv für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars über NetGalley. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.

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Veröffentlicht am 09.12.2024

Kann man machen

Forever Never
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Das Buch war sicherlich…etwas.

Mir hat die Kombination von Romance & Spannung gefallen. Genauso wie das Setting einer Kleinstadt bzw. Kleinstadt Insel.

Ich fand allerdings auch einiges, sagen wir mal, ...

Das Buch war sicherlich…etwas.

Mir hat die Kombination von Romance & Spannung gefallen. Genauso wie das Setting einer Kleinstadt bzw. Kleinstadt Insel.

Ich fand allerdings auch einiges, sagen wir mal, mittelmäßig.

Individuell betrachtet, waren Remi und Brick in Ordnung.
Mich hat es tatsächlich gestört, dass alle Bewohner Remi immer noch als das junge Mädchen sehen, das nur Unruhe stiftet. Ich hatte nicht das Gefühl, dass die Leute realisiert haben, dass eben dieses Mädchen mittlerweile eine erwachsene Frau ist.
Brick war irgendwie stur? Eingefahren in seinen Gedanken? Bei ihm hat sich vieles im Kreis gedreht, was Handlung und Gedanken angeht.

Die Beziehung zwischen Remi & Brick war ein ständiges Hin und Her für den Großteil des Buches. Und das wäre vielleicht verzeihbar/verständlich, wenn beide Anfang 20 wären und nicht wissen, wohin mit sich. Aber nein. Die zwei haben eine Vorgeschichte von soliden 15 Jahren. Dazu kommt noch, dass gegenwärtig Remi 30 und Brick 38 ist und das musste ich mir regelmäßig ins Gedächtnis rufen.
Wenigstens haben sie sich nicht auch noch irgendwann getrennt, das hätte mich einfach nur noch genervt.
So oft wie Brick das Wort “Baby” benutzt hat, hängt es mir mittlerweile zum Hals raus.

Der Dirty Talk und einige Sexszenen waren ein bisschen wild, wobei das evtl. an der deutschen Übersetzung liegt.

Von der Beziehung von Remi & ihrer Schwester Kim hätte ich mir etwas mehr gewünscht. Kims Nebenhandlung wurde gefühlt irgendwann einfach fallen gelassen und dann nur noch in zwei Nebensätzen zu Ende geführt. Schade, denn das Potential war definitiv da. Ob die zwei sich auch wirklich mögen, war bis zu einem bestimmten Punkt auch nicht ganz klar.

Unterm Strich fand ich das Buch doch etwas zu lang. Es gab viele Stellen, die sich wie Wiederholungen angefühlt haben (vielleicht, weil sie es auch waren) und andere Stellen, in denen sich die Autorin gefühlt in Metaphern und Beschreibungen verstrickt und einfach kein Ende gefunden hat.

Man kann es lesen, muss man aber nicht.

Vielen Dank an Forever by Ullstein für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars über NetGalley. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.

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Veröffentlicht am 24.11.2024

Unterirdisch

Thorne Princess
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Ich weiß nicht, ob man es viel netter ausdrücken kann als: Dieses Buch glich einem Unfall. Hier wurde wohl nach dem Motto “Hauptsache etwas zu Papier bringen” gearbeitet.
Der Wunsch & der Drang, während ...

Ich weiß nicht, ob man es viel netter ausdrücken kann als: Dieses Buch glich einem Unfall. Hier wurde wohl nach dem Motto “Hauptsache etwas zu Papier bringen” gearbeitet.
Der Wunsch & der Drang, während der ersten 30% abzubrechen, war mehrmals vorhanden und trotzdem habe ich das Buch zu Ende gelesen. Warum….das weiß ich selber nicht so genau.

Die Charaktere: schrecklich.
Die Romance: unglaubwürdig.
Die Handlung: flach & gleichzeitig typisch für die Autorin.

Warum man den männlichen Hauptcharakter “Ransom” genannt hat, liegt auch auf der Hand: es wurde eine Grundlage für einen Spitznamen gebraucht, der dann, sehr überraschend, “Random” war.
Ransom wurde dann auch mit einem entsprechenden sexuellen Kink ausgestattet, der nur halb wichtig war und selbst als Hallie Interesse zeigt, wurde das nicht sonderlich weiter ausgelebt.
Was allerdings während der ersten Hälfte des Buches durchgehend vorhanden war, war Ransom’s Angewohnheit, Hallie mit “Mädchen” anzusprechen. Ich hab’s gehasst. Jedes Mal.
Im Englischen ist es wohl “Brat” und ob das besser oder schlechter ist, sei mal dahingestellt. Dass es im Deutschen wahrscheinlich bessere Alternativen gibt, als eine 21-jährige mit “Mädchen” anzusprechen, sollte keine Überraschung sein.

Hallie hat mich durchgehend genervt. Ihr Verhalten. Die Art, wie sie redet. Alles. Sie war einfach unausstehlich. Das muss wohl in der Familie liegen, denn weder Hallies Eltern noch ihre Schwester waren sympathischer.
Das einzige, womit sie bzw. ihr Charakter glänzen konnte, war die Dyslexia Rep und selbst das konnte das Buch nicht besser machen.

Die Romance und Beziehung zwischen den beiden war nicht nur schlecht, sondern eine der Unglaubwürdigsten, die ich seit einer Weile gelesen habe. Ganz schlimm.
Ich würde gerne behaupten, dass das Verhalten einseitig war, aber das war es nicht. Hier haben sich beide nicht mit Ruhm bekleckert. Es war zum Verzweifeln.

Der Mafia Aspekt war ok. Die Grundlage und vielleicht auch teilweise die Ausführung war etwas besser als bei “Kiss Thief”.
Um direkt bei “Kiss Thief” zu bleiben: das Easter Egg war ganz süß. Obwohl ich ehrlicherweise nicht mehr ganz einschätzen kann, ob beide Bücher zur gleichen Zeit spielen oder nacheinander.

Im Vergleich dazu war “My Dark Desire”, bei dem L.J. Shen als Co-Autorin tätig war, fast schon wieder gut.

Das Ende und damit die ca. 4 letzten Kapitel waren unnötig in die Länge gezogen.

Für mich hat L.J. Shen mit diesem Buch ein neues Tief erreicht und mit “Throne Princess” ihr bis jetzt schlechtestes Buch veröffentlicht. Fast schon unterirdisch.
Weiterempfehlen kann ich es nicht, nicht mal als Ablenkung oder wenn man den Kopf frei kriegen will. Selbst dafür war es einfach zu schlecht und hat sich teilweise zu anstrengend gelesen.

Vielen Dank an LYX für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars über NetGalley. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.

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Veröffentlicht am 21.11.2024

Süße Geschichte mit vorhersehbarer Handlung

P. S. I Hate You – Auf dem schmalen Grat zwischen Hass und Liebe
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Wenn ich lese, dass jemand ein Buch als “vorhersehbar” beschreibt, dann meint die Person wahrscheinlich sowas wie diese Geschichte.
Innerhalb der ersten 100, vielleicht aber auch 50 Seiten, ist ziemlich ...

Wenn ich lese, dass jemand ein Buch als “vorhersehbar” beschreibt, dann meint die Person wahrscheinlich sowas wie diese Geschichte.
Innerhalb der ersten 100, vielleicht aber auch 50 Seiten, ist ziemlich schnell klar, worauf es hinauslaufen wird, was für mögliche Probleme auftreten werden und wie es gelöst wird.
Ich finde das hier aber auch gar nicht schlimm, denn bekanntlich ist der Weg das Ziel.

Erzählt wird mehr oder weniger aus beiden Perspektiven, wobei Naomi in der Gegenwart ist und Luca alles erzählt, was in der Vergangenheit passiert ist, bis zum Punkt, an dem wir aus Lucas Sicht die Gegenwart erreicht haben und somit die Lücken in der Geschichte füllt, die Naomi gar nicht wissen kann.

Ich fand beide Hauptcharakter sympathisch und habe gerne sowohl aus der einen, als auch aus der anderen Perspektive gelesen.
Mir hat besonders gefallen, dass beide Personen mitten im Leben stehen und wir uns somit komplett auf die Haupthandlung konzentrieren konnten.

Anne, Naomis (beste) Freundin & Kollegin, fand ich zwischendurch etwas nervig. Sie war mir fast schon zu aufdringlich in einigen Situationen und ich hatte auch manchmal das Gefühl, dass Naomi das so empfand. Das könnte aber auch einfach am Ton der Übersetzung liegen.
Generell denke ich, dass der Humor an einigen Stellen im Englischen besser durchgekommen wäre.

Meine einzige Kritik an dem Buch wäre die Vermarktung mit dem Stichwort “spicy”, denn das habe ich so nicht empfunden, vor allem in Relation von spice (eine, höchstens zwei Szenen) zu nicht-spice im Buch.

Ansonsten fand ich das Buch sehr süß, sehr unterhaltsam mit einem tollen Cover und einer vorhersehbaren Handlung.
Weiterempfehlen würde ich es trotzdem!

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Veröffentlicht am 16.11.2024

Bester Teil der Reihe

Larsson Legacy (Crumbling Hearts, Band 3)
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3.75
Nachdem ich “Skogen Dynasty” in Ordnung fand und “Golden Heritage” eher für einen Reinfall hielt, freut es mich umso mehr, dass “Larsson Legacy” mich vergleichsweise mehr ansprechen und überzeugen ...

3.75
Nachdem ich “Skogen Dynasty” in Ordnung fand und “Golden Heritage” eher für einen Reinfall hielt, freut es mich umso mehr, dass “Larsson Legacy” mich vergleichsweise mehr ansprechen und überzeugen konnte.

Theo und Lou waren in jeglichen Bereichen total auf einer Wellenlänge, was entsprechend gut für den Leser rübergekommen ist.
Sehr viel hat man von Theo in den vorherigen Bänden nicht erfahren, außer dass er ziemlich verschlossen und grimmig unterwegs war. Wer Theo in den vorherigen Bänden nicht gemocht hat, der wird vielleicht mit diesem Buch seine Meinung ändern. Mir ist unter anderem seine Beziehung zu Sander und Elli positiv aufgefallen. Die häufigen “omg Lou ist der Wahnsinn, aber ich darf mich nicht ablenken lassen, denn sie ist der Feind” Gedanken hätten für meinen Geschmack weniger sein können, aber ok.
Unterm Strich hat Theo hier mit viel Einsicht und Reflektion geglänzt, während Lou mit ihrer selbstbewussten und unentschuldbaren Art herausgestochen ist.

Etwas, was mir bereits in “Skogen Dynasty” und Sander aufgefallen ist, ist, dass Theo einige Rückschlüsse zu selbstverständlich schließt und ihm direkt klar ist, warum Lou reagiert, wie sie reagiert und wo jetzt genau die Probleme sind.

So sehr ich die Beziehung zwischen Theo und Elli gemocht habe, hat “Larsson Legacy” für mich leider das bewiesen, was ich nach “Golden Heritage” befürchtet habe: Elli ist ein besserer Neben- als Hauptcharakter.
Lucas fand ich die ersten paar Szenen, in denen er aufgetaucht ist, immer noch genauso, vielleicht aber auch noch unsympathischer als vorher.

Dass die Autorin nächstes Jahr eine Formel 1-Reihe herausbringt, hat man hier stark herausgelesen, denn es wurde viel Vorarbeit dafür geleistet, was aber wunderbar in die Handlung gepasst hat und aus dem ganzen eine Runde Sache gemacht hat.

Ich muss gestehen, das Ende war mir etwas zu schnell, zu glatt und zu einfach, obwohl ich gleichermaßen froh bin, keinen 3rd-act-breakup gelesen zu haben. Das hätte für mich das Buch einfach nach unten gezogen.
Das letzte Kapitel gleicht einem allgemeinen Epilog, den ich wirklich schön fand zu lesen. Ich glaube, sonst hätte mir ein entsprechender Reihenabschluss gefehlt.

Abschließend zur Reihe: Mir hat das Setting in Norwegen und dem Keksimperium toll gefallen. Ich glaube allerdings nicht, dass die Autorin weder aus dem Setting, noch aus den Charakteren alles rausgeholt und das komplette Potential ausgeschöpft hat, das vielleicht möglich wäre. Dafür gab es zu viele wiederholende Gedankengänge und zu viel hin und her zwischen einigen Charakteren.
Die Charaktere waren an einigen Stellen zu glatt und man hat deutlich herausgelesen, dass eine Person in beiden Köpfen steckt.

Ich bin gespannt auf die Formel 1-Reihe.

Vielen Dank an Loewe Intense für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars über NetGalley. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.

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