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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.10.2021

Interessante Charaktere, aber zähe Handlung

Der Junge, der das Universum verschlang
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Es scheint, als hätte Eli Bell nicht die besten Vorbilder um sich herum: Eltern, die mit Heroin dealen, ein Exhäftling als Babysitter, ein verschollener Vater und ein Bruder, der nicht mehr spricht. Doch ...

Es scheint, als hätte Eli Bell nicht die besten Vorbilder um sich herum: Eltern, die mit Heroin dealen, ein Exhäftling als Babysitter, ein verschollener Vater und ein Bruder, der nicht mehr spricht. Doch Eli erfährt trotzdem Liebe und Freundschaft, bis der Cartellboss die Familie auseinanderreisst. Und die Frage, die Eli immer mehr beschäftigt: Wie wird man zu einem guten Menschen?

Meine Meinung
Der Klappentext dieses Buches konnte mich begeistern. Ich war so gespannt, endlich herauszufinden, was es alles in dieser Geschichte zu entdecken gibt […]
Zuallererst ist mir der Schreibstil aufgefallen. Er ist so persönlich, so einzigartig, dass ich regelrecht begeistert war. Wunderschöne Metaphern und weitere Beschreibungen, die ich so noch nie gelesen habe. Und gleichzeitig ist das Geschriebene trotzdem präsent und nicht zu ausgeschmückt. Ich habe den Schreibstil geliebt.
Dazu kommt, dass die Charaktere in diesem Buch sehr greifbar waren. Vor allem der Protagonist Eli, aus dessen Sicht man auch die gesamte Geschichte liest. Man wächst mit ihm, entdeckt Geheimnisse, fühlt mit ihm mit und lernt mit ihm. Nicht nur Eli, sondern auch August, sein Bruder, ist ein sehr interessanter und einzigartiger Charakter – denn er redet nicht. Er schreibt seine Sätze in die Luft und alle um ihn herum verstehen ihn auf diese Art und Weise, was einfach wunderschön ist.
Nun, zur Handlung: Ich hatte von Anfang an etwas Probleme, gewisse Zusammenhänge zu verstehen. Besonders zu Beginn waren es mir zu viele Namen und Erzählungen zur Vergangenheit, sodass ich absolut gar nichts verstand. Natürlich kam ich mit der Zeit besser in die Geschichte rein, aber die Handlung wirkte fast schon etwas belanglos. Sie war meiner Meinung nach auch sehr in die Länge gezogen. Es gibt so grossartige Charaktere in diesem Buch, deshalb finde ich es so schade, dass die Geschichte mit der Zeit den Reiz des Weiterlesens verlor. Ich hatte mir so viel mehr Tiefe in der Handlung gewünscht – wie es eigentlich im Klappentext angedeutet wird. Was mich am meisten enttäuscht, ist, dass die Geschehnisse im Buch so konstruiert wirken – ganz anders als diese runden und komplexen Charaktere. Der Kontrast zwischen Charakter und Handlung ist viel zu gross, es passt irgendwie nicht so richtig zusammen.
Es passierte also nicht grossartig viel; erst ab der Mitte kam wieder etwas Spannung auf. Man wusste nicht so recht, wem man vertrauen konnte – ich begann sogar Eli etwas zu misstrauen, was der Autor grossartig eingebaut hat. Es war dieses Misstrauen, das mich am Ball gehalten hat und all die Ereignisse, für die ich keine Erklärung parat hatte. Das hätte ich mir schon in der ersten Hälfte mehr gewünscht.

Fazit
Die Charaktere in diesem Buch sind so komplex und greifbar, dass es sich so anfühlt, als würde ich sie wirklich kennen. Auch der Schreibstil ist einzigartig und einfach wunderschön. Leider konnte mich die Handlung in der ersten Hälfte überhaupt nicht überzeugen – und auch danach wirkte sie zu konstruiert. Mir hat die Tiefe darin gefehlt.

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Veröffentlicht am 04.10.2021

Traum oder Trauma?

Ministerium der Träume
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Nas’ Welt bricht zusammen als sie erfährt, dass ihre Schwester tot ist. Die Polizei sagt, es sei ein Autounfall, aber Nas ist überzeugt, dass es Suizid war. Sie fühlt sich verraten von ihrer Schwester ...

Nas’ Welt bricht zusammen als sie erfährt, dass ihre Schwester tot ist. Die Polizei sagt, es sei ein Autounfall, aber Nas ist überzeugt, dass es Suizid war. Sie fühlt sich verraten von ihrer Schwester – trotzdem nimmt sie ihre trauernde Nichte bei sich auf und entdeckt, dass ihre Schwester Nushin viele Geheimnisse vor ihr hatte …

Meine Meinung
Als ich zuerst den Prolog gelesen habe, war ich sofort in der Geschichte drin. Ich habe mich gefragt, was wohl alles auf mich zukommt. Vor allem aber waren es die Verwirrung und Hektik, die mein Interesse erweckten, denn ich fühlte sie durch die Zeilen hindurch.

Mir gefiel, wie Hengameh Yaghoobifarah die Gefühle der Protagonistin Nasrin so real rübergebracht hat. Ich konnte sehr gut mit ihr mitfühlen, weshalb die Charaktere auf mich im ersten Moment einen sehr authentischen Eindruck machten. Ich hatte das Gefühl, sie schon nach wenigen Seiten zu kennen – und da kommt dann auch schon meine Kritik, dass die Charaktere trotz der realen und greifbaren Probleme etwas vorhersehbar waren. Sie wirken auf mich nicht so komplex, wie ich es mir bei solch einem Buch eigentlich wünsche, sondern mehr so ausgelegt, als würden sie in der Geschichte eine gewisse Aufgabe haben, die sie erfüllen müssten.

Den Schreibstil von Hengameh Yaghoobifarah mochte ich trotzdem sehr gerne. Er war sehr flüssig zu lesen und die Sätze waren klar verständlich. Vor allem fand ich es beeindruckend, wie sie alltägliche Dinge mit Metaphern ausgeschmückt hat, die wiederum auch so alltäglich wirkten, dass man sie fast überlas.

Der Roman beinhaltet so viele wichtige Themen: Die Suche nach der Identität, die Suche nach der Heimat, Verluste, familiäre Probleme und politische Debatten. Deshalb finde ich es so schade, dass im Buch nie so richtig Spannung aufkam. Ich denke, das liegt zum Teil an den Rückblicken. Sie waren spannend, lehrreich und teils auch erschreckend, keine Frage, aber sie störten meinen Lesefluss. Natürlich verstehe ich auch, dass Hengameh Yaghoobifarah den Wert auf die oben genannten Themen gelegt hat, aber wenn mich am Verlauf der Handlung nichts wirklich packen kann, dann kann ich mich auch nicht mit Begeisterung den damit zusammenhängenden Themen widmen.

Vor allem nach der ersten Hälfte ging die Geschichte nur langsam voran. Dafür kam im letzten Drittel dann auch endlich ein wenig Spannung auf, was damit zusammenhing, dass nach und nach gewisse Geheimnisse ans Licht kamen, die man so nicht unbedingt erwartet.

Das Finale wurde also Stück für Stück aufgebaut; es wurde fesselnder und man erwartete ein dazu passendes Ende, das einem leider vorenthalten wurde. Das Ende kann man nicht wirklich als Abschluss bezeichnen, da es mehr Fragen aufwirft als dass diese beantwortet werden. Dementsprechend hat es mich leider enttäuscht.

Fazit
Es gab Stellen im Buch, die mich schockieren und zum Nachdenken anregen konnten. Aber leider bleibt die wichtige Thematik aufgrund der fehlenden Spannung in der Handlung etwas auf der Strecke. Für mich ist die Handlung im Vergleich zu den behandelnden Themen zu schwach. Das Buch konnte leider nicht so sehr zu mir durchdringen, wie es eigentlich sollte.

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Veröffentlicht am 28.09.2021

Das echte Leben mal vor Augen geführt

Wurfschatten
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Ada ist eine junge Schauspielerin, die sich mit ihrem Beruf kaum über Wasser halten kann und deren Leben von Ängsten beherrscht wird. Da sie die Miete nicht mehr zahlen kann, setzt ihr Vermieter ihr seinen ...

Ada ist eine junge Schauspielerin, die sich mit ihrem Beruf kaum über Wasser halten kann und deren Leben von Ängsten beherrscht wird. Da sie die Miete nicht mehr zahlen kann, setzt ihr Vermieter ihr seinen Enkel als Mitbewohner in die Wohnung. Juri ist für Ada das Schlimmste, was ihr in diesem Moment passieren kann – oder vielleicht doch das Beste?

Meine Meinung
Der Einstieg in das Buch war verwirrend. Man befindet sich direkt mitten in Adas Gedankenflut, die von ihren Ängsten beherrscht ist und man wird nicht sofort schlau daraus. Aber es war auf jeden Fall interessant, sofort einen so direkten Einblick in die Gefühlswelt der Protagonistin zu bekommen.

Ada hat tagtäglich mit ihren Ängsten zu kämpfen, die sie überallhin verfolgen. Dementsprechend spielt die Angst in diesem Roman eine zentrale Rolle. Simone Lappert hat es geschafft, Angst mit ihren Worten glaubhaft zu vermitteln. Wenn Ada gerade eine Panikattacke erlitt, so spürte ich dieses unangenehme Gefühl in meinem Bauch ebenfalls. Im Allgemeinen sprangen die Gefühle der Protagonistin sehr gut auf mich als Leserin über. Die Autorin hat auch sehr viele schöne Metaphern benutzt – in einem Masse, sodass der Schreibstil trotzdem greifbar und flüssig war.

Ada hat Angststörungen, ja. Aber ich möchte hier erwähnen, dass die Protagonistin keinesfalls auf ihre psychische Gesundheit runtergebrochen wird. Sie kann lachen, sie kann lügen, sie kann anderen – und auch sich selbst – etwas vorspielen, aber sie kann auch in ein tiefes schwarzes Loch fallen, aus dem sie nur schwer wieder rauskommt. Und diese vielen Facetten haben mich fasziniert und mir gezeigt, was es heisst, eine authentische Protagonistin zu haben. Auch Juri fand ich sehr interessant und ich mochte seine Entwicklung im Verlauf der Geschichte.

Ich wusste eigentlich nie genau, was als nächstes auf mich zukommen würde. Der Verlauf des Buches war teils überraschend, teils aber auch etwas vorhersehbar. Was mir aber durch das gesamte Buch hindurch leider gefehlt hat, war, die Spannung. Es war nie so, dass ich an den Seiten klebte und unbedingt weiterlesen wollte. Klar – nicht jedes Buch hat auch dieses Ziel, aber bei diesem kam nie wirkliches Interesse am weiteren Verlauf bei mir auf. Nur gute Protagonisten reichen manchmal eben nicht aus, um den Leser am Ball zu halten.

Des Weiteren war die Handlung an sich eben auch nicht so mitreissend; ich habe mich eigentlich nur die gesamte Zeit über gefragt, wann endlich etwas passiert, bis ich dann auch schon beim Ende ankam und mir eingestehen musste, dass diese erwünschte Spannung nicht mehr aufkommen würde.

Das Ende mochte ich, obwohl es sehr vorhersehbar war und für mich etwas konstruiert wirkte, aber dort kam dann endlich etwas Spannung auf.

Es war ein gutes Buch, das einen mehr über die Angst und deren Umgang lehrt, aber an manchen Stellen leider etwas eintönig.

Fazit
Ein Buch mit einer authentischen und echten Protagonistin und einem schönen und flüssigen Schreibstil, der einem die Wirklichkeit vor Augen führt. Ich mochte den Ausgang der Geschichte mit Ada, die sich mit ihrem Beruf kaum über Wasser halten kann. Mit der Zeit aber wurde mir der Verlauf etwas eintönig und ich verlor das Interesse am weiteren Verlauf der Handlung. Etwas schade, da ich finde, dass das Buch sehr interessante und wichtige Werte im Bezug auf die Angst vermittelt.

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Veröffentlicht am 11.09.2021

Zu viele Worte, zu wenig Spannung

Das Reich der Asche - Realm Breaker 1
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Um ihre Heimat vor dem Untergang zu bewahren, muss Corayne das Schwert ihres Vaters ergreifen. Obwohl Corayne eigentlich nichts von ihrem Vater wissen will und das Blut verabscheut, das in ihren Adern ...

Um ihre Heimat vor dem Untergang zu bewahren, muss Corayne das Schwert ihres Vaters ergreifen. Obwohl Corayne eigentlich nichts von ihrem Vater wissen will und das Blut verabscheut, das in ihren Adern fliesst, bricht sie zusammen mit sechs Gefährten auf, auf eine gefährliche Reise, um eine ganze Armee zu bekämpfen, die unbesiegbar scheint, und ihre Heimat zu retten.

Meine Meinung
Da ich Die Farben des Blutes von Victoria Aveyard nach dem dritten Band abgebrochen hatte, war ich skeptisch gegenüber diesem Buch. Aber ich habe mich auf die neue Saga gefreut, da sie als erwachsener und spannender beschrieben wurde. Also wollte ich der Autorin auf jeden Fall noch eine Chance geben.

Ich begann also das Buch zu lesen – und schon auf der dritten Seite bin ich mit meinen Gedanken abgedriftet, was mir wirklich selten beim Lesen von fiktiven Büchern passiert. Der Prolog konnte mich überhaupt nicht überzeugen: Er hatte zu viele Beschreibungen, die irgendwie keine Bilder in meinem Kopf erzeugten und er beinhaltete zu viele Namen, die ich nicht zuordnen konnte.

Aber sobald ich den Prolog gelesen hatte, stieg ich mit neuer Hoffnung ins erste Kapitel. Corayne ist eine interessante Protagonistin. Man merkt als Leser, dass es in ihr Vieles gibt, das man nicht auf Anhieb erfährt: viele Geheimnisse aus der Vergangenheit und Gedanken, die einem verheimlicht werden. Jedoch dauerte es auch hier nicht lange, bis ich den Faden verlor. Die Beschreibungen der Landschaften erreichten mich nicht; sie kreierten keine greifbare Atmosphäre, wie ich sie mir bei einem Fantasybuch eigentlich wünsche. Oder vielleicht entstand auch keine Atmosphäre wegen genau diesen zu ausführlichen Beschreibungen der Umgebung.

Trotzdem kam ich nach ein paar dutzend Seiten ins Buch rein. Aber ich muss ehrlich zugeben, dass ich mich richtig durchkämpfen musste, denn zu Beginn gab es einfach nichts, an das ich mich klammern konnte. Ich habe mich während des Lesens gefragt, ob es die beste Entscheidung war, dieses Buch aus der Erzählerperspektive zu schreiben, da diese Perspektive meiner Meinung nach in diesem Buch die Distanz zwischen Leser und den Charakteren im Buch vergrösserte.

Sobald ich mich an die Kapitel aus Coraynes Sicht gewöhnt hatte und die Welt um sie herum besser verstand, wechselte die Sicht. In etwas komplett Neues, etwas das von Grund auf nochmal erklärt werden musste und ich fühlte mich wieder verloren im Buch. Es ist nicht so, dass ich den Wechsel der Sicht nicht befürworte: Ich liebe Bücher, in denen es mehrere Sichten gibt. Aber hier war es so anstrengend diese Kapitel immer wieder aufs Neue zu lesen. Ich mochte die Charaktere: Sorasa, Andry und Domacridhan sind spannende, vielfältige und vor allem komplexe Charaktere. Aber ich habe das Gefühl, dass das ganze Potenzial der Geschichte und der Ausschöpfung der Charaktere durch den Schreibstil verloren gegangen ist: Die Szenen sind zu langgestreckt, die Sätze lesen sich nicht so flüssig und wirken etwas zäh. Und vor allem fehlten mir Gefühle! Während der gesamten 600 Seiten hatte ich nie das Gefühl den Charakteren so nah zu sein, dass ich tatsächlich etwas spürte.

Spannung kam leider auch nie richtig auf. Ab der Mitte las ich zwar etwas aufmerksamer, aber das hielt sich leider nicht bis zum Schluss. Das Finale jedoch war sehr gut aufgebaut und konnte mich für einige Minuten einnehmen. Im Grunde war das Erzähltempo einfach zu langsam: Es passierte viel zu wenig für so viele Worte.

Wirklich schade, da die Welt, die die Autorin hier erschaffen hat, so komplex und erfrischend anders ist.

Fazit
Wirklich schade, dass mir das Buch nicht so gefallen hat wie erwartet. Dafür war mir der Schreibstil zu trocken und der Verlauf im Buch zu langgezogen. Ich mochte die Charaktere, die im Buch vorkamen, sehr gerne, aber es gab mir zu viele Sichtwechsel, die mich vor allem zu Beginn sehr verwirrten, weshalb ich lange brauchte, um überhaupt in diese komplexe Welt hineinzukommen. Obwohl ich grosses Potenzial in dieser Idee sehe, konnte mich die Umsetzung nicht überzeugen.

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Veröffentlicht am 21.08.2021

Eine Geschichte über Selbstfindung, Vertrauen und Freundschaft – mitten aus dem unverfälschten und echten Leben

Den Mund voll ungesagter Dinge
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Sophies Mutter hat sie nach der Geburt im Stich gelassen. Siebzehn Jahre später muss sie mit ihrem Vater zu seiner neuen Freundin nach München ziehen. Alle sind glücklich – bis auf Sophie. Sophie war noch ...

Sophies Mutter hat sie nach der Geburt im Stich gelassen. Siebzehn Jahre später muss sie mit ihrem Vater zu seiner neuen Freundin nach München ziehen. Alle sind glücklich – bis auf Sophie. Sophie war noch nie verliebt, bis sie in der neuen Stadt auf Alex trifft – ihre neue Nachbarin. Zum ersten Mal lässt sich Sophie voll und ganz auf einen Menschen ein …

Meine Meinung
Schon auf den ersten paar Seiten hatte mich das Buch für sich gewonnen. Ich war direkt in der Geschichte drin, in Sophies Kopf; und wollte erfahren, was es mit ihrer Geschichte auf sich hat.

Sophie ist auf jeden Fall eine etwas andere Protagonistin, vor allem ist sie sehr launisch und etwas mürrisch. Aber diese Charaktereigenschaften haben sie für mich so authentisch und greifbar gemacht, dass ich ab der ersten Seite eine Verbindung zu ihr spürte. Ich mag sie und ihre Art, es macht sie einfach so echt.

Sophie zieht mit ihrem Vater in eine neue Stadt, da seine neue Freundin dort wohnt. Als Leser lernt man gleich wie Sophie ihre neue Stiefmutter und ihre zwei Stiefbrüder kennen. Ihre neue Familie war auf jeden Fall interessant.

Im Allgemeinen hat Anne Freytag es geschafft, die Charaktere in diesem Buch so unglaublich echt zu gestalten, dass sie alle wie Freunde (oder Feinde) für mich sind. Alex’ Beschreibung von Charakteren unterschreibe ich hiermit ohne zu zögern:

«Also, wenn ich einen Film schaue oder eine Serie oder eben ein Buch lese, dann will ich, dass es sich so anfühlt, als wäre ich Teil der Handlung. Wie eine unsichtbare Nebenfigur. Ich will vergessen, dass jemand sich das alles nur ausgedacht hat.» (S. 294)

Ich habe auch gemerkt, wie sehr ich den Schreibstil von Anne Freytag vermisst habe. Er ist so poetisch, so schön, so treffend. Ich hatte nie das Gefühl, dass mir Sophies Gefühlswelt auf irgendeine Art und Weise erklärt wurde. Ich habe sie einfach verstanden und zwischen den Zeilen gelesen.

Vor allem mochte ich die kurzen Kapitel und die Titel der einzelnen Kapitel. Es war auch ein schönes Extra, dass über jedem Kapitel etwas Gezeichnetes von Sophie zu sehen war. Das machte das Buch noch ein kleines bisschen Spezieller.

Das Buch beinhaltete eine konstante Spannung. Es war nicht so, dass ich es nicht mehr aus der Hand legen konnte, aber das erwarte ich bei so einem Buch auch nicht. Trotzdem muss ich sagen, dass es ein wenig vorhersehbar war. Aber das hat mich tatsächlich gar nicht so sehr gestört, da ich beim Lesen gar nicht stark an Sophies Zukunft dachte, sondern wirklich einfach in diesem Moment bei ihr war.

In diesem Buch lernt man über Selbstfindung. Dass es okay ist so zu sein, wie man ist. Ich finde, das ist eine wunderschöne Message und bewundere Anne Freytag dafür, wie sie es geschafft hat, diese Message durch Sophies Geschichte zu übermitteln.

Fazit
Ein weiteres tolles Buch von Anne Freytag. Die Charaktere waren alle so authentisch und greifbar. Der Schreibstil ist wunderschön und man möchte unbedingt erfahren, wie Sophies Geschichte ausgeht. Man lernt auch für sich selbst viel aus diesem Buch.

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