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Veröffentlicht am 21.03.2019

vielleicht wäre weniger mehr gewesen

Die Burg der Könige
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Eine Rezension fällt mir schwer, vor allem, nachdem die vorhergehenden Rezis alle euphorisch und begeistert waren. Aber ich will ehrlich bleiben, mich hat das Buch nicht vom Hocker gerissen. Über den Inhalt ...

Eine Rezension fällt mir schwer, vor allem, nachdem die vorhergehenden Rezis alle euphorisch und begeistert waren. Aber ich will ehrlich bleiben, mich hat das Buch nicht vom Hocker gerissen. Über den Inhalt möchte ich nicht zu viel verraten, der war auch nicht das Problem. Im Gegenteil sind doch die Bauernkriege, wie es dazu kam und wie sie abliefen ein durchaus interessantes Thema welches Oliver Pötzsch geschichtlich sicherlich korrekt und gut in die Geschichte integriert. Dennoch reichte es nicht aus, um mich zu fesseln. Dies lag an vielen kleinen Dingen, die sich zu einem großen Ganzen manifestierten.
Ich habe vorher das neue von Rebecca Gable gelesen und eine wichtige Zutat, ein geheimer Gegenstand, spielte in beiden Büchern eine große Rolle, was mich störte, da es nichts Neues war.
Die Personen, vor allem die Hauptdarsteller, waren mir zu eindimensional gestaltet und machten keine nennenswerte Entwicklung im Laufe der Handlung durch. Überhaupt waren mit die Guten zu gut und die Bösen zu böse - bis auf wenige Ausnahmen. Zudem kam die Gefühlswelt der Protgonisten bei dramatischen Geschehnissen (Vergewaltigung) nicht richtig rüber, blieb oberflächlich und nichtssagend. Ich konnte nicht in ihre Herzen oder Hirne schauen, war oftmals von der Einfalt der Protagonisten überrascht und genervt.
Ich bin kein Fan von historischen Krimis und die Jagd und Suche nach den diversen Geheimnissen, das Hin und Her, war mir manchmal einfach zu viel.
Der Umfang des Buches beinhaltet, dass einige "Abenteuer" sich in neuem Gewand wiederholten (die Helden wurden z.B. oft gefangen genommen oder eingesperrt) und für mich die Spannung nicht widerholten - ich dachte da nur, ach nee, nicht schon wieder.
Die Visionen und Träume der Hauptdarstellerin waren mir zu viel und hätte es nicht gebraucht, um das Geschehen zu erklären oder zu vertiefen. Der Schluss war mir zu Hollywood-mäßig. Fühlte mich an das Ende von Harry Potter erinnert. (Nichts für ungut)

Positiv war wie gesagt die gute Geschichtsrecherche und der angenehme Schreibstil, der es leicht machte, das dicke Buch wegzulesen. Leider hat es mich nicht wirklich berührt. Aber die Geschmäcker sind eben unterschiedlich.

Veröffentlicht am 21.03.2019

Verwirrung von Herz und Verstand

Der Tag, an dem ein Wal durch London schwamm
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Ich habe mich schwer getan mit dem Buch und tue mich jetzt auch schwer damit, es in Worte zu fassen.
Der Schreibstil hat mir eigentlich gut gefallen. In einfachen und doch poetischen Worten ...


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Ich habe mich schwer getan mit dem Buch und tue mich jetzt auch schwer damit, es in Worte zu fassen.
Der Schreibstil hat mir eigentlich gut gefallen. In einfachen und doch poetischen Worten wird hier in der dritten Person von Anna erzählt. Im Laufe des Buches werden die Sätze kürzen, enden oft in Wortreihen, versinnbildlichen Annas Erkrankung.
Ich möchte eigentlich von der Handlung nicht zu viel erzählen, da man sich wirklich sein eigenes Bild machen sollte, ob man in die Geschichte findet.
Ich habe keinen roten Faden für mich gefunden. Das Buch springt in Zeit und Ort, erzählt oft nur in Andeutungen oder Beschreibungen. Anna leidet schon recht früh an "Verwirrungen" oder die verdrängt Erinnerungen, dazu kommt später eine Art Demenz und so etwas wie "Wahnvorstellungen" von Menschen und von Gott. Sie versucht sich mit Gedankenmustern und Schubladen durchs Leben zu retten, verliert geliebte Menschen und das Gefühl für die Wirklichkeit. Sie lebt in einer eigenen Welt in die Aussenstehende schon sehr bald nicth mehr wirklich vordringen können.
Leider gehörte ich irgendwie auch dazu. Ich hatte zuviele Fragen, war oft im Dunklen über Zeit und Ort. Am Ende war ich etwas ratlos, da ich keinen Bezug zu Anna gefunden habe und ihre Krankheit mir rätselhaft und etwas gewollt erschien. Aber man sollte sich ein eigenes Urteil bilden denn es gibt sicherlich Leser, die besser hineinfinden.

Veröffentlicht am 21.03.2019

Colfer kann es besser

WARP (Band 1) - Der Quantenzauberer
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Zum Inhalt:

Erzählt wird die Geschichte der Teenagerin Chevron Savano, die vom FBI für einen Spezialauftrag an einer amerikanischen Hochschule eingesetzt wird, der nicht ganz so läuft, wie er sollte. ...

Zum Inhalt:

Erzählt wird die Geschichte der Teenagerin Chevron Savano, die vom FBI für einen Spezialauftrag an einer amerikanischen Hochschule eingesetzt wird, der nicht ganz so läuft, wie er sollte. Deshalb schickt man die etwas überambitionierte junge Dame nach London, wo sie im Fernkurs ihr Studium beenden und nebenbei mit Agent Orange eine seltsame Kapsel bewachen soll die nach 30 Jahren plötzlich und mit viel Getöse ihre Arbeit aufnimmt und prompt allerlei Leute aus der Vergangenheit in die Gegenwart befördert.

Es handelt sich tatäschlich um eine Zeitmaschine - übrigens nicht die einzige, wie sich später noch rausstellt - und das FBI erforscht schon seit längerem den Einsatz und die Gefahren dieses Gerätes. Der Erfinder befand sich jahrelang in der Vergangenheit, wird dort ermordet und mit einem der Täter in Chevrons Dunstkreis katapultiert. Leider gelingt so auch einem Auftragsmörder die Zeitreise und dieser mutiert ganz nebenbei zu einer Art Super-Bösewicht. Dieser verfolgt nun Chevie und den Jungen Riley, der aus der Vergangenheit gekommen ist, und will unbedingt einen Zeitreiseschlüssel, um mit dem neu erworbenen Wissen und seinen Superkräften im alten London zu Macht und Geld zu kommen.

Meine Meinung:

Das Buch hat eine hochwertige Aufmachung und das Cover ist durchaus passend zum Inhalt der Geschichte.

Eoin Colfer versteht es zu schreiben und seine Sprache ist unterhaltsam, schlau und amüsant. Die Idee dieses Plots ist durchaus interessant und nicht nur was für junge Leute. Leider hapert es für meinen Geschmack diesmal an der Umsetzung des Ganzen. Zu wichtig scheint ihm das Spannungsmoment und die Kämpfe zwischen Gut und Böse. Zu wenig blitzt die Situationskomik und der Wortwitz in den Dialogen auf. Das habe ich sehr vermisst, weil ich weiß, wie gut er dass doch eigentlich kann. Auch hatte ich an vielen Stellen das Gefühl, dass er etwas schludrig mit der Logik umging und über Details und Feinheiten einfach hinweggeschrieben hat. So blieben die Darsteller für mich letztendlich etwas blass und die Story erinnerte mich eher an einen Indiana-Jones-Film mit vielen Showeffekten denn an einen Nachfolger für einen guten Artemis-Fowl.

Ich wurde leider nur mäßig gut unterhalten und hoffe sehr, dass der zweite Teil der Reihe wieder an die alte Form des Autors anschließt.

Veröffentlicht am 21.03.2019

keine leichte Sommerlektüre

Wir träumten jeden Sommer
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Erzählt wird über die Freundschaft dreier polnischer Mädchen, von denen Anna nach Amerika ausgewandert ist aber jeden Sommer seit 1989 bei ihrer Großmutter in Polen verbringt. Dort finden die ...


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Erzählt wird über die Freundschaft dreier polnischer Mädchen, von denen Anna nach Amerika ausgewandert ist aber jeden Sommer seit 1989 bei ihrer Großmutter in Polen verbringt. Dort finden die Mädchen zueinander und treffen sich mehrere Jahre und erleben, was die Jugend und das Erwachsenwerden so mit sich bringt. Die drei sind charakterlich sehr unterschiedlich. Vor allem Justyna ist stets die rebellische, unkonventionelle, laute, die anstiftet und schon mal in Fettnäpfchen tritt. Aber das Leben und die verschiedenen Erfahrungen trennt die drei wieder und schließlich haben sie keinerlei Kontakt mehr zueinander. Eine jede steckt im Jahr 2002 in einer Lebenskrise und durch das Wiederfinden ihrer Freundschaft können sie anfangen in eine positivere Zukunft zu blicken.
Das Buch springt zwischen den Orten und Zeiten hin und her. Aber man kann der Erzählung dennoch gut folgen. Der Schreibstil hat mir eigentlich gut gefallen. Ich fand ich dem Alter der Protagonistinnen durchaus angemessen und nicht zu derb oder gar unflätig. Allerdings hätte ich mir manchmal eine leichtere Hand beim Erzählen gewünscht, denn viele Szenen sind traurig, depressiv oder gar niederschmetternd. Die Grundstimmung des Buches war mir persönlich etwas zu traurig ich hatte mit mehr Melancholie oder Galgenhumor gerechnet. Sicherlich ist die Geschichte nah dran, an der Wirklichkeit aber mich hat sie nicht tief genug berührt, da ich keinen richtigen Erzählbogen erkennen konnte und über weite Strecken nach dem Sinn des ganzen gesucht habe. Ich denke, der Roman ist einfach nicht mein Geschmack. Etwas farblos und mit zu wenig Tiefgang, was die Protagonistinnen und ihre Ziele betrifft. Ich habe leider keinen Zugang zu ihnen gefunden.

Veröffentlicht am 21.03.2019

spannender Krimi

Sieben Tage
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Sieben Tage", der aktuelle Krimi von Deon Meyer, spielt in Kapstadt, wo Bennie Griessel einen vertrackten Kriminalfall lösen muss. Eine erfolgreiche Anwältin wird in ihrer Wohnung erstochen und die ersten ...

Sieben Tage", der aktuelle Krimi von Deon Meyer, spielt in Kapstadt, wo Bennie Griessel einen vertrackten Kriminalfall lösen muss. Eine erfolgreiche Anwältin wird in ihrer Wohnung erstochen und die ersten Ermittlungen sind zu keinem schlüssigen Ergebnis gekommen. Jetzt schießt ein Heckenschütze gezielt auf Polizisten und verlangt in Drohmails, dass der Mörder von Hanneke Sloet schnellstens dingfest gemacht werden muss. Er unterstellt den Behörden Schlamperei und Korruption und mit jedem neuen verletzten Polizisten gerät Bennie mit seiner Truppe unter größeren Druck.

Die Ermittlungen, die Bennie gewohnt akribisch durchführt, werden haarklein beschrieben und führen u.a. auch in die Welt der ermordeten Anwältin, die in ihrer Kanzlei komplizierte Finanzdeals über die Bühne brachte, in deren Verlauf sie Männer kennenlernte, die durchaus zum Kreis der Verdächtigen zählen könnten. Aber Bennie forscht in alle nur erdenktlichen Richtungen und muss mehr als einmal eine Theorie über den Haufen schmeißen und von Neuem beginnen.

Neben der spannenden Krimihandlung erfährt der Leser wieder einiges aus seinem verkorksten Privatleben. Nachdem sich seine Frau wegen seiner Alkoholsucht endgültig von ihm getrennt hat, hat er gerade wieder eine Frau kennengelernt, für die er etwas empfindet. Leider ist Alexa auch alkoholkrank und hat die Sucht noch nicht so gut im Griff wie Bennie. Auch seine Kinder machen ihm mehr oder weniger Sorgen und dass, wo er doch seine ganze Kraft in den Fall hängen muss.

Deon Meyer hat einen kraftvollen, klugen Schreibstil und man spürt förmlich, dass er seine Protagonisten mag und sie gerne und klug agieren lässt. Er zeichnet sie mit all ihren Stärken und Schwächen und es macht Spaß ihnen zu folgen und mitzuraten, wer der Täter sein könnte. Sehr lange bleibt die Identität des Mörders im Dunkeln und auch den Heckenschützen jagt die Polizei bis fast zum Schluss. Dadurch wird die Spannung stetig erhöht. Nebenbei erfährt man noch einige interessante Details über Südafrika, Land, Leute und Polizeistruktur.

Ein solider Kriminalroman mit einem symphatischen Helden und einem logisch aufgelösten Plot. HIer lohnt es sich zuzugreifen.