vielleicht wäre weniger mehr gewesen
Die Burg der KönigeEine Rezension fällt mir schwer, vor allem, nachdem die vorhergehenden Rezis alle euphorisch und begeistert waren. Aber ich will ehrlich bleiben, mich hat das Buch nicht vom Hocker gerissen. Über den Inhalt ...
Eine Rezension fällt mir schwer, vor allem, nachdem die vorhergehenden Rezis alle euphorisch und begeistert waren. Aber ich will ehrlich bleiben, mich hat das Buch nicht vom Hocker gerissen. Über den Inhalt möchte ich nicht zu viel verraten, der war auch nicht das Problem. Im Gegenteil sind doch die Bauernkriege, wie es dazu kam und wie sie abliefen ein durchaus interessantes Thema welches Oliver Pötzsch geschichtlich sicherlich korrekt und gut in die Geschichte integriert. Dennoch reichte es nicht aus, um mich zu fesseln. Dies lag an vielen kleinen Dingen, die sich zu einem großen Ganzen manifestierten.
Ich habe vorher das neue von Rebecca Gable gelesen und eine wichtige Zutat, ein geheimer Gegenstand, spielte in beiden Büchern eine große Rolle, was mich störte, da es nichts Neues war.
Die Personen, vor allem die Hauptdarsteller, waren mir zu eindimensional gestaltet und machten keine nennenswerte Entwicklung im Laufe der Handlung durch. Überhaupt waren mit die Guten zu gut und die Bösen zu böse - bis auf wenige Ausnahmen. Zudem kam die Gefühlswelt der Protgonisten bei dramatischen Geschehnissen (Vergewaltigung) nicht richtig rüber, blieb oberflächlich und nichtssagend. Ich konnte nicht in ihre Herzen oder Hirne schauen, war oftmals von der Einfalt der Protagonisten überrascht und genervt.
Ich bin kein Fan von historischen Krimis und die Jagd und Suche nach den diversen Geheimnissen, das Hin und Her, war mir manchmal einfach zu viel.
Der Umfang des Buches beinhaltet, dass einige "Abenteuer" sich in neuem Gewand wiederholten (die Helden wurden z.B. oft gefangen genommen oder eingesperrt) und für mich die Spannung nicht widerholten - ich dachte da nur, ach nee, nicht schon wieder.
Die Visionen und Träume der Hauptdarstellerin waren mir zu viel und hätte es nicht gebraucht, um das Geschehen zu erklären oder zu vertiefen. Der Schluss war mir zu Hollywood-mäßig. Fühlte mich an das Ende von Harry Potter erinnert. (Nichts für ungut)
Positiv war wie gesagt die gute Geschichtsrecherche und der angenehme Schreibstil, der es leicht machte, das dicke Buch wegzulesen. Leider hat es mich nicht wirklich berührt. Aber die Geschmäcker sind eben unterschiedlich.