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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.04.2022

Beste Thriller-Unterhaltung

Die Rezeptur: Thriller
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Mit „Die Rezeptur“ legt Catherine Shepherd bereits den zwölften Thriller der Zons-Reihe vor. Wie immer gibt es dabei zwei Handlungsstränge, bei denen einer in der Gegenwart und einer 500 Jahre zuvor spielt. ...

Mit „Die Rezeptur“ legt Catherine Shepherd bereits den zwölften Thriller der Zons-Reihe vor. Wie immer gibt es dabei zwei Handlungsstränge, bei denen einer in der Gegenwart und einer 500 Jahre zuvor spielt. Die Fälle sind immer in sich geschlossen und lassen sich daher unabhängig voneinander lesen. Dieses Mal muss sich Bastian Mühlenberg im Zons von 1503 auf die Suche nach einem Giftmörder machen. Ein Bruder des Klosters wurde tot aufgefunden und kurze Zeit später stirbt ein weiterer Mönch. Bei den Toten finden sich seltsame Schriftstücke, die auf eine geheime Rezeptur verweisen. Beim Fall in der Gegenwart macht sich Kommissar Oliver Bergmann an die Klärung von ebenso seltsamen Todesfällen. Die Opfer wurden ermordet in einer Badewanne aufgefunden, die mit einer seltsam riechenden Brühe befüllt ist. Zudem hinterlässt der Täter Satzfragmente auf dem Badezimmerspiegel. Die Ermittlungen führen in eine Schönheitsklinik…
Catherine Shepherd ist ein Garant für spannende Thriller, die zudem noch gut unterhalten. Auch dieses Mal geht es sehr temporeich zu, ständig passiert etwas Neues und immer, wenn es gerade am spannendsten ist, switch die Handlung auf die andere Zeitebene. Man ist quasi gezwungen weiterzulesen, weil man unbedingt wissen will wie es weitergeht. Es gibt zahlreiche Wendungen und falsche Fährten. Auch das Ende ist wieder sehr gelungen und stimmig. Die Autorin schafft es immer wieder aufs Neue hier ihre Leser miträtseln zu lassen und am Ende doch zu überraschen.
Beste Thriller-Unterhaltung, ich freue mich schon auf den nächsten Band.

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Veröffentlicht am 29.03.2022

Kein highlight, aber guter Durchschnitt

TEAM HELSINKI
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Mittsommer in Finnland. Einer der wichtigsten Feiertage Finnlands, überschattet von einem mysteriösen Mord. Vor der Landvilla einer bekannten Unternehmerfamilie steht plötzlich ein Container, bis oben ...

Mittsommer in Finnland. Einer der wichtigsten Feiertage Finnlands, überschattet von einem mysteriösen Mord. Vor der Landvilla einer bekannten Unternehmerfamilie steht plötzlich ein Container, bis oben hin gefüllt mit Meerwasser. Darin eine ertrunkene, dunkelhäutige Frau. Zunächst ist die Identität der Toten unbekannt, doch die Ermittlungen ergeben, dass es sich dabei um die Lehrerin Rauha Kalando handelt, die erst kurz zuvor aus Namibia einreiste. Auch die Unternehmerfamilie baute ihren Erfolg auf ihrer Tätigkeit in Namibia auf. Warum also steht der Container vor deren Villa? Und warum musste die Frau sterben?

Der Einstieg in das Buch fordert die ganze Aufmerksamkeit. Das Polizeiteam rund um die Kommissarin Paula Pihjala wird im Schnellverfahren eingeführt, zudem werden mehrere Handlungsstränge angerissen, bei denen zunächst noch kein Zusammenhang erkennbar ist. Dennoch machen diese vielen Informationen unglaublich neugierig darauf zu erfahren, was hier passiert ist.
Paula ist eine große und auch durchsetzungsfähige Frau, die sich gut in ihrem Team behaupten kann. Dennoch wurde ich nicht so richtig warm mit ihr. Vielleicht lag es an dem dunklen Geheimnis, das sie umgibt und zum Ende hin zumindest ansatzweise geklärt wird. Ganz anders ihr Kollege Renko, der mir sofort sympathisch war. Er redet zwar gerne ein wenig zu viel, ist aber ein zuverlässiger und cleverer Partner.
Der Schreibstil ist flüssig und das Buch lässt sich gut lesen. Durch die entfachte Neugier zu Beginn folgt man gespannt der Handlung und es passiert eigentlich auch immer wieder etwas. Lediglich mit den Namensbezeichnungen hatte ich meine Schwierigkeiten. Viele ähnlich klingende Namen bei denen die Vor- und Nachnamen leicht mutieren. Aber da die Anzahl der Personen doch recht übersichtlich ist, festigen sich die Figuren mit der Zeit. Das Ende war ziemlich überraschend und konnte somit den kleinen Durchhänger in der Mitte des Buches retten.
Hinter dem Pseudonym A. M. Ollikanen verbirgt sich das Autoren-Ehepaar Aki und Milla Ollikainen, die bereits mehrere Romane geschrieben haben, dies ist jedoch ihr erstes gemeinsames Projekt. Die Reihe scheint auf mehrere Bände hin ausgelegt zu sein, daher bleiben gerade in Hinblick auf Paula noch einige Fragen offen.
Insgesamt ein Thriller, der recht unblutig daherkommt, aber doch recht spannend ist. Die finnischen Krimis werden aktuell immer beliebter, dieser war jetzt nicht unbedingt mein highlight, aber immer noch gut über dem Durchschnitt.

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Veröffentlicht am 20.03.2022

Horrorthriller vom Feinsten

DAS EULENTOR
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Eulentor ist ein Horror/Mystery-Thriller vom Feinsten. Das Buch erschien bereits 13 Jahre zuvor bei einem anderen Verlag, wurde jetzt aber vom Autor überarbeitet und erweitert.
Basishandlung ist nach wie ...

Eulentor ist ein Horror/Mystery-Thriller vom Feinsten. Das Buch erschien bereits 13 Jahre zuvor bei einem anderen Verlag, wurde jetzt aber vom Autor überarbeitet und erweitert.
Basishandlung ist nach wie vor eine Expedition von Alexander Berger, der im Jahr 1911 mit ein einer kleinen Gruppe nach Spitzbergen und dann weiter Richtung Nordpol reist. Doch die Umstände sind widrig und mehrere Mitreisende müssen ihr Leben lassen. Die Expedition scheitert, doch kurz vor Abbruch entdeckt die Gruppe einen Schacht. Ein Schacht, der senkrecht in die Erde führt und scheinbar endlos zu sein scheint. Wer zu tief in den Schacht steigt, kehrt nicht als derselbe zurück wie zuvor…
Erweitert wurde die Handlung um einen Erzählstrang, der in der heutigen Zeit spielt und in dem die junge Neele die Hauptfigur ist. Auch sie begibt sich auf den Spuren Bergers in die Arktis und muss ziemlich früh feststellen, dass das Grauen noch immer existent ist. Erzählt wird immer abwechselnd auf den zwei Zeitebenen, dem Damals und dem Jetzt. Die Erweiterung um den Erzählstrang mit Neele ist eine echte Bereicherung und sorgt für noch mehr Spannung in dem Buch.
Andreas Gruber hat einen ausgezeichneten Schreibstil, der an das Buch fesselt. Er versteht es wie kaum ein anderer der modernen Autoren, den lovecraftschen Horror wieder heraufzubeschwören. Die Beschreibungen sind so perfekt, dass man praktisch mitten im Geschehen ist. Ständig passiert etwas und es kommt garantiert keine Langeweile auf. Auch das Ende fand ich sehr gelungen und authentisch.
Insgesamt ein geniales Werk. Perfekt für jeden der Grusel, Horror und Thrill liebt.

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Veröffentlicht am 10.03.2022

Mörderische Geheimnisse

Das Loft
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Bereits die spannende Jan-Römer-Reihe konnte mich begeistern und wurde dann durch die Born-Trilogie getoppt. Nun also der erste Stand-alone von Linus Geschke. Und um es gleich vorweg zu nehmen: Tatsächlich ...

Bereits die spannende Jan-Römer-Reihe konnte mich begeistern und wurde dann durch die Born-Trilogie getoppt. Nun also der erste Stand-alone von Linus Geschke. Und um es gleich vorweg zu nehmen: Tatsächlich hat sich der Autor mit „Das Loft“ nochmals gesteigert.

Sarah und Marc sind ein Paar Anfang 30 und leben in einem schicken Loft in Hamburg. Auch Henning, Marcs bester Freund, den er schon seit Kindheitstagen kennt lebt in dem Loft. Drei Jahre geht alles gut, doch dann geschieht das Unfassbare. Henning wird ermordet und alles weist auf Sarah und Marc als Täter hin. Doch wer der beiden war es? Oder gar beide zusammen? Die Polizei erfährt bei den Vernehmungen der beiden Hauptverdächtigen zwei unterschiedliche Geschichten und steht vor einem Rätsel. Zudem ist auch die Leiche verschwunden…

Der Autor schafft es den Leser von Beginn an ans Buch zu binden. Dies geschieht zum einen durch die Erzählweise, aber auch durch eingestreute Bemerkungen und fiese cliffhanger, die sofort die Neugier wecken. Erzählt wird die Geschichte aus ständig wechselnden Perspektiven. Hauptsächlich wechseln sich hier Marc und Sarah ab. Dazu kommt noch die Sicht der Polizei. Schon von Beginn an wird klar, dass man hier nicht nur eine Wahrheit erfährt. Allein schon das Kennenlernen von Marc und Sarah, ein und dieselbe Situation, geschildert einmal aus Marcs und einmal aus Sarahs Sicht zeigen auf, wie unterschiedlich etwas wahrgenommen werden kann. Aber erzählen uns die beiden auch die Wahrheit? Und sind verschwiegene Wahrheiten auch Lügen? Wem darf man glauben? Als Leser*in hat man hier eine harte Nuss zu knacken.
Das Ermittlerteam besteht aus Bianca Rakow, die gerade von München nach Hamburg gewechselt hat und ihrem etwas älteren Kollegen Peter Höger. Da sich Höger bei einer Beförderung übergangen fühlt, müssen sich die beiden erst zusammenraufen, bevor aus ihnen ein gutes Team wird. Da beide nicht unbedingt im Vordergrund stehen, waren mir die beiden nur mäßig sympathisch.
Und so folgt man gebannt den Geschichten von Marc und Sarah und deckt nach und nach so manches Geheimnis aus deren Vergangenheit auf. Dabei baut sich eine ungeheure Spannung auf und man fiebert förmlich der Auflösung entgegen.
Das Ende war für mich vollkommen überraschend. Genial gelöst und ein perfekter Abschluss für das Buch. Bitte mehr davon!

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Veröffentlicht am 04.03.2022

Grandioser Abschluss einer spannenden Serie

Violas Versteck (Tom-Babylon-Serie 4)
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„Violas Versteck“ ist bereits der vierte und wahrscheinlich finale Fall für den LKA-Ermittler Tom Babylon und die Psychologin Sita Johans.
Nie hat Tom die Suche nach seiner kleinen Schwester aufgegeben. ...

„Violas Versteck“ ist bereits der vierte und wahrscheinlich finale Fall für den LKA-Ermittler Tom Babylon und die Psychologin Sita Johans.
Nie hat Tom die Suche nach seiner kleinen Schwester aufgegeben. Seit über 23 Jahren versucht er Viola, die im Alter von 10 Jahren plötzlich verschwand, zu finden. Doch nun endlich ein Hinweis. Ein Foto im Keller seiner Eltern, das Viola als erwachsene Frau zeigt. All die Behauptungen, Viola sei längst tot sind Geschichte. Tom, getrieben von Schuldgefühlen, nimmt erneut die Spur auf. Doch Tom ist nicht der Einzige, der auf der Suche nach Viola ist…

Seit dem ersten Fall, „Schlüssel 17“, der 2018 erschienen ist, bin ich ein begeisterter Leser der Reihe. Wie ein roter Faden zieht sich dabei die Suche nach Viola durch die vier Bände. Vier Jahre habe ich bei der Suche mitgefiebert und Toms oft eigenwillige Grenzgänge miterlebt. Viele Geheimnisse wurden gelüftet und so manches Rätsel gelöst. Doch Viola blieb verschwunden und trat immer nur als die imaginäre Stimme in Toms Kopf auf. Im Laufe der Jahre sind mir die beiden Protagonisten Tom und Sita richtig ans Herz gewachsen. Ob dies nun wirklich das Ende der Reihe ist?

Die Fälle selbst sind zwar immer in sich geschlossen und es wird auch ausreichend erklärt um die Handlung zu verstehen, dennoch nimmt das Buch immer wieder Bezug auf die Ereignisse aus den Vorgängerbänden. Daher empfehle ich die Reihe am besten in ihrer chronologischen Reihenfolge zu lesen, um auch wirklich die Hintergründe und Zusammenhänge zu verstehen. Erzählt wird aus verschiedenen Perspektiven, die zudem zeitversetzt sind. Der ständige Wechsel der Perspektive macht das Ganze unglaublich spannend und trotz der über 600 Seiten fliegt man nur so durch das Buch. Besonders fasziniert war ich von den Erlebnissen Sitas, die auf den bekannten Antagonisten Dr. Walter Bruckmann trifft, der sich in einer psychiatrischen Anstalt in Bayern befindet.
Zum Ende hin gibt es dann auch ausreichend Erklärungen und Auflösungen für all die Fragen, die sich im Laufe der Jahre aufgebaut haben. Ein Stück deutscher Zeitgeschichte, das geschickt in die Handlung eingewoben wurde, auch wenn dies so mancher gerne vergessen möchte.
Insgesamt ein grandioser Abschluss einer der besten und spannendsten Serien, die die deutsche Thriller-Szene zu bieten hat.

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