vielschichtig und themenreich
Die Frauen von MaineDer Roman ist inhaltlich sehr breit ausgerichtet. Es geht um das Thema Familie über mehrere Generationen hinweg, die zugleich auch historisch hinterlegt werden und mit dem Schwerpunkt auf das damalige ...
Der Roman ist inhaltlich sehr breit ausgerichtet. Es geht um das Thema Familie über mehrere Generationen hinweg, die zugleich auch historisch hinterlegt werden und mit dem Schwerpunkt auf das damalige Leben der Frauen ausgerichtet werden. Zwischenzeitlich hatte ich das Gefühl, dass sich die Autorin hier fast zu viel vorgenommen hat, dies alles in einen Roman zu packen, es war mir zwischenzeitlich auch nicht ganz klar, warum so viele Details über die Sklaverei, Indogene, Geister von Verstorbenen so ausgebreitet werden, aber am Ende hat es die Autorin geschafft, alle Stränge und Ideen wieder zusammenzuführen und zu einem runden Abschluss zu bringen. Auch aktuelle Problematiken wie Alkoholmissbrauch und die Co-Abhängigkeit von Angehörigen werden thematisiert, somit eine gelungene Kombination aus historischen Hintergründen und der aktuellen Zeit.
Die Charaktere sind unterschiedlich gut ausgearbeitet und gelungen, finde ich. So hat mir Genevieve nicht gefallen, nicht nur aufgrund ihrer Taten, sondern auch aufgrund ihrer naiven und überzogenen charakterlichen Darstellung. Sie wirkt wie aus der Zeit gefallen, in ihren Aussagen und Handlungen. Allison hingegen wirkt frisch, lebendig, sozial, als Charakter vielschichtig beschrieben, auch mit Momenten der Schwäche und der Selbstzweifel, aber dadurch umso menschlicher.
Das Thema der historischen Aufarbeitung der Vergangenheit, vor allem in Bezug auf die Sichtweise und Lebensweise von Frauen, finde ich sehr schön und wichtig und auch notwendig, dass ihnen endlich Raum und Platz gegeben wird. Dies war sehr lange Zeit über nicht von großer Bedeutung und umso schwieriger gestalten sich die Recherchen.
Der Roman ist vielschichtig und reich an Themen, sodass ich ihn sehr genossen habe und für Interessierte weiterempfehlen kann!