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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.04.2020

Ein beklemmender, ungewöhnlicher Thriller!

In den Fängen des Waldes
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Mein Dank gilt dem Piper Verlag, welcher mir den Titel "In den Fängen des Waldes" von Sarah Koch zur Verfügung gestellt hat, ich habe mich sehr über das Rezensionsexemplar gefreut! Von der Autorin habe ...

Mein Dank gilt dem Piper Verlag, welcher mir den Titel "In den Fängen des Waldes" von Sarah Koch zur Verfügung gestellt hat, ich habe mich sehr über das Rezensionsexemplar gefreut! Von der Autorin habe ich bislang weder gehört, noch gelesen, da es sich hierbei um ihren Debütroman handelt. Bei ihrem ersten Buch haben mich sowohl das ansprechende, düstere Cover, als auch die Inhaltsangabe neugierig werden lassen. Ich war sehr gespannt was mich erwarten würde. Meine Meinung wird von dem kostenlosen Leseexemplar selbstverständlich nicht beeinflusst.

Die Geschichte dreht sich hauptsächlich um die Protagonistin Ella, aus dessen Sichtweise in der Ich-Form im Präsenz berichtet wird. So erhalte ich den größtmöglichen Zugang zu ihrer Persönlichkeit und blicke tief in ihr Innerstes, sodass ich ihre Ängste und Gedanken kennen- und auch gut verstehen lerne. Aber auch ein paar Nebendarsteller des Werkes kommen hier zum Zug, indem der Leser in ihr Ich eintaucht und ein paar Kapitel gegen Ende des Buches aus ihrer Sicht beschrieben wird. Das ist eine tolle Ergänzung!
Ella ist auf der Suche nach ihrem Mann und ihrer Tochter, die seit einigen Tagen spurlos verschwunden sind. Der Tod von Ellas Sohn hat ihre Familie wahnsinnig auseinander gerissen und noch einen Verlust will und kann Ella nicht verkraften. Da der mit dem Fall beauftragte Kommissar längst noch im Dunkeln tappt, will Ella selber ermitteln und begibt sich in ein Waldstück, welches ihre Familienangehörigen verschluckt haben soll. Nach und nach wird klar, dass in dem Wald Dinge vor sich gehen, die Ella und auch ich niemals für möglich gehalten hätten... Nicht nur Ellas Leben ist fortan in Gefahr!

Wow, ich muss sagen, dass ich mit so einem Verlauf der Geschichte nicht gerechnet hätte! Bei dem unblutigen Thriller spüre ich fortwährend eine düstere Stimmung, die erst unterschwellig entsteht und sich dann deutlich und enorm in mir ausbreitet. Vieles ist für mich vorerst überhaupt nicht nachvollziehbar, da sehr viele skurrile Dinge geschehen, gegen Ende werde ich aber über alles aufgeklärt und es bleiben keine Fragen mehr offen. Sämtliche Puzzleteile ergeben ein großes Ganzes und der AHA-Effekt bleibt definitiv nicht aus! Für Spannung ist quasi permanent gesorgt, sodass ich kaum von dem Werk ablassen kann und es innerhalb weniger Stunden durchlese :)

Die Protagonisten sind mir anfangs alle bis, auf Ella, suspekt, doch nach und nach beginne ich eine Sympathie für so manchen Charakter zu entwickeln. Nicht jeder ist hier Ellas Feind, es muss sich leider nur erst einmal herauskristallisieren, wer.

Der Schreibstil ist für einen Thriller ungewöhnlich leicht und locker, sodass ich dieses Werk nicht wirklich anspruchsvoll oder gar anstrengend finde. Es lässt sich prima nebenbei lesen, obwohl die Thematik hier nicht die Leichteste ist. Auf jeden Fall schafft der Thriller ein neues Bewusstsein für gewisse Experimente und klingt noch länger nach. Die Kapitel halten sich kurz, sodass ein Pausieren leicht gemacht wird und die Seiten alles andere als zäh wirken.

Lediglich ein etwas positiveres Ende hätte mir hier noch mehr zugesagt, aber man kann nicht alles haben. :)

Für einen wendungsreichen, spannenden und ungewöhnlich bizarren Thriller vergebe ich eine klare Lese- und Kaufempfehlung und 5 Sterne *****

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  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.04.2020

Ein skurriler, nervenaufreibender Thriller, der mich schockiert und bestens unterhält!

Der Totentänzer
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Ich habe mich sehr über den Titel "Der Totentänzer" von Noah Fitz gefreut, welcher mir vom Amazon Publishing Deutschland Verlag zur Verfügung gestellt wurde. Vielen Dank an dieser Stelle, meine Meinung ...

Ich habe mich sehr über den Titel "Der Totentänzer" von Noah Fitz gefreut, welcher mir vom Amazon Publishing Deutschland Verlag zur Verfügung gestellt wurde. Vielen Dank an dieser Stelle, meine Meinung wird selbstverständlich dadurch in keiner Weise beeinflusst. Den Autor kannte ich bisher lediglich vom Hörensagen, nicht aber vom Lesen. Dies ist nun mein erstes Werk von ihm und ich war sehr neugierig auf den Inhalt der spannend klingenden Geschichte und Fitz' Schreibstil. Am meisten verantwortlich war aber das raffinierte Cover für meine Buchanfrage, welches mir ausgesprochen gut gefallen hat. Gespannt begann ich zu lesen.

In diesem Werk lernt der Leser einen brutalen Serienkiller kennen, der als der "Totentänzer" bezeichnet wird. Den Mörder zeichnet nämlich die Absonderlichkeit aus, dass er mit den dahin siechenden Frauen tanzt, nachdem er brutal auf sie einsticht. Und noch absurder: Er bestückt ihre Leichen mit einer toten Ratte. Für das Ermittlerduo Greenwood und Stegmayer stellt sich nun die Frage, was mit diesem Typen verkehrt ist, wer genau dahinter steckt und wie er möglichst bald zu stoppen ist. Dafür werden sie mehr als einmal auf die falsche Fährte geführt. Und dann ist plötzlich die Ermittlern Ella in Lebensgefahr, die für den Täter ein neues Opfer darstellt... die Dinge nehmen ihren Lauf.

Hier blicke ich hinter die Fassaden von zahlreichen Protagonisten. Bei allen Ermittlern, Opfern und Verdächtigen wird aus der dritten Person berichtet, was mir einen guten Gesamteindruck und Überblick über die verschiedenen Personenkonstellationen verschafft. Zudem liest der Leser allerdings noch aus der Perspektive in Ich-Form des Täters, welche in kursiver Schrift ausgezeichnet wird. Dies finde ich sehr gelungen, hebt es sich A. optisch gut vom anderen Geschehen ab und B. komme ich dem Mörder so ein wenig näher und lerne seine Motive, Kindheit und Co. näher kennen und besser einschätzen. Hier prasseln viele grausame Dinge auf mich ein, die mich nicht kaltlassen und oftmals schockieren. Vielen Protagonisten wurde und wird in der Geschichte sehr viel schlimmes angetan! Also Vorsicht an alle Zartbesaiteten!

Ich werde mit den Protagonisten des Ermittlerduos schnell warm, obwohl die beiden grundverschieden sind, sich aber gerade deswegen gut ergänzen und für den ein oder anderen überspitzen Schlagabtausch sorgen. Besonders Ella ist mir sympathisch, sie ist eine taffe, ehrgeizige Frau, die ihr Herz am rechten Fleck hat. Und das, obwohl sie eine schwere Vergangenheit hat, die sie im Laufe der Geschichte wieder einzuholen droht..

Lange wiege ich mich in Sicherheit, wer hier der Täter ist. Doch dann kommt doch noch mal alles anders, als gedacht und viele verschiedene Puzzleteile ergeben schlussendlich ein erklärendes Bild. Ein Aha-Moment bleibt bei mir nicht aus. Hier muss ich den Ideenreichtum des Autors loben!

Auch sein Schreibstil sagt mir zu, die unterschiedlichen Perspektiven mag ich bei Thrillern besonders und ich behalte auch den Überblick über die verschiedenen Charaktere. An keiner Stelle wirkt die Geschichte langweilig oder zu sehr konstruiert für mich, sodass ich sie im Laufe eines Tages durchlesen musste :) Es gibt zahlreiche Wendungen und genügend Nervenkitzel..

"Der Totentänzer" ist ein spannungsgeladener, bizarrer Thriller, der unter die Haut geht, verstört, fesselt und für einen runden Schluss sorgt. Daher vergebe ich gerne eine Lese- und Kaufempfehlung und 5 gelungene Sterne *****

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Veröffentlicht am 20.04.2020

Ein süßer neuer Teil der "Read! Sport! Love!"-Reihe :)

Until we fall
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Ich habe mich überaus gefreut, dass wieder ein Teil der "Read! Sport! Love!"-Reihe erschienen ist, bisher fand ich alle Vorgängerbände, die ich gelesen habe, super gelungen! Vielen herzlichen Dank an den ...

Ich habe mich überaus gefreut, dass wieder ein Teil der "Read! Sport! Love!"-Reihe erschienen ist, bisher fand ich alle Vorgängerbände, die ich gelesen habe, super gelungen! Vielen herzlichen Dank an den Piper Verlag, der mir wieder einmal treu meine Buchanfrage zu "Until we fall: Roman (Read! Sport! Love!)" von Lisa Jasmina bestätigt und mir das Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat! :) Dies beeinträchtigt meine Meinung natürlich in keiner Weise. Die Autorin war mir bislang unbekannt, da die Teile der Reihe von verschiedenen Autoren stammen und unabhängig voneinander gelesen werden können. Gespannt startete ich mit dem Werk.

Die Geschichte handelt von den Protagonisten Winnie Fuller und Jona Montague, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Während Winnie eine totale Null im Sport ist und lieber im Büro über irgendwelchen Zahlen hängt, ist Jona ein ausgezeichneter Eishockeyspieler, für den der Sport so ziemlich alles zu sein scheint. Die beiden begegnen einander unter ungewöhnlichen Umständen. Winnie soll für eine ihrer besten Freundinnen, die sich verletzt hat, eine Kindertanzgruppe coachen. Unterstützt soll sie von Jona werden, der durch ein Fehlverhalten im Team dazu "verdonnert" wurde. Im Grunde müsste Winnie dankbar für die Unterstützung sein, ist sie selber doch einfach nicht im Stande, die jungen Tänzer und Tänzerinnen nach vorne zu bringen. Doch Jona ist ihr irgendwie ein Dorn im Auge. Allerdings nicht lange. Nach und nach stellen beide fest, dass sie sich aus unerklärlichen Gründen zueinander hingezogen fühlen. Doch Jonas Leben ist alles andere als simpel, was Winnie auf eher unschöne Art zu spüren bekommt. Und dann hat eines der Kinder der Tanzgruppe noch ein schwerwiegendes Geheimnis, dass droht, die beiden Liebenden zu entzweien....Die Dinge nehmen ihren Lauf!

Es wird aus den Sichtweisen beider Hauptcharaktere im Wechsel in der Ich-Form berichtet, was mir den größtmöglichen Zugang zu ihren Persönlichkeiten gewährt. Das finde ich sehr gelungen. Ich gewinne hier Sympathie für beide Parteien und blicke tief in ihr Inneres, außerdem lerne ich die äußeren Umstände der beiden kennen und verstehe, wie sie Einfluss auf ihr eigenes Leben und ihre Begegnungen untereinander nehmen. Oft ist das Timing in dieser Geschichte einfach nur grauenhaft, was den Protagonisten den ein oder anderen Stein in den Weg legt. Ihre Beziehung entwickelt sich dennoch sehr humorvoll, da sie sich gegenseitig nicht immer so ernst nehmen und über sich selber lachen können. Das ist sehr ansteckend! Ich erwische mich, wie ich oft schmunzeln oder sogar lachen muss! Ihre Wortgefechte sind also sehr amüsant und lassen sich locker leicht lesen. Auch den Nebencharakteren zeichnen eine gute Portion Humor und Authentizität aus, sie sind liebevoll und detailreich erdacht und reihen sich in die Geschichte gut ein. Auf erotische Szenen wird in dieser Geschichte komplett verzichtet, was ich okay finde.

Den Schreibstil der Autorin kann ich daher als sehr humorvoll und flüssig bezeichnen, der die jeweiligen Kapitel mit witzigen Überschriften auszeichnet. So wird man direkt neugierig, was hinter jenem Leseabschnitt steckt! Dieses Buch lässt sich in einem Rutsch durchlesen.

Ein kleiner Kritikpunkt stellt für mich das eher übereilte Ende dar, es hätte für meinen Geschmack ein wenig ausgeschmückter sein können.

Für eine süße, wendungsreiche und gefühlvolle Story, bei der selbst ein Sportmuffel ein wenig Lust auf Bewegung bekommt, vergebe ich eine klare Lese- und Kaufempfehlung und 5 Sterne *****

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Veröffentlicht am 19.04.2020

Ein interessanter, wendungsreicher Debütthriller, der mich gut unterhalten hat.

No Sound – Die Stille des Todes
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Ich habe mich sehr über den Thriller "No Sound – Die Stille des Todes" von Emma Viskic gefreut, welcher mir vom Piper Verlag zur Verfügung gestellt wurde. Vielen herzlichen Dank an dieser Stelle für das ...

Ich habe mich sehr über den Thriller "No Sound – Die Stille des Todes" von Emma Viskic gefreut, welcher mir vom Piper Verlag zur Verfügung gestellt wurde. Vielen herzlichen Dank an dieser Stelle für das Rezensionsexemplar! Dies beeinflusst meine Meinung in keiner Weise. Es handelt sich sich hierbei um den Auftakt einer neuen Reihe Namens "Caleb Zelic" und dem Debüt der Autorin Emma Viskic. Das erklärt, warum ich ihren Namen bisher nicht gehört habe. Das ungewöhnlich schlichte Cover und die spannend klingende Inhaltsangabe haben mich hier neugierig werden lassen und ich startete gespannt mit der Geschichte.

Es wird kontinuierlich aus der Sicht des Hauptcharakters Caleb Zelic, einem Mann mittleren Alters, aus der dritten Person im Präteritum berichtet. Dieser findet seinen besten Freund ermordet auf und hat fortan das Ziel dessen Mörder auf eigene Faust zu schnappen. Allerdings ist Caleb gehörlos, was für ihn aber nicht zwangsläufig einen Nachteil darstellt. Er kann dafür Personen besser einschätzen und hat oftmals den richtigen Riecher. Gemeinsam mit seiner Kollegin begibt er sich auf eine Reise, bei der sich immer mehr Abgründe auftun. Nicht nur sein bester Freund hütete nämlich ein Geheimnis. Caleb muss sich langsam fragen, wem er wirklich trauen kann. Die Dinge nehmen ihren Lauf und für die Protagonisten beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit...

Calebs Gedanken- und Gefühlswelt lerne ich in der Geschichte besonders gut kennen, werde aber nicht zu Hundert Prozent warm mit ihm als Menschen. Nicht immer kann ich ihn richtig einschätzen. Allerdings scheint er sein Herz am rechten Fleck zu haben und auch viel Rücksicht auf seine Mitmenschen zu nehmen, so hält er beispielsweise viel von seiner Kollegin und auch seiner Exfrau und steht sehr für diese ein. Dass er überzeugt davon ist, seinen besten Freund zu rächen und für Gerechtigkeit und Aufklärung zu sorgen, kann ich nachvollziehen. Zumal er auch nicht weiß, ob der ein oder andere ermittelnde Polizist, mit dem er im Laufe der Geschichte zu tun hat, nicht vielleicht sogar korrupt ist.

Generell weiß ich hier lange nicht, wem wirklich zu trauen ist. Es könnte gefühlt Jeder heimlich auf Seiten des Täters stehen. Lange tappe ich im Dunkeln, bis sich schlussendlich ein klares Bild aus vielen Puzzleteilen herauskristallisiert.

Der Schreibstil dieses Werkes ist sehr flüssig und umgangssprachlich, die Kapitel halten sich in angenehmer Länge, die das Pausieren des Werkes leicht ermöglichen. Allerdings ist das Buch sehr kurzweilig, sodass ich es in wenigen Stunden am Stück durchlesen kann. Der Spannungsbogen wird so gut wie immer aufrecht erhalten, sodass ich auf die Aufklärung der Geschehnisse wirklich sehr gespannt bin! Schlussendlich ist das Ergebnis zufriedenstellend, aber auch ein wenig ernüchternd, ich hatte noch ein wenig mehr erwartet..

Der Leser erhält hier auch einige Einblicke in das Leben und den Alltag von Gehörlosen, das finde ich sehr interessant. Es ist wirklich erstaunlich wie gut diese Menschen zurecht kommen können, ihnen gebührt auf jeden Fall meinen Respekt. Für das Thema werde ich durch diesen Thriller auf jeden Fall ein wenig mehr sensibilisiert.

Für eine ungewöhnliche Geschichte, die gut unterhält, aber insgesamt nicht extrem ausgefallen ist, vergebe ich eine Lese- und Kaufempfehlung und 4 solide Sterne ****

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Veröffentlicht am 18.04.2020

Ein außergewöhnlicher, etwas skurriler Kriminalroman mit sympathischer Protagonistin.

Die Schnüfflerin
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Mein Dank gilt dem Droemer Knaur Verlag, der mir das Rezensionsexemplar von "Die Schnüfflerin" von Anne von Vaszary zur Verfügung gestellt hat, ich habe mich sehr darüber gefreut. Meine Meinung wird davon ...

Mein Dank gilt dem Droemer Knaur Verlag, der mir das Rezensionsexemplar von "Die Schnüfflerin" von Anne von Vaszary zur Verfügung gestellt hat, ich habe mich sehr darüber gefreut. Meine Meinung wird davon in keiner Weise beeinträchtigt. Es handelt sich bei dem Titel um den Auftakt der Reihe "Die Schnüfflerin", der Lust auf mehr macht. Ausschlaggebend für meine Anfrage dieses Buches waren sowohl das kreative collagenhafte Cover, als auch der spannend klingende Klappentext. Dies ist mein erstes Werk der Autorin, die mir bislang unbekannt war. Gespannt startete ich mit der Geschichte.

Es wird aus der Ich-Perspektive der Hauptprotagonistin Nina in der Vergangenheitsform berichtet, was mir den größtmöglichen Zugang zu ihrer Persönlichkeit verschafft. Ich lerne ihre Gedankengänge und Gefühlsregungen gut kennen und verstehen. Die 23-Jährige wurde von ihrem Onenightstand Ricky schwanger und trifft sich nun mit ihm in einem Restaurant, um ihn über den Stand der Dinge aufzuklären. Nina ist mit der Situation ein wenig überfordert, da sie seit dem Tod ihrer Großmutter nicht mehr alles locker leicht bewältigt. Zu ihrer Mutter hat sie kaum mehr Kontakt. Nun hofft sie verständlicherweise auf Ricky. Während der geplanten Aussprache im Restaurant, vergiften sich mehrere Gäste an einer Suppe, die Nina nicht kosten wollte – empfand sie ihren Geruch nämlich als nicht stimmig. So entgeht sie nur knapp einem Giftmord. Ricky scheint es allerdings erwischt zu haben und so kann er sich zu der Schwangerschaft nicht mehr äußern. Als wäre das nicht genug, wird Nina nun auch noch des Mordes verdächtigt, unterstützt schlussendlich das Ermittlerteam aber mit ihrer feinen Nase. Ungewöhnlicher Ermittlungsarbeiten kommen nun auf den Leser zu, die wirklich gut unterhalten!

Nina ist mir von Anfang an sympathisch. Ich verstehe ihre Sorgen und kann mich gut in sie einfühlen. Trotz der Umstände besitzt sie eine gute Portion Humor, die sie in der Geschichte zur Sympathieträgerin machen. Mir war von Anfang an klar, dass sie nichts mit dem Anschlag zu tun hatte, dafür ist sie viel zu zartbesaitet. Ricky kann ich nur schwer einschätzen, da ich nicht sehr viel über ihn erfahre, er scheint sein Herz aber trotz allen Vorkommnissen am rechten Fleck zu haben. Bei den beiden Kommissaren kommen bei mir verschiedene Gefühle auf, einer macht auf good und der andere auf bad Cop, was oftmals amüsant war.

Im Laufe der Geschichte durchläuft der Leser viele Wendungen, Irreführungen und Mutmaßungen und wird bis zuletzt im Unklaren darüber gelassen, wer schlussendlich der Täter ist und warum er so handelt. Lange tappe ich im Dunkeln. Zum Ende hin ergeben sämtliche Puzzleteile aber ein vollständiges Bild, sodass ich das Buch zufrieden beende.

Der Schreibstil von Anne von Vaszary ließt sich flüssig, die Kapitel halten sich in angenehmer Länge, das das Pausieren des Werkes gut zulässt. Einzige Kritikpunkte sind für mich ein paar Längen in der Geschichte, bei der die Schilderungen über manche Gerüche etwas ausufern. Sie hätten insgesamt etwas kürzer gefasst werden können. Nichtsdestotrotz ist die Idee mit der Spürnase als Hauptcharakter wirklich nicht schlecht, mal was anderes :)

Eine Lese- und Kaufempfehlung für einen etwas anderen Kriminalroman, der gut unterhält. Ich bin gespannt auf Nachfolgebände! 4 gute Sterne ****

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