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drachenzahn

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.09.2024

Ein poetisches Gothic-Märchen

Starling House
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Diese wunderschöne und berührende Geschichte ist voller Mystik und Poesie. Dabei beschönigt sie nichts. Es wird nie kitschig oder rührselig. Für mich eines der Highlights dieses Jahr.

Die Protagonistin ...

Diese wunderschöne und berührende Geschichte ist voller Mystik und Poesie. Dabei beschönigt sie nichts. Es wird nie kitschig oder rührselig. Für mich eines der Highlights dieses Jahr.

Die Protagonistin Opal ist eher hart und unnahbar. Seit ihre Mutter bei einem Autounfall starb, ist sie allein für das Wohl ihres jüngeren Bruders zuständig. Durch Betrügereien sowie Diebstähle hält sie sich und ihn gerade so über Wasser. Um Jasper ein besseres Leben zu ermöglichen, würde Opal fast alles tun, selbst in dem gruseligen Haus aus ihren (Alp-)Träumen zu arbeiten.

Starling House gehört dem seltsamen Arthur, der zurückgezogen lebt. Offensichtlich lehnt er Opals Anwesenheit in seinem Haus ab, dennoch engagiert er sie als Haushälterin und zahlt ihr deutlich zu viel. Sowohl um ihn als auch dieses mysteriöse Haus, das eine Art Eigenleben zu führen scheint, ranken sich viele eigenartige Geschichten. Zudem sind auch andere dubiose Gestalten sehr interessiert daran, was in diesem Haus eigentlich vor sich geht.

Das Buch ist überaus kurzweilig sowie spannend geschrieben. Dabei passiert in der ersten Hälfte im Grunde relativ wenig und dennoch wird man von der ersten Sekunde an in seinen Bann gezogen. Die Autorin schreibt poetisch, witzig und emotional zugleich. Obwohl Opal sicher kein einfacher Charakter ist, war sie mir schnell sympathisch. Auch Arthur und ihr Bruder Jasper sind vielschichtige Persönlichkeiten, mit denen man sich auf Anhieb identifizieren kann. Allein die Bösewichte werden mir persönlich etwas zu klischeehaft und einseitig präsentiert.

„Starling House“ ist tatsächlich ein wunderschönes Buch, dessen Poesie und Magie noch lange nachhält und einen träumen lässt. Sehr empfehlenswert!

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Veröffentlicht am 06.09.2024

Mein Freund, die Pflanze

Holly, Herbert und die Fleischfresserpflanze
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Eine fleischfressende Pflanze, die sprechen kann, vegetarisch lebt, sich für das Kochen begeistert und dazu noch gut in Mathe ist, kann eigentlich nur die perfekte Heldin für ein witziges Kinderbuch sein. ...

Eine fleischfressende Pflanze, die sprechen kann, vegetarisch lebt, sich für das Kochen begeistert und dazu noch gut in Mathe ist, kann eigentlich nur die perfekte Heldin für ein witziges Kinderbuch sein. Die Geschichte von Maja Konrad bietet tatsächlich kurzweilige Unterhaltung und liebenswerte Charaktere.

Holly ist alles andere als ein Rechenass, dennoch will sie es dem fiesen Angeber Nils beweisen. Da kommt ihr diese seltsame Pflanze nur recht, die ihr nicht nur leckere Mahlzeiten serviert, sondern sie auch durch die Aufgaben der Matheolympiade schummelt. Doch dann gerät Herr Pula selbst in Gefahr und Holly sowie ihr neuer Freund Herbert müssen alles geben, um ihren grünen Gefährten zu retten.

Das Buch macht Spaß und sprüht geradezu vor lustigen Ideen. Ich persönlich mag es zwar nicht ganz so sehr, dass die Betrügereien Hollys beim Rechnen als eher belanglos abgetan werden. Aber zumindest am Ende beginnt das Mädchen dann doch mal ein wenig zu üben. Interessanter als ihre Matheschummelei ist jedoch ohnehin die Beziehung zu ihren Freunden und dass Andersartigkeit nicht nur akzeptiert, sondern sogar geschätzt wird.

Holly lebt zum Beispiel untypischerweise bei ihrem alleinerziehenden Vater und Herbert wächst überwiegend bei seinen Großeltern auf. Überhaupt wirkt er in seiner ganzen Art und Kleidung sehr viel älter, als er eigentlich ist. Alle drei – Holly, Herbert und die Pflanze Herr Pula – sind füreinander da und geben auch nicht auf, wenn es schwierig wird. Es geht nicht darum, sich der Masse anzupassen, sondern sich selbst treu zu sein und für andere einzutreten.

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Veröffentlicht am 06.09.2024

Spukhaus mit Escape Room-Atmosphäre

The House Trap
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Bei „The House Trap“ handelt es sich um ein kurzweiliges Jugendabenteuer für Kinder ab zwölf Jahren. Die Geschichte spielt mit Elementen von Escape-Spielen und lässt den Leser bis zum Ende mitfiebern, ...

Bei „The House Trap“ handelt es sich um ein kurzweiliges Jugendabenteuer für Kinder ab zwölf Jahren. Die Geschichte spielt mit Elementen von Escape-Spielen und lässt den Leser bis zum Ende mitfiebern, wenn auch nicht miträtseln.

Die Geschichte ist überaus spannend geschrieben. Die Charaktere wirken überwiegend authentisch und agieren ihrem Alter entsprechend. Hier und da hätte ich mir in der Handlung noch ein paar mehr Erklärungen gewünscht, aber insgesamt macht das Buch großen Spaß und hat genau die richtige Gruseldosis. Da der Hauptfokus jedoch mehr auf die Beziehung der Charaktere untereinander liegt, wird es nie zu unheimlich.

Auch wenn es zahlreiche „Escape Room“-Anspielungen gibt, so erhält man als Leser dennoch nicht wirklich die Gelegenheit, selbst miträtseln zu können. Dennoch wird das Buch nie langweilig und wird sicher alle begeistern, die sich für Gespenster- und Abenteuergeschichten erwärmen können.

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Veröffentlicht am 07.08.2024

Wie erfüllt ist ein Leben?

Von Eintagsfliege bis Grönlandwal
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Dieses Sachbuch über Tiere wählt einen ungewöhnlichen Weg, da der Fokus tatsächlich auf der Lebensdauer liegt. Aus diesem Grund wurden Tiere gewählt, deren Leben(serwartung) besonders spannend ist. So ...

Dieses Sachbuch über Tiere wählt einen ungewöhnlichen Weg, da der Fokus tatsächlich auf der Lebensdauer liegt. Aus diesem Grund wurden Tiere gewählt, deren Leben(serwartung) besonders spannend ist. So gibt es solche, die nur wenige Stunden oder Wochen leben, und andere, die es auf 11.000 Jahre schaffen. Die Tiere sind chronologisch geordnet. Es beginnt mit der Eintagsfliege und endet mit der unsterblichen Qualle.

Jedem Tier ist mindestens eine Seite, meist aber eine Doppelseite gewidmet. Man erfährt viel über den allgemeinen Lebenszyklus der jeweiligen Art, die Fortpflanzung und Aufzucht der Jungen. Am Rande erfährt man auch etwas über Ernährung, Feinde und Gefahren. Die Informationen sind überaus spannend und selbst als Erwachsener erfährt man viel Neues. So wusste ich bislang zum Beispiel nicht, dass allen Säugetieren bei der Geburt die gleiche Anzahl von Herzschlägen zur Verfügung stehen.

Zu jedem Tier gibt es eine großformatige Buntstiftzeichnung. Diese ist tatsächlich sehr schön und bildet das Tier recht realistisch und detailreich ab. Meist sind die Bilder auch atmosphärisch sehr beeindruckend, etwa die Fledermäuse bei Sonnenuntergang oder der Flug von tausenden Monarchfaltern.

Das Sachbuch ist an sich für Kinder ab fünf Jahren gedacht. Die Sprache des Textes ist jedoch schon recht anspruchsvoll und ein Erwachsener sollte zusätzliche Erklärungen beisteuern. Das Buch ist jedoch so liebevoll gestaltet, dass selbst meine dreijährige Tochter davon fasziniert ist und Näheres wissen möchte. Allerdings fasse ich ihr den Text nur grob zusammen. Am besten ist der Band aber wohl für Grundschüler geeignet.

Insgesamt hat mich dieses Sachbuch absolut überzeugt. Es bietet zahlreiche interessante Fakten sowie anschauliche Illustrationen. Außerdem beschäftigt es sich überwiegend mit weniger bekannten Tierarten. Die Idee, die Lebenserwartung in den Mittelpunkt der Betrachtung zu stellen, gefällt mir ebenfalls.

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Veröffentlicht am 07.08.2024

Enttäuschte Erwartungen

Stolz und Vorurteil
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Da ich das Original von Jane Austen überaus schätze und mich das wunderschöne Cover dieser Comicversion geradezu magisch anzog, musste ich diese Graphic Novel einfach haben.

Die Geschichte ist durchweg ...

Da ich das Original von Jane Austen überaus schätze und mich das wunderschöne Cover dieser Comicversion geradezu magisch anzog, musste ich diese Graphic Novel einfach haben.

Die Geschichte ist durchweg beeindruckend gezeichnet. Die Gefühle kommen sehr gut rüber und auch die allgemeine Stimmung wird sehr gut eingefangen. Lediglich einzelne Charaktere hätten etwas deutlich unterschiedlicher dargestellt werden können, da ich manchmal zweimal hinschauen musste, um zu identifizieren, um wen es sich nun in dieser Szene handelte.

Vom Prinzip her halten sich die Autoren Kühn und Spruit nah am Original. Es wird nichts dazu erfunden, aber sehr wohl weggelassen. Teilweise wurde die Geschichte so stark gekürzt, dass ich bezweifle, dass jemand, der nicht bereits mit dem Inhalt vertraut ist, überhaupt richtig nachvollziehen kann, was genau passiert. Alles geschieht auch viel zu schnell und zu abrupt.

Der gesamte Wortwitz, die raffinierten Wortgefechte, die Ironie und fiesen Seitenhiebe Austens, die das Buch überhaupt erst so genial machen, fallen fast vollständig weg oder werden zusammenhanglos einfach hineingeworfen. Ich wünschte, die beiden Autoren hätten „Stolz und Vorurteil“ auf drei Bände ausgeweitet, sodass sie mehr Zeit und Raum gehabt hätten, um auch mit einer genialen Erzählung glänzen zu können und nicht nur mit wundervollen Bildern.

Insgesamt bin ich von diesem Bildband doch etwas enttäuscht und unschlüssig, ob ich ihn wirklich weiterempfehlen würde. Einerseits ist er zeichnerisch wirklich ein Traum, anderseits ist die Geschichte selbst jedoch nur noch in Grundzügen erhalten. Um diese Graphic Novel verstehen und wertschätzen zu können, sollte man auf jeden Fall das Original gelesen haben. Wer sich an der starken Kürzung nicht stört, kann sich aber durchaus an den starken Illustrationen erfreuen.

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