Mord ist ihr Hobby
Agatha ChristieAgatha Christie ist eine überaus interessante Persönlichkeit, deren Geschichten noch heute viele begeistern. Aber ihr Leben selbst war nicht minder spannend und ungewöhnlich zu ihrer Zeit. Susanne Lieder ...
Agatha Christie ist eine überaus interessante Persönlichkeit, deren Geschichten noch heute viele begeistern. Aber ihr Leben selbst war nicht minder spannend und ungewöhnlich zu ihrer Zeit. Susanne Lieder gibt uns mit diesem Buch einen kurzweiligen Einblick in ihre Jugend- und Lehrjahre.
Der Tod ihrer Mutter und die gleichzeitige Trennung von ihrem Mann bilden die Rahmenhandlung. Von hier springt die Biografie immer wieder zurück in ihre Vergangenheit. Wir erfahren viel über ihre Kindheit, ihre Versuche, als Pianistin durchzustarten, und die ersten Schritte in ihre berufliche Zukunft. Über ihre zweite Lebenshälfte erfährt man jedoch leider kaum etwas. Hier hätte ich mir zumindest ein ausführlicheres Nachwort gewünscht.
Ich persönlich fand besonders ihre Entwicklung als Schriftstellerin überaus spannend und wie sie ihren Charakter Hercule Poirot erschuf, mit dem sie auch fiktive Gespräche führte. Aber auch das Hin und Her in der Beziehung zu ihrem Mann und die Beziehung zu ihrer Tochter war überaus interessant. Immerhin war sie für ihr Kind letztlich kaum präsent, was zwar zu der damaligen Zeit als völlig normal galt, aber heute eher mit Stirnrunzeln betrachtet worden wäre.
Susanne Lieder schreibt überwiegend flüssig und teilweise auch mit Augenzwinkern. Es gibt viele clevere Dialoge und man bekommt einen guten Eindruck von einer pragmatischen, teilweise aber recht unsicheren Agatha Christie. Jedoch waren mir die Schilderungen von ihrer Reise nach Bagdad am Ende etwas zu ausschweifend und ich war mir nicht sicher, was der Zweck davon sein sollte. Da fehlte mir der Bezug und die Bedeutung für ihr weiteres Leben.
Insgesamt habe ich diese Biografie sehr gerne gelesen. Ich habe viele Facetten von dieser herausragenden Krimiautorin kennengelernt. Allerdings bricht das Buch an einer Stelle ab, die mich eher unbefriedigt zurücklässt. Da wir hier nichts über ihre zweite Lebenshälfte erfahren, werde ich mich wohl in anderen Quellen darüber informieren müssen.