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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.07.2023

Eigenwillig und fesselnd

Bei euch ist es immer so unheimlich still
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Bereits das erste Buch der Autorin mit dem sperrigen Titel "Junge Frau, am Fenster stehend, Abendlicht, blaues Kleid" hat mir wegen des eigenwilligen Stils sehr gut gefallen.

Bei diesem ist es ähnlich, ...

Bereits das erste Buch der Autorin mit dem sperrigen Titel "Junge Frau, am Fenster stehend, Abendlicht, blaues Kleid" hat mir wegen des eigenwilligen Stils sehr gut gefallen.

Bei diesem ist es ähnlich, wobei wieder chronologisch auf zwei verschiedenen Zeitebenen erzählt wird, die stilistisch sehr kontrastreich sind.

Auch hier ist mir wieder zuerst der Titel – diesmal sogar ein ganzer Satz! Aber ähnlich „umständlich“ wie beim vorherigen und auch das Cover ins Auge gefallen. Sehr schön, romantisch anmutend, gruppieren sich rote Blumen (Dahlien?) und kleine Vögel (Meisen?) auf hellblauem Grund.

Generell beschreibe ich in meinen Rezensionen nicht den Inhalt des Buches, die Personen oder die einzelnen Handlungsstränge, da dies jeder objektiv im Klappentext und auf den Websites der Verlage und Buchhandlungen nachlesen kann und dies für mich nichts mit einer Beurteilung des Buches zu tun hat.

In gewisser Weise handelt es sich um die Fortführung der "Jungen Frau,am Fenster stehend...", in dem die Geschichte der Evelyn Borowski zum einen als Kind in den 20er und 30er Jahren, zum anderen als Großmutter im heutigen Berlin erzählt wird. Hier nun ist Evelyn in den 50er Jahren eine junge Frau mit Familie, in den 80er/90er Jahren Mutter einer erwachsenen Tochter und Großmutter.

Sozusagen bekommen wir hier also ein Familienpuzzle, was interessant umgesetzt ist.

Die 50er Jahre Szenerie ist eher in klassischer Sprache geschrieben, während die Handlung 1989 aus Sicht der etwas chaotischen Protagonistin in locker-flapsigem Tonfall daher kommt.

Bei beidem schwingen die Emotionen gekonnt und unübersehbar zwischen den Zeilen - so wie es Alena Schröder in unnachahmlicher Weise vermag.

Die Personen werden deutlich sichtbar und lebendig, Dialoge und Gedanken fließen gut.

Gute Unterhaltung durchaus mit Tiefgang – absolute Leseempfehlung!


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Veröffentlicht am 18.07.2023

Schöne Cinderella Geschichte

Northern Star (Rosenborg-Saga, Band 1)
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Ich bin durch das tolle Cover auf das Buch aufmerksam geworden. Die geheimnisvolle schöne Frau, die uns den Rücken zukehrt, vor einem sehr glamourös wirkenden Gebäude mit strahlenden, einladenden Lichtern, ...

Ich bin durch das tolle Cover auf das Buch aufmerksam geworden. Die geheimnisvolle schöne Frau, die uns den Rücken zukehrt, vor einem sehr glamourös wirkenden Gebäude mit strahlenden, einladenden Lichtern, hat mir gut gefallen.

Auch beim "Hineinlesen" fand ich den Text ansprechend, flüssig geschrieben, gut lesbar. Das ist er auch, dabei bleibt es, und vielen LeserInnen mag das auch genügen.

Im Laufe der Handlung gibt es viele Konflikte, zwischen Vater und Sohn, zwischen Emma und ihrer Chefin , dazu kommt das Geheimnis um Nikolajs Mutter.

All das verspricht Spannung, ganz abgesehen natürlich auch von der "Haupthandlung", der Liebesgeschichte zwischen Emma und Nikolaj.

Aber an vielen Stellen war für mich der Verlauf der Geschichte ein wenig zu leicht vorhersehbar, manches in seiner Entwicklung auch für mich nicht ganz nachvollziehbar, die "enemies to lovers-Aktion" für meinen Geschmack etwas zu oberflächlich und schnell. Auch wurden schon einige bedient.

Eigentlich ist es ziemlich genau das, was der Klappentext verspricht - und auf dieser Basis ist es auch sehr gut umgesetzt.


Es liest sich / hört sich leicht und flüssig, lebendig und spannend, und es ist ein wenig eine "Cinderella" oder "Pretty Woman" Geschichte - und die brauchen wir doch alle ab und zu.

Es ist nicht mein bevorzugtes Lese-Genre, aber es hat mir trotzdem Spaß gemacht. Und viele andere werden sicher auch ihren Spaß mit dem Buch haben.

Den Band 2 würde ich mir übrigens wieder anhören bzw. lesen





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Veröffentlicht am 10.07.2023

Hochspannung im Schneesturm

Zwei Fremde
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Diese Buch war mein Begleiter durch eine schlaflose Nacht und einen überhitzten Tag – und nicht nur wegen des permanent in der Geschichte tobenden Schneesturms ein perfekter Begleiter.

Dazu fällt mir ...

Diese Buch war mein Begleiter durch eine schlaflose Nacht und einen überhitzten Tag – und nicht nur wegen des permanent in der Geschichte tobenden Schneesturms ein perfekter Begleiter.

Dazu fällt mir noch ein, dass ich das Cover zwar gelungen finde, in seiner Bedrohlichkeit, aber es kommt kein düsterer Wald, und kein Schnee, keine Berge mit Lawinengefahr darauf vor - das hat mich ehrlich gesagt etwas irritiert. Klar MUSS das Cover nicht die wirkliche Geschichte abbilden, aber da hier gerade die winterliche Unwirtlichkeit und Gefährlichkeit eine große Rolle spielt, hätte man das auch ins Cover einbauen können, finde ich.

Generell beschreibe ich in meinen Rezensionen nicht den Inhalt des Buches, die Personen oder die einzelnen Handlungsstränge, da dies jeder objektiv im Klappentext und auf den Websites der Verlage und Buchhandlungen nachlesen kann und dies für mich nichts mit einer Beurteilung des Buches zu tun hat.

Superspannend ist das Buch von Beginn an. Die Einsamkeit des fast leeren Hotels, die vermeintliche Gemütlichkeit in der Bar und Sicherheit vor dem bösen Wetter draußen, der Sturm, die Rückblenden in Remies düstere Vergangenheit, ihre Aufbruchspläne – über allem liegt etwas unklar Drohendes, das sich nach und nach realisiert.
Hochinteressant und zum Zerreißen spannend fand ich die Charaktere der beiden "Fremden" geschildert, auch die vielen, zunächst vergeblichen Versuche von der Rezeptionistin Remie und des Gastes Jai, zu ergründen, welcher der echte ist. Richtig gut gemacht, und kein bisschen übertrieben. Ein bisschen mehr Psychologie hätte ich mir da vielleicht noch gewünscht, sowohl bei der „Jagd“ als auch generell in der Tiefe der Charaktere.

Der Autor versteht es auf jeden Fall bravourös, Spannung zu erzeugen. Der Kampf zwischen den Menschen mit sehr konträren Zielsetzungen, denen die Gewalt der Natur dann auch noch ins Handwerk pfuscht, ist mitreißend geschildert.

Ein paar kleine logische Ungereimtheiten habe ich dabei gerne übersehen, ebenso ein paar lose Handlungsstränge, die im Nichts verlaufen...

Für den fünften Stern hätte es nach meinem Krimigeschmack 100 Seiten mehr und etwas mehr Tiefgründigkeit gebraucht.

Aber ganz klar: Ein Pageturner, sehr gut geschrieben, sehr gut zu lesen.

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Veröffentlicht am 10.07.2023

Pageturner in Serie

Ohne Schuld
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Ich bin schon lange ein großer Fan von Charlotte Link und finde, sie schafft es immer wieder, tolle Kriminalromane zu schreiben, bei denen man nicht aufhören kann zu lesen. Und es sind immer interessante ...

Ich bin schon lange ein großer Fan von Charlotte Link und finde, sie schafft es immer wieder, tolle Kriminalromane zu schreiben, bei denen man nicht aufhören kann zu lesen. Und es sind immer interessante Beziehungsgeschichten eingewoben - und spannende Konstellationen bei den Ermittlern.

Vom Duo Kate Linville und Caleb Hale hatte ich bisher noch nichts gelesen, aber die Vorgeschichte(n) wird kurz erläutert, so dass man sich gut in deren Verhältnis hinein findet.

Das Buch hat mir durch nervige medizinische Untersuchungen und die Wartezeiten drum herum zur Seite gestanden und es wirklich verstanden, mich gut abzulenken.

Großes Kompliment!

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Veröffentlicht am 08.07.2023

Hilfreich, intelligent, sensibel

Für immer Kind?
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Das Buch ist nach meiner Meinung eine gute Lektüre für Menschen, die sich immer wieder fragen, wie sie eine schwierige Beziehung zu ihren alten und hilfsbedürftig gewordenen Eltern vielleicht doch noch ...

Das Buch ist nach meiner Meinung eine gute Lektüre für Menschen, die sich immer wieder fragen, wie sie eine schwierige Beziehung zu ihren alten und hilfsbedürftig gewordenen Eltern vielleicht doch noch verbessern können.
Der Text liefert natürlich keine Patentlösungen, aber viele interessante Denkanstöße. Mich hat insbesondere beeindruckt
der von mir bisher nicht wahrgenommene Zusammenhang zur Demografie,
die Veränderungen der letzten Jahrzehnte in Beziehungs- und Familienkonstellationen und in der Arbeitswelt,
aber auch ein Blick auf die Jugendzeit unserer Eltern. All das wirkt sich auf unterschiedliche Weise aus.

Gut thematisch behandelt fand ich auch, wie wichtig Abgrenzung ist und wie man hier eine gute Balance suchen kann.

Hilfreich finde ich das „Praxis-Coaching“ mit ganz konkreten „Arbeitsaufgaben“, z.B. „(mentale) Schätze in der Familie suchen“ (– meist sieht man ja vorrangig die Belastungen). Oder mit den Eltern darüber sprechen, was in ihrem Leben gerade wichtig war, als sie selbst Eltern wurden, etc.

Und – mein Lieblingssatz – „In manchen Punkten sollte man sich mit der Ohnmacht anfreunden.“ Der ist in keiner Weise als Resignation zu verstehen!

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