Platzhalter für Profilbild

giselaslesehimmel

Lesejury Star
offline

giselaslesehimmel ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit giselaslesehimmel über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.10.2024

Bitte töte mich nicht

Love Letters to a Serial Killer
0

Meine Meinung
Bitte töte mich nicht
Hannah ist eine junge Frau, die sich gerne im Internet-Forum für True-Crime, mit anderen über Straftäter austauscht. Dort hat ...

Meine Meinung
Bitte töte mich nicht
Hannah ist eine junge Frau, die sich gerne im Internet-Forum für True-Crime, mit anderen über Straftäter austauscht. Dort hat hat man sich entschlossen, die brutalen Morde des Serienkillers William aufzuklären. Der attraktive Anwalt soll für vier Frauenmorde verantwortlich sein. Das schreckt Hannah jedoch nicht ab. Sie beginnt William Briefe zu schreiben. Bekommt nun regelmäßig Briefe aus dem Gefängnis ...

Hannah verfolgt im Gerichtssaal die Gerichtsverhandlung gegen William.

Hannah ist mir irgendwie suspekt. Sie scheint ein Leben zu leben, ohne eigene Motivationen. Neid bestimmt ihr Dasein. Sie kann sich nicht für die beste Freundin freuen. Gönnt ihr nicht, dass diese einen Mann fürs Leben gefunden hat. Sie spricht das, wovon sie denkt, dass andere es hören wollen. Vertritt keine eigene Meinung. Ihren Arbeitsplatz, in einer gemeinnützigen Organisation, verliert sie. Ständig beschäftigt sie sich mit privaten Dingen. Bringt keinerlei Leistung mehr. Ihre Gedanken kreisen nurmehr um William.

Hybristophilie ist ein Thema, das ich wohl nie verstehen werde. Niemals könnte ich mir vorstellen, romantische Gefühle für einen Serienkiller zu entwickeln. Hannah konnte ich zu keinem Zeitpunkt verstehen. Sie ist sehr für Komplimente empfänglich. Hinterfragt niemals deren Aufrichtigkeit. Begehrt immer das, was andere haben. Dabei spielt es keine Rolle, ob sie es wirklich mag.

Ich wurde aus Hannah einfach nicht schlau. Sie wusste genau um ihr falsches Handeln in sämtlichen Lebensbereichen. Ihre Oberflächlichkeit ließ mich stellenweise ratlos zurück. Sie bezog jede Niederlage auf ihr Äußeres. Fühlte sich nicht schön genug. Ihre Klamotten befand sie als zu billig. Nahm auch bei anderen stets Frisur und Klamotten in Augenschein.

(Bei der Staatsanwältin sah man die Ansätze, und es tröstete mich ein bisschen, dass sie nicht naturblond war.) Seite 207

Nie bemerkte sie den Gemütszustand von anderen Menschen, was jedoch ihrer eigenen Einsamkeit geschuldet sein könnte. War nur mit ihren eigenen Unzulänglichkeiten beschäftigt, ohne jedoch irgendetwas daran zu ändern. Neben ihren Gedanken bleibt kaum Platz für irgendwas oder irgendjemand anderes.

Ich war mir nie sicher, ob Hannah wirklich in William verliebt ist oder ob sie nur der Nervenkitzel reizt, Liebesbriefe mit einem Serienkiller auszutauschen. Ich fand den Briefaustausch mit William sehr spannend. Aber auch beim Schreiben und lesen schweiften Hannahs Gedanken immer wieder ab.

Es sind jedoch Hannahs Defizite, die dem Buch eine besondere Note verleihen. Die Liebe zu einem Serienkiller ist ein interessantes Thema, das mir sehr gut gefallen hat. Der flüssige Schreibstil, aus Hannahs Sicht erzählt, geht wie Sahne runter. Man weiß Sahne macht dick, aber ist richtig süchtig danach. Obwohl Hannah meistens falsch agiert, ist sie ein grundehrlicher Mensch. Selbst peinliche Fragen beantwortet sie stets ehrlich. Belogen hat sie grundsätzlich nur sich selbst. Ich habe mich gefragt, ob in ihrem Elternhaus irgend etwas schief gelaufen sein könnte. Da Hannahs Eltern nur einen kleinen Raum in der Geschichte einnehmen, konnte ich mir darüber keine Meinung bilden.

Auf sämtliche Fragen bekam ich erst auf den letzten Seiten eine Antwort.

Fazit
Dies ist die Geschichte einer naiven Frau, die ihre Liebe zu einem Serienkiller entdeckt. Ihn ganz nett bittet, sie nicht zu töten. Ober er ihr den Wunsch erfüllt, müsst Ihr selbst herausfinden.

Von mir eine Empfehlung an alle Leser, die sich auf diesen Thriller einlassen möchten, der so ganz anders daher kommt.

Herzlichen Dank Tasha Coryell. Ich habe mich bestens unterhalten gefühlt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.10.2024

Abschied ist ein langer Prozess

Für immer und ein Jahr
0

Meine Meinung

Abschied nehmen ist ein langer Prozess. Er endet nicht mit dem Tod. Er fängt mit ihm an.

(Zitat aus Seite 300)

Diese emotionale Geschichte hat das Thema Trauer direkt an der Wurzel angepackt. ...

Meine Meinung

Abschied nehmen ist ein langer Prozess. Er endet nicht mit dem Tod. Er fängt mit ihm an.

(Zitat aus Seite 300)

Diese emotionale Geschichte hat das Thema Trauer direkt an der Wurzel angepackt. Jeder, der schon einmal von einem lieben Menschen Abschied nehmen musste, wird sich hier irgendwo wiederfinden.

Jan Bode hat seine Ehefrau und Seelenverwandte verloren. Kaya hatte immer die richtigen Worte gefunden. Kurz vor ihrem Tod hat sie ihrem wortkargen Mann einen Auftrag erteilt. Er soll ein Jahr lang jeden Menschen aus ihrem Geburtstagskalender anrufen.

Jan fällt es unheimlich schwer, mit Menschen zu telefonieren. Manche aus dem Geburtstagskalender kennt er noch nicht mal.

Seinen beiden Kindern möchte er die Mutter ersetzen. Lina und Finn versuchen auf ihre Weise mit dem Verlust umzugehen.

Das mutet alles sehr traurig an. Dennoch gibt es viel zum Schmunzeln. Die Autorin hat einige humorvolle Situationen geschaffen, ohne den nötigen Ernst vermissen zu lassen.

Jan kommt sich total entwurzelt vor. Mal ist er überaktiv und am nächsten Tag würde er am liebsten das Bett nicht mehr verlassen. Er ist Tischler, und haucht alten Möbeln neues Leben ein. Doch, wie soll er selbst ein neues Leben beginnen, ohne seine Kaya?

Mit sehr viel Einfühlungsvermögen beschreibt Stefanie Hansen die verschiedenen Stadien der Trauer. Leugnen,Verzweiflung, Depression, Wut und Akzeptanz. Hoffnung geben Jan Menschen, die ehrlich Anteil an seiner Trauer nehmen. Einfach nur da sein und zuhören.

Der Geburtstagskalender erweist sich als sehr wertvoll. Ein Versprechen muss man halten. Durch die Telefonate lernt Jan wunderbare Menschen kennen. Alte Kontakte frischt er wieder auf.

Meine Eindrücke
Mir ist die Geschichte tief unter die Haut gegangen. Ich bin selbst schon ein paar Mal mit Trauer in Berührung gekommen. Konnte nachvollziehen, wie Jan sich bei einigen Menschen überfordert gefühlt hat. Jeder meint es gut. Doch nicht jeder hat das nötige Feingefühl. Gerade in Jans eigener Familie war Empathie klein geschrieben. Im weiteren Verlauf darf man aber mit einer positiven Überraschung rechnen.

Seine Schwiegermutter war Kaya nicht die beste Mutter. Die esoterisch angehauchte Frau verfügt aber über genügend Einfühlungsvermögen, um Jan wertvolle Ratschläge zu geben. Auch seiner Tochter ist sie eine große Stütze. Sie versteht die Menschen und ist wertfrei. Ich mochte Elke sehr gerne.

Darf ich lachen und glücklich sein, nachdem meine Ehefrau gestorben ist? Ich denke, solche Gedanken dürfte fast jeder Trauernde haben.

Die Autorin hat einen besonderen Weg gefunden, um Kaya auch nach ihrem Tod Präsenz zu geben.

Fazit
Ich empfehle jedem dieses Buch, der sich mit dem Thema Trauer befassen möchte. Der mitten in einer Trauer steckt. Eingebunden, in eine wunderschöne Geschichte, kommt es sehr positiv daher. Der flüssige und humorvolle Schreibstil hat dem schweren Thema etwas Leichtigkeit eingehaucht.

Herzlichen Dank Stefanie Hansen, für die wertvollen Lesestunden.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.10.2024

Darum prüfe, wer sich ewig bindet

Fourth Wing – Flammengeküsst
0

Meine Meinung

Darum prüfe, wer sich ewig bindet

Ein Drache ohne seinen Reiter ist tragisch. Ein Reiter ohne seinen Drachen ist tot (Der Kodex der Drachenreiter)


Seit Monaten stand dieses Buch ungelesen ...

Meine Meinung

Darum prüfe, wer sich ewig bindet

Ein Drache ohne seinen Reiter ist tragisch. Ein Reiter ohne seinen Drachen ist tot (Der Kodex der Drachenreiter)


Seit Monaten stand dieses Buch ungelesen in meinem Regal. Ich gestehe, ich konnte dem Hype nicht widerstehen. Daher durfte es bei mir einziehen. Das war eine wirklich gute Entscheidung. Ich konnte vorher nichts mit Drachen anfangen. Nach dieser Geschichte sind sie mir richtig sympathisch geworden.

Violet Sorrengail ist eine junge Frau, die von ihrer Mutter gezwungen wird, sich im Basgiath War College zur Drachenreiterin ausbilden zu lassen. Eigentlich wollte sie als Schriftgelehrte arbeiten. So hätte es ihr verstorbener Vater (Schriftgelehrter) für sie vorgesehen.

Die vier Quadranten, bestehen aus Heilern, Schriftgelehrten, Infanterie und Drachenreitern.

Violet Sorrengail

Die Ausbildung zur Drachenreiterin geht über Violets Kräfte. Sämtliche Knochenbrüche und Prellungen erschweren ihr die Ausbildung. Mit ihrem umfangreichen Wissen, Einfallsreichtum und guten Freunden, kann sie einige Defizite kompensieren. Im Basgiath War College kann man nicht jedem trauen. Es gibt einige, die nach ihrem Leben trachten. Violets Fairness wird nicht von allen gut aufgenommen. Ihre Hilfsbereitschaft hat ihre Feinde noch aggressiver gemacht.



Violet erlangt durch viel Training mehr Stärke und Selbstbewusstsein. Sie kann gut mit dem Schwert umgehen. Doch, wird sie stark genug sein, das Königreich Navarre zu verteidigen?

Xaden Riorson, Geschwaderführer des vierten Flügels

Xaden ist ein Reiter, der Violet ankündigt, sie lieber tot sehen zu wollen. Er hat mit ihrer Familie noch eine Rechnung offen. Er hält Violet für total unfähig. Mit der Hartnäckigkeit der kleinen, zarten Frau hat er absolut nicht gerechnet ...

Commanding General Lilith Sorrengail

Violets Mutter war mir suspekt. Welche Mutter zwingt ihre Tochter zu so einer gefährlichen Ausbildung? Noch dazu, da sehr viele sie nicht überleben! Ihr liebloses Verhalten gegenüber Violet, hat mich richtig wütend gemacht. Dabei hat sie doch schon familiäre Verluste zu verbuchen ....

Lieutnant Mira Sorrengail

Mira wollte ihre Mutter überzeugen, Violet besser als Schreibgelehrte einzusetzen. Sie hat Angst um ihre kleine Schwester. Sie hilft Violet, wo sie nur kann. Mira ist eine sehr berühmte Kämpferin bei Strytmoore. Liebt ihre Schwester heiß und innig. Bittet Violet gut auf sich aufpassen.

>>Ich liebe dich. Stirb nicht. Ich wäre so ungern ein Einzelkind. << (Seite 527)

Dain Aetos, Anführer Flammenschwarm, Zweites Geschwader

Dain ist seit seiner Kindheit der beste Freund von Violet. Er möchte um jeden Preis verhindern, dass Violet eine Reiterin wird. Er will seine beste Freundin nicht verlieren.

Es gab einige Situationen, die mich an Dains Fürsorge zweifeln ließen. Ich war sehr gespannt, ob ich mit meinem Bauchgefühl richtig liege.



Setting

Das Worldbuilding hat mir außerordentlich gut gefallen. Es spiegelt das College und die bergige Umgebung wider. Man spürt die Gefahren, die dort lauern.

Drachen

Die Welt der Drachen ist faszinierend dargestellt. Sie können total witzig sein und die Menschen, mit denen sie verbunden sind, tierisch nerven.

Die Drachen reagieren ziemlich brutal, wenn sie einen Menschen für unfähig befinden. Aber schon bald zeichnet sich ab, welch innige Beziehungen sie zu ihren Reitern haben können. Wer einem Drachen schon mal das Leben gerettet hat, lernt ihn sogar von einer liebenswürdigen Seite kennen.

Das Auswahlverfahren der Drachen hat mich am meisten fasziniert. Haben sie sich für einen Reiter entschieden, ist es eine Bindung fürs Leben. Darum prüfe, wer sich ewig bindet. Der stärkste Reiter muss nicht unbedingt der Beste sein. Intelligenz ist die beste Waffe.

Schreibstil

Der Schreibstil ist flüssig und gut verständlich. Ich konnte mir alles bildlich vorstellen.

Meine positiven Eindrücke

Dieses Fantasybuch hat mich schwer begeistert. Violet ist mir richtig ans Herz gewachsen. Sie hat es geschafft ehrgeizig zu sein und dennoch niemals über Leichen zu gehen. Ich habe ihren Mut bewundert. Mit ihr gelacht und getrauert.

Es gab Spannungsbögen, die mich richtig mitgenommen haben. Ich hatte manchmal das Gefühl, mich selbst auf dem Rücken eines Drachen zu befinden.

Alle Protagonisten kommen authentisch daher. Sie passen in die Geschichte, wie die Faust aufs Drachenauge. Besonders ein Drache ist mir total ans Herz gewachsen. Ich möchte nicht näher darauf eingehen wieso und warum. Euch die vielen Überraschungsmomente vermiesen, nein. Das will ich nicht.

Dieses Buch Monate lang ungelesen im Regal stehen zu lassen, war so was von falsch.

Kritik

Es gibt kleine Längen, die meine Begeisterung aber absolut nicht schmälern konnten. Das Wort Himmel kam ziemlich häufig vor. In welchem Zusammenhang möchte ich Euch nicht verraten. Ihr solltet den Himmel schon selber erkunden. Da diese Geschichte 765 genial erzählte Seiten umfasst, kann ich auch über diesen kleinen Makel hinwegsehen. Himmel, das Buch ist einfach nur gut!

Fazit
Von Anfang an hat diese Geschichte einen Sog entfaltet, dem ich mich nicht entziehen konnte und wollte. Spannung, Gewalt, Humor und Erotik machen diese Story zu einem richtigen Pageturner. Nichts davon ist zu viel oder zu wenig. (Etwas weniger Himmel vielleicht)! Seien es die Kämpfe oder die Flüge auf den Drachen. Die Autorin hat erotische Szenen mit Humor verbunden und mir damit ein Grinsen ins Gesicht gezaubert. Die Protagonisten kommen absolut authentisch daher. Die liebenswürdige Violet Sorrengail verpasst dem Geschehen eine Prise Warmherzigkeit. Im späteren Verlauf gibt es einige ungeahnte Wendungen, die mich an sämtlichen Personen zweifeln lassen. Das Ende hat mir dann endgültig die Sprache verschlagen. Der Cliffhanger kann mir nichts anhaben. Teil zwei liegt bereit.

Danke Rebecca Yarros.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 29.09.2024

Ein zu Herzen gehender Psychothriller, mit einem Ende, das mich traurig gemacht hat

Seltsame Sally Diamond
0

Meine Meinung

Ein zu Herzen gehender Psychothriller, mit einem Ende, das mich traurig gemacht hat.

Sally Diamond - Irland - Roscommon

Sally Diamond ist eine Frau in den 40ern. Gesagtes nimmt sie stets ...

Meine Meinung

Ein zu Herzen gehender Psychothriller, mit einem Ende, das mich traurig gemacht hat.

Sally Diamond - Irland - Roscommon

Sally Diamond ist eine Frau in den 40ern. Gesagtes nimmt sie stets wortwörtlich. Sie kann Ernstes von Ironie nicht unterscheiden. Sie hält sich von anderen Menschen so gut wie möglich fern. Mimt, in für sie brenzeligen Situationen, eine Gehörlose.

Als ihr verwitweter Adoptivvater stirbt, macht sie genau das, was er ihr kurz vor seinem Tod gesagt hat. Sie schmeißt ihn in die Mülltonne, um ihn zu verbrennen. So handhaben die Diamonds es schon seit jeher mit dem Müll. Doch die Aktion misslingt. Das hat für Sally weitreichende Konsequenzen. Sie wird mit Geschehnissen konfrontiert, die sie psychisch an ihre Grenzen bringen.

Nachdem der Tod ihres Adoptivvaters publik wird, zeigen die Medien großes Interesse an ihr. Bald schon kennt jeder ihre dramatische Vergangenheit. Nur sie selbst ist total ahnungslos.

Himmlische Begegnungen

Ich bin total gerührt. Sally ist ein von Ehrlichkeit geprägter Mensch. Sie spricht alles ohne Filter aus. Brachte mich damit oftmals zum Lachen. Sie ist halt anders als andere Menschen. Laut ihres Vaters sozial defizitär. Mit Menschen kann sie nichts anfangen. Das war schon immer so. Beim Klavier spielen kann sie entspannen.

Sie lernt Menschen kennen, die ihr zur Seite stehen. Sally merkt, wie wohltuend die Gesellschaft von Freunden sein kann. Dass es viele gibt, die vertrauenswürdig sind. Denen es eine große Freude bereitet, sie zu beschützen.



Aus der Vergangenheit

Wir lernen den siebenjährige Peter kennen. Die Geschichte um ihn hat mich Sallys Verhalten besser begreifen lassen. Sie zeigt, was ein einzelner Psychopath anrichten kann.

Mein Eindruck von Sally

Sally ist in meinen Augen nicht sozial defizitär. Traumatisiert wäre die richtige Bezeichnung. Ich mag ihre ehrliche und liebenswerte Art. War total erschüttert, über die Vorfälle aus ihrer Kindheit. Wie sie nach dem Tod ihres Adoptivvaters ihr Leben anpackt, fand ich sehr beeindruckend. Seltsam fand ich Sally nicht. Vielmehr war ihr Verhalten eine logische Konsequenz, die der Vergangenheit geschuldet ist.

Mehrmals hatte ich Tränen in den Augen. Sallys Schicksal dürfte wirklich keinen kaltlassen.

Spannung und Humor

Sehr viele Dialoge sind zum Brüllen komisch. Der Wortwitz ist köstlich. Eine Stimme aus der Vergangenheit sorgt für sehr viel Spannung. Dramatische Ereignisse haben es mir unmöglich gemacht, meinen E-Book-Reader zur Seite zu legen.

Fazit

Es ist sehr schwierig, über diese Geschichte etwas zu erzählen. Ein Wort zu viel könnte sie für interessierte Leser uninteressant machen. Ich kann jedem dieses Buch empfehlen, der eine von Grund auf ehrliche Frau kennenlernen möchte. Der bereit ist, das Schicksal von Sally auszuhalten. Der Freude daran hat, mit der wundervollen Sally herzhaft zu lachen.

Das Ende ist für mich ein schwerer Schlag. Es hat mich unheimlich traurig und sprachlos zurückgelassen.

Eine absolute Empfehlung von mir. Sally wird mir noch sehr lange im Gedächtnis bleiben.

Herzlichen Dank, Liz Nugent. Sie haben mir spannende und emotionale Lesestunden beschert. Bitte mehr davon.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.09.2024

Zwei Frauen - Zwei Schicksale in den 70ern

Zwei Leben
0

Meine Meinung:
Zwei Frauen - Zwei Schicksale in den 70ern
Nach einer Schneiderlehre in einer Textilfabrik kehrt die junge Roberta auf den elterlichen Bauernhof zurück. Der Traum von Paris ...

Meine Meinung:
Zwei Frauen - Zwei Schicksale in den 70ern
Nach einer Schneiderlehre in einer Textilfabrik kehrt die junge Roberta auf den elterlichen Bauernhof zurück. Der Traum von Paris und schicken Kleidern ist in weite Ferne gerückt. In ihrer Lehrzeit konnte sie nicht kreativ arbeiten. Sie ist ein Einzelkind und hätte eigentlich ein Junge werden sollen. Aber umtauschen würde ihr Vater das fleißige Mädchen auch nicht mehr wollen. Der Pfarrerssohn Wilhelm versüßt ihr jedoch das Landleben. Geht mit ihr ins Kino, Eis essen und schwimmen. Robertas Herz klopft wie verrückt in seiner Gegenwart. Seinetwegen bleibt sie gerne in dem kleinen Dorf.

Wilhelms Mutter Gertrud ist unzufrieden mit ihrem Leben. Sie hat sich bis heute nicht in dem stets kühlen Pfarrhaus eingelebt. Die Liebe zu ihrem Mann scheint erkaltet zu sein. Die Hamburgerin fühlt sich in dem Dorf nicht zugehörig. Hat kaum Kontakt mit anderen Landfrauen. Nur wegen ihres Sohnes bleibt sie bei ihrem Mann in Salach.

Wilhelm ist ein emphatischer junger Mann. Er kann sich in Roberta und seine Mutter gut hineinversetzen. Er weiß das Leben zu lieben.

Der Pfarrer kommt ein bisschen unscheinbar daher. Er vermittelt das Gefühl, seine Umwelt nicht richtig wahrzunehmen. Im späteren Verlauf konnte er mich jedoch überraschen.
Die Arbeit auf dem Bauernhof ist sehr gut beschrieben. Roberta kennt und liebt die schwere körperliche Arbeit. Ihren Großvater liebt sie heiß und innig. Er versteht die junge Frau. Unterstützt sie, wo er nur kann. In ihm hat Roberta einen Seelenverwandten. Er möchte nicht, dass Roberta auf dem Hof versauert.

Wenn außen immer alles laut genug ist, damit du nicht hörst, wenn es in dir klopft und mit jedem Schlag sagt: Geh fort. Geh fort. (Seite 235 auf dem Reader)

Für den Opa habe ich sehr viel Sympathie entwickelt. Er begegnet seiner Enkelin stets auf Augenhöhe.

Herr Arenz hat mich auf eine emotionale Achterbahn mitgenommen. Zwischen Kühe melken und Weizenfelder abernten, habe ich sämtliche Tränen vergossen. Ein tragisches Ereignis hat mich total überrollt. Ganz ehrlich, ich wollte eine Zeit lang nicht mehr weiter lesen. Mir war der traurige Vorfall für den Moment zu viel. Natürlich folgt auf Regen wieder Sonnenschein. Ab einem gewissen Zeitpunkt hatte ich die Befürchtung, es könnte nochmal einen heftigen Regenschauer geben ...

Roberta und Gertrud müssen Entscheidungen treffen. Als Leserin ist man ausgesprochen froh darüber, nicht in der Haut der beiden Frauen zu stecken.

Fazit:

Ein kleines Dorf in Süddeutschland hat mir sämtliche Bewohner näher gebracht. Der Schreibstil machte es mir möglich, das Landleben zu genießen. Zwei Frauen kämpfen für ein selbstbestimmtes Leben.

Ewald Arenz hatte mich schon einmal auf einen Bauernhof eingeladen.
Alte Sorten* habe ich gelesen und gehört. Ich liebe die Geschichte. Nun war ich erneut auf einem Gehöft gelandet. Erneut konnte der Autor mich komplett überzeugen.

Von mir eine absolute Empfehlung. Bitte Taschentücher bereithalten.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere