Cover-Bild Zwei Leben
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20,99
inkl. MwSt
  • Verlag: DuMont Buchverlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 13.09.2024
  • ISBN: 9783755810612
Ewald Arenz

Zwei Leben

Roman
1971 in einem Dorf in Süddeutschland.
Als einziges Kind ihrer Eltern gibt es für Roberta keine andere Zukunft als die, einmal die Bäuerin auf dem Hof zu sein. Hier auf dem Land sind Vergangenheitsbewältigung, Kriegsdienstverweigerung, Feminismus, Popkultur und Miniröcke nichts, womit man sich beschäftigt. Hier zählen Arbeit, Gehorsam und moralisches Verhalten. Doch Roberta träumt davon, eigene Kleider zu entwerfen, auch wenn sie genau weiß, dass das ein Traum bleiben wird. Zugleich liebt sie ihren Hof und die körperliche Arbeit in der Natur, in der sie sich zu Hause fühlt. Und dann gibt es da noch den Pfarrerssohn Wilhelm, ihren Freund aus Kindertagen. Die beiden verlieben sich ineinander.
Wilhelm ist nicht nur für Roberta der Grund, im Dorf zu bleiben. Auch seine Mutter Gertrud bleibt wegen ihres Sohnes. Im Gegensatz zu Roberta hasst sie das Landleben und wünscht sich nichts mehr, als weggehen zu können, hinaus in die Welt.
Bald sind beide Frauen gezwungen, ihr Leben zu überdenken und Entscheidungen zu fällen, die nicht nur für sie alles verändern.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.10.2024

Eine ganz besondere Lektüre

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Auf das neue Buch von Ewald Arenz war ich besonders neugierig. Dieses Mal entführt er uns in ein kleines Dorf und hier lernen wir die unterschiedlichsten Menschen und ihre Geschichten kennen.
Der Inhalt: ...

Auf das neue Buch von Ewald Arenz war ich besonders neugierig. Dieses Mal entführt er uns in ein kleines Dorf und hier lernen wir die unterschiedlichsten Menschen und ihre Geschichten kennen.
Der Inhalt: 1971 in einem Dorf in Süddeutschland.
Als einziges Kind ihrer Eltern gibt es für Roberta keine andere Zukunft als die, einmal die Bäuerin auf dem Hof zu sein. Hier auf dem Land sind Vergangenheitsbewältigung, Kriegsdienstverweigerung, Feminismus, Popkultur und Miniröcke nichts, womit man sich beschäftigt. Hier zählen Arbeit, Gehorsam und moralisches Verhalten. Doch Roberta träumt davon, eigene Kleider zu entwerfen, auch wenn sie genau weiß, dass das ein Traum bleiben wird. Zugleich liebt sie ihren Hof und die körperliche Arbeit in der Natur, in der sie sich zu Hause fühlt. Und dann gibt es da noch den Pfarrerssohn Wilhelm, ihren Freund aus Kindertagen. Die beiden verlieben sich ineinander.
Wilhelm ist nicht nur für Roberta der Grund, im Dorf zu bleiben. Auch seine Mutter Gertrud bleibt wegen ihres Sohnes. Im Gegensatz zu Roberta hasst sie das Landleben und wünscht sich nichts mehr, als weggehen zu können, hinaus in die Welt.
Bald sind beide Frauen gezwungen, ihr Leben zu überdenken und Entscheidungen zu fällen, die nicht nur für sie alles verändern.
Was für eine Lektüre. Der Autor hat einen ganz besonderen Schreibstil. Wenn ich die Augen schließe, läuft das Gelesene wie ein Film vor meinem inneren Auge ab. Die Geschichte, der zwei Frauen, die in diesem Roman die Hauptrolle spielen hat mich sehr berührt.
Auf der einen Seite ist da Roberta, tief verwurzelt mit ihrer Heimat. Nur zur Ausbildung hat sie das Dorf verlassen, dann kehrt sie zurück. Als einzige Tochter fühlt sie sich verpflichtet auf dem elterlichen Hof mitzuhelfen. Begeistert hat mich Robertas Opa, der für Roberta wirklich eine große Stütze war. Zurück im Dorf trifft sie auf ihren Freund und ihre Jugendliebe Wilhelm. Wilhelm, ein junger Mann der noch sein ganzes Leben vor sich hat und ständig ein Lächeln auf den Lippen hat.
Doch soll sie mit Wilhelm das Dorf verlassen, um sich ihren großen Traum zu erfüllen? Doch da schlägt das Schicksal grausam zu. Hier hatte ich feuchte Augen, so sehr hat mich das Ganze berührt. Dann ist da noch Gertrud, die Frau des Pfarrers und Mutter von Wilhelm. Sie ist unglücklich und will dem Zwang in dem sie steckt entfliehen. Doch sie steht plötzlich vor einer schweren Entscheidung.
Zwei Frauen, mit Wünschen und Träumen, deren Leben von Schicksalsschlägen heimgesucht wird und deren Leben miteinander verwoben ist.
Ein außergewöhnlicher Roman, der unter die Haut geht und der mich wirklich sehr berührt hat.
Ein Lesevergnügen der Extraklasse, für das ich sehr gerne 5 Sterne vergebe.

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Veröffentlicht am 08.10.2024

lebendig erzählt, voller Hoffnung und Traurigkeit zugleich

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1971, in einem Dorf in Süddeutschland. Roberta ist froh, nach ihrer Schneiderlehre wieder auf den heimischen Hof zurückzukehren. Sie hat die körperliche Arbeit an der frischen Luft vermisst. Und doch ist ...

1971, in einem Dorf in Süddeutschland. Roberta ist froh, nach ihrer Schneiderlehre wieder auf den heimischen Hof zurückzukehren. Sie hat die körperliche Arbeit an der frischen Luft vermisst. Und doch ist da eine Sehnsucht nach etwas Neuem in ihr, nach fremden Ländern und dem was möglich wäre, gäbe es die Verpflichtungen auf dem Hof nicht. Ihre Leidenschaft sind Stoffe, sie entwirft eigene Schnitte und träumt sich in die weite Welt. Und dann verliebt sie sich in den Pfarrerssohn Wilhelm, den alten Freund aus Kindertagen. Doch welche Zukunft ist für sie beide möglich? Robertas Arbeitskraft ist auf dem Hof ganz selbstverständlich einkalkuliert, Wilhelm wird in wenigen Monaten das Dorf verlassen und studieren. Auch Wilhelms Mutter Gertrud, die Pfarrersfrau, ist an einem Wendepunkt angelangt. Aus Hamburg stammend, ist sie in dem kleinen Dorf eine Außenseiterin geblieben und in dem rückständigen, alten Pfarrhof nie heimisch geworden. Sie möchte nun endlich ihre Träume umsetzen und dem Dorf den Rücken kehren - wenn da Wilhelm nicht wäre…

So, wie Roberta beim Schneidern scheinbar unvereinbare Materialien miteinander kombiniert, feine Seide und grobes Leinen, spüren die Figuren die Gegensätze des Lebens in sich. Hier die Wurzeln und das Vertraute, das man um sich haben möchte, und dort die Sehnsucht nach dem anderen Leben, das möglich wäre. Jede Entscheidung für einen Weg ist eine Entscheidung gegen alle anderen Optionen. Und sind die Einschränkungen, die wir wahrnehmen, echte Hindernisse, oder müssten wir nur beherzter nach Wegen suchen, sie zu umgehen? Geschickt verwebt Ewald Arenz die Lebenswege von Wilhelm, Roberta und Gertrud miteinander, und nachdem die erste Hälfte der Geschichte noch etwas beschaulich wirkt, hat sie mich in der zweiten Hälfte richtig gefesselt. Ich habe mitgehofft und mitgelitten und wollte das Buch gar nicht mehr weglegen. Ich hätte am liebsten die Figuren noch über weitere 100 Seiten begleitet. Mein heimlicher Lieblingscharakter, der mit seiner leisen, aber lebensklugen Art die Dinge durchschaut, ist Robertas Opa.

Wenn man sehr genau liest, fallen einem leider ein paar zeitliche Ungereimtheiten insbesondere bezüglich der Geschichte des Großvaters auf, wo die Angaben nicht immer genau passen und sich immer mal um 1-2 Jahre verändern. Zudem wird mehrfach erwähnt, dass die Gefangenschaft aus dem Zweiten Weltkrieg bereits 40 Jahre zurückliegt, was mit 1971 nicht vereinbar ist. Auch die Aussage von Wilhelms Kumpel Wolfgang, dass der Zivildienst dreimal so lang dauere, wie der Wehrdienst, ist merkwürdig. 1971 dauerten beide Dienste genau 18 Monate. An einer weiteren Stelle passt eine Aussage Robertas nicht zu einem einige Kapitel davor geschilderten Geschehen. Das sind allerdings Kleinigkeiten.

„Zwei Leben“ ist ein sehr bewegendes, teils trauriges, aber gleichzeitig Hoffnung schenkendes Buch, lebendig und klug erzählt. Es erinnert daran, was wirklich zählt, auch wenn es oft so schwer umzusetzen ist: „…Dass nichts wichtiger ist, als richtig zu leben. Nicht halb oder versteckt oder einfach falsch.“

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Veröffentlicht am 26.09.2024

Zwei Frauen - Zwei Schicksale in den 70ern

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Meine Meinung:
Zwei Frauen - Zwei Schicksale in den 70ern
Nach einer Schneiderlehre in einer Textilfabrik kehrt die junge Roberta auf den elterlichen Bauernhof zurück. Der Traum von Paris ...

Meine Meinung:
Zwei Frauen - Zwei Schicksale in den 70ern
Nach einer Schneiderlehre in einer Textilfabrik kehrt die junge Roberta auf den elterlichen Bauernhof zurück. Der Traum von Paris und schicken Kleidern ist in weite Ferne gerückt. In ihrer Lehrzeit konnte sie nicht kreativ arbeiten. Sie ist ein Einzelkind und hätte eigentlich ein Junge werden sollen. Aber umtauschen würde ihr Vater das fleißige Mädchen auch nicht mehr wollen. Der Pfarrerssohn Wilhelm versüßt ihr jedoch das Landleben. Geht mit ihr ins Kino, Eis essen und schwimmen. Robertas Herz klopft wie verrückt in seiner Gegenwart. Seinetwegen bleibt sie gerne in dem kleinen Dorf.

Wilhelms Mutter Gertrud ist unzufrieden mit ihrem Leben. Sie hat sich bis heute nicht in dem stets kühlen Pfarrhaus eingelebt. Die Liebe zu ihrem Mann scheint erkaltet zu sein. Die Hamburgerin fühlt sich in dem Dorf nicht zugehörig. Hat kaum Kontakt mit anderen Landfrauen. Nur wegen ihres Sohnes bleibt sie bei ihrem Mann in Salach.

Wilhelm ist ein emphatischer junger Mann. Er kann sich in Roberta und seine Mutter gut hineinversetzen. Er weiß das Leben zu lieben.

Der Pfarrer kommt ein bisschen unscheinbar daher. Er vermittelt das Gefühl, seine Umwelt nicht richtig wahrzunehmen. Im späteren Verlauf konnte er mich jedoch überraschen.
Die Arbeit auf dem Bauernhof ist sehr gut beschrieben. Roberta kennt und liebt die schwere körperliche Arbeit. Ihren Großvater liebt sie heiß und innig. Er versteht die junge Frau. Unterstützt sie, wo er nur kann. In ihm hat Roberta einen Seelenverwandten. Er möchte nicht, dass Roberta auf dem Hof versauert.

Wenn außen immer alles laut genug ist, damit du nicht hörst, wenn es in dir klopft und mit jedem Schlag sagt: Geh fort. Geh fort. (Seite 235 auf dem Reader)

Für den Opa habe ich sehr viel Sympathie entwickelt. Er begegnet seiner Enkelin stets auf Augenhöhe.

Herr Arenz hat mich auf eine emotionale Achterbahn mitgenommen. Zwischen Kühe melken und Weizenfelder abernten, habe ich sämtliche Tränen vergossen. Ein tragisches Ereignis hat mich total überrollt. Ganz ehrlich, ich wollte eine Zeit lang nicht mehr weiter lesen. Mir war der traurige Vorfall für den Moment zu viel. Natürlich folgt auf Regen wieder Sonnenschein. Ab einem gewissen Zeitpunkt hatte ich die Befürchtung, es könnte nochmal einen heftigen Regenschauer geben ...

Roberta und Gertrud müssen Entscheidungen treffen. Als Leserin ist man ausgesprochen froh darüber, nicht in der Haut der beiden Frauen zu stecken.

Fazit:

Ein kleines Dorf in Süddeutschland hat mir sämtliche Bewohner näher gebracht. Der Schreibstil machte es mir möglich, das Landleben zu genießen. Zwei Frauen kämpfen für ein selbstbestimmtes Leben.

Ewald Arenz hatte mich schon einmal auf einen Bauernhof eingeladen.
Alte Sorten* habe ich gelesen und gehört. Ich liebe die Geschichte. Nun war ich erneut auf einem Gehöft gelandet. Erneut konnte der Autor mich komplett überzeugen.

Von mir eine absolute Empfehlung. Bitte Taschentücher bereithalten.

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Veröffentlicht am 13.10.2024

großes Gefühlskino

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Roberta kommt 1971 zurück ins Dorf, zu ihren Eltern um auf dem Hof zu helfen. Die Ausbildung zur Schneiderin war eine Art Ausflug in ein anderes Leben, doch die familiären Verpflichtungen rufen. Sie trifft ...

Roberta kommt 1971 zurück ins Dorf, zu ihren Eltern um auf dem Hof zu helfen. Die Ausbildung zur Schneiderin war eine Art Ausflug in ein anderes Leben, doch die familiären Verpflichtungen rufen. Sie trifft auch wieder auf Wilhelm, mit dem sie in der Kindheit eine enge Freundschaft hatte. Schon bald wird aus Freundschaft mehr. Doch hat ihre Liebe eine Zukunft?

Gertrud ist Wilhelms Mutter und hier ist es eigentlich nur noch er, der sie im Dorf hält. Als Pfarrersfrau nie richtig angekommen sehnt sie sich nach der weiten Welt. Sie wollte nie bleiben und jetzt ergibt sich die Möglichkeit. Doch am Ende zwingt ein Schicksalsschlag sowohl Gertud als auch Roberta ihr Leben zu überdenken.

Ewald Arenz schildert das Leben in diesem kleinen Dorf in Süddeutschland so wortgewaltig und farbenfroh, dass man sich direkt dorthin versetzt fühlt. Und auch die beiden Frauen, so unterschiedlich sie sind, werden lebendig und real für die Leser. Genau wie die Nebenfiguren, die dann doch eine wichtige Rolle spielen. Allen voran Robertas Opa, der mir sehr ans Herz gewachsen ist mit seiner Art.

Mich hat das Buch sehr mitgenommen in die dörflichen Strukturen eines Dorfes Anfang der siebziger Jahre. Einerseits Aufbruch in die moderne Landwirtschaft, andererseits das Beharren auf alte Traditionen. Ich konnte gut nachvollziehen, warum man einerseits bleiben möchte und andererseits auch fliehen.

Am Ende habe ich Rotz und Wasser geheult. Ich konnte mich so gut einfühlen, dass ich einfach nicht anders konnte. Auch hier schafft es der Autor die Figuren so lebendig werden zu lassen, dass man das Gefühl hat, es handelt sich hier um gute Bekannte.

Ich kann also das Buch sehr empfehlen, es war wieder ein großes Lesevergnügen!

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Veröffentlicht am 14.11.2024

Träume und Wirklichkeit

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Während Roberta davon träumt nach ihrer Schneiderlehre in der Stadt, selbst Kleider zu entwerfen, sehnt Getrud sich nach dem Leben in der Großstadt Hamburg. Doch beide Frauen sind durch ihre familiäre ...

Während Roberta davon träumt nach ihrer Schneiderlehre in der Stadt, selbst Kleider zu entwerfen, sehnt Getrud sich nach dem Leben in der Großstadt Hamburg. Doch beide Frauen sind durch ihre familiäre Verbundenheit gefangen in einem kleinen, süddeutschen Dorf.
Robertas Eltern sind wortkarg und erwarten von Ihrer Tochter, dass sie einsteigt in das bäuerliche Familienunternehmen. In gewisser Weise fühlt sich die Tochter dem auch verpflichtet, mag die körperliche Tätigkeit und erfüllt ihre tägliche Arbeit. Eines Tages verliebt sie sich in Wilhelm, den Sohn des Pfarrers und seiner Frau Gertrud, die sich jedoch nie angekommen fühlt im dörflichen Milieu. Sie wünscht sich nichts lieber als auszubrechen aus ihrem Alltag. Da bekommt sie das Angebot von ihrem Bruder Georg, ihn zwei Monate auf seiner Reise durch Europa zu begleiten.
Die Zeit des Dorflebens in den neunzehnhundertsiebziger Jahren beschreibt Ewald Arenz in seinem Roman 'Zwei Leben' sehr authentisch, in einer bildhaften Sprache. Die Protagonisten werden in der Zerrissenheit ihrer Gefühle sehr berührend dargestellt. In einer beeindruckenden Erzählweise gestaltet der Autor den Alltag seiner Charaktere mit ihren Hoffnungen und Träumen zu etwas ganz Besonderem.

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