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Veröffentlicht am 03.01.2020

Eine heilende Reise

Herzenswege
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Zum Inhalt

Das eigene Kind beerdigen zu müssen, ist so ziemlich das Schlimmste, was Eltern passieren kann. Susanna und ihr Mann Martin haben ihre fröhliche, lebensbejahende Tochter verloren. Marie war ...

Zum Inhalt

Das eigene Kind beerdigen zu müssen, ist so ziemlich das Schlimmste, was Eltern passieren kann. Susanna und ihr Mann Martin haben ihre fröhliche, lebensbejahende Tochter verloren. Marie war gerne auf Reisen. Von jedem Ort hatte sie ihren Eltern eine Postkarte geschickt. Marie hatte das Talent, glücklich zu sein. Susanna und Martin leben wie in einem Vakum. Sie müssen lernen, mit dem Verlust zu leben. Sie müssen lernen, ihren Gefühlen freien Lauf zu lassen. Jeder Mensch geht anders mit seiner Trauer um. Das Ehepaar wird sich immer fremder. Jeder leidet für sich allein. Nach einem Anruf von Maries italienischer Freundin Andrea, entscheidet sich Susanna für eine längere Reise. Mit den Poskarten von Marie im Gepäck, fliegt Susanna nach Italien.

Susanna ist über ihren eigenen Schatten gesprungen. Normalerweise war ihr die Ostsee als Urlaubsort genug. Sie will jedoch wissen, wie ihre Marie den letzten Urlaub verbracht hatte. Die Begegnungen die sie hat, wärmen Susanna das Herz. Überall wird sie mit offenen Armen empfangen. Sie erfährt Dinge über Marie, die ihr bisher fremd waren. Mit jedem weiteren Tag auf Reisen, versteht sie das Fernweh ihrer Tochter besser.

Ich fand sehr rührend, dass Susanna das Plüschtier Simba von Marie stets in der Handtache trug. Simba sollte sie beschützen. Ja, und das hat es wirklich gemacht.

Fazit

Der lockere Schreibstil und die Einfühlsamkeit der Autorin, machen dieses traurige Thema zu einem wahren Lesegenuss. Reiseroute: Neapel, Rennes (Bretagne), Bristol, Irland (Galway), Santiago de Compostella und Berlin (Pfaueninsel)! Ich fand diese Reise einfach nur genial. Die beste Trauerhilfe, die man bekommen kann. Geheimnisvolle und mystische Erlebnisse haben der 58 jährigen Lehrerin die verstorbene Tochter noch nächer gebracht. Diese Geschichte lässt den Leser nicht kalt. Man leidet mit dem Ehepaar mit. Spürt ihre innere Zerissenheit. Susannas Begegnungen auf Reisen haben auch mein Herz gewärmt. Die große Entfernung hat beiden den nötigen Freiraum gelassen, ihre Trauer endlich auszuleben.

Man spürt bei jedem Wort, dass Dagmar Hansen ehrenamtliche Hospizbegleiterin ist. Sensibel bringt sie das schwierige Thema rüber. Dennoch fühlt man sich in der Geschichte wohl. Leben und Tod gehören zusammen. Mir fällt Juliane Werdings Song gerade ein: >>Zeit nach Avolon zu gehen<
Unbedingt lesen!!! Danke Dagmar Hansen.

Lieblingszitat

Ein fremder ist ein Freund, dem man bisher noch nicht begegnet ist.<< (Irisches Sprichwort) Seite 195.

Veröffentlicht am 29.12.2019

Das Leben ist schön

Alle Tage, die wir leben
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Diese Geschichte habe ich beinahe in einem Rutsch durchgelesen. Die fast 60-jährige Tilda findet in ihrer größten Not zu einer Frau im besten Alter. Ruth ist 84, besitzt aber den Geist einer jungen ...





Diese Geschichte habe ich beinahe in einem Rutsch durchgelesen. Die fast 60-jährige Tilda findet in ihrer größten Not zu einer Frau im besten Alter. Ruth ist 84, besitzt aber den Geist einer jungen Frau. Beide Frauen haben meine ganze Sympathie. Sie kommen glaubhaft rüber. Sie haben Witz und das Herz am rechten Fleck.

Tilda betreibt ein Schreibbüro. Ihr bester Kunde kündigt aus gesundheitlichen Gründen den Vertrag mit ihr. Damit nicht genug. Mit ihrem Freund sitzt sie bei strahlenden Sonnenschein auf einer Bank und blickt auf den See. Die Vögel zwitschern, Menschen genießen gut gelaunt den schönen Tag. Da teilt ihr ihr Freund Günther mit, dass er lieber alleine leben möchte. Tilda hat ihre große Liebe Kai verloren. Die Ehe war nur von kurzer Dauer. Jedoch spürt sie ihn immer noch. Bespricht alles mit ihm. Ist sich sicher, von Kai Antworten zu bekommen. Ist sich ebenfalls sicher, dass Günther kein Verlust ist. Auch wenn es etwas schmerzt!

Hier zeigt sich deutlich, wie hilfreich gute Freundinnen in der Not sind. Mit Anke und Dani zelebriert sie Freitags einen Kochabend. Dabei kann jede sich Sorgen von der Seele reden. Freudige Ereignisse mitteilen. Tilda erhält einen ganz wertvollen Tipp, für ihr momentan größtes Problem. Ein Nebenjob muss her. Tilda liest die Anonce von Ruth. Bewirbt sich. Bekommt den Job. Eine wunderbare Freundschaft beginnt. Die gut betuchte Ruth Wellenstein wohnt in einer Villa mit Fachwerkfassade. Ihr Sohn ist Anwalt und lebt in der Nähe. Die alte Dame liebt Champagner und Pralinen. Sie will aufräumen. Nicht nur Kleidung, Nippes und Mobilar. Auch Streitigkeiten sollen beseitigt werden. Döstädning ist das Zauberwort. Dabei handelt es sich um eine schwedische Methode, sein Leben komplett zu entrümpeln und ordnen.

Tilda und Ruth sind sehr schnell ein gut eingespieltes Team. Die alte Dame interessiert sich auch für Tildas Probleme. Tilda erlebt eine Aufräumaktion, die seinesgleichen sucht. Erfährt von den kleinen und großen Sünden der alten Dame. Besucht mit ihr Menschen, mit denen Ruth sich aussprechen will. Mehr als einmal ist Tilda zu Tränen gerührt, ob der der emotionalen Situationen. Tilda hat jetzt eine Freundin mehr. Sie sieht ihrem 60. Geburtstag nun etwas gelassener entgegen. Erkennt, dass die Sorgen der alten Dame, stellenweise ihren eigenen ähneln. Die pfiffige Ruth ist ein Mensch, den man gerne in seiner Nähe hat. Langeweile kennt die Dame nicht. Auch ihr Sohn ist gar nicht so staubtrocken, wie es Anfangs scheint. Seine Schäferhündin Heidi ist sogar mit verantwortlich, für Personaleinstellungen im Hause Wellenstein ! Jawoll!

Diese liebevoll geschriebene Geschichte berührt sehr. Sie zeigt, wie man sich von Altlasten befreit. Jede Krise kann ein neuer Anfang sein. Es ist nie zu spät für die Wahrheit. Es nicht immer möglich, jedes Problem aus der Welt zu schaffen. Jedoch ist der gute Wille schon viel wert. Döstädning ist eine sehr gute Methode, sein Leben zu ordnen. Sie ist in jedem Alter umsetzbar. Die Geschichte wird aus der Sicht von Tilda erzählt. Sie liest sich wie Butter. Die Protagonisten sind gut gezeichnet. Ich hatte das Gefühl, alles selbst erlebt zu haben. Das Ende ist so gestaltet, dass nun mein Kopfkino weiter läuft. Das Leben ist voll Möglichkeiten. Euch empfehle ich nun, diese zu entdecken. Ruth wird Euch dabei helfen. Ich habe die große Aufräumaktion sehr genossen.

Eine absolute Empfehlung von mir. Danke Dagmar Hansen.

Veröffentlicht am 14.12.2019

Eine spannende Geschichte mit Herz

Die Schokoladenvilla
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Meine Meinung

Ich muss gestehen, Titel und Cover haben mich erst mal nicht angesprochen . Zu viele Bücher sehen sich total ähnlich. Nun bin ich froh, dass diese wunderbare Geschichte den Weg zu mir gefunden ...

Meine Meinung

Ich muss gestehen, Titel und Cover haben mich erst mal nicht angesprochen . Zu viele Bücher sehen sich total ähnlich. Nun bin ich froh, dass diese wunderbare Geschichte den Weg zu mir gefunden hat.


Die Handlung beginnt im Stuttgarter Ladengeschäft des Schokoladenfabrikanten Rothmann. Die Beschreibungen der Leckereien haben mir das Wasser im Mund zusammen laufen lassen. Die Verpackungen von Pralinen und Schokoladen haben mein  Kopfkino aktiviert. So muss ein Paradies für jung und alt aussehen. Judith Rothmann ist eine junge Frau, die mit großer Leidenschaft neue Schokoladensorten kreiert. Leider ist es für eine Frau, Anfang des 20. Jahrhundert, nicht so leicht möglich Karriere zu machen. Judiths Vater hat andere Pläne mit Judith. Sie soll den Bankiersohn Albrecht Braun heiraten. Judith kann nicht fassen, dass ihr Vater keine Rücksicht auf ihre Gefühle nimmt. Ihre depressive Mutter kann ihr nicht helfen. Die befindet sich seit längerer Zeit in einem Sanatorium in Riva. Judiths Zwillingsbrüder Karl und Anton sind zwei richtige Lausbuben, die mich des öfteren zum Schmunzeln gebracht haben. Ihre Streiche waren zwar nicht ungefährlich, aber sehr abenteuerlich.

Die Geschichte reflektiert das Arbeiterleben Anfang des 20. Jahrhunderts. Fabrikarbeiter und Dienstmädchen verdienen nicht genügend Geld, um ein anständiges Leben zu führen. Viele landen in der Gosse. Jedoch ist auch ein Wandel zu erkennen. Manch Arbeiter begehrt gegen die Widrigkeiten auf. Die Beschreibungen Stuttgarts sind sehr detailliert. Man bekommt Lust auf einen Ausflug mit der Zacke nach Degerloch. Die Charaktere sind gut gezeichnet. Die verschiedenen Handlungsstränge führen den Leser auch nach Berlin und an den Gardasee.

Victor Rheinberger möchte in Stuttgart ein neues Leben beginnen. Er bekommt Arbeit in der Schokoladenfabrik Rothmann. Der junge ehrgeizige Mann nimmt Judiths Ideen ernst. Die warmherzige Judith ist mit einem golden Löffel im Mund geboren. Dennoch ist sie strebsam. Sie begehrt gegen ihren Herrn Vater auf. Für mich ist es immer wieder sonderbar, dass vor einigen Jahren Kinder ihre Eltern mit SIE angesprochen haben. Judith ist zu den Bediensteten sehr freundlich. Das sollte für sie noch von besonderen Nutzen sein ......

Fazit

Die Schokoladenvilla ist der 1. Teil einer Trilogie. Sie zeigt den wirtschaftlichen Aufschwung Stuttgarts. Arrangierte Ehen und wenig Rechte für Frauen. Der Schreibstil liest sich wie Butter. Ich hatte das Gefühl, Gast in der Schokoladenvilla zu sein. Stets begleitete mich der Duft von Schokolade. Die Geschichte konnte mich von Anfang an abholen. Ich habe viele liebenswerte Menschen kennengelernt. Wurde ein bisschen mit der Schokoladenherstellung vertraut gemacht. Hab so manche Intrige erlebt. Die Lausbuben Karl und Anton werde ich so schnell nicht vergessen. Die Leckerlis, die ich mir über 600 Seiten lang gegönnt habe, erwähne ich lieber nicht. Hüftgold aus Stuttgart!

Eine absolute Empfehlung von mir, für diese spannende Geschichte mit Herz. Danke Maria Nikolei

Veröffentlicht am 04.12.2019

Du wurdest in den Sternen geschrieben.

Du wurdest in den Sternen geschrieben
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Meine Meinung


Dieses Buch durchleuchtet Spiritualität mal von einer anderen Seite. Es hat überhaupt nichts mit übertriebener Esoterik zu tun. Und auch die Spiritualität wird hier nicht in gewohnter ...


Meine Meinung


Dieses Buch durchleuchtet Spiritualität mal von einer anderen Seite. Es hat überhaupt nichts mit übertriebener Esoterik zu tun. Und auch die Spiritualität wird hier nicht in gewohnter Manier behandelt. Es könnte leicht sein, dass der eine oder andere in seinen Grundfesten erschüttert wird. Hier wird nicht ständig mit “Alles gut” beschrieben. Vielmehr sind die Ansichten mit dem wahren Leben verbunden. Die Autorin bringt ihre eigenen Erfahrungen mit ein. Erklärt, was es mit dieser großen Erschöpfung in uns auf sich hat, die viele Menschen nur zu gut kennen. Erklärt, warum es so wichtig ist, auch mal seine Komfortzone zu verlassen.
Ich hatte keine große Erwartungen an dieses Buch. Was kann dieser Ratgeber denn schon Neues bringen? Viel sag ich Euch. Er lädt uns ein, die Dinge auf andere Weise zu betrachten. Ein Ratgeber der vor 30 Jahren geschrieben wurde, kann gar nicht mehr so nützlich sein. Das Leben hat sich stark verändert. Die Ansichten der Menschen auch. Überhaupt muss jeder sein Leben so gestalten, wie es für ihn richtig ist. Das wissen wir alle.
Die junge Autorin hat hier ein wirklich wertvolles Büchlein geschrieben. Sie betont mehrmals, dass sie niemanden zeigen will, wie man richtig lebt. Sie teilt uns auf sehr nette Art mit, wie sie mit Problemen umgeht.

Fazit


Wer hier ein Buch erwartet ala “bestelle beim Universum und du bekommst es”, wird stark enttäuscht sein. Jeder einzelne von uns wurde zwar in den Sternen geschrieben, aber Ware sollte man besser im Versandhaus bestellen. Die wundervollen Zitate laden zum Nachdenken ein. Ich werde mit Sicherheit niemals alles so bewerkstelligen, wie die Autorin. Das ist ja auch nicht der Sinn hinter den Worten. Jeder ist einzigartig. Für jeden Menschen gibt es einen anderen Text, der in den Sternen geschrieben wurde.



Eine absolute Empfehlung von mir. Danke Bahar Yilmaz. Ich habe jedes Wort genossen.



Lieblingszitate



“Es ist verrückt”, sagt der Kopf. “Du könntest verletzt werden”, sagt das Herz. “Ich habe Angst”, sagt der Bauch. “Tu es, wir werden daran wachsen”, sagt die Seele. (S. 69)

Du musst nicht spirituell sein. Sei einfach du selbst. Das ist das Spirituellste, was es gibt. (S. 101)

Wut ist nicht schlecht, sondern pure Energie. Nutze sie weise und bewusst für deinen Antrieb oder dafür, andere Menschen aus ihrem Film zu reißen. (S. 203)

Veröffentlicht am 04.12.2019

Sehr spannend

Das Geschenk
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Meine Meinung

Das Thema Analphabet wird in diesem Thriller raffiniert eingesetzt. Der Prolog ist sehr spannend. Milan Berg erzählt im Gefängnis seine Geschichte. Er erzählt um sein Leben ……

Milan fährt ...

Meine Meinung

Das Thema Analphabet wird in diesem Thriller raffiniert eingesetzt. Der Prolog ist sehr spannend. Milan Berg erzählt im Gefängnis seine Geschichte. Er erzählt um sein Leben ……

Milan fährt mit dem Rad. Da hält ein Mädchen in einem Auto einen Zettel an die Scheibe. Milan spürt, dass das Mädchen in Not ist. Leider ist er Analphabet und kann die Worte nicht entziffern. Schon bald erhält er einen Anruf. Er kann das Leben des Mädchens retten, wenn er den Betrag von 162 366 Euro und 42 Cent Lösegeld bezahlt! Milan wundert sich über die komische Summe. Er will das Mädchen unbedingt retten.

Die Protagonisten in diesem Thriller kommen authentisch rüber. Der Schreibstil ist gewohnt flüssig. Nach der Hälfte war ich mir sicher zu wissen, wer für sämtliche Verbrechen verantwortlich ist. Ich wurde eines Besseren belehrt. Mit einem rasanten Tempo wird man durch die Seiten gejagt. Dennoch kommt immer wieder Fitzeks Humor durch. Ich musste einige Male schmunzeln. Besonders beim Nachwort.

Fazit

Eine temporeicher Thriller, der mit einzigartigen Protagonisten punktet. Ein Handlung, die für mich bis zum Ende nicht durchschaubar war. Für mich einer der besten Fitzeks. Ihr wollt sicher wissen, ob es Milan gelungen ist, mit seiner Erzählung sein Leben zu retten. Stimmts?

Danke Sebastian Fitzek.