Herzschmerz in der Haute-Provence
MistralEs ist die Zeit kurz nach dem 1. Weltkrieg. Die junge Marie ist eine pure Schönheit mit ihren lavendelblauen Augen und ihrem krausen Lockenkopf. Gewissenhaft erledigt sie die Aufgaben auf dem elterlichen ...
Es ist die Zeit kurz nach dem 1. Weltkrieg. Die junge Marie ist eine pure Schönheit mit ihren lavendelblauen Augen und ihrem krausen Lockenkopf. Gewissenhaft erledigt sie die Aufgaben auf dem elterlichen Hof an einem nahegelegenen Hochplateau. Menschen und Natur sind geprägt vom titelgebenden Mistral.
Eines Tages begegnet Marie dem jungen und attraktiven Knecht Olivier. Anfangs tauschen sie nur Blicke. Bald Worte, es knistert gewaltig zwischen den Beiden. Auf einem Ausflug mit Freundinnen und Freunden küssen sich die beiden. Doch dann sieht Marie den Mann, welchen sie so sehr begehrt nicht wieder. Sie schreibt ihm, bekommt jedoch keine Antwort. Als sie erfährt, dass Olivier bereits an eine andere vergeben ist, bricht ihre Welt zusammen. Sie zieht sich immer mehr in ihren Kummer zurück. Die Eltern beginnen sich um ihre Tochter zu sorgen. Sie wird sich doch sicher nichts antun?
Amelie Thoma hat mit "Mistral" von Maria Borrély ein literarisches Gemälde aus dem Französischen ins Deutsche übertragen. Borrély erzählt malerisch von den Menschen in der Haute-Provence, deren einfaches Leben in der malerischen Landschaft geprägt vom Mistral, einem bekannten Wind in der Region. Die Leute reden dort nicht über Gefühle. Sie reden vom Wind und vom Wetter. Im Zentrum ein junges Mädchen mit unbändiger jedoch nicht erwiederter Liebe.
Mir hat der neuentdeckte Klassiker überaus gut gefallen, meine Erwartungen wurden übertroffen. Hoffentlich werden auch die anderen Romane von Maria Borrély bald ins Deutsche übersetzt - ich für meinen Teil möchte diese nun unbedingt auch lesen 🥰