Roman | Die deutsche Übersetzung des Sunday-Times-Bestsellers
Pauline Kurbasik (Übersetzer)
Florence Given ist längst nicht mehr ausschließlich ein Internetphänomen. Ihr erstes Buch »Frauen schulden die gar nichts« war ein großer Bestseller. »Girlcrush« ist ihr erster Roman, der gleich auf Platz 1 der
Sunday-Times
-Bestsellerliste einstieg. Eine heiße und wahnsinnig aktuelle Geschichte über sexuelle Befreiung und das Verhalten geschlechtsreifer Millennials im 21. Jahrhundert.
Eartha befindet sich auf einer verrückten und verführerischen Erkundungstour durch das heutige London, nachdem sie ihren toxischen Boyfriend endlich verlassen hat. Sie beginnt ihr Leben als offen bisexuelle Frau und wird gleichzeitig zu einer viralen Sensation auf
Wonderland
, einer Social-Media-App, auf der Menschen ihr Traum-Selbst online projizieren. Nur: Die Distanz zwischen ihrem Online- und ihrem Offline-Ich wird immer größer, bis etwas passiert, das sie in die totale Selbstzerstörung führt und Eartha vor die Wahl stellt. Welche Version von sich selbst soll sie auslöschen?
Inhalt:
Die junge Eartha zieht endlich die Reißleine und verlässt ihren Freund, nachdem dieser einen One-Night-Stand mit einer attraktiven Frau hatte. Erst dann merkt Eartha, dass sie jahrelang ihre Gefühle ...
Inhalt:
Die junge Eartha zieht endlich die Reißleine und verlässt ihren Freund, nachdem dieser einen One-Night-Stand mit einer attraktiven Frau hatte. Erst dann merkt Eartha, dass sie jahrelang ihre Gefühle und Zuneigungen gegenüber Frauen unterdrückt hat und möchte das Leben nun als bisexuelle Frau erkunden. Im betrunkenen Zustand setzt sie ein Video von sich auf der Social Media App Wonderland rein, wo sie offen über ihr neues Ich redet. Daraufhin geht ihr Video viral und ihr Leben verändert sich komplett.
Fazit:
Die Story ist etwas ganz Frisches, was die Gefahren von Social Media gut aufzeigt. Auch den Einblick in die queere Szene finde ich spannend. Toll finde ich, dass die Gefühle und Unsicherheiten von der Protagonistin Eartha aufgeführt werden. Jedoch sind manche Handlungen von ihr sehr naiv.
Wer kein Problem mit dem Gendern im Buch hat, wird schöne Lesestunden haben.
Als Eartha sich endlich von ihrem langjährigen Freund Matt trennt, der sie mit einer anderen Frau betrogen hat, outet sie sich als bisexuell und wird über Nacht eine Internet-Sensation. Grund dafür ist ...
Als Eartha sich endlich von ihrem langjährigen Freund Matt trennt, der sie mit einer anderen Frau betrogen hat, outet sie sich als bisexuell und wird über Nacht eine Internet-Sensation. Grund dafür ist ein Video, welches sie im betrunkenen Zustand aufgenommen und auf der App Wonderland hochgeladen hatte.
Von dem Buch hatte ich schon häufiger etwas im englischsprachigen Raum gehört. Dort hat das Buch allerdings sehr viel negative Kritik bekommen, weswegen ich umso gespannter auf dieses Buch war. Denn oft ist es so, dass mich genau solche Bücher ansprechen. Vom Inhalt wusste ich bin dahin noch nicht viel, auch nicht, dass es sich hierbei um ein feministisches Buch handelt.
Florence Given kannte ich vorher auch noch nicht, habe sie dann aber kurzerhand gegoogelt und festgestellt, dass sie eine große Reichweite auf Instagram hat und sich somit bestens mit dem Thema des Buches auskennen müsste.
Das Cover finde ich sehr gelungen. Mir gefällt es richtig gut und passt zum Inhalt der Geschichte.
Mir hat das Buch im Großen und Ganzen sehr gut gefallen. Der Schreibstil ließ sich sehr locker und einfach lesen, so dass knapp 400 Seiten sehr schnell gelesen waren. Anfangs wurde ich zwar in meinem Lesefluss etwas gebremst, da im Buch die Pronomen „they/them“ verwendet wurden und ich bis dato noch nie so etwas in Romanen gelesen habe. Ich habe mich aber schnell eingelesen und dann war es auch kein Problem mehr.
Mit den Charakteren konnte ich mich nicht ganz anfreunden, einfach, weil ich mir kein richtiges Bild von ihnen machen konnte. Eartha konnte ich bis zum Schluss nicht richtig „greifen“. Sie war allgemein vom Charakter nicht ganz das, was ich erwartet hatte. Einerseits löst sie sich aus einer langjährigen, toxischen Beziehung, nur, um dann immer wieder zu zweifeln, ob dieser Schritt der richtige gewesen ist. Manchmal kommt sie einem vor wie ein kleines Kind und nicht wie eine 25 Jahre alte Frau. Sie verhält sich in vielen Situationen – für meinen Geschmack – viel zu naiv.
Einige Nebencharaktere mochte ich sehr gerne, aber auch sie wurden mir zu schwammig dargestellt.
Die Geschichte fand ich aber dennoch interessant und spannend. Das Thema Social Media ist aktueller denn je. Viele Menschen wollen sich auf den verschiedensten Plattformen zeigen, „influencen“, ihr Geld damit verdienen. Doch was bedeutet schneller Erfolg und welche Gefahren lauern im Internet, wenn man zu viel von sich Preis gibt? Kann man mit Hass-Kommentaren umgehen? Bleibt man sich selbst treu, oder ändert man sich für das Internet, um besser „anzukommen“?
Das Ende kam mir zu abrupt. Viele Fragen sind mir bis zum Schluss unbeantwortet geblieben.
Das Buch wird mir wahrscheinlich nicht in tiefster Erinnerung bleiben, aber für ein paar Stunden hatte ich mit dem Buch eine tolle Zeit und es hat Spaß gemacht die Geschichte zu lesen.
Als Eartha ihren Freund verlässt, ist dies für sie wie ein Erwachen aus dem Tiefschlaf und ihr Leben scheint nur aufregende Dinge für sie bereitzuhalten: sie kann endlich Frauen daten und wird über Nacht ...
Als Eartha ihren Freund verlässt, ist dies für sie wie ein Erwachen aus dem Tiefschlaf und ihr Leben scheint nur aufregende Dinge für sie bereitzuhalten: sie kann endlich Frauen daten und wird über Nacht auf Social Media bekannt. Doch ihre Onlinepräsenz hat auch Schattenseiten, die bald ihr ganzes Leben beeinflussen werden..
Der Klappentext ist etwas irreführend, denn das Buch handelt zwar auch von sexueller Selbstentdeckung, Queerness, Feminismus und Gender Roles aber hauptsächlich geht es um die zerstörerische Macht von Social Media. Intensiv beschreibt die Autorin die wechselnde Gefühlswelt der naiven Protagonistin, die oft verloren und unentschlossen wirkt. Auch die anderen Charaktere sind schlüssig dargestellt und geben der Story etwas zum mitfiebern. Daher fand ich es schade, dass die zwischenmenschlichen Beziehungen mit fortlaufender Seitenzahl der Social-Media-Kritik zum Opfer gefallen sind und man keine Weiterentwicklung gesehen hat.
Die Autorin stellt einer fast schon dystopisch angehauchten Welt, in dem das Leben der Menschen nur online stattfindet, eine Realität gegenüber, die zum einen ein Ideal von Akzeptanz und Inklusivität lebt, aber gleichzeitig ambivalent und extrem auf Menschen und Handlungen reagiert, die nicht in Schubladen passen. Das findet seine Parallelen natürlich bereits in der heutigen Zeit. Der Stil ist so mitreißend, dass man das Buch nicht aus der Hand legen kann und die Autorin schafft es, richtig Spannung zu erzeugen.
Ich hatte mir im Vorhinein eher ein feministisches Lesewerk erhofft, was sich nicht bestätigt hat. Die tatsächliche Thematik ist dennoch so aktuell wie erschreckend und regt zum nachdenken an. Dennoch würde ich das Buch nicht uneingeschränkt empfehlen, da mir einige Sachen (inhaltlich) unschlüssig waren oder gefehlt haben.
Nach „Frauen schulden dir gar nichts“ ist jetzt der Debütroman von Florence Given auf deutsch erschienen, der in England gleich auf Platz 1 der Bestsellerliste einstieg.
Der Klappentext besagt „Wie Carrie ...
Nach „Frauen schulden dir gar nichts“ ist jetzt der Debütroman von Florence Given auf deutsch erschienen, der in England gleich auf Platz 1 der Bestsellerliste einstieg.
Der Klappentext besagt „Wie Carrie Bradshaws Kolumne aus Sex and the City auf Steroiden“. Meiner Meinung trifft es das ziemlich gut.
Dennoch war ich überrascht, dass der Fokus des Romans eher auf der Unterhaltung und weniger auf den ernsten Themen liegt.
Um was geht`s?
Die 25-jährige Ich-Erzählerin Eartha findet heraus, dass ihr langjähriger Boyfriend sie betrogen hat und sie eigentlich Frauen auch ziemlich hot findet. Nach dem Betrug hat Eartha eine feministische und sexuelle Erleuchtung und sie wirft ihren Freund raus.
Nach einem spontanen Outing-Video, das sie auf der fiktiven Social Media Plattform Wonderland gepostet hat, geht sie über Nacht viral und startet richtig durch….
Wonderland ist ein persiflierter Hyprid verschiedener realer Social Media Plattformen.
Immer an Earthas Seite ihr:e non-binäre:r Freund:in Rose, der:die ihr Starhilfe in ihr neues queeres Dating- und Sexleben gibt.
Givens Schreibstil macht ziemlich Spaß und der Unterhaltungsfaktor ist hoch. Die Sprache ist modern, direkt und derb, was mir gut gefällt und ich als großen Plus des Romans empfinde.
Die Charakter, allen voran Eartha, bleiben allerdings sehr blaß und sind für mich nicht authentisch ausgearbeitet, aber das soll vielleicht so. Angesichts Earthas Naivität und Planlosigkeit, hat man manchmal das Gefühl, man hat es mit einer 15-jährigen zu tun (wäre da nicht der ganze Alkohol und Sex), nicht mit einer erwachsenen feministischen Frau.
Apropos Sex: es geht ordentlich und queer zur Sache, das finde ich recht nice, ist aber sicherlich Geschmacksache.
Nicht erfüllt wurde mein feministischer Anspruch, den ich an den Roman hatte. Hier bleibt Given sehr unterkomplex und bedient trotz aller Wokeness viele Stereotype.
Sehr gut hat mir die eingestreute Kritik an Social Media gefallen. Given arbeitet deutlich heraus, dass diese eben nicht nach Kriterien wie Ethik und Moral agieren, sondern nach rein wirtschaftlichen Aspekten, auch wenn das heißt, dass man Hate Speech forciert. Demagogische Inhalte werden nicht gesperrt sondern teilweise gefördert, damit Reichweite und Wachstum generiert werden. Von diesen Zusammenhänge hätte ich gerne mehr gelesen, finde es aber gut, dass es überhaupt angerissen wird.
Dem letztendlichen Fazit des Romans stimme ich nur bedingt zu.
Sicher kann man Social Media als misogynen Spielplatz sehen, der in den Händen der Männer liegt, aber Social Media ist letztendlich nur ein Spiegelbild unserer Gesellschaft, die die tieferliegenden, strukturellen und komplexen Probleme vielleicht verstärkt, aber nicht verursacht.
In Summe war „𝙂𝙄𝙍𝙇𝘾𝙍𝙐𝙎𝙃“ für mich kein besonders einschneidendes Leseerlebnis. Ich hatte zwar einigen Spaß, aber nicht genug, um mich über die Schwächen hinwegzutrösten.
Zunächst einmal zum Cover: Es ist bunt und gibt Partylaune. Das ist dann auch schon einziemlich guter Aufzierh für die Story. Denn die ein oder andere Party an der Eartha teilgenommen hat wird uns als ...
Zunächst einmal zum Cover: Es ist bunt und gibt Partylaune. Das ist dann auch schon einziemlich guter Aufzierh für die Story. Denn die ein oder andere Party an der Eartha teilgenommen hat wird uns als Lesern noch lange im Gedächtnis bleiben...
Mir fiel der Einstieg in die Geschichte sehr einfach, der Schreibstil war verständlich und die Protagonistin Eartha auch leicht zu verstehen. Den feministischen Hintergrund der Autorin hat sie verkrampft versucht in Eartha Form zu geben. Dies ist ihr meiner Meinung nach nicht gelungen. Eartha hatte anfangs viel Potenzial eine richtige Charakterentwicklung von der naiven 25-jährigen jungen Frau zu einer in sich reifen feministischen jungen Frau zu machen. Dieses Potenzial ist in der Mitte des Buches verpufft. Und meine Bemühungen Eartha zu verteidigen mit der Aussicht auf eine Besserung. Sie vernachlässigt ihre Freunde, missbraucht Alkohol en masse und irgendwie dreht sich alles bei ihm um ihr Liebesleben. Eine andere Agenda scheint sie nicht wirklich zu verfolgen. Und wenn es in ihre beschäftigte Tagesplanung passt, dann beschäftigt sie sich bisschen mit Feminismus. Ich hatte ehrlich gesagt mehr erwartet. Vom Buch und von der Protagonistin - der ach so feministischen Eartha. Anfangs konnte ich Earthas Gedankengängen, vor allem mit dieser fruchtbaren Trennung und ihrem Overnight Fame folgen, aber dann habe ich desto mehr sie in Wonderland versunken ist, sie weniger verstanden, geschweige denn ihr Handeln irgendwie logisch empfunden.
Ich habe Florence Givens "Women don't owe you pretty" nicht gelesen und kann daher nicht beurteilen, ob dieses YA Buch ein Upgrade oder ein Downgrade ihres Schreibstils ist. Was ich sagen kann, ist dass ich keinen Charakter in "Girl Crush" leiden konnte. Alle Charaktere wurden karikaturähnlich gestaltet. Vorallem die Männer sind sehr schlecht weggekommen. Das finde ich schade. Feminismus lebt auch von unseren männlichen Unterstützern. Aber vielleicht war das auch die Absicht der Autorin alle Charaktere so extrem zu zeichnen, dass man sich nicht mit ihnen identifizieren kann und diese eher als ein Warnschild aka eine Lektion für das Leben sieht - und wenn man solche Gestalten im echten Leben trifft kreischend wegrennt.
Die Absicht der Autorin hat man mit Earthas letzten Social Media Stunt eineindeutig zu lesen bekommen. Aber dafür war mir das Zwischengeplänkel einfach zu viel. Zumal der Roman nicht ein zufriedenstellendes Ende dem Leser geboten hat. Irgendwie ist noch vieles offen, was am Ende besser zusammengeflickt hätte werden können.