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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

gute Einführung in das Gesichtlesen

Gesichtlesen Face Reading
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Das Buch bietet gut gegliedert, mit vielen Fotos und knappen Begleittexten eine kurze Einführung in das Thema Gesichtlesen, basierend auf verschiedenen Lehren, die hier mit einander verbunden und zusammengefügt ...

Das Buch bietet gut gegliedert, mit vielen Fotos und knappen Begleittexten eine kurze Einführung in das Thema Gesichtlesen, basierend auf verschiedenen Lehren, die hier mit einander verbunden und zusammengefügt wurden.
Zwangsläugig wird es wesentlich mehr Erkenntnisse geben als in diesem Buch Platz fanden. Als Einführung fand ich die Erklärungen sehr interessant, aber ich habe mich auch manchesmal gefragt, ob es so einfach sein kann. Empfindet sich die Mehrheit in so vielen Bereichen selber als so eindeutig oder schlagen nicht immer wenigstens zwei Herzen in unserer Brust – und das zu den meisten Bereichen. Gibt es da nicht wenigstens ein Pendeln und nicht nur diese Eindeutigkeit?

Mir fällt es schwer, an mir Merkmale eindeutig zu erkennen; meistens liegt es genau zwischen zwei Möglichkeiten und beide Deutungen treffen teilweise zu. Da hilft wohl nur weiteres Üben...
Sehr gut gefallen hat mir die nur positive Sicht der Beschreibungen.

Was mir ein wenig fehlte, war die Miteinbeziehung des Alters der betrachteten Gesichter, denn z.B. im Alter wachsen die Nase und Ohren nochmals ein Stück – wobei nicht jeder deshalb direkt Fleiß, Ehrgeiz und eine beeindruckende Vitalität entwickelt. Genauso verhält es sich mit den kindlichen Attributen wie großen Augen und Stupsnase...

Mich läßt das Buch eigentlich mit vielen Fragen zurück, aber auch mit Neugier auf andere Bücher des Autors.

Veröffentlicht am 15.09.2016

offene Worte, in denen man sich selber wiederfindet

Kinderseelenallein
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Ann Helena Neudek beschreibt Erlebnisse ihrer Kindheit, daraus resultierende Selbstzweifel und Unsicherheiten; dabei scheint sie für Außenstehende doch in einer wohlhabenden Bilderbuchfamilie großgeworden ...

Ann Helena Neudek beschreibt Erlebnisse ihrer Kindheit, daraus resultierende Selbstzweifel und Unsicherheiten; dabei scheint sie für Außenstehende doch in einer wohlhabenden Bilderbuchfamilie großgeworden zu sein. Genau das, was sie beschreibt, werden wahrscheinlich die meisten Nachkommen der Kriegsgeneration erlebt haben: Eltern, die nicht fähig waren, Gefühle, besonders Liebe, zu zeigen, die streng waren, hohe Ansprüche an ihre Kinder hatten und oft ihre Wut und Unfähigkeit an ihren Kindern abreagiert haben, durch Prügel, Verachtung und seelische Grausamkeiten.
Beim Lesen wird man nicht umhinkommen, sich selber immer wieder wiederzuerkennen; manchmal ist es schmerzhaft, aber doch befreiend ' und es tut so gut, dass dieses Thema nicht mehr tabuisiert wird, dass langsam deutlich wird, wie gesellschaftsfähig diese Erziehung damals war und wieviele Betroffene es gibt. Das, was diese Erziehung so sehr ausmachte, schreibt die Autorin so treffend in einem Satz: ' Es war so unsagbar viel einfacher, etwas falsch zu machen als nur das Geringste richtig.' ' Es gab nie eine Sicherheit, keine Ruhe.' Es verwundert nicht, mit wieviel innerem Zwiespalt diese Kinder weiterleben, ständig auf der Suche nach irgendwas und, dass dieser Zwiespalt auch depressive Stimmungen mit sich zieht.
In diesem Buch geht es nicht um Schuldzuweisungen; ganz klar wird festgestellt, dass unsere Eltern eben auch verletzte Kinderseelen hatten und sich viele nicht anders zu helfen wußten, als das selbst Erlebte weiterzugeben. Eine vorgestellte Möglichkeit, als Opfer besser damit umzugehen besteht darin, zu vergeben ohne zu vergessen.
In vielem habe auch ich mich wiedererkennen und manches in neuem Zusammenhang sehen können. Besonders gut hat mir die offene, ehrliche Schreibweise gefallen, auch die Gedanken und Gedichte.

Ann Helena Neudek hat ein wundervolles Buch geschrieben, das anderen nicht nur erklärt sondern auch den Selberbetroffenen hilft zu sehen, zu verstehen und zu verarbeiten, was erlebt wurde und wie man in seinem Leben damit umgeht oder es (nicht) weitergibt.

Veröffentlicht am 15.09.2016

sehr interessant und spannend zu lesen

Nichts ist wahr und alles ist möglich
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Der russischstämmige Peter Pomerantsev lebt wieder in England, hat gut 9 Jahre in Russland als TV-Produzent beim Sender TNT gearbeitet, von dem er sagt, dass dieser vom größten Gasunternehmen der Welt ...

Der russischstämmige Peter Pomerantsev lebt wieder in England, hat gut 9 Jahre in Russland als TV-Produzent beim Sender TNT gearbeitet, von dem er sagt, dass dieser vom größten Gasunternehmen der Welt gesponsert wird. Bei den Serien, der er für TNT drehte, hatte er die Vorgabe, immer das Positive in den Mittelpunkt zu stellen, egal, worüber er berichtet: über Akademien, die Golddigger schulen oder einen Gangster, der sein Leben verfilmt und richtigstellt, dass die Gangster die Stadt zusammenhalten und für Ordnung sorgen... Im Buch geht es um Steuerfahndung, Schmiergelder, den Anschlag der Schwarzen Witwen auf ein Moskauer Theater, Gesetzesänderungen über Nacht und Verhaftungen deshalb, über Models, die sich umbrachten und Sekten mit hoher Suizidrate und die Neuen Reichen in London und international.

Immer wieder wird deutlich, Fernsehen, Bestechung und Propaganda in Russland funktioniert: Alles ist PR und nur die Inszenierung zählt; hauptsache 'die russische Sicht' der Dinge wird wie gewollt vermittelt.

Die erzählten Geschichten fand ich sehr beeindruckend, ob die der 'verlorenen Mädchen' oder die Rolle der Medien an sich mit ihren ausufernden Iszenierungen. Auch so offene Worte wie 'Russen haben mehr Worte für 'Bestechung' als Eskimos für 'Schnee.' oder die Darstellung der Zerrissenheit, dem Unterschied zwischen öffentlichem und privatem Leben der Bevölkerung waren sehr interessant.

Veröffentlicht am 15.09.2016

einfach lecker und abwechslungsreich

Einfach vegan - Genussvoll durch den Tag
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Roland Rauter, gelernter Koch und seit vielen Jahren Veganer, beginnt dieses Buch mit einer kurzen Einführung in die vegane Küche sowie verschiedenen Basisprodukten und Einkaufstipps. Für ihn muß Kochen ...

Roland Rauter, gelernter Koch und seit vielen Jahren Veganer, beginnt dieses Buch mit einer kurzen Einführung in die vegane Küche sowie verschiedenen Basisprodukten und Einkaufstipps. Für ihn muß Kochen Spaß bereiten; der Leser wird aufgefordert nachzukochen, zu experimentieren und die Rezepte nach eigenem Geschmack zu verändern, seinen eigenen Weg zu finden und nicht allzu rezeptetreu zu bleiben.

Der Autor lernte in seinen Wanderjahren als Kochgeselle viele Küchen im In- und Ausland kennen.
Genau das merkt man auch in diesem Buch, denn die äußerst abwechslungsreichen Gerichte für Frühstück, Vor- und Hauptspeisen sowie Desserts sind inspiriert duch viele Länder der Welt; von scones über österreichische Spezialitäten, vietnamesischen Frühlingsrollen oder Dinkel-Löwenzahn-Cannelloni zu „Rote Bete im Backteig auf koreanischem Gurkensalat mit Wasabi-Mayonnaise“, Soja-Reis-Pfanne „Ungarische Art“, „Madras-Curry mit Koriander-Chili-Naan“ bis zu Brotaufstrichen und Desserts wie „Apfel-Kokos-Auflauf“, Germknödeln oder orientalischem Milchreis finden sich vielfältige Rezepte, die gut erklärt werden und gut nachzukochen sind, jeweils mit einem schönen Foto des fertigen Gerichtes. Besonders ansprechend finde ich, dass meistens auf Ersatzprodukte verzichtet wird und zum Ende des Buches Basisrezepte zu finden sind, u.a. für Gemüsebrühe, Sauce Hollandaise, Braune Grundsauce, Gratiniersauce; einzig die Inhaltsangabe finde ich etwas unübersichtlich.

Wir haben einige Rezepte nachgekocht; alles hat sehr gut geschmeckt und so stecken zwangsläufig noch viele Lesezeichen im Buch, die markieren, welche der 100 Rezepte wir noch ausprobieren werden. Insgesamt finde ich das Buch rundum gelungen und ich kann es nur weiterempfehlen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Spitzenmäßig erklärt und gestrickt

Zauberhafte Lace-Tücher
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Lace-Expertin Christine Nöller erklärt zunächst Grundlegendes zum Lacestricken, dass man mit dünnem Garn, z.B. Sockengarn oder „Feinerem“, auf großen Maschen strickt, gibt einen Überblick über Garne, verschiedene ...

Lace-Expertin Christine Nöller erklärt zunächst Grundlegendes zum Lacestricken, dass man mit dünnem Garn, z.B. Sockengarn oder „Feinerem“, auf großen Maschen strickt, gibt einen Überblick über Garne, verschiedene Maschen und Hilfsmittel, das Spannen des fertigen Werkstückes u.m. .
Dann folgen die Anleitungen zu 16 wunderschönen Modellen, die sich oftmals ergänzen, für Schals, Tücher, Stolen, ein dazu passendes Täschchen oder Stulpen, einen filigranen Schirm. Zu jedem Modell gehört eine gut verständliche Anleitung, eindeutige und leicht zu lesende Strickschriften sowie zahlreiche Fotos, die das Nacharbeiten erleichtern. Der Schwierigkeitsgrad der einzelnen Modelle wird in Sternchen angegeben; hier gibt es drei verschiedene Einstufungen. Ich habe zu meiner eigenen Sicherheit mit einem *-Modell begonnen, dem Dreiecktuch „Phillis“ und finde es wirklich einfach nachzuarbeiten.
Mir gefällt besonders gut dieses entspannte Stricken, bei dem jeder ein Erfolgserlebnis hat; Christine Nöller hat es mit ihrer Erklärung, warum sie größteteils auf die Maschenprobe verzichtet hat, auf den Punkt gebracht: Es ist egal, ob man locker oder fest strickt, das Tuch paßt auf jeden Fall. Ebenfalls toll finde ich die besondere Anleitung zum Perlen-Einstricken: einfach mit einer Schlaufe, die als Umschlag genutzt wird. Bislang habe ich immer nur davon gelesen, wie man die Perlen des Musters vorher komplett auffädelt, was mir zu kompliziert war. Mit dieser Anleitung traue ich mich dann auch an die Muster mit Perlen.

Ein tolles Anleitungsbuch für Anfänger und Könner, mit verschieden schweren Modellen, super erklärt und leicht nachzuarbeiten.