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Veröffentlicht am 18.03.2017

Träum weiter, Mann!

Träum weiter, Mann
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Das Cover ist einfach klasse, die Farbgebung, die Schrift und auch der Titel sind super. Die zwei Fische im Glas verweisen auf den Inhalt (die "Helden" ) des Buches. Auch der Titel ist witzig und macht ...


Das Cover ist einfach klasse, die Farbgebung, die Schrift und auch der Titel sind super. Die zwei Fische im Glas verweisen auf den Inhalt (die "Helden" ) des Buches. Auch der Titel ist witzig und macht Lust auf's Lesen. Im Bücherregal ist der Roman auf jeden Fall ein "Hingucker". Die äussere Aufmachung ist eine gute Reklame für den Roman.

Inhalt:
Zwei Männer in der midlifecrisis buhlen um eine blonde Sirene Ende 20. Der "Schlagabtausch" findet vor pittoresker Kulisse (am Meer) statt. Die Protagonisten sind völlig gegensätzliche Charaktere - Heiner, der empfindliche Denker, und Gerald, der zupackende Makler in Cowboystiefeln.
Heiner möchte an der See seinen Roman schreiben, während der Makler unfreiwillig auf Zeit in eine kleine Pension ziehen muss. Die Tochter der Pensionswirtin indes weckt das Interesse beider Männer - blond und hübsch ist sie. So wetteifern beide Männer um Steff, die sie noch zu ermutigen scheint...

Gehalt:

Der Roman liest sich flüssig, und ich musste oft schmunzeln. Die Autoren karikieren gekonnt den selbstverliebten Intellektuellen, der sich für den "Pöbel" zu fein ist, und den agilen "Macher", der nicht merkt, wann er über das Ziel hinaus schiesst. Außerdem kommt die "blonde Sirene" nicht gut weg, wirkt ein wenig naiv oder egoistisch.

Die Figuren gleichen eher Typen und werden nicht wirklich charakterisiert, ihre Wesenszüge bleiben oberflächlich. Allerdings hatte ich beim Lesen auch keine Komödie von Shakespeare'scher Dimension erwartet.
Der Roman hat wohl nicht den Anspruch, tiefgreifende Analysen zu liefern, eher geht es um einen augenzwinkernden Kommentar zur Partnersuche in der heutigen Zeit.
Leider verflacht der Roman aber ab der Mitte ein wenig, was ich ein wenig schade fand, und das Ende wirkt ein wenig gehetzt.
Trotzdem ist es ein Buch voller Situationskomik, welches gerade dann, wenn es um die Konkurrenz zwischen den Männern geht, recht wirklichkeitsnah ist. Heiner hält Gerald für einen unkultivierten Deppen,während der Makler seinen Gegenspieler für einen depperten Softie hält. Die Sprache im Roman ist absolut passend und lässt an Screwball Comedies denken.
"Träum weiter, Mann" schreit geradezu nach einer Verfilmung (mir kam sofort Sönke Wortmann in den Sinn).

Fazit:

Der Roman hat mich sehr gut unterhalten. Er ist nicht zu derb geschrieben und spricht daher ein breites Publikum an.
Als humoristisches Buch funktioniert es perfekt; aber man muss seine Erwartungen dem Genre anpassen, sonst wird man die Figuren zu flach und den plot zu vorhersehbar finden.

Ich vergebe 4/5 Sternen und spreche eine klare Leseempfehlung aus.

Veröffentlicht am 18.03.2017

Rasanter Regionalkrimi

Herrgottschrofen
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Cover:

Auf dem Cover ist eine Krachlederne mit Blutspuren und einer Sonnenbrille abgebildet, nebst Karohemd. Mit dem Bild assoziiert man als Leser eine Tracht. "Herrgottschrofen", der Titel, ist in altertümlicher ...

Cover:

Auf dem Cover ist eine Krachlederne mit Blutspuren und einer Sonnenbrille abgebildet, nebst Karohemd. Mit dem Bild assoziiert man als Leser eine Tracht. "Herrgottschrofen", der Titel, ist in altertümlicher Schrift aufgedruckt. Mit gefällt die Umschlaggestaltung ausgesprochen gut. Die Optik macht Lust auf's Lesen.

Inhalt:

Karl-Heinz Hartinger, genannt "Gonzo" (Muppetshow lässt grüssen), findet beim Joggen alte Knochen, und meldet seinen Fund der Polizei, da er ein Verbrechen wittert. Doch es ist fraglich, ob das Verbrechen überhaupt aufgeklärt werden soll ?

Gehalt:

"Herrgottschrofen" ist ein Regionalkrimi, der zu überzeugen vermag. Die Figuren empfand ich als "rund" und facettenreich. Besonders gut gefiel mir auch der wohldosierte Einsatz des bayerischen Dialekts. Die mundartlichen Einsprengsel sind nie fehl am Platze.
Die story ist sehr spannend, der plot vielschichtig. Neben dem eigentlichen Mordfall geht es auch um Günstlingswirtschaft, Emporkömmlinge und Vetternwirtschaft in der Provinz. All dies beschreibt der Autor perfekt, und dieser Themenkomplex könnte auch einen gesonderten Roman füllen.
Sprachlich und stilistisch bewegt sich "Herrgottschrofen" auf einem hohen Niveau. Als Leser hat man das Gefühl, vor Ort zu sein, so plastisch ist alles beschrieben. Man kann richtig in die Geschichte eintauchen. Handwerklich ist der Roman sehr gut gemacht. Allerdings ist der Exkurs in die Lokalpolitik für meinen persönlichen Geschmack hie und da ein wenig zu dominant. Manchmal hätte ich mir deshalb während der Lektüre ein wenig Straffung gewünscht. Deshalb gibt es von mir 1 Stern Abzug.
Doch dieses kleine Manko machten die tolle Geschichte und die facettenreichen Figuren allemal wieder wett!
Und ich muss gestehen, dass ich mir wünschte, schon Band 1 aus der Reihe gelesen zu haben, da ich noch mehr Hintergrundinfos zu Karl-Heinz Hartinger gebraucht hätte.
Denn die Figur an sich ist sympathisch und überzeugend, glaubwürdig und vielschichtig. Das bayerische setting hat mir sehr gut gefallen.

Fazit:

Den Regionalkrimi "Herrgottschrofen" kann ich zur Lektüre empfehlen.

Veröffentlicht am 18.03.2017

Südbalkon

Südbalkon
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Haste nix - biste nix ?!

"Südbalkon" ist ein wunderbarer Roman, sprachlich und stilistisch sehr gut geschrieben. Ich konnte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Die Protagonistin, Ruth Barbara ...

Haste nix - biste nix ?!

"Südbalkon" ist ein wunderbarer Roman, sprachlich und stilistisch sehr gut geschrieben. Ich konnte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Die Protagonistin, Ruth Barbara Amsel, ist nach einem abgebrochenen Medizinstudium und einem Praktikum in der Traueranzeigenredaktion arbeitslos. Sie lebt mit ihrem Freund Raoul in einer kleinen Wohnung in Wien. Vordergründig ist Ruth eine "Versagerin" - keine Karriere, kein Kind, den Dienst an der Gesellschaft hat sie also nicht erfüllt. Ruth ist das einzige Kind ihrer Eltern und konnte den Traum vom sozialen Aufstieg auch für die Eltern nicht erfüllen. Eine gewisse soziale Aussortiererei gab es bereits in der Schule - Ruth trug die falschen Klamotten, war ergo nicht wohlhabend genug, um in die "Selma - Bande" aufgenommen zu werden. Aus der Schulzeit kennt sie ihre beste Freundin Maja, der der soziale Aufstieg qua Heirat geglückt ist. Die beiden Frauen treffen sich zum Kaffeetrinken im Möbelhaus, denn Ruth muss sparen.
Geht Ruth mal shoppen oder in ein chices Café, so wird ihr mehr oder weniger unterschwellig suggeriert , dass sie nicht "dazu" gehört.
Dann gibt es noch Herrn Othmar, Ruths Fallmanager, und die Nachbarn im Haus. Gestrenge Senioren mit Hund und eine junge Familie, die aber nicht glücklich zu sein scheint. Ausserdem hat Ruth einen Lieblingsmetzger im Viertel.
Isabella Straub hat einen guten Blick für's Detail und seziert menschliche Befindlichkeiten, indem sie scheinbar absurde Situationen entwirft. Teilweise erinnerte mich der Roman an Shalevs "Liebesleben" oder an Kimhis "Die weinende Susannah" (ein Roman, der noch komplexer ist. Susannah wird quasi "wachgeküsst" und traut sich dann ein neues Leben zu,anders als Ruth Barbara).

Teilweise gleicht der Roman "Südbalkon" einem Traum; Reales und Surreales wird vermischt .
Die Frage nach Beständigkeit und Loyalität spiegelt sich auch im Zerfall der elterlichen Ehe, und schliesslich glaubt auch Ruth zu erkennen, dass ihre Beziehung mit Raoul am Ende ist. Das Ende des Romans ist jedoch offen...
"Südbalkon" ist glücklicherweise völlig frei von Klamauk. Eine ernste Geschichte, die jedoch viel Humor zu bieten hat.
Es ist die Geschichte einer Frau; von seichter chicklit jedoch meilenweit entfernt. Ich habe mich während der Lektüre keine Sekunde lang gelangweilt. Es wird zwar Sozialkritik geübt, dies geschieht aber nie in einem anklagenden Ton, eher en passant.
Was mir besonders gut an "Südbalkon" gefällt - Ruth lernt zwar einen neuen Mann kennen & sie hat einen Job in Aussicht, aber es löst sich eben nicht alles in Wohlgefallen auf, denn das Leben an sich ist nun einmal grotesk...

MIt "Südbalkon" hat die Autorin Isabella Straub ein wunderbares Debüt vorgelegt. Den Roman wird man entweder lieben oder hassen.

Ich freue mich schon auf den nächsten Roman aus Isabella Straubs Feder.

Veröffentlicht am 18.03.2017

Ungenutztes Potential

Nachts kommt die Angst
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Mit einem Wort: ausbaufähig.

Optik: Die optische Aufmachung ist klasse. Die Farbgebung, der Schriftzug. Das Cover ist richtig gruselig.

Verlagsinfo:
"Das Haus des Schreckens In einem kleinen Dorf in ...

Mit einem Wort: ausbaufähig.

Optik: Die optische Aufmachung ist klasse. Die Farbgebung, der Schriftzug. Das Cover ist richtig gruselig.

Verlagsinfo:
"Das Haus des Schreckens In einem kleinen Dorf in der Uckermark hofft die Malerin Alexandra wieder zur Ruhe zu kommen. Doch das Haus, das sie gemietet hat, gilt bei den Dorfbewohnern als Spukhaus. Alexandra meint, Schritte auf dem Dachboden zu hören – dann erfährt sie, dass ihre Vormieterin spurlos verschwunden ist und unlängst fünf Frauen in der Gegend getötet worden sind. Sie freundet sich mit Harris, dem Dorfpolizisten, an, der sie offensichtlich verfolgt. Ob er sich in sie verliebt hat oder sie einfach nur beschützen will, findet Alexandra nicht heraus. Als Theresia, die schöne Kellnerin aus der Dorfkneipe, tot aufgefunden wird, glaubt Alexandra, die Atmosphäre in ihrem Haus kaum noch ertragen zu können. Sie bekommt Warnungen, ihre Sachen zu packen. Will sie jemand in den Wahnsinn treiben? Aber warum? Ein packender Psychothriller voller überraschender Wendungen."

Meine Meinung:

Das Buch hält leider nicht, was die Verlagsinfo verspricht.

An und für sich ist der Roman gar nicht mal so schlecht, man kann ihn flott lesen. Der Anfang ist vielversprechend und spannend. Die Figuren durchlaufen im Verlauf der Geschichte aber leider keine Entwicklung und bleiben eher "Typen" . Ich hätte mir eine tiefergehende Charakterisierung gewünscht. Was den Spannungsverlauf anbelangt, so beginnt die Geschichte sehr spannend. Im Mittelteil flacht sie dann ab, um gegen Ende nochmals mächtig anzuziehen. Manches erschien mir während der Lektüre nicht nachvollziehbar, und ein paar Handlungsfäden wurden am Ende nicht zusammengeführt. Einiges erscheint viel zu konstruiert zu sein.
Die Auflösung überrascht einigermassen, obwohl es in der story Hinweise gab. Gleichwohl war mir die Auflösung aber auch ein wenig zu simpel. Eine buchstäblich kranke Person & Persönlichkeit, deus ex machina ?
Viele Ideen an sich sind nicht schlecht, aber es wird auch Potential verschenkt.

Dass ich viele Handlungselemente als unlogisch empfand, mag vielleicht auch daran liegen, dass die story nicht aus der Ich - Perspektive erzählt wurde. Denn die schliessliche Auflösung wäre mit einem "unreliable narrator" oder dem Stilmittel des unzuverlässigen Erzählens vielleicht viel stimmiger erschienen. Gute Ansätze sind aber auf jeden Fall da. Es hapert aber ein wenig an der Umsetzung.
Die Suspenseelemente sind merkwürdigerweise nicht so richtig bei mir angekommen, die Spannung lässt vor allem in der Mitte zu wünschen übrig.

Von einem Thriller erwarte ich in dieser Hinsicht mehr, dies ist aber nur meine persönliche Meinung.
Manche Elemente erschienen mir auch im Gesamtkontext unlogisch, was aber auch - wie erwähnt - daran liegen mag, dass nicht die Ich-Perspektive zum Erzählen gewählt wurde.

Fazit: Nicht schlecht, aber ausbaufähig.

Da ist noch Luft nach oben! Viele gute Ansätze wurden leider nicht vertieft, viel Potential wurde leider verschenkt.
Der Roman hat jedoch ein interessantes setting zu bieten - die ostdeutsche "Provinz", und man kann ihn sehr flott lesen. Obwohl die Spannung teils nachlässt, gibt es keine grossen Längen in der Erzählung.
Die optische Gestaltung macht das Buch zum Hingucker im Regal.

Veröffentlicht am 18.03.2017

Wider die Armutsökonomie

Schamland
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Die Erstausgabe des Sachbuches "Schamland" (Hardcover) überschnitt sich interessanterweise mit dem Tod Maggie Thatchers. Die konservative Politikerin war in England als "Eiserne Lady", "Milchräuberin" ...

Die Erstausgabe des Sachbuches "Schamland" (Hardcover) überschnitt sich interessanterweise mit dem Tod Maggie Thatchers. Die konservative Politikerin war in England als "Eiserne Lady", "Milchräuberin" und Totengräberin der Gewerkschaften bekannt. Ihre rigorose, sozial kalte Politik gründete auf der Prämisse, dass es so etwas wie "die Gesellschaft" nicht gebe & dass quasi Jedermann für sein Heil selbst verantwortlich sei ...man fühlt sich an die amerikanische Losung vom "Streben nach Glück" erinnert.

Thatcher stand in Grossbritannien für den sozialen Kahlschlag. Begründete sie den Trend der neoliberalen Politik ? Auf jeden Fall aber gilt sie vielen Analysten als die Person, die "merry old England" zu Grabe trug.

Jahre später sollte sich auch still und leise das Konzept der "sozialen Marktwirtschaft" und "Sozialhilfe" zugunsten von Raubtierkapitalismus und Hartz IV mehr oder weniger aus dem wiedervereinten Deutschland verabschieden. Von der Bonner Republik & katholischer Soziallehre à la Adenauer sollte wenig übrig bleiben.

Doch zurück zu "Schamland".

Diese Publikation hat mich wirklich positiv überrascht. Sie genügt wissenschaftlichen Standards und verfügt über Endnoten. Kein "Blabla" ins Blaue hinein, sondern harte Fakten, für jeden nachvollziehbar!
Der Autor ist Soziologe und lässt seine Forschungen in "Schamland" einfliessen.
Die Gliederung kann mit geistreichen Kapitelüberschriften ("Trostbrot") und kleinen Unterkapiteln überzeugen.

Für eine fast wissenschaftliche Publikation ist "Schamland" ferner extrem gut lesbar! Manchmal quält man sich durch Fachliteratur und Sachbücher ob des knochentrockenen Stils nur so durch. Nicht so hier! Der Autor schreibt pointiert, scharfsinnig und anschaulich.

Ich muss gestehen, dass ich über die "Tafeln" vor der Lektüre ein unkritisches, von Hochglanzmedien und "Charity Ladies" geprägtes Bild hatte.
Selke jedoch stellt den Nutzen der "Tafeln" infrage und zeigt auf, dass diese zu einem System der "Armutsökonomie " gehören. Anhand von Fallbeispielen aus der Feldforschung zeigt er auf, dass in der reichen Industrienation Deutschland mitnichten nur der "Pöbel" arm ist & zur "Tafel" geht: Da gibt es das Studentenpärchen, die Dialysepatientin und auch das ehemalige Unternehmerpärchen, das einst periodisch zum Skilaufen in die Schweiz fuhr, um im Alter mangels Einzahlungen quasi am Hungertuch zu nagen.
Selkes Kernthese besagt, dass das System der "Tafeln" primär sich selbst dient - eine These, die mir einleuchtend erscheint.
Schleichend ist dabei der Prozess, der Aufwendungen der öffentlichen Hand zunehmend privatisiert. Eine Amerikanisierung der Verhältnisse ?

Der Autor behält jedoch durchaus einen scharfen Blick und verfällt nie in Schwarzweissmalerei. Er zeigt auf, mit welchen Mechanismen Armut eher verschlimmert als gemildert wird. Und er redet Tacheles : Armut betrifft mittlerweile alle Gesellschaftsschichten(besser gesagt: auch ehemals scheinbar "krisenfeste" Schichten), Armut generiert Scham.
Selkes Interviewpartner berichten mehr oder weniger einhellig davon, wieviel Überwindung sie der Gang zur "Tafel" kostete und dass sie mit "denen da" eigentlich nicht sprechen wollten. Arm, das seinen die "Anderen". Nur mittels dieser Selbsttäuschung lasse sich ein positives Selbstbild und ein letzter Rest Würde aufrecht erhalten.

Ich muss sagen, dass ich während der Lektüre teils recht überrascht war, da mir viele Sachverhalte unbekannt waren. Vor dem "Umbau" der Republik kann jedoch niemand die Augen verschliessen. Auch ich kann es nicht glauben, dass es in einem Industrieland Kinderarmut (!) gibt.
Der Wissenschaftler Selke stellt seine Erkenntnisse löblicherweise in Buchform der ganzen deutschen Gesellschaft zur Verfügung. Akademischer Elfenbeinturm? Nicht bei Selke! Ich hoffe nur, dass seine Ausführungen Gehör - sprich Leser - finden werden.
Ein wenig schade finde ich, dass ein vergleichsweise "enges" Themengebiet behandelt wird, denn der Autor hat die seltene Gabe, komplexe Phänomene auch dem Laien (Soziologie ist nicht mein metier) verständlich zu erklären.
Ich hoffe, dass "Schamland" viele Leser finden wird, und dass die Diskussion darüber breit geführt werden wird; nicht nur in Fachkreisen oder im Feuilleton.