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Veröffentlicht am 15.09.2016

Vulkane & Erdbeben

Vulkane und Erdbeben
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Einleitung:
Das Buch „Vulkane & Erdbeben“ wurde von Ken Rubin geschrieben, von Regina Schneider übersetzt und ist im Oetinger-Verlag in der Sachbuchreihe „insider wissen“ erschienen.
Ken Rubin ist Vulkanologe ...

Einleitung:
Das Buch „Vulkane & Erdbeben“ wurde von Ken Rubin geschrieben, von Regina Schneider übersetzt und ist im Oetinger-Verlag in der Sachbuchreihe „insider wissen“ erschienen.
Ken Rubin ist Vulkanologe und Geochemiker im Zentrum für Vulkanologie an der Universität von Hawaii. Er hat mehr als 70 Bücher über Vulkane und andere Naturerscheinungen verfaßt.


Inhaltsangabe:
Das Buch ist in die Teile „Basiswissen“ und „Spezialwissen“ gegliedert.
In insider Basiswissen werden u.a. folgende Kapitel behandelt: „Tektonische Kollisionen“, „Typen von Eruptionen“, „Hotspots“, „Thermalquellen und Geysire“, „Seismologen bei der Arbeit“ und „Ein Tsunami entsteht“.
In insider Spezialwissen werden die bedeudensten Vulkanausbrüche und deren Folgen dargestellt.
Vulkanausbrüche: u.a. Vesuv (79 n. Chr., bei dem die Städte Pompeji und Herculaneum zerstört wurden), Saint Helens und Krakatau.
Erdbeben: u.a. San Franzisco, Hebgen Lake, Kobe (Japan, 1995) und der Tsunami im Indischen Ozean im Jahre 2004.


Infos zu Text, Illustrationen, etc.:
Das Sachbuch „Vulkane & Erdbeben“ eignet sich für Kinder ab 10 Jahren.
Für jüngere (interessierte) Kinder ist das Buch nur bedingt geeignet, da die verwendeten Begriffe sonst sehr schwer verständlich sind.
Das Buch umfaßt ca. 60 Seiten.
Sehr farbintensive Computer-3D-Bilder.


Ziel des Buches:
Aktuelle Informationen und Wissensvermittlung.


Fazit / Bewertung:
Glühendheiße Lavaströme und gewaltige Erdstöße – das Innere der Erde ist voller Geheimnisse. Mit beeindruckenden 3D-Bildern veranschaulicht das Sachbuch wie Vulkane und Erdbeben entstehen; es werden die unterschiedlichen Schichten im feurigen Kern unseres Planeten gezeigt.
Eine aufregende Entdeckungsreise zu den Kräften im Inneren der Erde.
Sehr interessant und lehrreich.
Faszinierende Bilder!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein autofiktionaler Text.

Vaters Land
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Ein autofiktionaler Text.

Auf dem Weg zu der Beerdigung ihres Vaters macht sich die Protagonistin Inna auf den Weg in ihre Heimat nach Bulgarien.

Ihre Hassliebe zu ihren Vater nimmt thematisch einen ...

Ein autofiktionaler Text.

Auf dem Weg zu der Beerdigung ihres Vaters macht sich die Protagonistin Inna auf den Weg in ihre Heimat nach Bulgarien.

Ihre Hassliebe zu ihren Vater nimmt thematisch einen großen Raum in dem Roman von Evelina Jecker Lambreva ein.
Bezeichnend finde ich das Zitat vom Buchrücken über ihren toten Vater:
"Jetzt kann er mir nicht mehr im Weg stehen, ihn zu lieben."

Es wird viel von (häuslicher) Gewalt berichtet und von innerer Kälte.
Die beschriebene Brutalität und Ignoranz der Gefühle der anderen innerhalb der eigenen Familie erschreckte mich beim Lesen.
Die Glorifizierung Deutschlands und alles, was "deutsch" ist, ist Innas Vaters eine Herzensangelegenheit.
Nebenbei erfährt man als Leser auch einiges von dem Land und dem Wesen der Bulgaren. Auch die politischen Umstände während des Kommunismus und nach der Wende werden geschildert.

Ich denke, das Buch ist ein Geheimtipp für Leser, die mal wieder etwas "anderes" suchen.

Interessant für mich war der kleine Anhang mit Erklärungen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

"Ein Roman von der Liebe ... und einer Menge punktgenauer Pointen." (Zitat aus der Umschlaginnenseite)

Takeshis Haut
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"Ein Roman von der Liebe ... und einer Menge punktgenauer Pointen." (Zitat aus der Umschlaginnenseite)

"Ein Roman von der Liebe und ihren Erschütterungen, voller Sinnlichkeit und auch Trost, mit magischen ...

"Ein Roman von der Liebe ... und einer Menge punktgenauer Pointen." (Zitat aus der Umschlaginnenseite)

"Ein Roman von der Liebe und ihren Erschütterungen, voller Sinnlichkeit und auch Trost, mit magischen Wendungen und einer Menge punktgenauer Pointen. Ein Buch das bebt." (Zitat aus der Umschlaginnenseite)

Inhalt:
Ich habe lange überlegt, aber zum Inhalt möchte ich eigentlich gar nichts sagen, da alles was ich äußern würde oder jeder noch so kleine Hinweis würde das Aha-Erlebnis beim Lesen vorwegnehmen.

Meine Meinung:
Was mich beim Lesen als erstes verwirrte, war, dass bei der Wörtlichen Rede keine Anführungszeichen stehen.
Ich habe mich auch die ganze Zeit gefragt, was hat der Titel und auch das Cover mit der Frau zu tun, die die Protagonistin in diesem Roman ist, und die in ihrem Tonstudio Geräusche zur Hinterlegung von Filmen erzeugt oder die Geräusche der Welt auf ihrem Recorder aufnimmt.
Lange hatte ich beim Lesen das Gefühl, dass ich den Roman nicht verstehe, dass ich nicht erkennen kann, worauf das alles hinauslaufen soll und was eigentlich der Kern der Geschichte ist.

Aber ich muss auch sagen, dass die Autorin eine Begabung für schöne Formulierungen hat!
Hier ein Beispiel: "Dennoch ist es so, dass wir das Glück nicht kommen sehen. Das Glück ist immer eine Überraschung. Falls man Glück überhaupt für möglich hält. Was man sollte. Das Unglück aber, das siehst du schon als Punkt am Horizont. Von dort läuft es auf dich zu, du siehst es die ganze Zeit kommen und denkst, vielleicht will es woandershin. Aber das Unglück will nicht woandershin, es will zu dir. Es läuft direkt auf dich zu, und du wirfst dich auf den Boden, weil du glaubst, dann sieht es dich nicht, dann ändert es vielleicht den Kurs. Nebenan gibt es doch Leute, die könnte es auch treffen, aber nein. Es läuft und läuft, genau auf dich zu, und wenn es da ist, bietest du ihm noch einen Kaffee an, weil du nicht unhöflich sein willst, und schon ist der Mist in deinem Haus." (S. 173)

Fazit:
Ein rätselhafter, ungewöhnlicher und verstörender, aber dennoch toller Roman.

Veröffentlicht am 15.09.2016

"Höhere Rendite bedeutet mehr Risiko. Immer. Überall. Jederzeit. Diese logische Formel lässt sich nicht schönreden." (S. 169)

Stoppt die Banken
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"Höhere Rendite bedeutet mehr Risiko. Immer. Überall. Jederzeit. Diese logische Formel lässt sich nicht schönreden." (S. 169)

Inhalt (gemäß der Buchrückseite):
Too big to fail: Banken zocken. Wir zahlen.
Warum ...

"Höhere Rendite bedeutet mehr Risiko. Immer. Überall. Jederzeit. Diese logische Formel lässt sich nicht schönreden." (S. 169)

Inhalt (gemäß der Buchrückseite):
Too big to fail: Banken zocken. Wir zahlen.
Warum holt man sich, wenn es mit dem Bargeld knapp wird, nicht einfach immer mehr Cash vom Geldautomaten? Das fragten sich auch internationale Banker in den Jahren vor und nach der Pleite der US-amerikanischen Investmentbank Lehman Brothers und stellten sich beim Staat um Geld an.
Die Folgen sind bekannt: Bankenkrise, Rettungsschirm und ein europäisches Finanzsystem, das auf der Kippe stand und noch lange nicht über den Berg ist. Wie ist dieses Szenario in Zukunft zu verhindern? Was können wir aus dem Fehlverhalten der Banker und Politiker lernen? Und wieso werden die Banken weiter spekulieren und wir weiter zahlen, bis wir tatsächlich am Abgrund stehen, wenn sich nichts ändert?

Zitate aus dem Buch:
"... haben sich viele Banker vom Irrtum leiten lassen, Geld könne sich bloß vermehren, aber nie verloren gehen" (S. 13)
"... Schattenbanken betreiben zwar bankähnliche Geschäfte, haben aber keine Banklizenz und brauchen sich um viele Regeln nicht zu kümmern" (S. 14)
"Es kann nicht sein, dass ein Minister und Aufsichtsrat den Vorstand ... zu unklugen Ankäufen anstiftet, dann aber für nichts gerade stehen muss " "... Positionen, an denen die zur Veränderung nötigen Gesetze beschlossen werden, sind ... genau mit jenen Politikern besetzt, die Hilfe brauchen, wenn es um bestimmte Kompetenzen geht." (S. 84)
"Zu den Gewinnern zählen die Ratingagenturen. Sie verpassen Unternehmen und Banken immer wieder Ratings, die den Zustand des jeweiligen Unternehmens zumeist viel rosiger darstellten, als es der Fall war - und ließen sich von denselben Unternehmen gut dafür entlohnen." "Bewertungsfehler stellen einen maßgeblichen Grund für die Finanzkrise dar." (S. 95)
"Die gemeinsame Währung Euro hat ... großen Nachteil ... nicht wettmachen können: Es gab weder ein einheitliches Bankensystem noch eine gemeinsame Disziplin der einzelnen Staatshaushalte ..." (S. 156)
"Ein Unternehmen ... braucht ... zuallererst eine Bank und nicht die Börse ... Kapital einzusammeln und nicht nur zu zocken, um eventuelle operative Engpässe zu vertuschen." (S. 172)

Meine Meinung:
Dieses Sachbuch ist sehr verständlich geschrieben.

Sehr interessant fand ich die Schilderungen der Autorin über die Auswirkungen der Finanzkrise in anderen Ländern: nämlich nicht nur in der USA, sondern eben auch in Österreich und der Schweiz. Sie zeigte auch auf, wie die unterschiedlichen Länder auf die Krise reagierten, ob schnell oder langsam, und was dies jeweils für Auswirkungen hatte.
Vieles wird anhand der Beispiele der Hypo Alpe Adria, der West LB und der UBS erläutert.

Hint: Im Anhang befinden sich Begriffserklärungen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Sirius = Großer Hund (= Sternbild)

Sirius
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Sirius = Großer Hund (= Sternbild)

Inhalt:
Sirius ist ein Foxterrier, der bei einer jüdischen Familie in Berlin lebt, die jedoch aufgrund der Judenverfolgung nach Amerika fliehen muss. Es wird das Leben ...

Sirius = Großer Hund (= Sternbild)

Inhalt:
Sirius ist ein Foxterrier, der bei einer jüdischen Familie in Berlin lebt, die jedoch aufgrund der Judenverfolgung nach Amerika fliehen muss. Es wird das Leben des Hundes beschrieben, wie er von Berlin nach Hollywood kommt und irgendwann wieder zurück nach Berlin.

Meine Meinung:
Der Hund erlebt so einige Abenteuer und hat auch viele Namen - je nach Zeit und aktuellem Besitzer; denn er wurde zwar als "jüdischer" Hund geboren, aber es kam die Zeit, in der Juden keine jüdischen Namen mehr tragen durften und so wurde auch der Hund umgetauft; später hat ihn ein Hitler-Getreuer als vermeintlich herrenlosen Hund gefunden und Hansi genannt.

Das Cover gefällt mir ehrlich gesagt gar nicht; ich finde es sieht aus wie ein Kinderbuch aus längst vergangener Zeit. Und beim Lesen der Geschichte hatte ich ehrlich gesagt auch so manches Mal das Gefühl, dass es ein Kinderbuch wäre. Früher hatte ich so manche Pferdegeschichten gelesen, geschildert aus der Sicht des Pferdes. Der Roman ist überwiegend in einfachen, kurzen Sätzen formuliert, gegliedert in viele, kurze Absätze.

In diesem Roman ist der Autor aber meines Erachtens nach über das Ziel hinaus geschossen, da der Hund mit zu menschlichen Fähigkeiten ausgestattet ist. Ja, klar, in einem Roman ist immer auch eine Portion Fantasie enthalten, aber dass ein Hund ernsthaft die Gespräche von Menschen verstehen können soll (nicht im Sinne von "hol das Stöckchen", sondern echte Kommunikation) und das Gesprochene sogar an andere Menschen weiter geben können soll, finde nun doch zu viel des Guten.

Auf der Buchrückseite ist beschrieben, dass dies eine "irrwitzige Screwball-Comedy - atemberaubend erzählt, zauberhaft poetisch und bei aller abgründigen Komik zutiefst anrührend" wäre. Leider habe ich diese Attribute in dem Roman nicht wieder gefunden.

Wenn man sich die Inhaltsbeschreibung auf der Buchrückseite durchliest, dann nimmt die Aufzählung der Prominenten, die der Hund in der Geschichte trifft, ca. ein Drittel des Beschreibungstextes ein. Und dies spiegelt sich auch in dem Roman wieder; da hätten es meiner Meinung nach weniger auch getan, um zu verdeutlichen, das der Hund in Hollywood ein Filmstar geworden ist.

Bei allen kritischen Punkten, die ich angemerkt habe, möchte ich dennoch betonen, dass der Roman echt nicht schlecht ist. Er zeigt das Leben und die Umstände der Hitler-Zeit auf.

Am besten hat mir der erste Teil des Romans gefallen, als die jüdische Familie Liliencron in Berlin beschrieben wird: Sie ist eine integere und gebildete Familie. Sie leben in einem Stadtpalais. Herr Liliencron ist Professor und erforscht Plankton.
Der Autor beschreibt erschütternd realistisch die Gefahr, als die SS-Soldaten die Häuser auf der Suche nach noch nicht enttarnten Juden durchkämmen.
Und als Herr Liliencron ein Schreiben von der Deutschen Akademie der Naturforscher mit dem Inhalt "Wir teilen Ihnen mit, dass nicht arische Wissenschaftler per sofort von der Mitgliedschaft ausgeschlossen sind. Der Lehrauftrag wird suspendiert. Ebenso erlöschen Gehalts- und Pensionsansprüche." (S. 37) erhält, steht er plötzlich vor dem Nichts.

So schöne Formulierungen wie "Es ist Herbst geworden. Über der Stadt liegt eine dicke Wolkendecke, die schon bald den ersten Schnee abwerfen wird." (S. 35) finde ich immer wieder bemerkenswert.
Ebenso gut gefallen mir die tiefgründigen Formulierungen des Autors. Beispielsweise als Herr Liliencron feststellt, dass Deutschland ein barbarisches Land geworden ist und sie fliehen müssen, sind Herr Liliencron und der Hund ganz deprimiert spazieren gegangen und "... spürt Regentropfen auf seinem Fell. Er schaut auf und merkt, dass es Tränen sind. Ein Mann, der weinen muss, ist der traurigste Anblick auf der Welt." (S. 38) oder von dem Zeitpunkt der Abreise in die Emigration "Schlussendlich steht ein Koffer an der Tür. Ein kleiner Koffer. Die Vergangenheit muss sich einschränken, wenn sie in die Zukunft mitreisen will." (S. 60).

Gut gefallen hat mir auch die "Beziehung" zwischen dem Hund und "seinem" Baum, den er in Berlin täglich bei seinem Gassi-Spaziergang besucht.