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Veröffentlicht am 09.07.2020

Ermittlungen im Paradies

Verschollen in Palma
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Es war mein zweites Buch des Autors also wusste ich, dass nicht nur sein Schreibstil ein ganz eigener ist. So auch in Verschollen in Palma. Er bleibt sich in diesem Krimi treu und ändert nichts an seinem ...

Es war mein zweites Buch des Autors also wusste ich, dass nicht nur sein Schreibstil ein ganz eigener ist. So auch in Verschollen in Palma. Er bleibt sich in diesem Krimi treu und ändert nichts an seinem Markenzeichen.

Emme durfte mit 16 zum ersten Mal alleine verreisen. Und das dann ausgerechnet auf die spanische Insel. Ihr Vater erlaubte das und überredete auch die Mutter zur Einwilligung. Alles war gut, bis, ja bis, Emme verschwand. Drei Jahre sind es nun, in denen ihr Vater Tim Blancks nach ihr sucht. Er will nicht akzeptieren, dass sie tot sein soll. Und dann geschieht es ein zweites Mal, dass eine junge Frau spurlos verschwindet. Da Tim als Privatdetektiv auf Mallorca arbeitet, nimmt er sich des Falles an und findet dann auch noch eine Spur zu Emme….

Die Story schwenkt von der Gegenwart in die nahe und ferne Vergangenheit. Dann auch noch von Mallorca nach Schweden. Es ist nicht leicht, den roten Faden zu verlieren und zuweilen reißt er ganz ab. Das vermindert die Spannung. Die Beschreibung der Insel kann ich nicht beurteilen, da ich noch nie dort war. Ich frage mich allerdings, ob es tatsächlich Menschen gibt, die im Urlaub nur ans Trinken, Tanzen, F.. und Koksen denken. Ich hoffe und denke, dass der Autor hier wohl übertrieben hat. Vier Sterne und eine bedingte Leseempfehlung gibt es von mir.

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Veröffentlicht am 08.07.2020

Welch eine Ungerechtigkeit

Wer ein einziges Leben rettet, rettet die ganze Welt
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„Wer ein einziges Leben rettet, rettet die ganze Welt“, das ist nicht nur der Titel des Romans von Dagmar Fohl. So lautet auch die Inschrift auf dem Grabstein des „Oskar Schindler von Portugal“. Aristides ...

„Wer ein einziges Leben rettet, rettet die ganze Welt“, das ist nicht nur der Titel des Romans von Dagmar Fohl. So lautet auch die Inschrift auf dem Grabstein des „Oskar Schindler von Portugal“. Aristides de Susa Mendes, so heißt der mutige Mann, dessen Geschichte hier in der Ich-Form geschrieben wurde.

Mendes ist ein reicher Mann. Er stammt aus einer Adelsfamilie und als Konsul des Landes Portugal reist er mit seiner großen Familie durch die Welt. Sparen kennt er nicht. Aber trotz aller Annehmlichkeiten, die ihm sein Leben bietet, hat er sein Mitgefühl für Menschen in Not nie vergessen. Als die europäischen Länder die Repressalien gegen ihre jüdischen Mitbürger bis zur Unmenschlichkeit verschärften, trat er auf den Plan. Er widersetzte sich dem Diktator seine Heimatlandes Portugal und schrieb Tage und Nächte so viele Visa, wie er nur irgend schaffen konnte. Wer jetzt denkt: „Wow, toll, das es solche mutigen Menschen damals gab“, der hat recht. Leider sah das aber der Herr Salazar überhaupt nicht so und er sorgte dafür, dass Herr Mendes als ganz armer Mann sein Dasein fristen musst. Unvorstellbar ungerecht, aber es war leider so.

Beim Lesen des Buches kochte es in mir. Wie ungerecht ist doch die Welt und wie heuchlerisch sind die Menschen. Ja, Mendes wurde rehabilitiert, was übrigens auf Drängen seiner Kinder geschah. Nur, ich frage mich, was hat er davon? Warum kam der Teufel Salazar damals mit seinen Machenschaften durch? Nun ja, vielleicht ist ja für seine Kinder eine große Genugtuung, dass ihrem Vater endlich recht zuteil wurde. Sein Name steht auf jeden Fall auch im Jad Vashem in Jerusalem und das ist gut so. Das Cover zeigt übrigens ein Originalphoto von Mendes und der Roman wurde sehr lebendig und eindringlich in der Ich-Form geschrieben. Fünf Sterne sind fast zu wenig für dieses gut recherchierte Werk.

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Veröffentlicht am 08.07.2020

Das verstehe ich unter guter Literatur

Die Unschärfe der Welt
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Die Unschärfe der Welt beginnt mit der Beschreibung eines Familienlebens. Florentine und Hannes leben in Arad, das liegt in Rumänien. Florentine ist schwanger und schon bald wird der kleine Samuel geboren. ...

Die Unschärfe der Welt beginnt mit der Beschreibung eines Familienlebens. Florentine und Hannes leben in Arad, das liegt in Rumänien. Florentine ist schwanger und schon bald wird der kleine Samuel geboren. Hannes ist Pastor und sein Haushalt gastfreundlich. Immer wieder kommen Menschen aus der DDR zu den beiden und übernachten hier. Nie wird jemand abgewiesen, bis, ja bis…. Auch in diesem Buch gibt es Denunzianten, die sich am Leid von Nachbarn und/oder „Freunden“ ergötzten. Sie versprachen sich wohl Vorteile durch einen Verrat.

Flucht und das Hoffen auf ein besseres sprich leichteres Leben ist für die spätere Generation selbstverständlich. Florentine und Hans sind zu fest verwurzelt in Arad. Vielleicht ist ihre Angst vor Entdeckung ja auch zu groß. Klar ist auch, dass selbst nach dem Umbruch das Leben keineswegs so war, wie sie es sich vorstellten.

Das Buch strahlt, ja so habe ich es empfunden. Diese wunderschöne Sprache faszinierte mich. Immer wieder las ich Passagen sofort zum zweiten Mal um sie noch ein wenig länger genießen zu können. Die Handlung war allerdings schwer nachzuvollziehen. Für mich gab es zu viele Sprünge. Das gilt für Zeiten, aber auch für Orte und Menschen. Mal geht es um die Eltern von Hannes, dann um den erwachsenen Samuel und dann wieder um Florentine, wie sie den Verlust der Freundin beklagt. Die Phantasie des Lesers ist gefragt, wenn die Autorin nur Bruchstücke der Begebenheiten beschreibt. Das darf also niemanden stören, der dieses außergewöhnliches Werk lesen möchte.

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Veröffentlicht am 06.07.2020

Wie gut, dass diese Zeit vorbei ist

Margos Töchter
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Jana Seliger war 13 als ihre Mutter Leonore bei einem Autounfall ums Leben kommt. Alle denken, dass es Selbstmord war. Sie glaubt es nicht. Niemals hätte Leonore sie alleine gelassen. Mittlerweile hat ...

Jana Seliger war 13 als ihre Mutter Leonore bei einem Autounfall ums Leben kommt. Alle denken, dass es Selbstmord war. Sie glaubt es nicht. Niemals hätte Leonore sie alleine gelassen. Mittlerweile hat Jana selbst Kinder aber noch immer will sie wissen, was damals geschah. Und nicht nur das. Es sind so viele Dinge in der Familie geschehen, die sie nicht weiß. Sie forscht daher auch in alten Akten der DDR.

Ab heute heiße ich Marga war der erste Roman dieser Familiengeschichte. Ich las ihn nicht und kam trotzdem sehr gut mit der Story und den Figuren im Buch Margos Töchter zurecht. Die Autorin schreibt sehr genau, wie die Zeit während des kalten Krieges war, was die Bewohner der beiden deutschen Staaten verband und was sie trennte. „Freie Liebe“, RAF und das Austesten von Drogen gehörte dazu. Leonore ist mit sich und ihrer Umwelt überhaupt nicht zufrieden. Für sie ist gut, dass sie nicht im Osten leben muss, sie wäre wohl schon längst verhaftet. Die Meinung zu äußern und gegen das Regime zu sein, das gab es dort nicht.

Mir gefiel das Buch Margos Töchter gut. Ich war völlig gebannt und auch gespannt, welche Geheimnisse sich im Laufe der Geschichte offenbaren würden. Was die Autorin beschreibt, das klingt für mich alles realistisch. Daher verstehe ich auch nicht, wie sich immer noch einige Leute nach den Verhältnissen in der DDR zurücksehnen. Ein tolles Buch mit etlichen Fakten, die ich selbst bestätigen kann. Einer davon ist der Schrecken, den die RAF damals verbreitete und das Untertauchen einiger Mitglieder. Aber lesen Sie selbst und nehmen Sie meine Empfehlung an.

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Veröffentlicht am 06.07.2020

Eine nette Liebesgeschichte zwischen Meer und Bergen

Strandkorbliebe
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Im Jahr 2020 gibt es nur wenige Mutige, die in ferne Länder reisen. Wer in Deutschland Urlaub macht, wird vielleicht auch die Inseln kennen und lieben lernen. Leichte Sommerkost im literarischen Bereich ...

Im Jahr 2020 gibt es nur wenige Mutige, die in ferne Länder reisen. Wer in Deutschland Urlaub macht, wird vielleicht auch die Inseln kennen und lieben lernen. Leichte Sommerkost im literarischen Bereich ist ebenfalls angesagt, wenn ich mir die Neuerscheinungen der vielen Verlage betrachte. Dazu gehört auch das neue Buch Strandkorbliebe von Lotte Römer.

Norderney ist eine deutsche Insel, die in dem Buch ansprechend beschrieben wird. Antje lebt hier und leitet eine kleine Pension. Ein wenig beneidet sie ihre Schwester, die vermeintlich das bessere Los zog. Sie denkt in erster Linie an sich und reist durch die Weltgeschichte, während Antje denkt, dass sie an ihre Eltern gebunden ist. Vor 15 Jahren lernte sie auf Norderney ihre große Liebe Michael kennen. Das Glück zerbrach aber vergessen kann sie ihn bis heute nicht. Eines Tages sehen sie sich wieder und irgendwie scheint auch er noch Gefühle für sie zu haben. Doch es liegt so viel Zeit zwischen ihrer Trennung und es ist spannend zu lesen, wie es mit den beiden weitergeht.

Wie schon oben geschrieben, es ist eine leichte Sommerlektüre. Mir gefiel die Beschreibung der Regionen, welche in dem Buch eine Rolle spielen. Es liest sich leicht und auch wenn die Handlung zum Schluss vorhersehbar ist, es lohnt sich trotzdem, das Buch zu lesen. Am besten im Strandkorb auf einer Insel oder im Garten.

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