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Veröffentlicht am 17.05.2023

Amüsante Hundegeschichte

Ein Beagle geht seinen Weg (Band 2)
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„...Ich bin Pommes, gestatten, Laborbeagle. Es ist voll geworden in unserem Penthouse...“

Schön, dass sich der Protagonist gleich selbst vorstellt. Da weiß man, mit wem man es zu tun hat.
Die Autorin ...

„...Ich bin Pommes, gestatten, Laborbeagle. Es ist voll geworden in unserem Penthouse...“

Schön, dass sich der Protagonist gleich selbst vorstellt. Da weiß man, mit wem man es zu tun hat.
Die Autorin hat einen humorvollen Hundekrimi geschrieben. Obwohl ich Teil 1 nicht kenne, hatte ich kein Problem, der Handlung zu folgen. Die wesentlichen Fakten, die ich vom Vorgängerband benötigte, waren gekonnt in der Handlung nachlesbar.
Der Schriftstil ist ausgefeilt und sehr amüsant. Im Prinzip gibt es drei Ich – Erzähler. Das ist einmal Pommes, zum anderen die Kommissarin Jacki und zum dritten Max von Löweneck, der neue Chef des Pharmaunternehmens.
Ich mag vor allem die spitzen Kommentare von Pommes.

„...Für die Leute, die jeden Mittwoch vor unserer Firma demonstrieren, hätte ich einen heißen Tipp: Vielleicht könnte man mal ein paar der Wissenschaftler gegen Haustechniker austauschen...“

Das ist nachvollziehbar, wenn bei sommerliche Hitze die Klimaanlage mehr ausfällt als dass sie funktioniert. Neuerdings können Max und Pommes miteinander reden. Das macht Pommes allerdings zum Außenseiter in der Hundemeute.
Max hat nicht nur ein paar Altlasten von seinem Vorgänger geerbt, er möchte seine Firma auch umstrukturieren. Das passt nicht jeden. Dass er Drohbriefe bekommt, nimmt er anfangs noch gelassen. Dann zerstört eine Explosion das Eingangstor der Firma. Während Max sich gegen Personenschutz sträubt, flieht Pommes aus dem Haus.
Jacki resümiert:

„...Kriminaltechnische Ermittlungen sind so ähnlich wie Jeopardy. Man hat ein paar Antworten, aber die passende Frage fehlt noch...“

Pommes will in die Waldmühle zu Jacki, verläuft sich jedoch gnadenlos. Mit Fred, dem Fuchs, lernt er die Tiere des Waldes und das Leben im Wald kennen. Der Schriftstil sorgt hier einerseits für eine rasante Handlung, ist aber andereerseits teilweise leicht überspitzt, was zu humorvollen Situationen führt.

„...Borkenkäfer sind so etwas wie Mietnomaden. Nisten sich irgendwo ein, machen alles kaputt und hinterlassen nichts als Ärger und Zerstörung...“

Es würde zu weit führen, alle Feinheiten der Geschichte hier zu erwähnen. Vor allem die zwischenmenschlichen und zwischentierischen Beziehungen sind teilweise sehr komplex.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Ein Zitat von Pommes, das ein Problem der Geschichte auf den Punkt bringt, soll meine Rezension beenden:

„...Ich verstehe, dass die Menschen Krankheiten besiegen wollen, aber ich finde es absolut doof, dass wir Hunde dafür den Kopf hinhalten sollen...“



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Veröffentlicht am 16.05.2023

Spannender Krimi

Commissario Paola Rossi – Der Verona Krimi / Commissario Paola Rossi
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„...Clarissa bog in die Seitenstraße ein. Nur noch ein paar Minuten Weg und sie würde bei ihren Eltern sein. Wie schön, sie endlich wiederzusehen. Seit sie in Milano studierte, konnte sie nur ab und zu ...

„...Clarissa bog in die Seitenstraße ein. Nur noch ein paar Minuten Weg und sie würde bei ihren Eltern sein. Wie schön, sie endlich wiederzusehen. Seit sie in Milano studierte, konnte sie nur ab und zu bei ihnen sein...“

Doch das Leben spielt anders. Kurz vor der Haustür wird Clarissa niedergeschlagen. Schwer verletzt landet sie im Krankenhaus.
Die Autorin hat einen abwechslungsreichen Krimi geschrieben. Der Schriftstil ist fein ausgearbeitet. Kurze Kapitel und schnell wechselnde Handlungsorte sorgen für Spannung und einen zügigen Lesefluss.
Der Fall landet bei Commissaria Paola Rossi. Deren Chef allerdings ist noch nicht ganz in der Gegenwart angekommen.

„...Dal Molin war ein schlaksiger Mann, Anfang sechzig, verheiratet mit einer Frau, die seine Tochter sein könnte. Seiner Meinung nach sollten Frauen an den Herd und sicherlich nicht Commissario werden!...“

Der Fall erweist sich als verzwickt. Es gibt anfangs weder Motiv, noch Täter. Doch ein versuchter Anschlag im Krankenhaus zeigt, dass Clarissa kein Zufallsopfer war.
Paola geht systematisch an die Ermittlungen heran. Dazu gehören Gespräche mit den Eltern, aber auch mit ihrem Professor.
Gut gefällt mir, dass die Geschichte genügend Raum lässt für das Privatleben der Ermittler. Damit kommt ihre menschliche Seite mehr zum Tragen. Sie sind eben nicht nur Kriminalisten, sondern haben nebenbei ein normales Leben.
Gleichfalls sehr behutsam wird die Angst der Eltern um ihre Tochter veranschaulicht. Sie setzen großes Vertrauen in die Ärzte und in die Arbeit der Ermittlungsbehörden.

„...Ihr Mann nahm sie in den Arm und versuchte, Seiner Frau Trost zu spenden, doch auch er wurde von seinen Gefühlen übermannt...“

Als es einen weiteren Überfall gibt, geraten zwei Personen in den Fokus der Ermittlungen. Das heißt aber nicht, dass sie als Täter infrage kommen. Sie könnten aber wichtige Informationen haben.
Als besonderes Stilmittel ermöglicht mir die Autorin ab und an einen Blick in die Psyche des Täters. Der entpuppt sich schnell als Psychopath.

„...Er, der Perfektionist, musste sich eingestehen, einen Fehler gemacht zu haben. Unbändige Wut durchschoss ihn...“

Aus seinen Aussagen lässt sich aber nicht auf sein Motiv schließen. Welchen Grund hat sein Hass?
Die Handlung spielt in Verona und atmet viel lokales Flair.
Die Geschichte wird logisch gekonnt zu Ende geführt. Es bleibt keine Frage offen.
Der Krimi hat mir sehr gut gefallen.

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Veröffentlicht am 13.05.2023

Spannender historischer Romqn

Der Normanne und das Banner des Königs
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„...Ein letzter Umweg führte ihn in die Normandie. Excalibur würde die Wogen bei Richard glätten und Guy den Weg nach Hause ebnen...“

Guy möchte für sich, seine Frau Miriam und den Knappen Jakob ein Heim ...

„...Ein letzter Umweg führte ihn in die Normandie. Excalibur würde die Wogen bei Richard glätten und Guy den Weg nach Hause ebnen...“

Guy möchte für sich, seine Frau Miriam und den Knappen Jakob ein Heim in England schaffen. Werden seine Träume aufgehen?
Die Autorin hat einen spannenden historischen Roman geschrieben. Obwohl ich die ersten Bände nicht kenne, hatte ich kein Problem, der Handlung zu folgen.
Der Schriftstil passt sich der historischen Situation an.
Wir schreiben das Jahr 1198. Guy of Gisborne ist auf den Weg zu Richard Löwenherz. Er hofft, dass der ihn aus der Verbannung löst. Zuerst einmal aber gilt es, den Piratenüberfall zu bestehen. De Clive warnt:

„...Und Rache dient ihren Zweck nur, solange sie gehegt wird. Erfüllt hinterlässt sie ein Loch mit fauligen Geschmack...“

Noch ahnt Guy nicht, dass der Feind in seinen eigenen Reihen sitzt. Nur Jakob hat ein feines Gespür für Menschen und fürchtet eine Intrige. Guy selbst ist innerlich zerrissen. Soll er den Einflüsterungen gehorchen und König Richard töten? Oder soll er ihm das Schwert als Zeichen der Wertschätzung überreichen und auf Gnade hoffen?
Es ist Jakob, der dafür sorgt, dass die Audienz beim König nicht eskaliert. Guy stellt sich in den Dienst von Richard Löwenherz.
Zusammen mit Miriam wird er erneut beim König vorgeladen. Manches hat sich in den vergangenen Jahrtausenden nicht geändert, wie das folgende Zitat von Miriam zeigt:

„..Und das sagt ihr mir erst jetzt? Es ist fast Mittag und ich habe nichts anzuziehen...“

Während in der Normandie sowohl Richard als auch Philipp eine Politik der Nadelstiche betreiben und immer wieder an irgendeiner Stelle militärische Konflikte anzetteln, geht auch im Kleinen die Intrige weiter. Guy bangt um seine hochschwangere Frau. Doch jetzt ist er an den König gebunden.
Jakob ist derjenige, der immer wieder die Kastanien aus dem Feuer holt. Seine Treue zu Guy und sein absolutes Vertrauen zu ihm beeindrucken selbst den König. Spannend finde ich auch die Zusammentreffen Jakobs mit Robin Hood, der oft in entscheidenden Momenten erscheint.
Ich mag die bildhafte Sprache, die die Geschichte durchzieht.

„...Wenn der Löwe die Schlange unter seinen Pranken zerquetschen will, wird er feststellen, dass sie beißt...“

Das Buch endet mit dem Tode Richards. Für Guy gibt es unter John keine Zukunft mehr. Zusammen mit Miriam und Jakob sucht er sich im Süden eine neue Heimat.
Hinweise zu den historischen Personen ergänzen die Geschichte.

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Veröffentlicht am 12.05.2023

Eine Wanderung und ihre Folgen

Ein Sommer mit Esel
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„...Ihr Esel versteht sich nicht auf Erste Hilfe, und telefonieren kann er auch nicht. Beim Wandern ist es sicherer, wenn man wenigstens zu zweit ist, wenn etwas passiert...“

Der Ratschlag klingt ja noch ...

„...Ihr Esel versteht sich nicht auf Erste Hilfe, und telefonieren kann er auch nicht. Beim Wandern ist es sicherer, wenn man wenigstens zu zweit ist, wenn etwas passiert...“

Der Ratschlag klingt ja noch fast wohlwollend, andere Bemerkungen der Gäste in der Herberge in einem kleinen französischen Ort sind es nicht. Sie echauffieren sich darüber, dass Natalie allein mit einem Esel den Stevenson-Weg gehen will. Sie aber lässt sich nicht beirren.
Die Autorin hat eine abwechslungsreichen Roman geschrieben. Sie verknüpft gekonnt die Lebensgeschichten ihrer Protagonisten mit der Wanderung.
Der Schriftstil ist sehr gut ausgearbeitet. Dadurch kann ich einerseits gedanklich den Weg mitgehen, andererseits verstehe ich die Intentionen der Protagonisten.
Begonnen hat alles damit, dass Pierrette ihre 7jährige Enkeltochter zu einer Wanderung mit Esel eingeladen hat, obwohl sich die beiden kaum kennen. Außerdem ist Natalie, Leonies Mutter, skeptisch, ob sie sich auf ihre Schwiegermutter verlassen kann. Ihr vor zwei Jahren verstorbener Mann Pascal hat ihr so einiges aus seiner Kindheit erzählt. Pierrette aber wird energisch.

„...Wer sich Sorgen macht, gibt seinen Sorgen Macht. Daran solltest du mal arbeiten...“

Außerdem lehnt sie es ab, Natalie mitzunehmen. Deshalb beschließt Natalie, einen Tag später hinterher zu wandern.
Die Verleiherin gibt Natalie die folgende Charakteristik eines Esels mit auf den Weg.

„...Sie lassen sich zu nichts zwingen. Sie übereilen nichts. Erst denken, dann handeln, das ist ihr Motto. Sie wissen, was gut für sie ist...“

Die Personen werden gut charakterisiert. Natalie hat sich nach dem Tod ihres Mannes zur überbesorgten Mutter entwickelt. Pierrette dagegen geht die Wanderung wie eine Geschäftsplanung an. Leonie soll funktionieren wie ihre Mitarbeiter. Sie ahnt noch nicht, dass Leonie genauso stur ein kann wie sie.
Sehr detailliert und mit vielen Sprachbildern wird die Wanderung geschildert.

„...Die erste Etappe im Flusstal war lieblich-mediterran, die Landschaft ein sattes Grün, der sich schlängelnde Fluss jetzt im Sommer nicht reißend, sondern kristallklar, voller heller Kiesel...“

Ich folge abwechselnd den Spuren von Natalie und Pierrette. Bei beiden erlebe ich, wie die Zeit sie verändert. Gleichzeitig erfahre ich, was in der Vergangenheit geschehen ist und dass das Verhältnis zwischen beiden von Anfang an kompliziert war. Natalie trifft Gerome und der erklärt ihr:

„...Es verändert einen, wenn du mit einem Esel wanderst. Also, wenn du dich darauf einlässt. Du merkst, dass du tief in dir drin auch eine Art inneren Esel hast. Einen Instinkt. Es ist heilsam, auf ihn zu hören...“

Die Geschichte enthält berührende Szenen, aber auch ziemlich amüsante. Vor allem, wenn sich Leonie ihrer Großmutter widersetzt, die übrigens weder Großmutter noch Oma genannt werden will, musste ich häufig schmunzeln. Natürlich gibt es auf solch einer Wanderung auch unangenehme Überraschungen, die ein Umplanen verlangen.
Die Geschichte hat mir ausgezeichnet gefallen.

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Veröffentlicht am 11.05.2023

Mitzi wieder mitten im Geschehen

Schießt nicht auf die MörderMitzi
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„...Warum der Robert, der sich als Fake-Name für die Diebesbande Burschi ausgesucht hat, in den Sekunden, bevor ihn die Kugel trifft, an einen Krapfen denken muss, ist ihm selbst unerklärlich...“

Mit ...

„...Warum der Robert, der sich als Fake-Name für die Diebesbande Burschi ausgesucht hat, in den Sekunden, bevor ihn die Kugel trifft, an einen Krapfen denken muss, ist ihm selbst unerklärlich...“

Mit diesen Worten beginnt ein spannender Krimi. Zuerst wird sekundengenau beschrieben, was Burschi so alles durch den Kopf geht, während er die Kugel auf sich zufliegen sie.
Der Schriftstil ist sehr exakt ausgearbeitet, enthält viele Sprachbilder und gibt die Emotionen der Protagonisten ausgezeichnet wieder.
Burschi wird nach einem Überfall auf einen Juwelierladen erschossen. Der Mörder war aber keiner seiner Begleiter.
In den Fall wird Inspektorin Agnes Kirschnagel mit einbezogen. Der Diebesbande ist man schon lange erfolglos auf der Spur. Bisher gab es bei den Überfällen nie einen Toten.
Um Mitzi, ihre Freundin, braucht sich Agnes keine Sorgen zu machen. Sie wird in den Fall dises Mal nicht involviert, denn sie ist gerade mit ihrem Freund Rudolfo auf einer Flusskreuzfahrt auf der Donau.
Die Reise wird sehr detailliert beschrieben.

„...Allein wie das Ufer an ihr vorbeizog, faszinierte sie. Zuerst noch die Häuserschluchten der Vorstadt, der Ausblick auf öffentliche Gebäude, die Mitzi noch nicht besucht hatte, die sie aber alle fotografierte...“

Den gerät Mitzi zufällig in eine falsche Kabine. Ihre Neugier verleitet sie dazu, einen Blick in die fremde Tasche zu werfen. Sofort rotiert ihr Kopfkino, denn Phantasie hat sie mehr als genug.

„...Möglicherweise waren Mitzis Sinne nach all ihren früheren Erlebnissen zu sehr auf Alarm eingestellt. Sie meinte, bei Rauch stets ein gefährliches Feuer zu sehen, wo einfach bloß gegrillt wurde...“

Dummerweise wurde auch der telefonische Kontakt zwischen Mitzi und Agnes auf Sparflamme reduziert. Agnes hat mit ihrem neuen Fall den Kopf voll und Mitzi geht eine Bemerkung von Agnes nicht aus den Kopf. Also verhält sie sich erst einmal still, auch wenn ihr das alles andere als leicht fällt.
Der Autorin gelingt es, die Spannung hoch zu halten, auch wenn zwischendurch manch andere Themen das Geschehen bestimmen. Viel dazu bei trägt Mitzis liebenswerte und manchmal fast naive Art. Wenn sie allerdings glaubt, den richtigen Weg zu gehen, kann sie auch ziemlich stur sein.
In Melk werden dann die Handlungsstränge auf dem Fluss und auf dem Land in einer aktionsreichen Szene zusammengeführt.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Zu erwähnen bleibt noch, dass es vor jedem Kapitel eine kursive kurze Zusammenfassung Mitzis bisheriger Fälle in Form einer Fernsehvorschau gibt.

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