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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.02.2023

Die Ostergeschichte für Kinder erzählt

Tamara, Kiki und das Osterwunder
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„...“Piep!“, schimpfte Kiki, der kleine Spatz. Er flatterte wild mit den Flügeln, seine Füße zappeln in der Luft...“

Mit diesen Zeilen beginnt ein Kinderbuch, dass Kindern die Ostergeschichte nahebringt. ...

„...“Piep!“, schimpfte Kiki, der kleine Spatz. Er flatterte wild mit den Flügeln, seine Füße zappeln in der Luft...“

Mit diesen Zeilen beginnt ein Kinderbuch, dass Kindern die Ostergeschichte nahebringt. Es sind zwei Tiere, die das Geschehen beobachten: Kiki, der kleine Spatz, und Tamara, die Gazelle.
Die Geschichte wird kindgerecht erzählt. Sie beginnt mit Jesu Einzug in Jerusalem und endet mit der Auferstehung. Sie beschränken sich auf wesentliche Etappe. Dabei wird berichtet, was Kiki und Tamara sehen und hören.
Die Texte sind relativ groß geschrieben und klar gegliedert. Die Absätze haben zum Vorlesen genau die richtige Größe.
Die Bilder sind farbenfroh, liebevoll gezeichnet und fein ausgearbeitet. Sie passen zum Text. Das zeigt sich zum Beispiel daran, dass im Garten Gethsemane der Himmel in dunklen Blautönen gehalten ist und der Mond scheint. Sonst dominieren als Hintergrundfarben helle Brauntöne. Auf jeden der Bilder ist irgendwie der kleine Spatz zu sehen.
Die Texte sind in die Bilder integriert. Auffallend ist außerdem die gute Papierqualität. Als Hardcover ist das Buch auch für kleine Kinderhände günstig. Das große Format lässt viel Raum für die Zeichnungen.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es bleibt nahe am Bibeltext und vermeidet durch geschickte Wortwahl und Auswahl der Beiträge mögliche Überforderung. Das Buch bekommt von mir eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 15.02.2023

Kampf um Gerechtigkeit

Hannah und ihre Brüder
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„...Solomon zog die Luger und drückte die Waffe fest auf Rosenzweigs Stirn. Man hörte den Aufschrei einer Frau. Die Menge wich zurück...“

Elliot Rosenzweig hatte sich die Eröffnungsgala in der Oper anders ...

„...Solomon zog die Luger und drückte die Waffe fest auf Rosenzweigs Stirn. Man hörte den Aufschrei einer Frau. Die Menge wich zurück...“

Elliot Rosenzweig hatte sich die Eröffnungsgala in der Oper anders vorgestellt. Was will der Mann von ihm, der ihn beschuldigt, Otto Piontek zu sein?
Der Autor hat einen fesselnden Roman geschrieben. Die Geschichte umfasst zwei Handlungsstränge. Einerseits ist sich Ben Solomon sicher, Hauptscharführer Otto Piontek erkannt zu haben. Dabei geht er nicht nur vom Äußeren aus, dass sich nach fünfzig Jahren stark verändert hat. Es sind die Stimme und die Gesten, die ihn überzeugen. Ben möchte, dass Otto für seine Schuld vor Gericht kommt. Gleichzeitig erfahre ich aus Bens Erzählung die Lebensgeschichte von ihm und Otto.
Liam bittet Catherine, Ben zu unterstützen. Die ist zuerst skeptisch. Könnte es sich um eine Verwechslung handeln? Liam stellt allerdings die richtigen Fragen.

„...Hast du dir einmal überlegt, wie ein Überlebender eines Konzentrationslagers ohne einen Cent in der Tasche nach Amerika kommen und schon bald einer der reichsten Männer Chicagos werden kann?…

Elliot behauptet, selbst im KZ gewesen zu sein. Er gehört zu den angesehensten Männern der Stadt. Das will er sich nicht kaputt machen lassen. Also beauftragt er einen Privatdetektiv, um Informationen über Ben Solomon und Otto Piontek einzuholen. Steckt da wirkliches Interesse oder nur eine geschickte Verschleierungstaktik dahinter?
Heftig sind die Abschnitte, die in der Vergangenheit spielen. Die Juden in Zamóc wähnten sich lange sicher. Bens Vater gehörte eine Glasfabrik. Nach der Besetzung Polens durch die deutsche Wehrmacht beginnt der langsame Abstieg. Mehr möchte ich zu diesem Teil der Erzählung nicht sagen. Das muss man lesen und auf sich wirken lassen.
Je mehr Catherine in Bens Geschichte eintaucht, desto mehr ist sie gewillt, ihm zu helfen. Dabei entwickeln sich intensive Gespräche.

„...Gott hat den Holocaust nicht gewollt. Er war der Wille derer, die vom Bösen erfüllt waren. Er war der Wille des Teufels…

Die Geschichte verfügt über einen hohen Spannungsbogen. Der wird auch durch die komplexen Beziehungen der Protagonisten aufgebaut.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es ist ein Werk gegen das Vergessen.

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Veröffentlicht am 14.02.2023

Amüsante Geschichte

Wie ich Fräulein Luise entführte und mit ihr eine geheime Reise unternahm
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„...Momentan ging ich montags mit Leo zum Karate, dienstags mit Celestine zum Ballett, mittwochs mit Käthe zum Geigenunterricht, donnerstags mit Milo zur Kinderwerkstatt und freitags mit Jamie zum Zirkuskurs...“

Die ...

„...Momentan ging ich montags mit Leo zum Karate, dienstags mit Celestine zum Ballett, mittwochs mit Käthe zum Geigenunterricht, donnerstags mit Milo zur Kinderwerkstatt und freitags mit Jamie zum Zirkuskurs...“

Die 10jährige Greta hat damit ein volles Programm. Dann aber ist der Kurs in der Kinderwerkstatt zu Ende und Greta verschweigt das ihren Eltern. Plötzlich hat sie einen freien Nachmittag. Den verbringt sie bald bei Fräulein Luise, einer alten Dame im Haus.
Die Autorin hat ein amüsantes Kinderbuch geschrieben. Der Schriftstil ist kindgerecht. Er strotzt vor ungewöhnlichen Einfällen und ist mit viel Humor gespickt.
Als Fräulein Luise nach einem Sturz ins Altenheim kommt, hat Greta eine ungewöhnliche Idee. Sie verlässt mit Luise das Heim. Bald sind beide mit einem Auto unterwegs nach Frankreich. Fräulein Luise hat noch einen Schlüssel für ein Haus dort.
Das Roadmovie besticht durch das ungewöhnliche Zusammensein der beiden Protagonisten. Luise ist trotz ihrer fast 80 Jahre noch für manch unerwartetes Verhalten offen. Ihre Fähigkeiten am Steuer lesen sich so:

„...Fast ohne zu hüpfen entfernten wir uns von der Tankstelle und rasten in Schneckengeschwindigkeit auf die Autobahn zu...“

Bald schließt sich den beiden ein junger Anhalter an. Der übernimmt das Steuer. Damit vervielfacht sich das Reisetempo. Außerdem finden sie einen ausgesetzten Hund.
Die Geschichte hat mich prima unterhalten.

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Veröffentlicht am 14.02.2023

Eine inspirierende Lebensreise

Die Kraft deiner Geschichte
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„...Wenn mein Leben wie ein Buch ist, wer schreibt dann meine Geschichte? Schreibe ich selbst mit der Feder Buchstabe für Buchstabe auf die leeren Blätter meines Lebens oder jemand anderes?...“

Mit diesen ...

„...Wenn mein Leben wie ein Buch ist, wer schreibt dann meine Geschichte? Schreibe ich selbst mit der Feder Buchstabe für Buchstabe auf die leeren Blätter meines Lebens oder jemand anderes?...“

Mit diesen Fragen beginnt das erste Kapitel des Buches. In insgesamt 10 Kapiteln und einen Epilog blättert die Autorin die Geschichte des Lebens auf. Sie hinterfragt einzelne Stationen und gibt Hinweise, wie man mit bestimmten Situationen umgeht.
Der Schriftstil lässt sich angenehm lesen. In etwas größerer Schrift sind an entsprechenden Stellen Bibelzitate eingefügt.
Im ersten Kapitel geht es um Gottes Führung.

„...Mir fällt da sofort Mose ein, der eine starke Berufungsgeschichte zu erzählen hat, inklusive brennender Dornbusch, einer verfaulten Hand, die wieder heilte, und einem Stock, der zu einer Schlange wurde. Klingt super aufregend, aber ob er sich das auch freiwillig ausgesucht hätte?...“

Quintessenz des Kapitels ist die Feststellung, dass Gott unsere Geschichte schreibt, wir aber mitreden dürfen. Außerdem spielt die Kraft des Gebetes eine Rolle.
Auch in den folgenden Kapiteln wendet sich die Autorin immer mal wider unserm Gottesbild zu und legt dabei die Finger in die Wunde:

„...Das Problem liegt in unserem Gottesbild. Wir vermenschlichen ihn, weil wir ihn nicht verstehen...“

In den folgenden Kapiteln wendet sich die Autorin unserer Verwundungen, unseren Alltagswundern und den Erfolgsgeschichten zu. Zerbruch und Tiefpunkte sind weitere Themen. Hier fällt besonders positiv auf, dass die Autorin dazu ermutigt, gegebenenfalls seelsorgerische oder medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Gut gefällt mir dabei, dass die Autorin mit Beispielen aus ihren eigenen Leben arbeitet und die Geschichten und Erlebnisse von Bekannten einfließen lässt. Das macht die Aussagen verständlich und handhabbar.
Immer wieder gibt es Sätze, die man sich in Ruhe durch den Kopf gehen lassen sollte.

„...Wir machen Gott klein, wenn wir nicht glauben, dass er uns liebt, einfach nur, weil wir sind. Es gibt keinen anderen Grund für Gottes Liebe als unsere Existenz...“

Jedes Kapitel endet mit einem grau unterlegten Kästchen. Darin werde ich persönlich aufgefordert, das Gesagte auf meine Geschichte anzuwenden. Fünf oder sechs Fragen bzw. Aussagen sind enthalten. Eigene Eindrücke und Erlebnisse sollten dabei schriftlich festgehalten werden.
Der Epilog endet mit einem Gebet.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es ist ein Wegweiser für die verschiedensten Zeiten des Lebens.
Mit einem letzten Zitat möchte ich meine Rezension beenden:

„...Stell dir das einmal vor! Gott nimmt dein kleines Leben mit den Schwächen, Fehlern und Verletzungen, die du hast, und ermutigt damit Menschen. Das ist unfassbar!…

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Veröffentlicht am 13.02.2023

Berührendes Kinderbuch

Großvaters Walnuss
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„...Als Emilia eines Morgens aufwachte, lag auf ihrem Nachttisch eine Walnuss. Es war draußen schon ein wenig kühl geworden...“

Mit diesen Sätzen beginnt ein berührendes Kinderbuch. Die Sprache ist kindgerecht. ...

„...Als Emilia eines Morgens aufwachte, lag auf ihrem Nachttisch eine Walnuss. Es war draußen schon ein wenig kühl geworden...“

Mit diesen Sätzen beginnt ein berührendes Kinderbuch. Die Sprache ist kindgerecht. Die Sätze sind kurz und eignen sich gut zum Vorlesen.
Großvater hat Emilia die Walnuss geschenkt. Einst brachte er eine Nuss dieser Art aus seiner fernen Heimat mit, als er in sein neues Zuhause reiste. Damals war er noch ein Kind. Aus der Nuss ist ein großer Walnussbaum geworden. Wie es Schritt für Schritt dazu kam, erklärt er seiner Enkelin.
Auch Emilias Mutter hat als Kind eine Nuss bekommen. Der Baum steht im Garten und ist schon ganz schön groß.
Emilia pflanzt die Nuss in einen Blumentopf. Jetzt ist Geduld gefragt.

„...Alle guten Dinge brauchen ihre Zeit. Sie wachsen, selbst wenn man es manchmal nicht bemerkt...“

Doch der Kreislauf des Lebens hat eine zweite Seite. So wie die Pflanze wächst und gedeiht, so neigt sich das Leben des Großvaters dem Ende zu.
Das Buch ist wunderschön illustriert. Das Farbspiel wechselt zwischen Hell und Dunkel. Gleichzeitig werden damit Trauer und Hoffnung symbolisiert. Auch das liebevolle Miteinander von Großvater und Enkelin kommt in den Bildern zum Ausdruck. Die Texte werden gekonnt in die Illustrationen integriert.
Die Idee zu dem Buch und deren Umsetzung hat mir sehr gut gefallen. Es ermöglicht, Trauer aufzuarbeiten und zeigt, dass Liebe bis nach dem Tod wirkt.

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