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Veröffentlicht am 04.09.2024

Eiskalte Spannung

Wintersturm
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Mit „Wintersturm“ ist im August der sechste Teil der Dark-Iceland-Reihe von Ragnar Jonasson erschienen. Ich habe die Reihe von Anfang an verfolgt und nun gespannt auf diesen neuen Band hin gefiebert.

Auch ...

Mit „Wintersturm“ ist im August der sechste Teil der Dark-Iceland-Reihe von Ragnar Jonasson erschienen. Ich habe die Reihe von Anfang an verfolgt und nun gespannt auf diesen neuen Band hin gefiebert.

Auch mit dem neuesten Fall entführt uns der Autor in die raue Schönheit Islands. Polizeiinspektor Ari ist sich nicht sicher, wie es für ihn beruflich weitergehen soll. Er mag sein Leben in dem kleinen Örtchen Siglufjörður , denkt aber auch darüber nach, weiter Karriere zu machen, zum Beispiel wenn er wieder in die Hauptstadt geht. Kurz vor einem Familientreffen, das ihm Klarheit verschaffen soll, stürzt eine junge Frau in den Tod. Zuerst scheint es sich um einen Selbstmord zu handeln, doch schnell werden Stimmen laut, die auf ein Verbrechen hindeuten. Ari nimmt die Ermittlungen auf und versucht, so gut es geht, seine Familienzeit zu genießen. Das gestaltet sich schwieriger, als auch noch ein starker Sturm aufzieht und alles komplizierter macht. Ari Arason findet sich also zwischen den Anforderungen seines Jobs und dem Wunsch, mehr Zeit mit seinem Sohn zu verbringen, hin- und hergerissen. Als die Ermittlungen Fahrt aufnehmen, wird schnell klar, dass unter der scheinbar ruhigen Oberfläche der kleinen Stadt dunkle Geheimnisse schlummern.

Mein erstes Highlight an diesem Buch war schon das atemberaubende Cover. Eine kleine, verschneite Hütte und im Hintergrund ein Schneebedeckter Berg – das passt genau zu dem Bild, das ich im Kopf habe, wenn ich an Island denke. Die Atmosphäre ist genau so: Jónasson schafft es meisterhaft, die klaustrophobische Stimmung eines von der Außenwelt abgeschnittenen Ortes einzufangen. Der ständige Schneefall und die eisigen Temperaturen verstärken die Spannung und haben mich beim Lesen richtig frieren lassen.

Die Charaktere sind komplex ausgearbeitet, allem voran Ari. Er ist ein komplexer Protagonist, der mit seinen inneren Konflikten und seiner Verletzlichkeit berührt. Auch die Nebencharaktere sind vielschichtig und tragen zur Tiefe der Geschichte bei. Der Plot ist spannend und konnte mich von der ersten bis zur letzten Seite fesseln. Die Wendungen sind überraschend und lassen einen immer wieder rätseln. Dadurch wurde auch der für meinen Geschmack etwas zu ruhige Anfang gut ausgeglichen. Die Auflösung des Falles war für mich gegen Ende absehbar, konnte mich aber trotzdem voll überzeugen, weil sie so geschickt ausgearbeitet war.

„Wintersturm“ ist insgesamt ein atmosphärischer Thriller, der die Stärken der Dark-Iceland-Reihe unter Beweis stellt. Jónasson versteht es, die Leser mit seiner fesselnden Erzählweise und den eindrucksvollen Schauplätzen in seinen Bann zu ziehen. Wer gerne in dunkle und kalte Welten eintaucht, wird von diesem Buch begeistert sein. Von mir gibt es also eine klare Leseempfehlung – ich hoffe auf einen siebten Band!

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Veröffentlicht am 02.09.2024

Atemberaubende Spannung

Er will nicht gehen
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Durch Instagram bin ich auf „Er will nicht gehen“ von C. M. Ewan aufmerksam geworden. Ich hatte vorher immer mal wieder Bücher von diesem Autor gesehen, aber noch keines seiner Bücher gelesen. Der Klappentext ...

Durch Instagram bin ich auf „Er will nicht gehen“ von C. M. Ewan aufmerksam geworden. Ich hatte vorher immer mal wieder Bücher von diesem Autor gesehen, aber noch keines seiner Bücher gelesen. Der Klappentext klang so gut, dass ich dieses Buch gleich als nächstes gelesen habe.

Hauptfiguren der Geschichte sind Lucy und Sam, die gerade zusammen ein Haus renoviert haben, das Sam geerbt hat. Während eher handwerklich unbegabt ist, hat Lucy viel Schweiz und Liebe in dieses Projekt gesteckt. Aus finanziellen Gründen wollen die beiden das Haus nun verkaufen. Während Sam bei seiner Arbeit an der Londoner Uni ist, um eine Selbsthilfegruppe zu leiten, wartet Lucy zu Hause auf die Maklerin. Bethany jedoch schickt ihr kurzerhand eine Nachricht, dass sie sich verspätet. Lucy soll den Interessenten, Donovan, nun also erstmal alleine durchs Haus führen – was für sie aufgrund ihres psychischen Zustandes eine große Herausforderung darstellt. Donovan erscheint jedoch gleich hilfsbereit und charmant, sodass Lucy sich zutraut, im Stück für Stück das Haus zu zeigen. Dabei redet sie sich immer wieder gut zu und erinnert sich an die Hilfestellungen, die Sam ihr beigebracht hat. So schafft sie es eine ganze Weile, ihre Panikattacken in Zaum zu halten, bis Donovans Verhalten immer merkwürdiger wird und Lucy klar wird, dass hier etwas ganz und gar nicht stimmt.

Zur selben Zeit sitzt Sam als Leiter der Selbsthilfegruppe fünf fremden Erwachsenen gegenüber, die sich ihren Phobien stellen wollen. Angst vorm Erbrechen, Einschlafen, paranoide Vorstellungen, Hypochondrie und Gewaltgedanken – all das erfordert seine Aufmerksamkeit. Er ist motiviert, die neuen Kursteilnehmer kennenzulernen und ihnen erste Bewältigungsstrategien vorzustellen. Bis in seinem Kurs etwas unvorhergesehenes passiert und die Situation zu eskalieren droht.

Die Handlung war ab der ersten Seite spannend, was vor allem an dem rasanten Schreibstil, so wie an dem Aufbau lag. Abwechselnd begleiten wir Sam und Lucy, die jeweils aus der Ich-Perspektive erzählen. Die Kapitel sind sehr kurz gehalten (ca. 2 – 5 Min.), was zu vielen raschen Wechseln führt. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen und wollte immer wieder noch schnell ein Kapitel lesen. Beide Charaktere sind sehr interessant und detailliert dargestellt, was an der gewählten Perspektive liegt. Wir lernen schnell ihre Gedanken kennen, sodass ich mir beide gut vorstellen konnte.

Donovan hingegen ist von Anfang an mysteriös und sein Verhalten wirft im Laufe der Handlung immer mehr Fragen auf. Das erste Drittel war spannend, aber eher in der Art einer Heranführung. Danach spitzt sich das Geschehen an beiden Handlungsorten immer weiter zu und es passieren unglaubliche Dinge. Nach und nach kommen immer mehr Dinge ans Licht, die mich total überrumpelt haben. Zum Ende gibt es noch einen atemberaubenden Showdown, den ich so nicht erwartet hatte. Auch die Auflösung hatte ich so nicht kommen sehen und fühlte mich nach den ganzen Ereignissen wahrlich ausgelaugt.

Manche Zusammenhänge und Situationen waren mit etwas „zu viel“, aber insgesamt war der Thriller genau so, wie ich ihn mit anhand des Klappentextes vorgestellt habe. Die Einblicke in die Vergangenheit waren sehr passend, ebenso wie die Einblicke in Sams psychologische Lehre zu den Phobien. Hier habe ich viel neues lernen können und fand die Thematik sehr spannend. An manchen Stellen hätte ich mir eine andere Richtung im Plot gewünscht, trotzdem konnte mich die Geschichte vollkommen überzeugen.

Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung für jeden, der Lust auf einen packenden Thriller hat, den man nicht mehr aus der Hand legen kann.

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Veröffentlicht am 22.08.2024

Ein Jahreshighlight

Flawless
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Mit „Flawless“ ist am 26. April der erste von fünf Bänden der Chestnut-Springs-Reihe von Elsie Silver erschienen. Ich hatte die US-Version der Bücher schon unzählige Male auf TikTok gesehen – die deutsche ...

Mit „Flawless“ ist am 26. April der erste von fünf Bänden der Chestnut-Springs-Reihe von Elsie Silver erschienen. Ich hatte die US-Version der Bücher schon unzählige Male auf TikTok gesehen – die deutsche Übersetzung habe ich dann als Zeichen gesehen, dass ich diese Reihe endlich beginnen sollte. Die Rezensionen waren fast durchweg super positiv, daher war ich sehr gespannt, was mich erwartet.

Gleich zu Beginn des Buches lernen wir den Bullenreiter Rhett Eaton kennen, wie er einem Kollegen gegenüber äußert, dass er Milch nicht ausstehen kann. Diese Aussage wurde gefilmt und veröffentlicht, was seine Sponsoren aus der Landwirtschaft mächtig wütend macht. Als Rhett dann auch noch einem aufdringlichen Kameramann ins Gesicht schlägt, ist sein Ruf erstmal völlig im Eimer. Um weitere Vorfälle dieser Art zu verhindern und sein Image aufzupolieren, stellt sein Agent Rhett eine „Babysitterin“ an die Seite. Seine Tochter Summer hat Jura studiert, ist sehr vernünftig und scheint die perfekte Agentin für diesen Job. Summer soll nun also auf Rhetts Ranch ziehen, mit ihm Reisen und seine PR-Arbeit übernehmen – bis zur Ende der Saison.

Rhett ist davon natürlich überhaupt nicht begeistert und fühlt sich ordentlich in seinem Ego verletzt. Summer wirkt hochnäsig und er hat keine Lust darauf, dass sie sich in seine Angelegenheiten einmischt. Doch je mehr Zeit die beiden miteinander verbringen, desto mehr wird Rhett klar, dass seine Vorurteile über Summer falsch waren. Sie kümmert sich um ihn, wie es vorher noch nie jemand getan hat und steht ihm unterstützend zur Seite, was er so gar nicht gewohnt ist. Er muss also sein Bild von ihr immer wieder überdenken und sich auch mit seinem eigenen Verhalten auseinander setzen.

Summer hingegen fühlt sich sehr unter Druck, diesen ersten großen Auftrag ihrer Karriere zu meistern. sie ist bemüht, es allen recht zu machen und vergisst dabei manchmal sie selbst. Die Anziehung zu Rhett ist dabei ein weiterer Faktor, der sie stresst.

Wie erwähnt, war ich sehr froh, endlich die „Chestnut Springs“ Reihe zu beginnen – und dann auch noch auf deutsch. Die Covergestaltung gefällt mir in der US-Version allerdings deutlich besser, weil sie farbenfroher und markanter ist. Dort hat jeder Band eine eigene, kräftige Farbe und ein schönes Covermotiv. Die deutschen Cover sind für meinen Geschmack etwas zu hell und wirken dadurch nichtssagend. Die Blumenmotive finde ich an sich sehr schön, hier fehlt mich aber etwas der Bezug zum Inhalt, den man bei den US-Covern besser erkennt. Ich hänge euch unten Bilder an.

Der Einstieg ins Buch hat mich gleich gepackt, weil wir quasi schon mitten im Geschehen stecken. Rhett wirkt erstmal sehr ungehobelt und nicht gerade sympathisch. Durch die Kapitel aus seiner Perspektive hat sich dieser Eindruck jedoch recht schnell verändert und es machte mir Spaß, ihn immer mehr kennenzulernen und sein Verhalten zu versehen. Genau so ging es mir mit Summer, auch wenn sie mir von Anfang an sympathisch war.

Wir begleiten die beiden bei diversen Reisen, aber auch auf der Ranch von Rhetts Familie, wo wir seinen Vater und seine beiden Brüder kennenlernen. Das Setting und die Dynamik in der Kleinstadt haben mir gut gefallen. Hier wurden viele Klischees zum Cowboy-Lifestyle hervorgebracht, was mich aber nicht gestört hat. Ich fühlte mich als Teil der Gemeinschaft und habe sowohl die Charaktere, als auch den Ort sehr lieb gewonnen. Nur mit dem Sport des Bullenreitens kann ich mich weiterhin nicht anfreunden.

Die zarten Annährungen zwischen Summer und Rhett mitzuerleben hat mir sehr gut gefallen. Für mich wirkte alles authentisch und absolut liebevoll, was ein richtiges Highlight war – gerade auch, weil wir beide Perspektiven sehen. Einige Ereignisse waren teilweise etwas vorhersehbar, was ich aber nicht als negativ empfunden habe. Der Schreibstil und das Setting haben das ausgeglichen und ich habe das Buch nur so verschlungen. Es gab viele schöne und tiefsinnige Zitate, die ich mir markiert habe. Das war wohl einer der Gründe, warum ich das Buch so ins Herz geschlossen habe. „Flawless“ hat mich etwas an „Done and Dusted“ von Lyla Sage erinnert. Wer mag, sollte sich das Buch mal anschauen, mir hat es sehr gut gefallen.

„Flawless“ ist ein herzerwärmend schönes Buch, das den Hype absolut verdient hat. Vom Setting über die Charaktere und den Plot bis zum Schreibstil – hier passt einfach alles. Das Buch ist eines meiner Lesehighlights dieses Jahres und ich freue mich schon unglaublich auf die restlichen vier Bände. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung und fünf Sterne.

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Veröffentlicht am 22.08.2024

Perfekte Mischung aus Spannung und Gemütlichkeit

Die Frau im Eishaus
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Mit „Die Frau im Eishaus“ ist Mitte Juli der dritte Band um den Ermittler August Strindberg erschienen. Ich lese schon seit Jahren gerne die Bücher von Kristina Ohlsson, dementsprechend groß war meine ...

Mit „Die Frau im Eishaus“ ist Mitte Juli der dritte Band um den Ermittler August Strindberg erschienen. Ich lese schon seit Jahren gerne die Bücher von Kristina Ohlsson, dementsprechend groß war meine Freude über den neuen Schwedenkrimi.

Schauplatz ist auch im dritten Teil wieder das Örtchen Hovenäset, wo wir viele bekannte Charaktere wieder treffen, allem voran natürlich August. Schon alleine deswegen empfehle ich, die Reihe mit Band 1 zu beginnen, auch wenn man Band 3 alleinstehend lesen könnte.

Während August sich auf einen Backwettbewerb vorbereitet, überschlagen sich die Ereignisse in Hovenäset – eine zugezogene Neunzehnjährige sorgt für Aufsehen, und unter dem Sprungturm wird ein Mann erhängt gefunden. Schnell stellt sich die Frage, ob die junge Frau etwas damit zu tun hat. Denn warum ist sie in das Eishaus gezogen, in dem eine Leiche gefunden worden war? Das wirft bei August und den anderen im Dorf viele Fragen auf und schon bald zeigt sich, dass der aktuelle Fall einige Verstrickungen in die Vergangenheit zu haben scheint. Und schon steckt August wieder mitten in einer spannenden Ermittlung.

Schon beim Einstieg in das Buch hat mir das typisch schwedische Setting in Hovenäset wieder sehr gut gefallen. Diese bedrückende, trübe Stimmung ist immer wieder aufs Neue passend für alle möglichen Kriminalfälle. Für mich einer der Gründe, warum ich nordische Krimis so gerne mag. Schnell zeigt sich durch die neue Bewohnerin im Eishaus auch, dass es eine Verbindung zu dem ersten Band der Reihe gibt. Auch durch die bekannten Charaktere fühlte ich mich gleich wieder mit allem vertraut, was das Lesevergnügen nochmal bereichert hat. Der Backwettbewerb steht in einem wohligen Kontrast zu dem düsteren Fall und gibt August eine etwas persönlichere Note – das finde ich toll umgesetzt von Kristina Ohlsson. Die Ermittlungen gehen schnell in eine dunkle Richtung, wodurch der Fall immer spannender wird und ich das Buch kaum aus der Hand legen wollte. Die kurzen Kapitel haben weiter dazu beigetragen, denn ganz nach dem Motto „Nur noch schnell ein Kapitel“ hatte ich das Buch schnell beendet. Immer wieder gab es unerwartete Wendungen, die mich an das Buch gefesselt haben. Zum Schluss folgte dann noch eine große Wendung, die mich völlig aus der Bahn geworfen hat, weil sie so unerwartet kam. Hier hatte ich dann eher das Gefühl, einen rasanten Thriller statt eines Krimis zu lesen. Die Auflösung konnte mich vollkommen überzeugen und hat mich gebannt zurückgelassen.

Insgesamt hat „Die Frau im Eishaus“ also alles, was ich mir von einem guten Krimi wünsche. Einen spannenden Fall, rapide Wendungen, ein tolles Setting und einen sehr angenehmen Schreibstil. Von mir gibt es volle fünf Sterne und eine ausdrückliche Leseempfehlung – gerade für den anstehenden Herbst.

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Veröffentlicht am 03.08.2024

Spannung pur!

RAUCH
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Nachdem ich in letzter Zeit hauptsächlich Romane gelesen habe. wurde es im Urlaub mal wieder Zeit für einen Thriller. Im Juni ist mit „Rauch“ das neueste Buch einer meiner liebsten Thriller Autorinnen, ...

Nachdem ich in letzter Zeit hauptsächlich Romane gelesen habe. wurde es im Urlaub mal wieder Zeit für einen Thriller. Im Juni ist mit „Rauch“ das neueste Buch einer meiner liebsten Thriller Autorinnen, Yrsa Sigurdardóttir erschienen. Das durfte nun also auch als Urlaubslektüre mit nach Italien.

Das Buch beginnt mit der Überfahrt von fünf ehemaligen Studienfreunden auf die Westmännnerinsel vor Island. Ihre ehemalige Kommilitonin ist verstorben, was den Anlass für das Aufeinandertreffen der Gruppe gibt. Die Insel ist bekannt für extremes Wetter, was die beklemmte Stimmung noch untermauert. Die Charaktere sind alle etwa dreißig Jahre alt und sind nach dem Studium nur noch unregelmäßig in Kontakt. Schnell zeigt sich, dass die Freundschaften untereinander bei weitem nicht mehr so innig sind, wie sie damals waren. Die Freunde haben sich verändert, und es schwingt immer ein gewisses Misstrauen wird. Ein Fund in der Wohnung der Verstorbenen stellt alle vor ein Rätsel und facht das Misstrauen zueinander weiter an, weil es Verbindungen zu einer Party in der gemeinsamen Vergangenheit zu geben scheint.

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Der atmosphärische Einstieg war für mich schon ein Highlight, weil das Setting genau so düster ist, wie der Anlass des Wiedersehens und die Dynamik der fünf Freunde zueinander. Es wird schnell klar, dass unter der Oberfläche etwas zu brodeln beginnt – nach und nach erfahren wir, warum. Dass die Gruppe aufgrund des Wetters nicht abreisen kann, hat der Situation noch mehr Spannung verliehen. Dieser Plot ist in Thrillern mittlerweile sehr beliebt, was mich nicht gestört hat, denn hier war die Begründung absolut einleuchtend. Schon bald bricht ein Feuer aus und es gibt mehrere Tote – die Frage nach dem Warum sowie dem Täter hat mich förmlich ans Buch gefesselt und ich wollte es gar nicht mehr aus der Hand legen.

Die Covergestaltung passt sehr gut zu den anderen Büchern der Autorin – es ist also auf den ersten Blick erkennbar, um wessen Buch es sich handelt. Ich persönlich finde diese schlichte Art von Covern aber nicht besonders ansprechend – hier gefallen mir die Cover von Autorinnen wie Lucy Foley, Megan Miranda und Ruth Ware deutlich besser.

Obwohl „Rauch“ kein Teil einer Buchreihe ist, treffen wir Charaktere aus anderen Büchern der Autorin wieder. So zum Beispiel den Polizisten Tyr und die Rechtsmedizinerin Idunn. Die Isländischen Namen sind für mich immer wieder eine Herausforderung, machen die Ermittlungen aber deutlich authentischer.

Gegen Ende des Buches spitze sich die Situation auf der Insel immer weiter zu, sodass ich das Ende kaum erwarten konnte. Die Auflösung des Geheimnisses und der Zusammenhänge hat mich ziemlich überrascht. Für mich war der Spannungsbogen unglaublich gut konstruiert und das Ende lies keine Wünsche offen.

Mit „Rauch“ ist Yrsa Sigurdardóttir also wieder ein athemberaubend spannender Thriller gelungen, der vollumfänglich überzeugen kann. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung für alle Thrillerfans.

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