Emily Wildes Enzyklopädie der Feen* hat mich mit seinem originellen Konzept und seiner liebevollen Darstellung der Feenwelt zunächst in seinen Bann gezogen. Die Idee, eine ...
⭐️⭐️⭐️⭐️ (4 von 5 Sternen)
Emily Wildes Enzyklopädie der Feen* hat mich mit seinem originellen Konzept und seiner liebevollen Darstellung der Feenwelt zunächst in seinen Bann gezogen. Die Idee, eine fiktive Enzyklopädie mit einer spannenden Rahmenhandlung zu verbinden, fand ich äußerst charmant. Dennoch muss ich gestehen, dass meine hohen Erwartungen nicht ganz erfüllt wurden.
Was mir besonders gefallen hat, waren die kleinen, süßen Geschichten über Feen, wie die über den treuen Poe oder den Wechselbalg. Diese Abschnitte waren genau das, was ich mir von diesem Buch erhofft hatte: magisch, detailverliebt und herzerwärmend oder auch skurril. Leider war mir der Teil über den Feenkönig der Verborgenen zu sehr in die Richtung High Fantasy gerückt. Ich hätte mir hier eine Fortsetzung der gemütlichen und leicht skurrilen Atmosphäre gewünscht, die den Anfang des Buches so bezaubernd gemacht hat.
Insgesamt hätte das Buch ruhig etwas "cozyer" sein können. Die Momente, in denen Emily mit ihrem grummeligen, aber sympathischen Kollegen Wendell interagiert, sowie ihre eigenwillige Art, haben für humorvolle und charmante Szenen gesorgt. Doch die epischen Konflikte und das dunklere Ende des Buches fühlten sich für mich wie ein Bruch mit dem ursprünglichen Ton an.
Trotzdem: Wer sich für Feen, magische Wesen und eine Protagonistin mit Ecken und Kanten begeistert, wird in diesem Buch viel Freude finden. Es ist ein schöner Ausflug in eine zauberhafte Welt – ich hätte mir nur gewünscht, dass der Schwerpunkt stärker auf den kleinen, intimen Geschichten über Feen geblieben wäre.
Als ich A Court of Mist and Fury gelesen habe, wurde ich von der ersten Seite an in diese magische, komplexe und zutiefst emotionale Welt hineingezogen. Sarah J. Maas hat mich mit ihrer Geschichte nicht ...
Als ich A Court of Mist and Fury gelesen habe, wurde ich von der ersten Seite an in diese magische, komplexe und zutiefst emotionale Welt hineingezogen. Sarah J. Maas hat mich mit ihrer Geschichte nicht nur begeistert, sondern regelrecht überwältigt. Dieses Buch ist für mich nicht nur eine Fortsetzung, sondern eine Reise, die tiefer geht, als ich es je erwartet hätte.
Die Handlung setzt direkt nach den traumatischen Ereignissen des ersten Bandes an, und ich habe mich sofort in Feyres Lage hineinversetzt. Ihre Verzweiflung, die posttraumatischen Belastungen und die Spannung in ihrer Beziehung zu Tamlin waren so greifbar, dass es manchmal schwer war, weiterzulesen – auf die beste Weise. Feyres Leben am Spring Court fühlte sich genauso beklemmend an, wie es für sie gewesen sein muss.
Als Rhysand sie schließlich zum Night Court bringt, hat mich die Welt, die Maas hier erschafft, völlig umgehauen. Velaris, die Stadt der Sterne, war nicht nur wunderschön beschrieben, sondern sie fühlte sich wie ein sicherer Zufluchtsort an – ein Ort voller Hoffnung, Magie und neuer Möglichkeiten. Die Liebe zum Detail in Maas' Weltaufbau hat mich beeindruckt. Jede Szene in Velaris war wie ein kleines Kunstwerk, das ich mir lebhaft vorstellen konnte.
Feyre war für mich ein sehr komplexer Charakter – manchmal inspirierend stark, aber auch oft anstrengend. Sie macht in diesem Buch eine bemerkenswerte Entwicklung durch, keine Frage. Sie lernt, ihre eigenen Bedürfnisse zu erkennen und für ihre Freiheit zu kämpfen. Doch es gibt Momente, in denen sie stur und selbstzerstörerisch ist, und ich konnte nicht immer mit ihren Entscheidungen mitfühlen. Besonders ihre anfängliche Passivität und ihre Neigung, ihre Probleme in sich hineinzufressen, haben mich gelegentlich frustriert.
Rhysand hingegen war eine Offenbarung. Ich hatte im ersten Band eine völlig andere Vorstellung von ihm, doch in A Court of Mist and Fury zeigt er so viele Facetten, dass ich mich genauso wie Feyre von ihm habe verzaubern lassen. Seine Stärke liegt nicht nur in seiner Macht, sondern auch in seiner Fähigkeit, andere zu inspirieren und ihnen Raum zur Entfaltung zu geben. Die Beziehung zwischen ihm und Feyre ist so langsam und sorgfältig aufgebaut, dass sie sich absolut echt anfühlt.
Die Nebencharaktere waren für mich das Herzstück dieses Buches! Rhysands innerer Kreis – Mor, Cassian, Azriel und Amren – hat die Geschichte unglaublich bereichert. Mor hat mich mit ihrer Loyalität und ihrem Lebensmut begeistert, während Cassian und Azriel eine faszinierende Dynamik mit Rhysand hatten. Besonders Azriel, mit seiner stillen Stärke und den unausgesprochenen Gefühlen, hat mich sehr berührt. Amren war für mich ein Rätsel, das ich unbedingt lösen wollte, und ihre trockene, manchmal unheimliche Art brachte genau die richtige Würze in die Geschichte.
Trotz all der Stärken des Buches gab es für mich auch ein paar Schwächen. Feyre kann manchmal unglaublich impulsiv und egozentrisch wirken. Es gibt Szenen, in denen sie sich so sehr auf ihre eigenen Schmerzen konzentriert, dass sie nicht wahrnimmt, was um sie herum passiert. Auch die Nebencharaktere, so sehr ich sie liebe, hätten in meinen Augen noch mehr Raum verdient. Besonders Azriel und Mor haben so viel Potenzial, das ich gerne intensiver erforscht gesehen hätte.
Hinzukommt, dass während ich die romantischen Szenen zwischen Rhysand und Feyre genossen habe, nahmen sie manchmal so viel Platz ein, dass andere Aspekte der Geschichte – wie der drohende Krieg oder die Entwicklung der Nebenfiguren – in den Hintergrund rückten.
Trotz kleiner Schwächen hat mich A Court of Mist and Fury tief bewegt und begeistert. Es ist eine Geschichte über Selbstfindung, Liebe und die Kraft, nach Dunkelheit wieder Licht zu finden. Feyres Entwicklung war nicht immer leicht zu ertragen, aber sie war echt, und das ist es, was dieses Buch so stark macht. Rhysand und seine Freunde haben für mich die Geschichte erst richtig zum Leben erweckt, und Velaris ist ein Ort, den ich immer wieder besuchen möchte.
Nachdem ich The Housemaid verschlungen hatte, war ich gespannt auf die Fortsetzung. Doch bei The Housemaid’s Secret musste ich schnell feststellen, dass es Licht und Schatten gibt. Während die Geschichte ...
Nachdem ich The Housemaid verschlungen hatte, war ich gespannt auf die Fortsetzung. Doch bei The Housemaid’s Secret musste ich schnell feststellen, dass es Licht und Schatten gibt. Während die Geschichte gewohnt spannend ist, hatte ich so meine Probleme mit der Protagonistin Millie und einigen Wiederholungen aus dem ersten Teil.
Die Handlung setzt wieder bei Millie an, die sich eine neue Anstellung als Haushälterin sucht. Aber genau hier hatte ich schon die ersten Schwierigkeiten: Der Einstieg ins Buch fühlte sich für mich fast wie eine Kopie des ersten Teils an. Millie bewirbt sich bei einer reichen Familie, alles wirkt zuerst perfekt, doch dann entpuppt sich die Situation als Albtraum. Ich hätte mir gewünscht, dass die Autorin hier mutiger gewesen wäre und Millie in eine neue, weniger vorhersehbare Ausgangslage versetzt hätte. Stattdessen hatte ich oft das Gefühl, dass ich alles schon einmal gelesen hatte.
Mit Millie habe ich in diesem Buch, ähnlich wie im ersten Teil, etwas gehadert. Sie wirkt auch hier etwas naiv und fahrlässig, wenn es darum geht, sich in brenzlige Situationen zu bringen. Anstatt aus den Ereignissen des ersten Buches zu lernen, trifft sie wieder Entscheidungen, die mir schlichtweg unlogisch vorkamen. Ich dachte mir öfter: „Wieso gehst du da überhaupt noch hin?“ oder „Warum hinterfragst du das nicht genauer?“. Allerdings nahmen mir meine Kritikpunkte an Millie nicht den Spaß am lesen!
Freida McFadden versteht es, Spannung aufzubauen. Auch wenn der Anfang mich etwas irritiert hat, konnte mich die Geschichte nach etwa einem Drittel doch wieder packen. Besonders das düstere Geheimnis rund um Wendy, die Frau des Hausherrn, hat mich neugierig gemacht. Die Atmosphäre war bedrückend und die ständigen Cliffhanger am Ende der Kapitel sorgten dafür, dass ich immer weiterlesen wollte.
Besonders die Wendungen und Überraschungen, für die McFadden bekannt ist, kamen nicht zu kurz. Ich muss zugeben, dass ich gegen Ende tatsächlich wieder sprachlos war, weil ich eine bestimmte Auflösung so nicht kommen sah! Diese Fähigkeit, ihre Leser zu schockieren, macht McFadden absolut lesenswert.
The Housemaid’s Secret ist spannend und unterhaltsam, wenngleich minimal schwächer als der erste Teil. Der Anfang ähnelt The Housemaid zu sehr, und Millie hat mich öfters frustriert. Trotzdem schafft es Freida McFadden, mit unerwarteten Wendungen und einer packenden Atmosphäre zu überzeugen, besonders im zweiten Teil des Buches. Wer den ersten Teil geliebt hat, wird sicher auch hier auf seine Kosten kommen – sollte aber nicht zu viel Innovation erwarten.
Ich habe The Housemaid von Freida McFadden an einem Tag durchgelesen und kann sagen, dass mich die Geschichte von Anfang an gefesselt hat – auch wenn ich nicht ganz frei von Kritik bin. Das Buch erzählt ...
Ich habe The Housemaid von Freida McFadden an einem Tag durchgelesen und kann sagen, dass mich die Geschichte von Anfang an gefesselt hat – auch wenn ich nicht ganz frei von Kritik bin. Das Buch erzählt die Geschichte von Millie, einer jungen Frau, die dringend einen Neuanfang sucht und dabei einen Job als Haushälterin bei der reichen Familie Winchester annimmt. Doch hinter der perfekten Fassade des eleganten Anwesens lauern dunkle Geheimnisse, die Millie in ein Netz aus Manipulation und Gefahr verwickeln.
Millie als Hauptfigur hat mich ehrlich gesagt hin und wieder frustriert. Sie ist definitiv eine Kämpferin, aber manchmal trifft sie Entscheidungen, bei denen ich mir dachte: Warum? Ihre Handlungen wirken oft unüberlegt, naiv aber zum Teil sogar richtig bösartig, was mich an manchen Stellen aus der Spannung gerissen hat. Natürlich hat sie eine schwere Vergangenheit, die ihr Handeln erklärt, aber das entschuldigt ihr Handeln für mich in weiten Teilen jedoch nicht.
Das Buch hat jedoch eine unglaublich dichte Atmosphäre, die mich bis zur letzten Seite gefesselt hat. Die Beschreibungen des Winchester-Hauses und die subtil bedrohliche Stimmung waren hervorragend umgesetzt. Die Autorin hat es geschafft, dass ich bei jeder scheinbar harmlosen Szene das Gefühl hatte, dass etwas nicht stimmt.
Neben Millie war Nina Winchester, die Hausherrin, für mich die spannendste Figur. Ihr Verhalten ist so erratisch und oft auf eine beängstigende Weise manipulativ, dass ich ständig darüber nachgedacht habe, was ihre wahren Absichten sein könnten.
Die Handlung ist auf jeden Fall rasant und voller Überraschungen. Es gab einige Wendungen, die mich tatsächlich schockiert haben, aber auch ein paar, die ich bereits geahnt hatte. Besonders im letzten Drittel überschlagen sich die Ereignisse, was das Buch für mich sehr spannend gemacht hat – ich musste einfach wissen, wie es ausgeht.
Freida McFadden schreibt klar und direkt, was die Geschichte sehr zugänglich macht. Die kurzen Kapitel haben dazu beigetragen, dass ich immer noch „ein Kapitel mehr“ lesen wollte. Auch wenn der Stil einfach ist, passt er gut zur Dynamik des Buches. (Kurze Anmerkung dazu: ich habe das Buch auf englisch gelesen, ich weiß also nicht, ob der Schreibstil im deutschen genauso gut gelungen ist.)
The Housemaid ist ein packender Thriller, der mich trotz meiner kleinen Kritikpunkte gut unterhalten hat. Auch wenn ich mit Millie als Protagonistin nicht immer warm geworden bin, haben die düstere Atmosphäre, die unberechenbaren Wendungen und die psychologischen Feinheiten die Schwächen ausgeglichen. Für Fans von Thrillern, bei denen Geheimnisse hinter einer perfekten Fassade lauern, ist das Buch auf jeden Fall lesenswert.
"Klara und die Sonne" von Kazuo Ishiguro ist ein faszinierendes und tiefgründiges Werk, das die Leser in eine dystopische Zukunft entführt. Die Geschichte wird aus der Perspektive von Klara erzählt, einer ...
"Klara und die Sonne" von Kazuo Ishiguro ist ein faszinierendes und tiefgründiges Werk, das die Leser in eine dystopische Zukunft entführt. Die Geschichte wird aus der Perspektive von Klara erzählt, einer künstlichen Freundin (AF), die für die Begleitung von Kindern entwickelt wurde. Ishiguro gelingt es meisterhaft, die Grenze zwischen Mensch und Maschine zu verwischen und dabei tiefgehende Fragen über das Wesen der Menschlichkeit zu stellen.
Die Handlung dreht sich um Klara, die von kranken Josie gekauft wird. Klara entwickelt eine besondere Bindung zur jungen Josie und zeigt dabei eine bemerkenswerte Fähigkeit, menschliche Emotionen und Verhaltensweisen zu verstehen. Und man fragt sich viele Male, ob Klara genauso programmiert wurde oder sie sich echte, menschliche Emotionen angeeignet hat. Ihre Beobachtungen und Interaktionen mit den Menschen um sie herum sind sowohl berührend als auch aufschlussreich.
Ishiguros Schreibstil ist ruhig und einfühlsam, was perfekt zu der introspektiven Natur der Geschichte passt. Die Welt, die er erschafft, ist sowohl vertraut als auch fremd, was die Leser dazu einlädt, über die Implikationen technologischer Fortschritte und deren Auswirkungen auf die Gesellschaft nachzudenken. Man fragt sich mehr als einmal zu welcher Zeit die Handlung überhaupt spielt, was jedoch nie aufgedeckt wird. Während dieser Umstand in den meisten Geschichten vermutlich negativ auffallen würde, trägt es hier zur Weckung des Interesses bei.
"Klara und die Sonne" ist nicht nur eine Geschichte über künstliche Intelligenz, sondern auch eine tiefgründige Meditation über Liebe, Verlust und die Suche nach dem, was uns menschlich macht. Es ist ein Buch, das lange nach dem Lesen im Gedächtnis bleibt und zum Nachdenken anregt.
P.S.: Das Buch ist hoch qualitativ verarbeitet, sowohl das Material als auch der Druck sind einwandfrei. Ein Buch, was ich durch seine Beschaffenheit äußerst gern in der Hand hatte. Auch das Cover finde ich nicht zuletzt durch die Farbgebung äußerst ansprechend, während es durch seine Einfachheit perfekt zu Ishiguros Schreibstil passt.