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Veröffentlicht am 15.09.2016

Noch besser als Kaninchenherz

Fuchskind
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Die ehemalige Polizistin und Friedhofsgärtnerin Gesine Cordes findet auf dem Friedhof an einem nebeligen Novembermorgen einen ausgesetzten Säugling. Sie kann das Kind gerade noch retten, doch dann zeigt ...

Die ehemalige Polizistin und Friedhofsgärtnerin Gesine Cordes findet auf dem Friedhof an einem nebeligen Novembermorgen einen ausgesetzten Säugling. Sie kann das Kind gerade noch retten, doch dann zeigt sich, dass viel mehr als nur ein ausgesetztes Kind an diesem Morgen zu entdecken waren... Ein turbulentes Ermitteln, auch für Gesine, beginnt. Es werden alte Wunden aufgerissen und eine dramatische Jagd nach den Motiven hinter den begangenen Taten beginnt.

Mir hatte schon das erste Buch gefallen, aber dieses hier überzeugte mich noch mehr. Da die schwierige Geschichte von Gesine schon erklärt ist, fällt das Lesen leichter, da sie weniger unter Flashbacks leidet und der Schreibstil somit durchgängig sehr flüssig gelingt. Die Kapitellängen sind angenehm. Das Geschehen ist äußerst spannend und die Ermittlungen zu verfolgen ist extrem kurzweilig. Auch die emotionale Seite kommt z.B. bei der Beziehung von Gesine und dem Findelkind nicht zu kurz, wenn auch der Fall im Fokus steht. Die Charaktere, allen voran der, der Protagonistin Gesine, sind toll ausgearbeitet und interessant. Es war auch schön die bereits bekannten Figuren aus dem ersten Band wieder zu treffen und ihre Entwicklung zu verfolgen. Dies gilt nicht nur für die Nichten, sondern auch für Freund Hannes oder die Kommissarin Marina Olbert. Toll fand ich wieder die Erklärungen zu Giftpflanzen mit denen man sich in der Regel ständig umgibt und keinen Schimmer über ihre extreme Gefährlichkeit hat.

Achtung, wer Kaninchenherz noch lesen möchte (ist kein Muss, aber doch empfehlenswert) sollte dieses vorab lesen, sonst spoilert man sich nur selbst.

Sofern die Reihe fortgesetzt wird, werde ich auch den dritten Band lesen (und ich gehe mal stark davon aus, dass wir noch mehr von Gesine hören werden!)

Veröffentlicht am 15.09.2016

Unterhaltsames Kinderbuch

Bitte nicht öffnen 1: Bissig!
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Das Leben in der kleinen Stadt „Boring“, ist wie der Name schon sagt alles andere als abenteuerlich oder aufregend. Das ändert sich, als Nemo ein Paket erhält, bei nicht klar ist, ob er es überhaupt erhalten ...

Das Leben in der kleinen Stadt „Boring“, ist wie der Name schon sagt alles andere als abenteuerlich oder aufregend. Das ändert sich, als Nemo ein Paket erhält, bei nicht klar ist, ob er es überhaupt erhalten sollte, öffnen sollte er es jedoch ganz sicher nicht. Aber die Neugier siegt und Nemo öffnet das Paket. Damit setzt er eine ungeahnte Kette von Ereignissen in Gang, die mit einem Schneechaos mitten im Juni, einer bewaffneten Bürgerwehr und einem riesigen Yeti endet. Wird der Yeti wieder sicher zum Besitzer zurückgebracht werden können und sich das Wetter normalisieren? Nemo wird dabei von seinem Freund Fred und Schwarm Oda unterstützt.

Schon das Cover ist wirklich überzeugend. Es unterstützt die Geschichte und weckt durch das Loch, durch welches ein Auge entgegenblickt, Interesse. Ebenfalls sehr gut gelungen sind die Illustrationen, die sehr schön und detailreich gestaltet sind und die Geschichte unterstützen.

Der Schreibstil ist recht einfach, aber trotzdem gelungen. Für Kinder ist er gut verständlich, aber der erwachsene Vorleser wird sich nicht langweilen. Die Charaktere sind toll gestaltet und haben alle ihre Eigenarten. Es werden auch Probleme angerissen, welche Kinder mit ihren Eltern haben können (Scheidung, Eltern, welche nur ihren Job im Kopf haben) ohne diese zu zentral und damit bedrückend zu schildern. Die Geschichte als solche ist natürlich sehr phantastisch, aber Kinder lieben solche abenteuerliche Geschichte bekanntlich. Ich fand es unterhaltsam und stellenweise auch wirklich spannend. Das Ende war gut gelungen und weckte bei mir gleich Interesse für den Folgeband, bei dem es nicht bissig, sondern schleimig werden soll…

Ein gutes Kinderbuch, welches nicht nur phantasievoll unterhält, sondern auch die Themen Freundschaft, Empathie und Zusammenhalt behandelt, ohne mit erhobenem Zeigefinger zu agieren. Meinen Sohn (12) konnte es nicht mehr wirklich fesseln, aber unter dem Strich fand er es doch ganz in Ordnung.
Jugendmeinung: Ich denke das Buch ist sehr gut für Grundschüler geeignet. Mich konnte es heute nicht mehr so begeistern, aber ich glaube in der Grundschule hätte ich es einfach nur genial gefunden, daher empfehle ich es gerne, aber eher jüngeren Lesern bis ca. 10 Jahren. Das Buch lässt sich leicht lesen, ist gut verständlich und besonders loben möchte ich die Zeichnungen. Sie sind voller Details und einfach sehr gut gelungen! Es hätten aber gerne ein paar mehr sein können.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Der Stil könnte polarisieren

Cooper
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Das Glück ist ein zerbrechliches Gefühl. Während im einen Moment alles in bester Ordnung scheint und man glaubt das Heft in der Hand zu halten, bahnen sich Geschehnisse an, die man nicht erwarten konnte, ...

Das Glück ist ein zerbrechliches Gefühl. Während im einen Moment alles in bester Ordnung scheint und man glaubt das Heft in der Hand zu halten, bahnen sich Geschehnisse an, die man nicht erwarten konnte, oder vielmehr nicht erwarten wollte. Genau so ergeht es dem Paar Lisa und Jakob und ihren Kindern Carlotta und Nora.
Die Stimmung ist von Beginn an recht düster, obwohl wir mit Hilfe eines allwissenden Erzählers eine scheinbar glückliche und zufriedene Familie bei ihrer ersten Fahrt zum neuen Ferienhaus begleiten. Doch irgendwas stimmt nicht, läuft ganz anders als erwartet. Die Familie weiß es noch nicht und auch der Leser rätselt noch, denn vieles wird nicht direkt ausgesprochen, was das Ganze noch dramatischer werden lässt. Dann schlägt das Schicksal gnadenlos zu.

Der Schreibstil ist besonders, da er beispielsweise ohne wörtliche Rede auskommt und einerseits reduziert ist, andererseits scheinbare Kleinigkeiten erörtert. Die Personen im Buch erscheinen beliebig austauschbar, da sie wie reine Platzhalter, nicht wie echte Charaktere erscheinen, doch das werte ich positiv. Signalisiert es doch nur, dass es theoretisch von jetzt auf gleich, genauso ergehen kann, wie den Personen im Buch. Man muss zwischen den Zeilen lesen, interpretieren und offen für die philosophische Bedeutung des Buches sein. Zwischendurch kam auch immer mal wieder der Gedanke auf, ob ich die Katze oder den bösen Jungen von der Tankstelle „richtig“ interpretiere. Diese Sorgen waren nicht nötig, denn obwohl vieles, ähnlich dem Cover, im Nebel liegt, führt der Autor jeden aufmerksamen Leser zu den richtigen Schlüssen. Wer beim Auslöschen einer Familie an Brutalität denkt, liegt hier falsch (je nach Ansicht ist das ja positiv oder negativ zu werten) und trotzdem entwickelt das Buch Spannung.
Ich denke, dass der Stil sehr polarisierend ist und empfehle daher vorab eine Leseprobe. Ich konnte das Buch jedenfalls nicht mehr weglegen, als ich einmal mit dem Lesen angefangen hatte. Die knapp 140 Seiten flogen nur so dahin und ließen mich zwischendurch immer wieder Erschauern oder tief durchatmen. Die Erzählung konnte mich fast durchweg gut unterhalten, allerdings fand ich das Ende sehr deprimierend.
Das Buch legt man vielleicht zur Seite, aber die Erinnerung daran bleibt…

Veröffentlicht am 15.09.2016

Wichtiges Thema gut verpackt

School Survival - Ferien sind nichts für Feiglinge
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Rafe hat Sommerferien und wird diese in einem Camp verbringen. Doch statt Party, Spaß und Abenteuer warten eine knallharte Sommerschule, endlose Regeln und schlechtes Essen auf die Teilnehmer. Schlimmer ...

Rafe hat Sommerferien und wird diese in einem Camp verbringen. Doch statt Party, Spaß und Abenteuer warten eine knallharte Sommerschule, endlose Regeln und schlechtes Essen auf die Teilnehmer. Schlimmer noch, Rafe landet in der Hütte der Bisamratten und wird somit mit seinen neuen Freunden zur Zielscheibe „coolen“ Jungs, die sich ihre Zeit mit Streichen und ausgeklügelten Mobbingaktionen vertreiben.

Zentral ist neben Freundschaft auch das Thema „Mobbing“. Es wird schonungslos aufgezeigt, wie es sich äußern kann, welche Auswirkungen es haben kann und das nun mal nicht immer Hilfe von Erwachsenen zu erwarten ist, weil sie sich der Tragweite entweder nicht bewusst sind, oder eben alles als Scherz oder Unfug abtun. Besonders gut gefielen mir auch die Illustrationen und die Charaktere haben eine gewisse Entwicklung durchgemacht. Rafe ist nicht gerade DER Sympathieträger schlechthin, aber ist im Kern doch ein guter Junge mit einem guten Herzen und Sinn für Freundschaft/Menschen. Das Buch ist hochwertig und kindgerecht gestaltet. Ich hätte das Buch mit vier Sternen bewertet, weil ich verhältnismäßig gut unterhalten wurde, aber mir etwas zu sehr auf „Gekotze“ und Pupsen gesetzt wurde, aber ich gehöre auch nicht wirklich zur Zielgruppe. Mein Sohn (12 Jahre) hätte das Buch an einem Tag verschlungen, wäre da nicht das Problem, welches er immer mit guten Büchern hat. Er hob sich die letzten ca. 20 Seiten auf, damit das gute Buch nicht endet. Wie das nun mal so ist mit Büchern, die einem schnell ans Herz gewachsen sind und die man nicht beenden möchte ist (wahre Bücherwürmer kennen das Gefühl ja nur zu gut! ;))

Jugendmeinung: Ich hätte zehn von fünf Sternen vergeben ;)! Mir gefiel besonders gut, dass das Thema Mobbing lustig zeigt wurde, aber auch wie schlimm es ist. Rafe ist ein lustiger Kerl mit raffinierten Ideen und einem guten Herz, auch wenn er das nicht immer zeigt. Besonders gut gefielen mir auch die Illustrationen, die immer passend waren und die Geschichte unterstützten. Der Zeichenstil war gut und positiv fand ich auch, dass es sich um schwarz-weiß Bilder handelte. Ich würde die Reihe Fans von Gregs Tagebüchern empfehlen, auch wenn diese Reihe nicht ganz so gut ist. Das Buch ist eher etwas für Jungs, aber coole Mädchen würden es bestimmt auch gut finden. Ich selbst werde mir die Vorgänger noch besorgen! Übrigens kann man auch mit dem vierten Teil starten und versteht alles, was ich besonders gut finde.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Nur der Schluss überzeugte

Über uns der Himmel, unter uns das Meer
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Der Krieg ist vorbei und die australischen Bräute machen sich auf eine sechswöchige Reise auf einem Flugzeugträger Richtung England, zu ihren Ehemännern. Es steht ihnen eine abenteuerliche, beschwerliche ...

Der Krieg ist vorbei und die australischen Bräute machen sich auf eine sechswöchige Reise auf einem Flugzeugträger Richtung England, zu ihren Ehemännern. Es steht ihnen eine abenteuerliche, beschwerliche Reise bevor, doch jede der Frauen nimmt sie auf sich, da sie die Hoffnung auf eine glückliche Zukunft hat. Doch nicht alle werden in England ankommen…

Der Prolog, welcher in der Gegenwart spielt war furchtbar holprig und für meine Begriffe schlichtweg misslungen. Die Lust auf das Buch war somit direkt dahin und auch die Vorstellung der vier Bräute, die auf dem Schiff im Fokus stehen war nicht ganz rund. Trotzdem war schnell klar, dass diese Frauen interessant sind und das nicht nur, weil sie sehr verschieden waren. Auch waren die Charaktere mehrheitlich sehr interessant und toll ausgearbeitet. Sie sind sehr verschieden und alle haben ihr Päckchen zu tragen (auch die Männer, wie der Kapitän sind hier zu nennen!). Mit der Zeit wurde die Geschichte immer runder, wenn sie immer wieder durch langatmige Stellen, die die alltägliche Langeweile auf dem Schiff zum Thema hatten, aufgehalten wurde.

Die Thematik um die Kriegsbräute war sehr interessant, zumal ich vorab kaum Infos zu dem Thema hatte und die Autorin durch ihre Großmutter einen persönlichen Bezug hatte. Hier hat die Autorin sich für jedes Kapitel reale Zitate besorgt, die den Leser mitten ins Geschehen ziehen und die rein fiktionale Geschichte interessanter machen. Die Hoffnung, dass das Buch doch noch überzeugen kann, war groß, wurde jedoch durch etliche langweilige Seiten wieder zunichte gemacht. Rundum überzeugend fand ich nur die letzten ca. 100-150 Seiten, die neben Dramatik und Emotion auch zahlreiche spannende Elemente enthielten und meinen Erwartungen an die Autorin gerecht wurden.

Ich bin hin und her gerissen, denn ich hatte mich schon über weite Strecken nicht sehr unterhalten gefühlt, aber insgesamt gefiel es mir letztlich doch (Thematik, Charaktere) Wahrscheinlich wäre das Buch mit 100 Seiten weniger etwas besser weggekommen... Wahrscheinlich waren meine Erwartungen an die Autorin/Geschichte einfach viel zu hoch. So jedoch ist es aufgrund der zahlreichen Längen für mich nur Mittelmaß.