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Veröffentlicht am 12.01.2023

Margherita und der dunkle Widerschein der Welt

Margherita und der dunkle Widerschein der Welt
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Die 80jährige Margherita erinnert sich an die Zeit, als 1939 in England der Krieg ausbrach. Margherita ist italienischstämmig, ihr Vater besitzt eine Brauerei und sie besucht ein Internat. Zunächst erfahren ...

Die 80jährige Margherita erinnert sich an die Zeit, als 1939 in England der Krieg ausbrach. Margherita ist italienischstämmig, ihr Vater besitzt eine Brauerei und sie besucht ein Internat. Zunächst erfahren wir die großen und kleine Probleme eines jungen Mädchens im Internat. Wir sehen, wie die ganze Familie Weihnachten feiert und ihr Bruder Gino und seine Freunde unbedingt in den Krieg einberufen werden wollen. Später wird er als Pilot ausgebildet und gegen die Feinde eingesetzt. Sein Freund Danny ist ein Jude, seine Eltern haben ihn nach England geschickt, damit er vor Hitler und seinen Schergen sicher ist, aber auch in England werden die Juden wie Menschen zweiter Klasse behandelt. Für Margie geht das Leben weiter wie bisher, lediglich die Lebensmittel werden rationalisiert und die Schülerinnen müssen den Gebrauch der Gasmasken üben. Margie erlebe ihre erste Schwärmerei, als sie bei ihrem Onkel Anton untergekommen sind. Ein Buch, das aus Sicht einer 13/14jährigen geschrieben wurde und die den Ernst der Lage noch gar nicht so zur Kenntnis nimmt, zumal in England damals vom Schrecken des Krieges nicht so viel zu merken war. Margie lebt in ihrer Welt mit dem großen und kleinen Sorgen im Internat, ihren Mitschülerinnen und ihren Lehrerinnen. Sie hat ihre erste zarte Liebe durchgemacht. Es ist schade, dass das Buch nicht weitergeht, denn die Kriegsjahre dann ab 1940 waren hart und wären sehr interessant gewesen, zumal mich interessiert hätte, wie das Leben der Familie dann weitergegangen wäre. Am Ende des Buches ist ein Namensverzeichnis, das mir zu Beginn des Buches sehr hilfreich gewesen ist, da zu viele Namen und Personen auf mich eingestürmt sind. Auch das Nachwort finde ich sehr interessant, denn dort ist näher auf die Geschehenisse des Jahres 1939 eingegangen. Das Cover des Buches ziert eine idyllische Landschaft im Abendrot.

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Veröffentlicht am 10.01.2023

Genitaler Mord auf Ibiza

Geni(t)aler Mord auf Ibiza
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Harry Robson versteht es, besondere Bücher zu schreiben. Aber Vorsicht, dieses Buch ist nicht jugendfrei. Es beginnt ganz harmlos und zeigt das Leben eines Jungen in Köln auf, dessen Vater ein Trinker ...

Harry Robson versteht es, besondere Bücher zu schreiben. Aber Vorsicht, dieses Buch ist nicht jugendfrei. Es beginnt ganz harmlos und zeigt das Leben eines Jungen in Köln auf, dessen Vater ein Trinker ist. Der Junge arbeitet sich hoch, lernt eine Frau kennen und mit deren Geld baut er sich ein SM-Studio auf. Eine andere Szene. Ein Hotel auf Ibiza. In einem Zimmer liegt ein toter Mann, sein Geschlechtsteil wurde ihm abgetrennt und in den Mund gesteckt. Commissario Carlos Delgado bittet in diesem Fall seinen deutschen Freund Harry um Hilfe. Gemeinsam nun beginnen sie mit ihren Ermittlungen und nach und nach finden sie eine Spur nach Köln in die SM- und Snuff-Szene. Rückblickend schauen wir auf das Leben des Toten, wir bekommen Einblick in den harten und brutalen Sex in dieser Szene. Das Buch eignet sich wirklich nicht für schwache Nerven, denn hier geht es wirklich mehr als brutal zu. Der Autor beschreibt die mitwirkenden Protagonisten derart genau, dass man meint, sie schon einmal zumindest getroffen zu haben. Sein Sprache ist klar und deutlich, er kommt ohne viel Geplänkel aus und trifft die Sache auf den Punkt. Ein Kriminalfall, den man in einem Rutsch lesen muß. Interessant finde ich auch, dass die Ermittler hier auch ein Privatleben mit allen Stärken und Schwächen haben. Wenn man das Buch dann aus der Hand legt, schwirrt es einem noch ziemlich lange im Kopf herum. Wirklich genial geschrieben, wie all die Bücher von Robson.

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Veröffentlicht am 08.01.2023

Mary de Rachewilz

Mary de Rachewiltz – Auf der Seite meines Vaters Ezra Pound
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Ein nicht ganz leicht zu lesendes Buch, das uns hier dargeboten wird. Die inzwischen fast 100jährige Mary erzählt über ihren Vater Ezra Pound. Bisher war mir von diesem Künstler nicht allzu viel bekannt. ...

Ein nicht ganz leicht zu lesendes Buch, das uns hier dargeboten wird. Die inzwischen fast 100jährige Mary erzählt über ihren Vater Ezra Pound. Bisher war mir von diesem Künstler nicht allzu viel bekannt. Doch nach der Lektüre des Buches habe ich mich dann noch genauer damit befaßt. Mary ist die uneheliche Tochter von Pound und einer Geigerin. Sie wurde gleich nach der Geburt zu einer Bauernfamilie gegeben, die sie groß zogen. Jedoch in späteren Jahren hatte Mary ein intensives Verhältnis zu ihren Eltern. Sie erzählt uns von den Begegnungen in Italien, mit anderen Künstlern, wie ihre Eltern in den Tag hineinlebten, das Geld manchmal knapp war, vom Krieg, der Gefangenschaft ihres Vaters und von den Werken, die er in dieser Zeit schrieb. Die Spurensuche führt uns durch ganz Italien, die Eltern wechselten oftmals ihre Wohnorte, es werden Zeitzeugen gehört. Jedoch sind die Kapitel nicht chronologisch, sondern manchmal sehr sprunghaft geschrieben. Mary heiratet dann später Boris, von dem sie zwei Kinder bekommt und sie erwerben die alte Burg Brunnenberg, die Mary verstand, wieder einigermaßen bewohnbar zu machen. In späteren Jahren war Brunnenberg der Zufluchtsort der Eltern und auch anderer Künstler. Die alte Dame kann sich noch gut an verschiedene Begebenheiten erinnern und erzählt dies sehr interessant und glaubhaft. Das Buch ist mit wunderbaren Fotos versehen, fast erscheint es mit wie ein kostbarer Bildband. Die Titelseite des Buches ziert Mary de Rachewilz in all ihrer Eleganz und Anmut.

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Veröffentlicht am 07.01.2023

Engel des Todes

Engel des Todes
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Thomas Ziebula (er schreibt auch unter anderen Namen seine Romane) ist ein Meister seins Faches. Seine historischen Romane sind derart akribisch recherchiert worden, sie könnten glatt das Geschichtsbuch ...

Thomas Ziebula (er schreibt auch unter anderen Namen seine Romane) ist ein Meister seins Faches. Seine historischen Romane sind derart akribisch recherchiert worden, sie könnten glatt das Geschichtsbuch ersetzen. Ein paar Tage im März 1920. In Berlin wird der Kapp-Putsch durchgeführt, was natürlich Auswirkungen auch auf die anderen Städte hat. In Leipzig treffen die Regierungstreuen und die Putschisten aufeinander. Es kommt zu blutigen Kämpfen, es gibt Tote und unzählige Verletzte. Es herrschen bürgerkriegsähnliche Zustände und Kriminalinspektor Stainer und sein Assistent Junghans haben alle Hände voll damit zu tun. Zur gleichen Zeit aber schleicht ein Massenmörder durch Leipzig, ein ehemaliger Flieger, schwer traumatisiert, meint sich an verschiedenen Personen rächen zu müssen. Mit unglaublicher Brutalität tötet er seine Opfer und köpft sie noch zum Schluß. Gleichzeitig lesen wir im Buch einzelne Passagen, wonach genau dieser Täter sich in psychiatrischer Behandlung befindet. Der Krimi ist wortgewaltig, spannend und zudem noch sehr interessant geschrieben. Er zeigt uns vor allem die Situation der Bevölkerung in der Weimarer Republik auf. Einsteils wehren sich die Leute gegen die momentane Regierung, andernteils gibt es wieder viele, die den Krieg vergessen wollen und sich eine gesicherte Existenz aufbauen wollen. Da ist zum einen die Barbesitzerin Rosa, die Witwe Josephine mit ihren vier Kindern, Paula, ein Kind eines Kriegsveteranen, Stainers Vater, der gegen alles wettert und schimpft und den alten Zeiten nachhängt, Oberstleutnant von Herzberg, mit einer Nackttänzerin liiert, der seinen Dienst quittieren will. All diese Menschen machen das Buch zu einem lebendigen und dem Spiegel der Zeit aufzeigenden Roman. Der Autor zeigt uns die vorangegangenen Zeiten hautnah, er läßt uns die Angst, den Hass und Überlebenswillen sehr hautnah spüren. Ein Geschichtsrückblick, der kein bißchen lamgweilig ist und in uns die Neugier erweckt, mehr über diese Zeit zu erfahren. Dies könnte man mit in einem Geschichtsbuch verwenden. Das Cover ist den beiden ersten Bänden angepaßß und in einer Raute stehen Titel und Autor.

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Veröffentlicht am 06.01.2023

Dolce Vita

Dolce Vita
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Ein Buch, das unsere Sehnsucht nach Italien nicht stillt, sondern erst recht aufleben läßt. Es entführt uns in das Land, wo die Zitronen blühen. Wir erahnen das Meer, den feinen Sandstrand, die Pinienwälder, ...

Ein Buch, das unsere Sehnsucht nach Italien nicht stillt, sondern erst recht aufleben läßt. Es entführt uns in das Land, wo die Zitronen blühen. Wir erahnen das Meer, den feinen Sandstrand, die Pinienwälder, die Weinberge, verträumte Restauarnts, Pizza, Spaghetti, Fischgerichte, Antipasti, Gelati, Tiramisu, Prosecco, Vino......herrlich die lauen Sommerabende, die Zikaden zirpen. Das Buch enthält 16 Kurzgeschichten verschiedener Autorinnen. Einige sind verträumt romantisch, andere wieder tragisch und dann sind noch die kriminalistischen Geschichten mit einem Hauch von Ironie. Eine jede Erzählung hat seinen eigenen Reiz und keine gleicht der anderen. Vor allem ist das Buch ideal, wenn man nicht so viel Zeit zum Lesen hat. Man kann zwischendurch immer wieder mal das Buch zur Hand nehmen und darin schmökern. Egal, ob wir etwas über das vergammelte Ferienhaus lesen, über motzende Ehemänner, verlorene Koffer, reisende alter Damen, wiederfinden einer alten Liebe, alles ist hier wirklich liebevoll geschrieben und soll den Leser gut unterhalten. Am Anfang des Buches ist eine Zeichnung angebracht, wo man die Regionen der einzlenen Geschichten sehen kann. Das Cover selbst zeigt den typischen italienischen Stiefel. Wirklich sehr gut gemacht.

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