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Veröffentlicht am 01.06.2019

Etwas schwächer, aber immer noch sehr gut

Mörderisches Lavandou (Ein-Leon-Ritter-Krimi 5)
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Buchmeinung zu Remy Eyssen – Mörderisches Lavandou

„Mörderisches Lavandou“ ist ein Kriminalroman von Remy Eyssen, der 2019 bei Ullstein Taschenbuch erschienen ist. Dies ist der fünfte Band um den Gerichtsmediziner ...

Buchmeinung zu Remy Eyssen – Mörderisches Lavandou

„Mörderisches Lavandou“ ist ein Kriminalroman von Remy Eyssen, der 2019 bei Ullstein Taschenbuch erschienen ist. Dies ist der fünfte Band um den Gerichtsmediziner Leon Ritter.

Zum Autor:
Remy Eyssen (Jahrgang 1955) geboren in Frankfurt am Main, studierte Kommunikationswissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität und besuchte die Deutsche Journalistenschule in München. Er verbrachte schon als Schüler viele Sommer mit Eltern und Geschwistern in der Provence. Auch später war er immer wieder in Südfrankreich, wohnte in Le Lavandou und in Bormes les Mimosas.
Remy Eyssen arbeitete als Redakteur bei der Münchner Abendzeitung, später als freier Autor für Tageszeitungen und Magazine. Schwerpunkte seiner Arbeit waren immer wieder Reportagen über große Kriminalfälle.
In den der 90er Jahre entstanden erste Drehbücher für eine Serie des Hessischen Rundfunks. Bis heute folgten mehr als 100 weitere Stücke für alle großen deutschen Fernsehsender im Genre Krimi und Thriller.

Klappentext:
Die Feriensaison in Le Lavandou ist zu Ende, und der kleine Ort sollte sich vom sommerlichen Trubel erholen. Auch Rechtsmediziner Leon Ritter hat nun mehr Zeit, um seinen Lieblingsbeschäftigungen nachzugehen: Café au lait trinken und Boule spielen. Da verschwindet eine Hotelangestellte in den einsamen Hügeln der Provence, und kurz darauf wird ihre Leiche gefunden. Damit sind auch Leon Ritters Hoffnungen auf einen beschaulichen Spätsommer dahin. Schnell gibt es einen ersten Verdächtigen, doch Leon zweifelt an dessen Schuld. Er stellt eigene Nachforschungen an und steht deshalb bald selbst in der Kritik. Die einzige, die noch zu ihm hält, ist seine Lebensgefährtin, Capitaine Isabelle Morell, doch plötzlich ist die stellvertretende Polizeichefin verschwunden...

Meine Meinung:
Dieser Band hat wieder alle Komponenten, die mich zum Fan der Serie gemacht haben. Figuren mit Ecken und Kanten, südländisches Flair, einen ausgeklügelten Plot und viel Spannung. Und doch hat er mir nicht so gut gefallen wie die Vorgänger. Lag es daran, dass der Autor wieder eine Prise mehr der erfolgreichen Zutaten verwenden wollte? Ich weiß es nicht, aber diesmal war die Atmosphäre wieder etwas dunkler und Leon Ritter wirkte noch etwas mehr wie der einsame Ritter, der trotz aller Schwierigkeiten den Fall im Alleingang lösen will. Auch Szenen aus der Sicht des Täters und der Opfer waren wie gewohnt enthalten, aber diesmal waren sie erneut etwas grausamer und brutaler. Auch gerät wieder ein Familienmitglied in den Fokus des Täters. Die Serie entwickelt sich in einer Richtung, die mir nicht zusagt. Es gibt mehr Gewalt und mehr Leon, aber darunter leidet die südfranzösische Atmosphäre. Gerade den Gegenspielern Leons geht diesmal etwas die Komplexität ab. Leon selbst gibt seiner Lebensgefährtin Anlass zur Eifersucht und das Verhältnis der beiden Figuren wirkt etwas abgekühlt. Positiv fällt mir die Entwicklung Momas auf, der von Folge zu Folge selbstständiger und selbstbewusster wird. Dies ist aber Jammern auf hohem Niveau, denn immer noch schreibt der Autor einen weit überdurchschnittlichen Krimi. Gerade im Bereich Spannung glänzt der Autor.

Fazit:
Auch wenn der Krimi nicht ganz das Niveau der Vorgänger erreicht, bleibt er überdurchschnittlich mit großer Spannung. Weil mir aber die Entwicklungsrichtung nicht zusagt, gibt es diesmal nur vier von fünf Sternen (85 von 100 Punkten). Es bleibt aber bei der Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 20.05.2019

Verbindungen in eine dunkle Zeit

Schatten der Provence
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Buchmeinung zu Pierre Lagrange – Schatten der Provence

„Schatten der Provence“ ist ein Kriminalroman von Pierre Lagrange, der 2019 bei Fischer Scherz erschienen ist. Dies ist der vierte Fall in der Serie ...

Buchmeinung zu Pierre Lagrange – Schatten der Provence

„Schatten der Provence“ ist ein Kriminalroman von Pierre Lagrange, der 2019 bei Fischer Scherz erschienen ist. Dies ist der vierte Fall in der Serie um den pensionierten Kommissar Albin Leclerc.

Zum Autor:
Pierre Lagrange ist das Pseudonym eines bekannten deutschen Autors, der bereits mehrere Krimis und Thriller veröffentlicht hat. In der Gegend von Avignon führte seine Mutter ein kleines Hotel auf einem alten Landgut, das berühmt für seine provenzalische Küche war.

Klappentext:
Commissaire Albin Leclerc kommt nicht zu seinem wohlverdienten Ruhestand. Denn der Überfall auf einen Kunsttransport mit wertvollen Gemälden findet ausgerechnet kurz vor Carpentras statt. Der Coup geht schief, die Polizei entdeckt im Versteck der Räuber einen unbekannten Cézanne und einen Van Gogh. Alles weist darauf hin, dass sie aus einem geheimen Depot mit Nazi-Raubkunst stammen. Zum Ärger der beiden Polizisten Theroux und Castel mischt sich Albin mit seinem Mops Tyson in ihre Ermittlungen ein. Dabei ist er ihnen immer einen Schritt voraus. Als es Tote gibt, gerät Albin ins Visier der Täter. Plötzlich geht es für ihn um Leben und Tod…

Meine Meinung:
Dieses Buch lebt vor allem von der Atmosphäre und von der Hauptfigur. Albin Leclerc war Kommissar und ist nun Pensionär im Unruhestand. Eigentlich will er ja seine Hobbys pflegen bzw. sich überhaupt Hobbys zulegen, aber dann erfährt er von neuen Fällen und da kann er sich nicht heraushalten. Etwas skurril sind seine Zwiegespräche mit seinem Mops Tyson, die oft die Gedanken Albins offenbaren. Seine Exkollegen Castel und Theroux sind von seinen Einmischungen meist genervt, weil Albin denkt und anregt, während die Laufarbeit bei ihnen hängen bleibt. Albins Freundin hat seine Ermittlungen akzeptiert, denn so ist er nun mal. Der Autor vermittelt das südländische Flair der Provence und erzählt auch aus einer eher unrühmlichen Phase französischer Geschichte. Albin ist gut vernetzt und weiß im Zweifelsfall, wer ihm Auskunft geben kann. Manchmal ist Albin so im Flow, dass er Risiken kaum oder gar nicht bemerkt.
Der Schreibstil ist fesselnd und leicht verdaulich. Kurze Kapitel aus wechselnden Perspektiven sorgen für zusätzliche Spannung. Auch Actionelemente mit viel Gewalt kommen vor, ohne den eher ruhigen Grundton zu widersprechen. Die meisten Figuren sind recht grob charakterisiert aber durchaus mit Grautönen versehen. Auch einige Klischees werden bedient, aber mir hat es gut gefallen. Albin Leclerc agiert forsch, spürt aber auch den Zahn der Zeit. Er lebt und lässt leben, auch wenn er die Ansichten seiner Bekannten nicht immer teilt. Und seine Spürnase weist ihm immer noch den Weg.

Fazit:
Ein spannender Krimi mit Südfrankreich-Flair, der vor allem durch seine Hauptfigur getragen wird, gerade auch weil diese nicht perfekt ist. Gerne vergebe ich vier von fünf Sternen (80 von 100 Punkten) und spreche eine klare Leseempfehlung aus.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 20.05.2019

Ein würdiger Abschluß der Reihe

Der Sohn des Löwen
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Buchmeinung zu Mac P. Lorne – Der Sohn des Löwen

„Der Sohn des Löwen“ ist ein historischer Roman von Mac P. Lorne, der 2019 bei Knaur TB erschienen ist. Dies ist der fünfte und abschließende Band der ...

Buchmeinung zu Mac P. Lorne – Der Sohn des Löwen

„Der Sohn des Löwen“ ist ein historischer Roman von Mac P. Lorne, der 2019 bei Knaur TB erschienen ist. Dies ist der fünfte und abschließende Band der Robin Hood Reihe.

Zum Autor:
Mac P. Lorne ist Jahrgang 1957.
Aufgewachsen in der ehemaligen DDR studierte er aus politischen Gründen statt Geschichte und Literatur Veterinärmedizin.
Im Frühjahr 1988 gelang ihm die Flucht in die Bundesrepublik.
Gemeinsam mit seiner Familie baute er einen Reit-und Zuchtbetrieb in Bayern auf, aus dem sich auch Olympiareiter ihren Nachwuchs sicherten.
Heute lebt er zu Füßen einer mittelalterlichen Burg in einem der größten Waldgebiete Europas.
Er ist Co-Autor mehrerer Fach- und Sachbücher aus den Gebieten Veterinärmedizin und Pferdezucht.

Klappentext:
So sehr er sich auch nach Frieden sehnt, noch sind die Tage des Kämpfens für Robin Hood nicht vorüber: 1230 beginnt der junge König Heinrich III. erneut einen Krieg gegen Frankreich, und auch in England steht es nicht zum Besten. Machthungrige Höflinge machen sich die Unerfahrenheit und den chronischen Geldmangel Heinrichs zu Nutze, unter anderem auch Robins alter Feind, der Earl of Chester, der es auf Loxley und Huntingdon abgesehen hat. Ein letztes Mal noch müssen die Gefährten aus dem Sherwood Forrest zusammenkommen, um für Recht und Gerechtigkeit einzustehen.

Meine Meinung:
Robin Hood ist zwar etwas in die Jahre gekommen, aber seinen Weg geht er immer noch, auch wenn das ein oder andere Zipperlein sich meldet. Dieser Abenteuerroman ist etwas ruhiger angegt als die Vorgänger, aber wenn es sein muss, dann ist Robin da. So begleitet er seinen Ziehsohn Fulke nach Palästina, er tritt aber eher als Berater als als Kämpfer in Erscheinung. Seine Erfahrung rettet viele Menschenleben und das ist ihm wichtig. Könige und Herrscher kommen wie gewohnt nicht besonders gut weg. Gerade Henry wird als schwacher König geschildert, der oft den falschen Beratern vertraut. Dies führt zu einem Aufenthalt Robins in England, um sich mit diesen Missetätern auseinander zu setzen. In einem weiteren Abschnitt bekommt es Robin mit dem deutschen Kaiser Friedrich zu tun, der einige überraschende Seiten offenbart. Zu meinem Bedauern musste ich aber gewisse Abnutzungserscheinungen feststellen. Grundmuster wiederholen sich und Robin ist nicht mehr der jugendliche Heißsporn. Er schätzt durchaus die Ruhe und die heimelige Atmosphäre in Lisse. So überrascht die weitere Entwicklung nicht. Es geht dem Ende entgegen. Die vom Autor gewählte Variante hat mich tief berührt und wird den Figuren voll und ganz gerecht.

Fazit:
Dieser Band ist etwas ruhiger als die Vorgänger, aber dafür mit mehr Gefühl. Er hat mich überzeugt und gerne vergebe ich vier von fünf Sternen (80 von 100 Punkten) und spreche eine klare Leseempfehlung aus.

Veröffentlicht am 15.05.2019

eine etwas andere Faust-Geschichte

Die Schwarzkünstlerin
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Buchmeinung zu Roman Rausch – Die Schwarzkünstlerin

„Die Schwarzkünstlerin“ ist ein historischer Roman von Roman Rausch, der 2019 bei Rowohlt Taschenbuch erschienen ist.

Zum Autor:
ROMAN RAUSCH schreibt ...

Buchmeinung zu Roman Rausch – Die Schwarzkünstlerin

„Die Schwarzkünstlerin“ ist ein historischer Roman von Roman Rausch, der 2019 bei Rowohlt Taschenbuch erschienen ist.

Zum Autor:
ROMAN RAUSCH schreibt seit Mitte der 1990er Jahre. Einem breiten Publikum wurde er mit den Kriminalromanen über die Würzburger Kommissare Kilian & Heinlein bekannt.
Der mainfränkische Autor hat sich in den letzten Jahren auch dem historischen Roman zugewandt. 'Die Kinderhexe' wurde 2012 unter die Top Ten der besten histor. Romane auf lovelybooks.de gewählt, 'Die letzte Jüdin von Würzburg' wurde zur Leipziger Buchmesse mit dem Bronzenen HOMER 2015 ausgezeichnet.

Klappentext:
Der größter Zauberer seiner Zeit: Doktor Faust.
Gretchen: alles andere als unschuldig.
Die junge Novizin Margarete hat ein Laster: Wissbegier. Nicht einmal ihr geschätzter Beichtvater, der berühmte Schriftgelehrte Trithemius, will ihr einen Funken Entfaltung zugestehen. Sie streift den Habit ab – und flieht aus dem Kloster. Auf einem Markt in Heidelberg lernt sie den erfolglosen Astrologen und Alchimisten Georg Helmstetter kennen und schließt sich ihm an. Unter dem Namen Doktor Faustus schlagen sie sich als wandernde Zauberkünstler durch, bis Margarete Zweifel kommen. Ist der Mann an ihrer Seite nicht vielmehr ein Meister des Betrugs? Schmähschriften tauchen auf, die Faust im Pakt mit dem Teufel zeigen. Margarete bleibt. Und muss diese Entscheidung teuer bezahlen …

Meine Meinung:
Dieses Buch macht es dem Leser nicht leicht, es zu mögen. Die Hauptfigur Margarethe ist eine tragische Gestalt, die nur wenig Sympathie verbreitet. Anfänglich fiebert man mit dem jungen wissbegierigen Mädchen aus gutem Haus mit, aber zunehmend verspielt sie die anfänglichen Sympathien. Sie verfolgt ihre Ziele konsequent und recht skrupellos. Sie hat ihre Sicht der Dinge und die ist festgeschrieben. Immer wieder muss sie aber feststellen, dass die Welt komplizierter ist, als sie es sich vorgestellt hat. Ihre Einschätzung diverser Vorgänge erweist sich im Nachhinein als falsch und führt zu folgenschweren Fehlentscheidungen. Aber Margarethe bleibt sich treu und sucht die Schuld immer bei den Anderen. So prägen Rachegedanken oft ihr Handeln. Bezeichnend ist ihre Haltung zur Astrologie. Anfänglich glaubt sie an die Macht der Sterne, aber auch dieser Glaube zerbricht. Es ist eine dunkle Geschichte aus einer dunklen Zeit mit einer dunklen Hauptfigur.
Gelungen ist die Beschreibung des Kosmos, in dem sich Margarethe tummelt. Die Rolle der Frau und die der Wissenschaft werden neu gestaltet in einer Zeit der ausufernden Gewalt der Bauernkriege und der kirchlichen Reformation. Auch das Aufkommen der Buchdruckerei unterstützt die Verbreitung neuer Gedanken und Informationen, die aber nicht stimmen müssen. Der Leser lernt bedeutende Größen jener Zeit kennen und die Bedingungen, unter denen sie lebten. Man kann das Handeln der Figuren nachvollziehen. Sie agieren glaubhaft und nachvollziehbar. Gerade der Gegensatz von Wissenschaft und Aberglauben ermöglicht die Berühmtheit einer Figur wie Faust, Das Spiel mit Sein und Schein liefert die Lebensgrundlage vieler Scharlatane. Auch Margarethe lebt lange Zeit davon.
Das Verhältnis von Margarethe zu ihrer Tochter ist konfliktbeladen. Margarethe versucht sie mit allen Mitteln vor der bösen Welt zu schützen, aber dies will ihre Tochter nicht, denn ihre Wissbegierde und Abenteuerlust hat sie geerbt. Margarethe will so vieles richtig machen, aber es gelingt ihr nur selten. Stattdessen muss sie immer wieder leiden, sowohl seelisch als auch körperlich.

Fazit:
Dieser Roman ist nicht leicht zu lesen, überzeugt aber mit einer tragischen Geschichte über eine im Wandel befindliche Gesellschaft, die glaubhaft vermittelt wird. Von mir gibt es vier von fünf Sternen (80 von 100 Punkten) und eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 14.05.2019

Wohlfühlrätselkrimi

Lavendel-Tod
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Buchmeinung zu Carine Bernard – Lavendel-Tod

„Lavendel-Tod“ ist ein Kriminalroman von Carine Bernard, der 2019 bei Knaur TB erschienen ist.

Zum Autor:
Carine Bernard wurde 1964 in Niederösterreich geboren. ...

Buchmeinung zu Carine Bernard – Lavendel-Tod

„Lavendel-Tod“ ist ein Kriminalroman von Carine Bernard, der 2019 bei Knaur TB erschienen ist.

Zum Autor:
Carine Bernard wurde 1964 in Niederösterreich geboren. Seit 2002 lebt sie mit ihrem Mann und ihren drei Kindern in Deutschland in der Nähe von Düsseldorf.
Sie fotografiert gerne und geht in ihrer Freizeit Geocachen. Beim Erfinden von Geocache-Rätseln entdeckte sie ihre alte Liebe zum Schreiben wieder und nach einigen Rätselgeschichten rund um Molly Preston folgte 2015 ihr erster Roman.

Klappentext:
»Lavendel-Tod« ist die noch einmal vollkommen überarbeitete Neuausgabe des bereits unter dem Titel »Der Lavendel-Coup« erschienenen Werkes der Autorin.
Ein Fall von Wirtschaftskriminalität führt EU-Ermittlerin Molly Preston nach Südfrankreich, in ein beschauliches Dorf zwischen alten Olivenbäumen und den ewig singenden Zikaden. Bei ihren Ermittlungen stößt sie auf geheimnisvolle Zeichen an der Wand einer kleinen Kapelle. Mit der Unterstützung ihres Freundes Charles – seines Zeichens erfolgreicher Krimi-Autor – entschlüsselt sie die Botschaft und erfährt von einem nie geklärten Bankraub. Doch dann gibt es einen Toten, und auf einmal entwickelt sich die Jagd nach dem verschollenen Goldschatz zum Schlüssel für die Lösung ihres aktuellen Falls …

Meine Meinung:
Dieses Buch ist eine überarbeitete Fassung des ersten Romans um die junge EU-Polizistin mit Schwerpunkt Wirtschaftskriminalität Molly Preston. Man merkt dem Buch den Hintergrund der Rätselgeschichten deutlich an. Molly arbeitet undercover als Kunststudentin in der Provence bei der Restauration einer Kapelle. Sie ist eine taffe junge Frau, die mir manchmal etwas zu perfekt gezeichnet wurde. Sie verfügt über eine Reihe von Ressourcen, die sie bei ihrer Arbeit aus der Ferne unterstützen. Die Geschichte wird aus der Perspektive der jungen Frau erzählt, so dass man auch ihre Gedanken und ihre Gefühle miterleben kann. Molly agiert sehr selbstbewusst und bewahrt auch in kritischen Momenten die Ruhe. Manchmal wirkt es aber eher wie eine Aneinanderreihung von Rätseln, die die Ermittlungen prägen. Eine interessante Figur ist Kommissar Demoireau, der tief in der Provence verwurzelt ist und einen sehr sympathischen, aber auch kompetenten Eindruck hinterlässt. Das Buch ist sehr angenehm zu lesen und vermittelt ein Wohlfühlklima. Die ausführliche Beschreibung der Landschaft und der urlaubsähnlichen Atmosphäre prägen den Gesamteindruck. Die Auflösung der Kriminalfälle ist eher Zugabe.

Fazit:
Ein Wohlfühlkrimi mit einer sympathischen Ermittlerin und viel Urlaubsflair, dem es aber ein wenig an Zusammenhang fehlt. Ich vergebe drei von fünf Sternen (60 von 100 Punkten) und spreche ein Leseempfehlung für Rätselfreunde aus.