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Veröffentlicht am 13.08.2024

Am Ende gilt doch nur das Erzählen

Die Welt zwischen den Nachrichten
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Die 1959 geborene Judith Kuckart schreibt an den Stationen ihres Lebens entlang, gekennzeichnet durch die gesellschaftspolitischen Ereignisse der Zeit.
Natürlich auch verbunden mit dem Familiären. Die ...

Die 1959 geborene Judith Kuckart schreibt an den Stationen ihres Lebens entlang, gekennzeichnet durch die gesellschaftspolitischen Ereignisse der Zeit.
Natürlich auch verbunden mit dem Familiären. Die Eltern wie Freundinnen ihrer Kindheit sind prägend.
Ihr Stil dabei ist geprägt von dem, was sie ausmacht: Sprache, Theater, Tanz.
Dem Stil und dem geschilderten wird dadurch eine spielerisch wirkende Leichtigkeit verliehen.
Ein faszinierendes Buch.

Veröffentlicht am 06.08.2024

Sergio und Selina

An den grünen Hängen des Vesuv
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An den grünen Hängen des Vesuv wurde von einer deutschen Autorin unter Pseudonym geschrieben. Italien gibt es hier also nur aus einem touristischen Blickwinkel.
Geschrieben ist es ordentlich, es wirkt ...

An den grünen Hängen des Vesuv wurde von einer deutschen Autorin unter Pseudonym geschrieben. Italien gibt es hier also nur aus einem touristischen Blickwinkel.
Geschrieben ist es ordentlich, es wirkt routiniert.
Es beginnt in Wuppertal mit der Hauptfigur Selina. Selina ist noch ziemlich auf der Suche nach ihrem Platz im Leben. Sie beschließt, ihre Wurzel zu erforschen. Daher spielt auch die Vergangenheit eine Rolle und es gibt Kapitel, die 1956 in dem fiktiven Ort Pietra Alta handeln. Hier ist Sergio der Protagonist und er wird Italien Richtung Deutschland verlassen.
Sergios und Selinas Wege sind zwar entgegengesetzt, dennoch haben sie auch einiges gemein.
Die Figuren spiegeln sich im Prinzip. Das ist ein literarisch guter Einfall. Ganz rettet es den Roman aber auch nicht. Wenn man aber keine großen Erwartungen hat, ist es ein immerhin ein ordentlicher Unterhaltungsroman.

Veröffentlicht am 06.08.2024

Neuanfang

Die einsame Buchhändlerin von Tokio
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Die einsame Buchhändlerin von Tokio ist sicher kein schlechtes Buch, und doch hat es mich irgendwie enttäuscht.
Literarisch ist es schlicht. Die Protagonistin steht an einem Wendepunkt im Leben Sie hat ...

Die einsame Buchhändlerin von Tokio ist sicher kein schlechtes Buch, und doch hat es mich irgendwie enttäuscht.
Literarisch ist es schlicht. Die Protagonistin steht an einem Wendepunkt im Leben Sie hat sich von ihrem Mann getrennt und beruflich sucht sie eine Neuorientierung. Sie muss sich auch über sich selbst klarwerden. Ist sie die Abenteuerlustige oder die Zurückgezogene.
Ihre Idee für einen Neustart ist das Kennenlernen von Männern auf einer Dating-App und dem geben von auf diese Leute abgestimmte Literaturtipps.
Leider sind diese Begegnungen teilweise eher langweilig geschrieben und die Buchberatung erscheint mir mehr wie ein willkürliches Namedropping. Zum Ende hin wird das etwas besser, erfüllt aber meine Erwartungen dennoch nicht.

Veröffentlicht am 03.08.2024

Porträts junger Boxerinnen

Schlaglicht
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Der auf der Longlist des Booker-Award stehende Roman Schlaglicht von Rita Bullwinkel ist in erster Linie ein Porträt junger Frauen in den USA. Gemeinsam haben sie nur den Boxsport, denn sie treten bei ...

Der auf der Longlist des Booker-Award stehende Roman Schlaglicht von Rita Bullwinkel ist in erster Linie ein Porträt junger Frauen in den USA. Gemeinsam haben sie nur den Boxsport, denn sie treten bei einem Turnier, dem Daughters of America-Cup gegeneinander an. Oft geht es dabei brutal und gnadenlos zu.
Ein allwissender Erzähler zeigt ihre Lebensentwürfe und was in ihren Köpfen vorgeht. Dabei werden ihre Perspektiven, Hoffnungen und Chancen abgewogen. Das ist schon gut gemacht, wenn auch Geschmackssache. Es bleiben auch gemischte Gefühle.
Das Buch ist für Freunde zeitgenössischer US-Amerikanischer Literatur zu empfehlen.

Veröffentlicht am 01.08.2024

Martina und Kasia

Alle wissen hier alles
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Ein packender Roman über zwei Frauen, die sich gegenseitig helfen
Martina Voss ist eine junge Mutter, gerade von ihrem Mann getrennt. Sie trifft im Kindergarten Kasia, ebenfalls eine Mutter, die offensichtlich ...

Ein packender Roman über zwei Frauen, die sich gegenseitig helfen
Martina Voss ist eine junge Mutter, gerade von ihrem Mann getrennt. Sie trifft im Kindergarten Kasia, ebenfalls eine Mutter, die offensichtlich von ihrem Mann misshandelt wurde.
Martina will helfen und nimmt Mutter und Kind mit zu sich. Zu viert leben sie zusammen.
Aber auch Martina ist von frühen Erlebnissen her beschädigt und schleppt einiges unverarbeitetes mit sich rum.

Außerdem ist die dörfliche Umgebung immer noch eine männerdominierte und es wird nicht einfach für sie.

Mareike Krügel ist eine Autorin, die zu schreiben weiß. Der Text bleibt kontinuierlich im Fließen. Immer mehr lässt sie die Situation zuspitzen. Das Buch ist so intensiv, dass man als Leser gefesselt ist.