Cover-Bild Das Baby ist meins
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15,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Blumenbar
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 128
  • Ersterscheinung: 18.01.2021
  • ISBN: 9783351050894
Oyinkan Braithwaite

Das Baby ist meins

Roman
Yasemin Dinçer (Übersetzer)

Unerbittlicher als ihre Schwester verteidigt eine Frau wohl nur eins: ihr Baby. Nach ihrem preisgekrönten Bestseller »Meine Schwester, die Serienmörderin« legt Oyinkan Braithwaite ihren zweiten Roman vor. »Das Baby ist meins« ist eine augenzwinkernde Ansage an das Patriarchat, ein spannender Einblick in die nigerianische Gesellschaft – und vor allem eine rasante Geschichte um zwei Frauen, die wie Löwinnen um das Baby in ihrer Mitte kämpfen. Natürlich ohne Rücksicht auf Verluste oder gar auf den Mann, der versucht herauszufinden, wem er glauben soll. Und der selbst alles andere als ein Unschuldslamm ist. Die Presse über »Meine Schwester, die Serienmörderin«: »Ein Buch als Waffe: Oyinkan Braithwaite erzählt mit blutigem Überschwang von der Emanzipation junger Afrikanerinnen.« Volker Weidermann, Der SPIEGEL. »Schnell und witzig, ironisch und böse funkelnd. Dieser Thriller hat einen Skorpionstachel und seinen Stich vergisst man nicht.« The New York Times

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.01.2021

Streit ums Baby

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Inhalt:
Lagos, Nigeria, zu Zeiten des Lockdowns und strikter Ausgangssperre. Bambi wurde von seiner Freundin rausgeworfen, nachdem diese Beweise für seine Untreue auf seinem Handy gefunden hat. Er findet ...

Inhalt:
Lagos, Nigeria, zu Zeiten des Lockdowns und strikter Ausgangssperre. Bambi wurde von seiner Freundin rausgeworfen, nachdem diese Beweise für seine Untreue auf seinem Handy gefunden hat. Er findet Unterschlupf bei seiner Tante Auntie Bidemi, die gerade erst Mutter geworden ist. Doch im Haus befindet sich nicht nur ihr Neugeborenes Remi, sondern auch Esohe, die jahrelang die Geliebte von Bambis kürzlich verstorbenen Onkels war. Und sie behauptet, dass Remi nicht Auntie Bidemis sondern ihr Sohn ist. Die beiden Frauen streiten sich um den kleinen Jungen und Bambi gerät zwischen die Fronten.

Meine Meinung:
„Das Baby ist meins“ ist das zweite Buch der Autorin Oyinkan Braithwaite. Der Schreibstil ist wie bereits bei ihrem vorherigen Buch sehr angenehm und flüssig zu lesen. Mit gerade einmal 122 Seiten ist das Buch sehr dünn, für meinen Geschmack hätte es gerne noch einige Seiten mehr und damit auch mehr Tiefgang haben dürfen, trotzdem ist es spannend und kurzweilig.

Das Setting ist nicht nur spannend, sondern gleichzeitig auch hochaktuell. Es spielt in Lagos in Nigeria, der Heimatstadt der Autorin, während des von der Regierung verhängten Lockdowns und der damit verbundenen Aufgangssperre. Die Charaktere des Buches, der Protagonist Bambi, seine Auntie Bidemi und Esohe sitzen daher bis auf weiteres gemeinsam im Haus von Bambis Tante fest und müssen sich irgendwie mit einander arrangieren, was aber eher schlecht als recht funktioniert. Denn der Streit um Remi ist an der Tagesordnung, jede von ihnen kämpft mit harten Bandagen. Doch welche der beiden Frauen ist die tatsächliche Mutter des Jungen? Beide Versionen der Geschichte klingen glaubhaft, doch nur eine von ihnen kann die Mutter des Neugeborenen sein. In der heutigen Zeit eigentlich problemlos mit einem DNA-Test nachweisbar, nicht so aber in der aktuellen Situation. Darüber hinaus stellt sich aber auch die Frage, bei wem das Neugeborene in guten Händen ist. Denn die beiden Frauen sind so sehr mit streiten beschäftigt, dass sie sogar Remi und dessen Wohl zeitweise aus den Augen verlieren. Der schlussendliche Ausgang des Buches ist überraschend, irgendwie passend aber auch ein wenig fragwürdig.

Besonders gefallen haben mir die Charaktere, allen voran Protagonist Bambi. Er ist trotz seiner 28 Jahren noch nicht wirklich erwachsen. Er ist ein notorischer Fremdgeher und Macho, der Verantwortung scheut, nichts anbrennen lässt, allgemein eher auf seinen eigenen Spaß und Vorteil bedacht ist und eigentlich gerne von vorne bis hinten bedient und verwöhnt werden möchte. Durch Remi und den Streit der beiden Frauen, bei dem er zwischen den Fronten steht und bei dem beide Frauen versuchen, ihn auf ihre jeweilige Seite zu ziehen, ist er aber gezwungen, endlich einmal Verantwortung zu übernehmen, was er auch tut - Sowohl für sich, als auch für Baby Remi.

Fazit:
Kurzweiliger Roman über einen Streit, der in der heutigen Zeit eigentlich unmöglich erscheint… Spannend zu lesen, toll geschrieben, an der einen oder anderen Stelle durchaus gesellschaftskritisch, hätte aber auch gerne noch ein paar Seiten mehr haben dürfen.

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Veröffentlicht am 20.01.2021

Originell, interessant, aktuell und kurzweilig...

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Oyinkan Braithwaite entführt uns mit ihrem neuen Roman nach Lagos in Nigeria und zwar in Zeiten des Corona-Lockdowns.

Mide setzt Bambi, den machohaften Ich-Erzähler, vor die Tür, weil er sie wiederholt ...

Oyinkan Braithwaite entführt uns mit ihrem neuen Roman nach Lagos in Nigeria und zwar in Zeiten des Corona-Lockdowns.

Mide setzt Bambi, den machohaften Ich-Erzähler, vor die Tür, weil er sie wiederholt betrogen hat. Sein Handy lieferte ihr die Beweise dafür.

Er findet Unterschlupf bei Auntie Bidemi, die mit dem Neugeborenen Remi das Haus ihres kürzlich verstorbenen Gatten Folu bewohnt.
Überrascht stellt der 28-jährige Bambi fest, dass auch Esohe, die ehemalige junge Geliebte seines Onkels Folu im Haus ist und noch viel überraschter registriert er den Streit der beiden Frauen um den Säugling.

Eine jede will seine Mutter sein.
Sie kämpfen unerbittlich um die Mutterschaft.
Jede will das Kind für sich haben. Zwei Ansprüche, die gnadenlos aufeinanderprallen und den kleinen Remi zu einem Spielball machen.

Bambi, der Mann im Haus, der verpflegt, bedient und hofiert werden will, wird zwangsläufig involviert. Auch wenn er wollte, er könnte schon aufgrund der Ausgangssperre nicht mehr weg.

Er kümmert sich um das Kind, will es beschützen und ist daran interessiert, ein größeres Unglück zu verhindern und Licht ins Dunkel zu bringen.
Der Frauenheld entwickelt sich zu einem erstaunlich verantwortungsvollen und fürsorglichen Mann.

Jede der beiden rücksichtslosen und gewaltbereiten Rivalinnen will ihn auf ihre Seite ziehen und zu ihrem Verbündeten machen.
Es steht Aussage gegen Aussage. Er soll richten, aber beide Seiten klingen irgendwie glaubhaft und nachvollziehbar.

„Das Baby ist meins“ ist ein kurzweiliges und unterhaltsames Kammerspiel, originell was die Thematik und den Plot betrifft, aktuell was die Corona-Krise anbelangt und interessant, was die Einblicke in die nigerianische Kultur und ihre patriarchalischen Strukturen angeht.

Ich fand es durchaus reizvoll, in diese absurde, eigentlich dramatische, aber auch humoristische Situation hineingeworfen zu werden, Zeugin dieser skurrilen Auseinandersetzung zu sein und etwas über diese fremde Welt und Kultur zu erfahren.
Allerdings wurde ich nicht so richtig warm mit den Figuren. Sie konnten mich nicht wirklich berühren oder gar fesseln.
Zum Ende hin gab es einige neue Aspekte und eine überraschende Wendung, die originell, aber nicht ganz schlüssig waren.

Der Roman hat mir trotzdem und auch mit all seiner Pointiertheit gefallen.
Manchen Lesern mag das Gelesene zu zugespitzt anmuten.
Mir jedoch gefiel die Wahl dieses Stilmittels genauso wie die Wahl von Setting, Rahmen und Thema.

Ich hatte ziemlich oft das Gefühl, dass mich eine augenzwinkernde Autorin beim Lesen beobachtet. Ich glaube, sie hat sich ganz bewusst für Kürze, Ironie und Überspitzung entschieden.

Dass Oyinkan Braithwaite die Kulisse des Corona-Lockdowns gewählt hat, ist ein gelungener Kunstgriff.
Aus diesem Grund hat das Nervenkostüm der Protagonisten schon eine gravierende Grundspannung und ist eine Flucht aus der Konfliktsituation nicht möglich.
Die drei können einander nicht aus dem Weg gehen, müssen zwei Krisen gleichzeitig aushalten und meistern und die Konflikte offen miteinander austragen.
Sie können den Schwierigkeiten und sich selbst nicht entkommen.

Ich empfehle dieses recht kompakte und kurze, originelle und unterhaltsame Buch, eher Novelle als Roman, gerne weiter!
Für mich war es mal eine ganz andere Art von Lektüre, die mich zwar nicht letztendlich und vollends gepackt hat, die ich aber trotzdem gern und interessiert in wenigen Stunden „verschlungen“ habe.

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Veröffentlicht am 18.01.2021

Lockdown in Lagos

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Oyinkan Braithwaite erster Roman war so stark, dass ihr zweiter den nicht so einfach überflügeln kann. Dafür ist er noch kompakter, und vielleicht sogar etwas zu kurz.
Erzählt wird aus der Sicht von Bambi, ...

Oyinkan Braithwaite erster Roman war so stark, dass ihr zweiter den nicht so einfach überflügeln kann. Dafür ist er noch kompakter, und vielleicht sogar etwas zu kurz.
Erzählt wird aus der Sicht von Bambi, ein junger, selbstbewusster und machohafter Mann in Lagos, Nigeria zur Zeit des harten Lockdowns. Diese Erzählperspektive erzeugt eine gewisse Ironie und prägt das Buch.

Er gerät dann zwischen zwei Frauen und einem Baby. Es sind seine Tante und die Geliebte ihres Onkels, mit der er auch einmal etwas gehabt hat. Es ist zunächst unklar, wer die Mutter des Babys ist und eigentlich auch, wer der Vater. Vielleicht Bambi?
Die Frauen sind sich natürlich spinnefeind und wetteifern um das Kind.
Bambi entwickelt sich langsam, er schlägt sich auf die Seite des Babys.

Wegen dem Lockdown können die Figuren nicht aus dem Haus und es wird sehr kammerspielartig.
Mir imponiert an dem Roman, dass er so zeitgemäß ist und ein gesellschaftliches Bild zeigt, dabei kritisch wie illusionslos.

Veröffentlicht am 18.01.2021

Wenn zwei streiten...

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Die Autorin scheint über eine hervorragende Menschenkenntnis zu verfügen, denn die Art wie sie das Denken und Verhalten, bzw. deren Ursachen, beschreibt, ist scharfsinnig beobachtet, authentisch sowie ...

Die Autorin scheint über eine hervorragende Menschenkenntnis zu verfügen, denn die Art wie sie das Denken und Verhalten, bzw. deren Ursachen, beschreibt, ist scharfsinnig beobachtet, authentisch sowie herrlich augenzwinkernd!
Auch die Einblicke in die nigerianische Kultur, die gekonnt nebenbei eingebaut sind, sind faszinierend
Der Schreibstil ist unterhaltsam und mitreißend, die Charaktere sind undurchsichtig sowie psychologisch interessant, ja und die Handlung ist ein tragisch-komisches Kammerspiel, die den Corona Lock Down geschickt nutzt! Schade, dass die Geschichte nur gut 100 Seiten umfasst!

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Veröffentlicht am 03.06.2023

Wer ist die Mutter?

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Normalerweise steht ab und an die Frage im Raum „Wer ist der Vater des Kindes?“. In diesem Roman dreht sich alles darum, dass zwei Frauen behaupten die Mutter eines Neugeborenen zu sein. Dabei wird die ...

Normalerweise steht ab und an die Frage im Raum „Wer ist der Vater des Kindes?“. In diesem Roman dreht sich alles darum, dass zwei Frauen behaupten die Mutter eines Neugeborenen zu sein. Dabei wird die Geschichte aus der Perspektive eines jungen nigerianischen Frauenhelds erzählt, der mit der Zeugung des Babys kurioserweise rein gar nichts zu tun hatte. Er wird von seiner Freundin mitten im ersten Corona-Lockdown vor die Tür gesetzt und sucht im Haus des verstorbenen Onkels Unterschlupf. Dort trifft er nicht nur seine verwitwete Tante sondern auch die ehemalige Geliebte seines Onkels sowie einen Säugling an. Beide Frauen behaupten das Kind sei ihres und es läuft auf einen Kampf der hysterischen Hühner hinaus.

Der letzte Satz ist etwas salopp formuliert, geht es doch ums Kindeswohl. Leider besteht aber ein Großteil der nur 128 Seiten kurzen Erzählung aus Hühnerkämpfen zwischen den beiden. Der Mitte Zwanzig jährige Ich-Erzähler dient zunehmend als Vermittler und wird über wenige Tage hinweg scheinbar erwachsen.

Die Geschichte ist solide erzählt und mal etwas anderes für Zwischendurch. Allerdings wirkt der Roman ein bisschen, wie ein Lockdown-Lückenfüller. So richtig mitreißen konnte er nie und bleibt letztlich recht dünn. Die drei Figuren dieses Kammerspiels haben nur wenig psychologische Tiefe und hinterlassen kaum einen Eindruck. Nachvollziehbar sind ihre Persönlichkeitsveränderungen nicht wirklich. Die Sprache bleibt dabei unaufregend.

Allein der „Ungewöhnlichkeitsfaktor“ beschert dem Roman von mir noch gerade so 3 Sterne. Kann man gelesen haben, muss man aber nicht zwingend.

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