Bedrohlich nahe
Mit hohen Erwartungen begann ich den neuen Kriminalroman von Paul Weiler zu lesen. Und siehe da, bereits nach wenigen Seiten war ich restlos begeistert, allein schon wegen des vorgestellten genialen Taubenvertreibungsgerätes! ...
Mit hohen Erwartungen begann ich den neuen Kriminalroman von Paul Weiler zu lesen. Und siehe da, bereits nach wenigen Seiten war ich restlos begeistert, allein schon wegen des vorgestellten genialen Taubenvertreibungsgerätes! Meine bisherigen primitiven Wasserspritzpistolenangriffe wirken dagegen geradezu lächerlich… Und genau das ist eine der großartigen Fähigkeiten dieses Autors, uns eine gar nicht so ferne Zukunft mit all ihren technischen und nicht immer nur segensreichen Möglichkeiten so nahe zu rücken, dass ein beunruhigendes Gefühl weit über die Lektüre des Buches hinaus zurückbleibt.
In Münster bricht ein weltberühmter Künstler vor seiner Fangemeinde tot zusammen. Innerlich zerfetzt. Rätselhaft. Unerklärlich. Hauptkommissar Ivens dringt bei seinen Ermittlungen staunend immer weiter ein in die Welt von morgen, in der Smartphones und Drohnen Ungeheueres in sich tragen, in der Hacker eine unfassbare Macht besitzen. Und bei dem einen Toten bleibt es nicht…
Auch bei diesem Buch kann ich wiederum nur begeistert feststellen, dass der Autor schreiben kann, und wie! Fesselnd, lebendig, nie oberflächlich seicht, psychologisch stimmig, die Spannung schöpfend aus der Bedrohlichkeit unserer nahen Zukunft. Paul Weiler ist mit diesem Kriminalroman wiederum ein erschreckend realistisches Buch gelungen, geradezu gespenstisch erschreckend, weil dem Leser schnell klar wird, dass die vom Autor erdachten Möglichkeiten in ihrer Fantastik so bedrohlich nahe sind, dass sie quasi schon vor unser aller Türen stehen und wir nur zu gerne bereit sind, sie einzulassen.