Spannender Read
Das Buch war tatsächlich mein erstes von Paula Hawkins und ich wollte es unbedingt lesen,
weil ich “Girl on the train” als Film so gut fand und mir fest vorgenommen hatte,
das nächste Buch von ihr dann ...
Das Buch war tatsächlich mein erstes von Paula Hawkins und ich wollte es unbedingt lesen,
weil ich “Girl on the train” als Film so gut fand und mir fest vorgenommen hatte,
das nächste Buch von ihr dann zu lesen, bevor das dann auch vielleicht verfilmt wird.
Der Einstieg in die Handlung war sehr spannend, auch wenn man mitten ins Geschehen rein geworfen
wird. Wir erleben die Geschichte aus mehreren Perspektiven, womit ich in diesem Fall leider etwas
zu kämpfen hatte, da die Kapitel keine Überschriften haben und ich manchmal total durcheinander
mit den Figuren kam.
Der Schreibstil von Paula Hawkins hat mir gut gefallen, konnte mich aber besonders gegen Ende des
Buches nicht richtig fesseln. Zu Beginn fand ich die Handlung wahnsinnig spannend, dann kam der Punkt,
an dem ich irgendwie verwirrt war durch die ganzen Charaktere und dann wurde es etwas zäh.
Am Ende muss ich jedoch sagen, dass die Spannung wieder aufgeflammt ist und ich wieder mitfiebern
konnte. Generell ist die Spannung hier eher unterschwellig und entsteht quasi mehr durch die eigenen
Gedanken und durch Konversationen im Laufe der Geschichte, die gewisse Andeutungen oder Vorwürfe
darlegen, als durch explizite Handlungen. Für mich waren auch keine allzu unerwarteten Pageturner
vorhanden, bis auf ein oder zwei kleinere Aspekte, die ich nicht erwartet habe.
Die Charaktere waren alle wahnsinnig unterschiedlich und vielfältig, jedoch gelang es mir bei keinem eine
Bindung zu knüpfen. Wir lernen Theo und Carla kennen, ein Paar, dass sich getrennt hat,
nachdem sie einen ganz grausamen Schicksalsschlag überwinden mussten. Besonders die Geschichte
dieser beiden konnte mich überzeugen, da sie mich emotional am meisten catchen konnte und am
“echtesten” wirkte. Dann ist da Laura, die eine intime Beziehung zu dem Opfer hatte und kurz vor seiner
Ermordung bei ihm war. Des Weiteren lernen wir Miriam kennen, die das Opfer findet und sich auch
etwas eigenartig verhält. Dann gibt es noch Angela und Irene. Irene ist die Nachbarin von Angela.
Die Hauptfiguren, die auch die Verdächtigen in der Mordermittlung sind, scheinen so gar nichts
miteinander zu tun zu haben, doch jede der Frauen hat ihr Motiv und jede hat eine andere Vergangenheit
mit ganz eigenen Abgründen. Die Auflösung, wieso genau diese drei Damen die Verdächtigen sind,
war sehr interessant gelöst. Generell wurde man hier sehr gut von der Autorin an der Nase herum
geführt und in viele falsche Richtungen gelenkt.
Es gab auch immer mal wieder Einschübe in die Geschichte, die mich zunächst enorm verwirrt haben,
die aber schlichtweg sehr spannend waren und hier war der Hintergrund für diese Einschübe sehr
spannend. Das Ende war sehr einleuchtend und rundete die Handlung gut ab.
Jedoch hat mir hier der “große Knall” irgendwie gefehlt. Es wirkte auf mich eher wie eine schlichte,
wenn auch tragische, Auflösung, auch wenn am Ende nicht gänzlich alles gelöst wird.
Fazit:
Die Geschichte war unterhaltsam, konnte mich aber an einigen Stellen nicht richtig abholen und in ihren Bann ziehen. Die Charaktere waren so außergewöhnlich, das fand ich zunächst wirklich super, jedoch viel es mir schwer mich emotional auf sie einzulassen und dadurch konnte ich mich auch nicht so richtig in die Geschichte fallen lassen. Die Art und Weise wie hier alles miteinander verwoben war, konnte mich sehr überzeugen, da manches wirklich nicht absehbar war. An anderer Stelle hat mir jedoch die Überraschung und die Spannung gefehlt und es fühlte sich manchmal etwas zu zäh an.
Deshalb bekommt das Buch von mir 3,5 von 5 Sterne