Cover-Bild Die Spionin
19,90
inkl. MwSt
  • Verlag: Diogenes
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 192
  • Ersterscheinung: 23.11.2016
  • ISBN: 9783257069778
Paulo Coelho

Die Spionin

Maralde Meyer-Minnemann (Übersetzer)

Wer ist die Frau hinter dem schillernden Mythos? Paulo Coelho schlüpft in ihre Haut und lässt sie in einem fiktiven, allerletzten Brief aus dem Gefängnis ihr außergewöhnliches Leben selbst erzählen: vom Mädchen Margaretha Zelle aus der holländischen Provinz zur exotischen Tänzerin Mata Hari, die nach ihren eigenen Vorstellungen lebte und liebte und so auf ihre Art zu einer der ersten Feministinnen wurde. Doch als der Erste Weltkrieg ausbricht, lässt sie sich auf ein gefährliches Doppelspiel ein.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.04.2017

Mata Hari - Wer war sie wirklich?

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Kurze Inhaltszusammenfassung:
Margarethe Zelle, ein Mädchen aus einem kleinen Dorf in Holland, nimmt nach ihren schlechten Erfahrungen in ihrer Jugendzeit und ihrer frühen und unglücklichen Ehe, aus der ...

Kurze Inhaltszusammenfassung:
Margarethe Zelle, ein Mädchen aus einem kleinen Dorf in Holland, nimmt nach ihren schlechten Erfahrungen in ihrer Jugendzeit und ihrer frühen und unglücklichen Ehe, aus der sie zwei Kinder hat, ihr Leben in die Hand und erfindet sich selbst neu. Als exotische Tänzerin Mata Hari tritt sie in populären Clubs in Paris auf und wird auch über die Grenzen hinaus bekannt bis sie schlussendlich als Doppelspionin verurteilt und hingerichtet wird. Paolo Coelho hat die Lebensgeschichte von Mata Hari in Form von fiktiven Briefwechseln aufgegriffen.

Meine Meinung zum Buch:
Ich finde es mutig von Paolo Coelho, dass er das politische Thema und die persönliche Biografie von Mata Hari aufgegriffen hat, da es über sie schon viele Berichte, teils Tatsachen, teils Spekulationen gibt. Trotzdem war es für mich zu unpersönlich und oberflächlich gehalten. Ich hätte gerne noch mehr erfahren, wie Mata Hari denkt und was in ihr vorgeht, was damals Usus war, mit wem sie Kontakt hatte, usw. Für mich hat das Buch auf den ersten Anblick einen überwältigenden und berührenden Eindruck erweckt, aber auf den zweiten Blick hat mir doch der Tiefgang gefehlt. Es ist auch aufgrund der Seitenanzahl überschaubar, hier wäre durchaus noch Platz für eine intensivere Recherche und Auseinandersetzung gewesen. Nachdem ich schon viele Bücher von Paolo Coelho gelesen habe, hat mir sein Schreibstil auch diesmal sehr gut gefallen, insgesamt ist es aber nicht sein faszinierendstes Buch.

Titel und Cover:
Der Titel passt gut zum Buch und auch das Portrait von Mata Hari sowie der Hardcover Umschlag machen einen soliden und qualitativen Eindruck.

Mein Fazit:
„Die Spionin“ finde ich beeindruckend und gut, aber es ist, meiner Meinung nach, nicht Paolo Coelhos bestes Werk.

Veröffentlicht am 01.02.2017

blasse Geschichte

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Ich hatte noch kein Buch von Paulo Coelho gelesen, da mir seine bisherigen immer etwas zu esoterisch und verkopft anmuteten. Aber da er ein so erfolgreicher Autor ist und ich Mata Hari, die Hauptfigur ...

Ich hatte noch kein Buch von Paulo Coelho gelesen, da mir seine bisherigen immer etwas zu esoterisch und verkopft anmuteten. Aber da er ein so erfolgreicher Autor ist und ich Mata Hari, die Hauptfigur von „Die Spionin“ sehr interessant finde, habe ich mich an diese historische Biographie doch herangewagt. Ich muss sagen, dass mir der Schreibstil gut gefallen hat. Leicht lesbar aber nicht trivial und keineswegs zu verzwirbelt und nicht spirituell wie seine vorhergehenden Geschichten.

Allerdings bliebt mir die Figur der Mata Hari fremd und der Autor schaffte es nicht, ihr wirklich Leben einzuhauchen. Er beginnt die Geschichte mit der Hinrichtung der Spionin – allen bekannt - , um dann in einer Art Brief ihre Vergangenheit Revue passieren zu lassen. Es gab einige Brüche im Leben dieser interessanten Frau. Und obwohl doch sehr viele von ihr schon mal gehört haben, so ist doch viel zu wenig von ihr bekannt.

Mich konnte das Buch leider nicht ganz überzeugen. Trotz der teils dramatischen und eigentlich spannenden Ereignisse, ist Mata Hara blass geblieben und ihre Motivationen waren mir oft nur schwer nachvollziehbar. War die Frau kalt wie ein Fisch oder nur cool, war sie einsam oder einfach eine Egomanin. Es bleiben viele Fragen

Veröffentlicht am 21.01.2017

Für mich zu distanziert und emotionslos

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Frankreich, 1917: In Paris wird eine Frau von einem Erschießungskommando hingerichtet. Es handelt sich dabei um die skandalumwitterte Tänzerin Mata Hari, die in den höchsten Kreisen verkehrte und schließlich ...

Frankreich, 1917: In Paris wird eine Frau von einem Erschießungskommando hingerichtet. Es handelt sich dabei um die skandalumwitterte Tänzerin Mata Hari, die in den höchsten Kreisen verkehrte und schließlich der Doppelspionage angeklagt und für schuldig befunden wird.
In diesem Buch, verfasst Mata Hari kurz vor ihrer Hinrichtung einen (fiktiven) Brief an ihren Anwalt und schildert ihre Sicht der Ereignisse und Entwicklungen. Dabei erfährt man viel aus ihrer Biografie; wie sie sich in ihrer holländischen Heimat langweilte, deshalb einen britischen Offizier heiratete und mit ihm nach Java ging. Doch diese Ehe war geprägt von Gewalt und so verlässt die damals noch Marghareta genannte junge Frau ihren Mann und ihr Kind und beginnt ohne Ausbildung eine Karriere als Tänzerin. Ihre freien Interpretationen exotischer Tänze, die wenig Authentizität und dafür viel nackte Haut beinhalten, verhelfen ihr zu Berühmtheit. Sie prahlt in ihrem Brief mit ihren unzähligen Liebschaften und legt dabei sowohl Arroganz als auch Naivität an den Tag. Leider bleibt Mata Hari in diesem Abschnitt sehr schematisch. Es wirkt oft wie eine Aneinanderreihung von biografischen Fakten, oft fehlte mir dabei die Emotionalität und Nähe zur Figur. Zudem scheint der Autor damit spielen zu wollen, dass Mata Hari auch im Ruf einer Lügnerin stand und oft viel zu ihrer Geschichte dazu erfand. Das erfährt man jedoch erst im Nachwort oder bei weiteren Recherchen im Internet. Im Buch selbst ist ein solches Verwirrspiel leider nicht gut gelungen, weil es nicht deutlich genug herausgestellt oder in Widerspruch zu anderslautenden Aussagen gestellt wird. Als einziges relativierend wirkt der anschließende (fiktive) Brief von Mata Haris Anwalt, doch auch das ist nicht ausgearbeitet genug und dient wahrscheinlich eher dazu, die Abläufe zu schildern, die außerhalb Mata Haris Wissen lagen. Leider bleibt auch Mata Haris Spionagetätigkeit schwammig und wenig greifbar oder verständlich. Der Meinung der Buchfigur nach seien gar keine Informationen geflossen bzw. ist von der Weitergabe von Klatsch die Rede, nur dass nie deutlich wird, was und an wen Mata Hari geliefert hat. Deutlich wird nur, dass Mata Hari in ihrer Selbsterhöhung und ihrem Geltungsdrang dumme und naive Dinge getan hat und sich möglicherweise in eine Situation manövriert hat, deren Bedeutung sie gar nicht erfassen konnte. Auch wird deutlich, wie gefährlich eine Frau wahrgenommen hat, die die Geliebte vieler einflussreicher Männer war und schließlich mindestens für ihre Unkonventionalität mit dem Leben zahlen musste.

Mata Hari wird auch weiterhin eine Faszination auf mich ausüben, dieses Buch wird jedoch wenig zu meinem Bild von ihr beitragen. Der Schreibstil ist zugegebenermaßen ansprechend und durchaus poetisch, konnte mir aber zu keiner Zeit irgendeine Emotion vermitteln, was ich wirklich bedauerlich fand. Auch die biografischen Details wurden für mich nicht bildhaft genug. Meiner Meinung nach wurde hier einiges an Potential der Geschichte verschenkt. Ich hatte ein ergreifenderes Buch erwartet, nicht zuletzt aufgrund Mata Haris tragischem Ende und etlicher Ungerechtigkeiten, die ihr wiederfahren sind. So kann ich nur sagen "Kann man lesen, muss man aber nicht unbedingt".

Veröffentlicht am 08.01.2017

Mata Hari

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Zum Inhalt:
Mata Hari wurde in den Niederlanden als Margaretha Zelle geboren. Ihr Vater mussteht allerdings Konkurs anmelden und ihre Mutter verstarb. Margarethas einzige Hoffnung war eine Ehe ...

Zum Inhalt:
Mata Hari wurde in den Niederlanden als Margaretha Zelle geboren. Ihr Vater mussteht allerdings Konkurs anmelden und ihre Mutter verstarb. Margarethas einzige Hoffnung war eine Ehe mit dem viel älteren Offizier Rufolph MacLeod und mit ihm ging sie nach Niederländisch-Ostindien. Als sie ihrer lieblosen Ehe entfliehen konnte, reiste sie über die Niederlande nach Paris. Dort wurde sie als Mata Hari bekannt

Meine Meinung:
Das Cover ziert ein Bild von Mata Hari (nehme ich zumindest an) und es ist typisch für den Diogenesen Verlag.
Die Geschichte ist eigentlich ein langer Brief, den Matag während ihrer Gefangenschaft geschrieben hat. Die Geschichte der Margaretha war sehr interesant, allerdings ergab es durch die Briefform keine richtige Story. Es war mehr eine Aneinanderreihung von Erlebnissen.

Fazit:
Wäre es eine richtige Geschichte in Romanform gewesen, hätte es mit sicherlich besser gefallen. So war es leider nur mittelmäßig.
Allerdings für Geschichtsinteressierte bestimmt zu empfehlen.

Veröffentlicht am 26.12.2016

Spionin der Oberfläche

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Vorab: Ich kenne mich absolut nicht mit Mata Hari aus. Zwar weiß ich ungefähr, wer sie war und aus welchem Grund sie hingerichtet wurde, aber ich bin ohne großes Hintergrundwissen an diese Lektüre herangegangen ...

Vorab: Ich kenne mich absolut nicht mit Mata Hari aus. Zwar weiß ich ungefähr, wer sie war und aus welchem Grund sie hingerichtet wurde, aber ich bin ohne großes Hintergrundwissen an diese Lektüre herangegangen – und habe nach dem Umblättern der letzten Seite leider auch nicht viel mehr dazugelernt.
Ob das die falsche Erwartungshaltung war? Die, etwas erfahren zu wollen? Ich weiß es nicht, wahrscheinlich. Aber als ich ungefähr bei der Hälfte des Buches realisierte, dass ich mich mehr auf die poetische Sprache und Aufmachung konzentrieren sollte als auf den tatsächlichen Inhalt, half mir das trotzdem nicht.

Paulo Coelho kannte ich bis jetzt noch nicht. Auf den letzten 10 (!) des Buches konnte ich mir jedoch dank ausführlicher Informationen zu seinen anderen Werken allerdings einen Eindruck verschaffen und gehe nun davon aus, dass „poetische Sprache“ ein grundlegendes Merkmal seines literarischen Schaffens ist. In „Die Spionin“ fand ich sie in der Leseprobe gut; im weiteren Verlauf erschien sie oft aus dem Zusammenhang gerissen. Charaktere hielten mal eben seitenlange Ansprachen über das Leben und Leiden, zwar sehr anmutig ausformuliert, aber dadurch ging auch einiges an Überzeugungskraft verloren. Immerhin laufen einem nicht oft Menschen über den Weg, die solche Monologe in Wirklichkeit halten würden. Mein kritisches Urteil diesbezüglich wird aber ein wenig dadurch abgeschwächt, dass die vorliegende Geschichte in Briefform verfasst wurde. Damit hatte nicht nur der „reale Autor“, sondern auch (die fiktive) Mata Hari freie Gestaltungsmöglichkeiten und entschied sich wohl dazu, das Geschriebene möglichst zusammengefasst und literarisch ansprechend zu halten.

Besonders schade fand ich, dass „Die Spionin“ nur die Spitze des Eisberges darstellt. Natürlich kann man nicht alle Hintergrundinformationen darin verarbeiten und natürlich ist das keine wissenschaftliche Abhandlung und natürlich wäre auch etwas Vorwissen über den damals herrschenden Krieg, seine Ursachen und Folgen praktisch (womit ich übrigens vor dem Lesen nicht gerechnet hätte). Trotzdem missfiel mir die Art, wie im Roman gesprungen wurde. Mal war Mata Hari in den Niederlanden, mal in Frankreich, dann reiste sie zurück, dann wieder dorthin… Schnell verlor ich den Überblick, nicht nur über ihre Reiserouten, sondern auch über ihre Gründe dafür. Am Rande kamen regelmäßig neue Liebeleien und Affären hinzu. Warum? Weiß man nicht so genau. Aus Eigennutz? Aus Liebe? Mata Hari war und bleibt für mich ein undurchdringlicher Nebel. Leider, muss ich sagen, denn ich hatte mir ursprünglich erhofft, mehr über sie und das, was sie im Leben antrieb, zu erfahren.

Mein bleibender Eindruck ist neutral. Bei einem Preis von stolzen 19,90€ hätte ich mir mehr Tiefe, Materialien, Quellen, Fotos gewünscht; mehr Zusammenhänge, Erläuterungen und Einblicke. Aber ich bereue es nicht, „Die Spionin“ gelesen zu haben. Womöglich eröffnen sich dem Leser einige Aspekte erst beim erneuten Lesen, Blättern und Nachdenken und sicherlich ist das Leseerlebnis auch von der eigenen Stimmung abhängig. Denn Poesie – und die findet man in „Die Spionin“ zuhauf; mal unterschwellig, mal explizit – ist nicht zuletzt das, was der Leser daraus macht.