Köln im Mittelalter – aufregend, abwechslungsreich und gefährlich. Ein extrem spannender und hervorragend recherchierter Roman über eine starke Frau und schmutzige Geldgeschäfte im 15. Jahrhundert.
Köln, 1423. Der Tod ihres Mannes, des Lombarden Nicolai Golatti, hat Aleydis de Bruinker zu einer sehr jungen und sehr reichen Witwe gemacht. Und zu einer Frau mit vielen Feinden: Konkurrenten, die sie als unfähig verleumden, die geerbte Wechselstube zu führen. Angeblich ehrenwerte Männer, die an die Mitgift ihrer Mündel wollen. Und eine unsichtbare Bedrohung aus der Schattenwelt, dem Netz aus Intrigen und Erpressung, das ihr Mann zu Lebzeiten gewoben hat. Als ein Brandanschlag auf Nicolais Mörderin die Stadt erschüttert, muss Aleydis etwas tun, das ihr überhaupt nicht behagt: Gewaltrichter Vinzenz van Cleve um Hilfe bitten, den Mann, der ohnehin schon zu viel Platz in ihren Gedanken einnimmt …
Nach «Das Gold des Lombarden» der zweite in sich abgeschlossene Roman über die Lombardenwitwe Aleydis de Bruinker.
Der Ring des Lombarden ist der zweite Teil der Lombarden Reihe der Autorin Petra Schier.
Aleydis ist durch den Tod ihres Mannes zu einer jungen und sehr reichen Witwe geworden. Dies ruft nun Neider und ...
Der Ring des Lombarden ist der zweite Teil der Lombarden Reihe der Autorin Petra Schier.
Aleydis ist durch den Tod ihres Mannes zu einer jungen und sehr reichen Witwe geworden. Dies ruft nun Neider und Konkurrenten auf den Plan, die nicht nur ein Auge auf Aleydis werfen, sondern auch auf ihre Mündel und deren Mitgift. Auch die Schattenwelt, die ihr Mann aufgebaut hat, hängt wie ein Schatten über Aleydis Leben. Wieder muss sie den Gewaltrichter Vinzenz van Cleve um Hilfe bitten.
Die Autorin hat eine lebendige Geschichte geschrieben mit Charakteren die in dieser Geschichte weiter an Tiefe gewinnen. Gerade das Verhältnis von Aleydis und Vinzenz bekommt eine neue Dynamik und die Wortgefechte sind wieder sehr lesenswert. Auch Alba, die Schwester von Vinzenz kommt immer wieder zu Wort und hat mich zum schmunzeln gebracht. Sieht sie doch mehr als Vinzenz und Aleydis zusammen. Die Geschichte selber, ist in sich geschlossen angelegt und kleinere Verweise auf die Vorgeschichte lassen das Geschehen verstehen. Ich rate jedoch dazu mit dem ersten Band Das Gold des Lombarden anzufangen um auch Details in den rechten Zusammenhang zu bringen. Der Schreibstil ist gut lesbar und die Umwelt der Protagonisten wird anschaulich beschrieben. Insgesamt ein Buch das ich mit Vergnügen gelesen habe und das mich nun neugierig auf den nächsten Band warten lässt.
Sie hat es gewiss nicht immer leicht, die junge Aleydis de Bruinker, die vor einiger Zeit durch ein Gewaltverbrechen an ihrem Mann Nicolai ganz plötzlich und viel zu früh zur Witwe wurde. Doch sie schlägt ...
Sie hat es gewiss nicht immer leicht, die junge Aleydis de Bruinker, die vor einiger Zeit durch ein Gewaltverbrechen an ihrem Mann Nicolai ganz plötzlich und viel zu früh zur Witwe wurde. Doch sie schlägt sich tapfer und wird immer selbstbewusster. In ihrem Haus wohnen neben der Dienerschaft auch noch drei junge Mädchen, um deren Erziehung sie sich kümmert. Dennoch zögert sie keinen Moment als Matteo vor der Tür steht, der Sohn ihres verstorbenen Schwagers Andrea. Als sich schließlich auch noch Alessandro zu der Runde gesellt, wird es langsam eng … besonders der Gewaltrichter Vinzenz van Cleve steht der ganz Situation sehr kritisch gegenüber und hat so seine eigenen Pläne. Nach und nach überschlagen sich die Ereignisse und schließlich erhält Aleydis einen immer tieferen Einblick in die dunklen Geschäfte ihres Mannes. Schnell muss sie feststellen, dass Reichtum die Begierden der Anderen weckt und angreifbar und verletzlich macht ….
Wie schon im ersten Band hat Petra Schier es mal wieder geschafft mich als Leserin mitzunehmen und mitten ins Geschehen zu platzieren. Sie hat eine Gabe das Augenmerk nicht nur auf die Charaktere, sondern auch auf ihre Umgebung zu lenken, sodass man sich stehts fühlt als sei man vor Ort und live dabei. „Ich versuche beim Schreiben alle Sinne anzusprechen“ verriet sie mir in der Leserunde und genau das ist ihr gelungen. Ich konnte die mittelalterliche Stadt Köln und ihre Bewohner riechen, schmecken und hören. Ich durfte mit ihnen an der Hand durch unterirdische römische Gänge wandeln und alte Grabstätten erkunden. Und ich durfte das Geheimnis um den „Ring des Lombarden“ erforschen. Ich freue mich riesig auf Band drei und spreche für diese Reihe eine überzeugte Leseempfehlung aus!
Seit dem Tod ihres Mannes Nicolai sind 2 Monate vergangen und Aleydis hat ihren Mädchennamen wieder angenommen, um sich von seinen dunklen Geschäften zu distanzieren. Trotzdem wird sie weiterhin regelmäßig ...
Seit dem Tod ihres Mannes Nicolai sind 2 Monate vergangen und Aleydis hat ihren Mädchennamen wieder angenommen, um sich von seinen dunklen Geschäften zu distanzieren. Trotzdem wird sie weiterhin regelmäßig mit der Schattenseite ihres Erbes konfrontiert: Boten bringen Geld um Schulden abzuzahlen, über die sie keine Unterlagen hat, sie wird umschmeichelt und gefürchtet. „Ich werde das Gefühl nicht los, als würde ich von allen Menschen beobachtet. … Als würden irgendwo im Schatten Feinde lauern und nur auf eine gute Gelegenheit warten, mich anzugreifen.“ (S. 38)
Auch in ihrem Hauswesen kehrt keine Ruhe ein. Nicolai hat sie zum Vormund seiner Enkelinnen bestimmt, doch dessen Schwäger wollen die Mädchen in ihre Haushalte aufnehmen und jetzt schon verloben, um an deren Mitgiften zu kommen und Allianzen zu schmieden. Aleydis wird immer klarer, dass sie nicht ewig ohne Ehemann bleiben kann, wenn sie sich behaupten will. Aber muss es wirklich der Gewaltrichter Vinzenz van Cleve ein, der ihr sogar von dessen Vater angetragen wird? Seine Worte und Taten vermitteln ihr nicht unbedingt das Gefühl, dass er sie mag. Doch als ein Brandanschlag auf Nicolais Mörderin Cathrein ausgeübt wird, wirft sie alle Bedenken über Bord und bittet Vinzenz nochmals um Hilfe bei der Aufklärung.
„Der Ring des Lombarden“ schließt direkt an seinen Vorgänger „Das Gold des Lombarden“ an. Obwohl der erste Teil schon vor über 2 Jahren erschienen ist, bin ich sofort wieder in Aleydis Welt angekommen. Sie ist eine starke Persönlichkeit mit Durchsetzungsvermögen, doch da sie noch relativ jung ist und gut aussieht, nehmen Männer sie oft nicht ernst und unterschätzen sie. Dabei kennt sie sich inzwischen in der Wechselstube gut aus, nur Nicolais unlautere Geschäfte machen ihr zu schaffen. „Irgendwo da draußen lauern unzählige Schuldner meines Gemahls, die entweder glauben, ich sei so gewissenlos wie er, oder aber Pläne schmieden, um mir zu schaden.“ (S. 267) Sie findet immer mehr Details über seine Machenschaften heraus und kommt auch hinter die Bedeutung des speziellen Rings, den sie von ihm geerbt hat.
Die Ermittlungen zum Brandanschlag gestalten sich sehr verzwickt und sind nicht ungefährlich. Bald weiß Aleydis nicht mehr, wem sie noch trauen kann. Es gibt zu viele Menschen, die Cathrein den Tod wünschten. Oder wollte man sie selbst damit treffen und in Verruf bringen?
Petra Schier schreibt wieder sehr spannend und mitreißend (oder wie ich mal zu ihr gesagt habe: Das liest sich wie geschnitten Brot!). Geschickt lässt sie das mittelalterliche Köln lebendig werden und auch Figuren aus früheren Büchern auftreten. Ich liebe die Wortgefechte von Aleydis und Vinzenz und hoffe, dass der nächste Band bald erscheint und ihre Geschichte weitergeht.
5 Sterne für den absolut hinreisenden Mittelalterschmöker, in dem man für Stunden abtauchen und verschwinden kann.
„Der Ring des Lombarden“ von Petra Schier habe ich als Taschenbuch vom rororo-Verlag gelesen. Es hat 414 Seiten, die in 20 Kapitel eingeteilt sind. Diese sind mit Ort, Datum und Zeit überschrieben.
Es ...
„Der Ring des Lombarden“ von Petra Schier habe ich als Taschenbuch vom rororo-Verlag gelesen. Es hat 414 Seiten, die in 20 Kapitel eingeteilt sind. Diese sind mit Ort, Datum und Zeit überschrieben.
Es ist der 2. Teil mit Aleydis. Ich habe vorher noch den 1. Teil gelesen, was sich auf jeden Fall lohnt und von Vorteil ist, aber keine Voraussetzung, um das aktuelle Buch zu verstehen.
In Aleydis Leben geht es weiter turbulent zu. Nach dem Mord an ihrem Mann und der Sicherstellung des Täters wollen nun einige zwielichtige Familienmitglieder ihr die beiden Enkelinnen ihres Mannes wegnehmen und stellen sogar schon einen Verlobten für die 11jährige vor. Dann taucht auch noch Alessandro Venetto, der Stiefbruder ihres Mannes, auf, der sich aber als sehr sympathisch und auch nützlich herausstellt. Im Anbau des Beginenhauses bricht ein Feuer aus und es gibt eine Verletzte. Nun muss geklärt werden, wer ihren Tod wollte. Da gibt es ziemlich viele.
Außerdem hat Aleydis noch nicht alle Unterlagen der Schattengeschäfte ihres Mannes gefunden und gesichtet. Sie kommt nicht zur Ruhe und muss Dinge tun, die ihr zuwider sind. Zum Glück gibt es noch den grimmigen Gewaltrichter Vinzenz van Cleve, der ihr Herz zum Flattern bringt.
Die Geschichte ist wieder super von der Handlung und vom Schreibstil. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Die Dialoge zwischen Aleydis und Vinzenz sind sehr amüsant. Im Gegensatz zu ihm weiß Aleydis wohl gar nicht, warum sie so auf ihn reagiert. Liegt vielleicht an der mangelnden Erfahrung der ehrbaren Frauen damals. Einfach herrlich die beiden. Als Alessandro auftauchte musste das Revier abgesteckt werden.
Die Charaktere sind sehr gut beschrieben, die guten wie die schlechten. Man möchte manchmal selbst dazwischen gehen. Auch die Stellung einer alleinstehenden bzw. verwitweten Frau war nicht einfach, auch wenn Aleydis wenigstens die Geschäfte ihres Mannes fortführen kann und finanziell sehr gut aufgestellt ist. Trotzdem oder gerade deswegen tauchen aus allen Löchern mögliche Ehemänner und sonstiges Gesindel auf, was auch nicht vor einer Verlobung mit einem Kind zurückschreckt, um an das Erbe zu gelangen.
Insgesamt war es wieder ein absoluter Lesegenuss und ich freue mich auf den nächsten Teil.
Auch das Cover ist sehr schön und passend zum 1. Buch.
Die Witwe Aleydis de Bruinker, hat immer noch alle Hände voll damit zu tun, das Geldwechselgeschäft ihres verstorbenen Mannes Nicolai fortzuführen. Zwar ist sie der Herausforderung durchaus ...
Köln 1423:
Die Witwe Aleydis de Bruinker, hat immer noch alle Hände voll damit zu tun, das Geldwechselgeschäft ihres verstorbenen Mannes Nicolai fortzuführen. Zwar ist sie der Herausforderung durchaus gewachsen, doch zerbricht sie innerlich beinahe daran, dass es auch die dunklen Geschäfte ihres Mannes gab. Nicolai häufte den immensen Reichtum nämlich an, in dem er einflussreiche Menschen erpresste oder ihnen Kredite zu Wucherzinsen versprach. Und es ist nicht an Aleydis, den Schuldnern deren Schuld zu erlassen, will sie nicht, dass alles um sie zusammenbricht. Der Gewaltrichter Vinzenz von Cleve, steht ihr derweil mit Rat und Tat zur Seite, was Aleydis durchaus irritiert. Denn eigentlich waren die Häuser Golatti und von Cleve zu Nicolais Lebzeiten erbitterte Gegner.
Doch sie ist froh darüber, einen verlässlichen Verbündeten zu haben, da die Zeiten gefährlich und unsicher sind. Einerseits gibt es da die einflussreichen Verwandten von Marlein und Ursel, die die Kinder in deren Obhut bringen wollen und bereits eine Verlobung planen, obwohl Marlein erst dreizehn Jahre zählt. Das alles nur, um selbst Profit aus den Kindern schlagen zu können, was Aleydis erzürnt! Aber sie ist selbstbewusst genug, das „Familienpack“ in Schach zu halten.
Andererseits gibt es da auch noch Vinzenz von Cleves Vater, der es sich in den Kopf gesetzt hat, aus Aleydis und Vinzenz ein Ehepaar zu machen. Dessen Hartnäckigkeit macht Aleydis schwer zu schaffen. Vor allem, weil ihr Vinzenz alles andere als gleichgültig ist.
Und dann wird auf Nicolais Tochter und Mörderin Cathrein auch noch ein Brandanschlag verübt, die ihre Strafe, lebenslänglich eingemauert in der Nähe des Beginenhauses, absitzen muss.
Aleydis beginnt sogleich damit Ermittlungen anzustellen und Vinzenz greift ihr dabei unter die Arme. Zwar stört es ihn, dass Aleydis sich wieder einmal in gefährliche Mordermittlungen stürzt, doch fürchtet er noch mehr ihre Alleingänge. Er weiß genau, dass die junge Witwe ein helles Köpfchen auf ihren Schultern trägt, doch genauso weiß er um ihre Gutherzigkeit, die so manch einer gerne ausnutzen möchte. Als ein angeblicher Halbbruder von Nicolai in Aleydis Leben tritt, den die Witwe in ihr Haus aufnimmt, ist Vinzenz alarmiert…
Als Petra Schier im November 2017, den ersten Teil ihrer neuen Serie um Aleydis de Bruinker, „Das Gold des Lombarden“ vorlegte, freute ich mich sehr, denn abermals entschied sich die Autorin für das mittelalterliche Köln als Setting. Zudem fanden auch Protagonisten aus ihrer großartigen Adelina Reihe kurz Erwähnung. Wie Apothekerin Adelina, ist Aleydis eine starke Frau, die jedoch nach dem Tod ihres Mannes, ein schweres Erbe antreten muss. Denn Nicolai Golatti hatte scheinbar auch eine dunkle, kriminelle Seite, eines „Paten“ gleich. Man kann sich gut in Aleydis hineinversetzen und ihre Gewissensbisse nachvollziehen, die sie umtreiben. Einerseits würde sie am liebsten die dunklen Geschäfte aufgeben, bzw. allen Schuldnern ihre Schulden erlassen, andererseits würde sie damit Nicolais Enkel ins finanzielle Unglück stürzen, aber vor allem wäre deren Ruf, sollte öffentlich gemacht werden dass Nicolai unehrenhafte Geschäfte unterhielt, für alle Zeiten ruiniert.
Die von Männern dominierte Welt setzt der jungen Witwe dazu ziemlich zu, doch immerhin gibt es auch ein paar Männer in Aleydis Leben, die ihr zur Seite stehen. Wie bereits im Vorgängerband nimmt Vinzenz von Cleve dabei die Hauptrolle ein. Die zum Teil hitzigen aber auch amüsanten Schlagabtausche des Heldenpaars haben mir wieder viel Lesespaß bereitet. In diesem zweiten Teil, lernt man das Heldenpaar noch ein wenig besser kennen, dazu hält Petra Schier eine spannende Hintergrundgeschichte für ihre Leser bereit. Dabei beziehe ich mich nicht nur auf den Mordanschlag auf Cathrein, sondern auch auf die nächtliche, atmosphärische „Schatzsuche“ des Heldenpaars.
Historisches Flair ist wieder reichlich vorhanden und ich liebe es einfach, dass die Autorin ihren Romanfiguren eine historisch zeitgemäße Ausdrucksweise in den Mund legt. Da Petra Schier dazu einen sehr bildhaften Schreibstil besitzt, taucht man schnell und problemlos ab in das mittelalterliche Köln und obwohl der Roman über 400 Seiten lang ist, habe ich ihn an einem Nachmittag, sozusagen in einem Rutsch „inhaliert“ und ausgelesen.
Allerdings finden ich, bzw. meine neugierige Seele, es sehr schade, dass nicht alles Wichtige aufgedeckt wird. So muss ich mich leider noch ein Jahr in Geduld üben, bis dann der dritte Teil erscheinen wird.
Mir hat „Der Ring des Lombarden“ sogar noch ein Tickchen besser gefallen, als der Auftaktband, weil er noch spannender gestrickt ist und so vergebe ich gerne die volle Punktzahl.
Kurz gefasst: Aleydis muss sich behaupten- Hochspannender historischer Krimi mit reichlich Histo-Flair!