Worum es geht: Wenn du Gerechtigkeit willst, musst du dafür kämpfen!
Der junge Darrow lebt in einer Welt, in der die Menschheit die Erde verlassen und die Planeten erobert hat. Bei der Besiedlung des Mars kommt ihm eine wichtige Aufgabe zu, das jedenfalls glaubt Darrow, der in den Minen im Untergrund schuftet, um eines Tages die Oberfläche des Mars bewohnbar zu machen. Doch dann erkennt er, dass er und seine Leidensgenossen von einer herrschenden Klasse ausgebeutet werden. Denn der Mars ist längst erschlossen, und die Oberschicht lebt in luxuriösen Städten inmitten üppiger Parklandschaften. Sein tief verwurzelter Gerechtigkeitssinn lässt Darrow nur eine Wahl: sich gegen die Unterdrücker aufzulehnen. Dabei führt ihn sein Weg zunächst ins Zentrum der Macht. Der unerschrockene Darrow schleust sich in ihr sagenumwobenes Institut ein, in dem die Elite herangezogen wird. Denn um sie vernichtend schlagen zu können, muss er einer von ihnen werden …
Ich muss zugeben, dass ich erst durch eine andere Bloggerin auf das Buch wirklich aufmerksam geworden bin. ScienceFiction ist meist einfach nicht mein Genre und die abgespacten Geschichten gefallen mir nicht so gut. Trotzdem habe ich letztendlich zu dem Buch gefriffen, nachdem sie so darüber geschwärmt hat.
Und ich habe es auf keiner Seite bereut. Auf keiner einzigen Seite.
Auch wenn ich zuerst erstaunt über den sehr vulgären Schreibstil von Pierce Brown gewesen war, habe ich mich schnell daran gewöhnt und finde, dass er rückblickend gesehen, gut zu dem Buch passt. Gerade durch seine blutrünstigen, sich nicht zurückhaltende Weise, wirkt die Geschichte so authentisch und bildlich auf den Leser. Der Autor nimmt kein Blatt vor den Mund und gerade diese Tatsache macht Red Rising zu einem unvergleichlichen Leseerlebniss.
Ich bin schlichtweg begeistert. Begeistert durch die vielen verschiedenen Aspekte, die er auf den 560 Seiten so abwechslungsreich und spannend geschrieben hat, das ich immer noch fasziniert bin. Ich möchte das Buch am liebsten noch einmal lesen. Genau jetzt und nie wieder damit aufhören.
Der Leser begleitet den Ich-Erzähler Darrow auf einer Suche nach der Wahreheit, nach Gerechtigkeit und zum Schluss auf seinen Kampf ums Überleben.
Red Rising spielt in einer zukünftigen Welt bzw. in einem anderen Universum, wo die Menschen in verschiedene Farben unterteilt sind. Nachdem vor langer Zeit erste Kolonisten von der Erde aufgebrochen waren, um sich auf den Mond anzusiedeln, richteten sie eine Arbeitsherachie ein, die sie mit der Zeit durch genetische Eingriffe verbesserten. Das Ergebnis war eine in Farben aufgeteilte Gesellschaft. Jede Farbe hat ein bestimmtes Aufgabengebiet und ist in einer Rangliste angeordnet. Ganz oben stehen die Goldenen, die die überlegenden Herrscher des Systems sind; ganz unten stehen die Roten, welche ,,ungelernte Arbeiter“ sind. Auch Darrow ist ein Roter und lebt mit seiner Familie auf den Mars, wo er wie viele andere in den Minen schuftet, um ein Leben auf der Oberfläche des Planeten möglich zu machen. Doch dann erfährt er nach einem grausamen Schicksalsschlag die brutale Wahrheit, dass der Mars längst bewohnbar ist. Er schließt sich einer Rebellion an und sinnt auf Gerechtigkeit, nichtsahnend das er dadurch auf ein viel größeres Geheimniss stoßen wird, was alles verändern kann…
In diesem Buch wimmelt es nur so von Plot Twists, Action und Spannung. Während ich das Buch gelesen habe, war ich immer wieder sprachlos darüber, inwiefern Pierce Brown die Handlungen aufeinander abgestimmt hat und im Hintergrund seine Fäden zieht. Die vielen Ideen und Wendungen machen es zu einem ganz individuellen, unvergleichlichen Buch. Ich als Leser habe ich überhaupt nicht damit gerechnet, dass sich das Buch in so eine Richtung entwickeln wird und die eigentliche Handlung wird nicht einmal im Klappentext oder auch in meiner Zusammenfassung erwähnt. Allein das zeigt doch, inwiefern Red Rising vor Abwechslung und Ideen strotzt. Und obwohl sich Darrow von einen Abenteuer ins nächste stürzt, hatte ich überraschenderweise weder Probleme den Plot zu folgen, noch irgendwelche mit dem Verständnis.
Ein weiterer Punkt, den Red Rising zu einem echten Meisterwerk für mich macht, sind die vielschichtigen und vielseitigen Charaktere. Sei es unser Protagonist Darrow, der durch strategisches Denken und eine tolle Entwicklung überzeugt, oder die vielen Nebencharaktere, ich habe sie alle in mein Herz geschlossen. Vor allem Mustang und Sevro sind zwei wundervolle Personen, die mich vollkommen für sich überzeugen können. Mut, Loyalität und Vertrauen, das alles und viel mehr beweisen sie zusammen. Als Darrow sich bei den Goldenen unterschmuggelt hat, hätte er nie gedacht, dort auf anständige Personen zu treffen, die er später mal als seine Freunde bezeichnen könnte, doch genau das passiert. Während er im insgeheimen plant sie zu vernichten, erfährt er trotzdem Freundschaft und Vertrauen, was es heißt Blutsbrüder zu sein.
Und genau diese Message hat das Buch immer wieder gezeigt: Es ist nicht alles, wie es scheint, hört auf mit dem Kastendenken und direkten Vorurteilen. Ja, die meisten Goldenen in Red Rising sind egozentrische Arschlöcher, doch genauso wie nicht jeder Rote dumm und schwach ist, ist auch nicht jeder Goldene ein Egoist. Ich finde, dass man die Farbengesellschaft auch gut auf unsere übertragen kann. Auch wenn wir nicht direkt in Kästen leben, denken wir oft viel zu schwarz und weiß, vergessen wir oft, dass wir offener und wertfreier sein sollten. Wir machen es uns einfach, indem wir die Taten oder Eigenschaften von einem Menschen direkt auf eine ganze Gruppe übertragen.
Als letztes möchte ich noch dieses epische Feeling ansprechen, welches durch die grandiosen Schlachten nicht ausblieb. Strategie & Taktik spielen eine nicht unerhebliche Rolle und ich möchte euch eins sagen: ihr habt bisher noch nichts vergleichbares gelesen. Ich bin mir sicher, dass alle Sarah J Maas und Georg R. R. Fans hellauf begeistert sein werden. Vieles passiert sehr unerwartet und überraschend. In manchen Bücher kann man ja ungefähr vorhersehen, in welche Richtung sich das Buch entwickelt, doch dies ist in Red Rising in keinster Weise der Fall.
Fazit: Lest dieses Buch. Egal ob ihr das Genre eigentlich nicht mögt, dieses Buch wird jedem gefallen. Intrigen, epische Schlachten, Lieben, Freundschaft, Vrtrauen, Freiheit und Krieg, das alles werdet ihr in Red Rising finden. Sowohl die Charaktere, der Plot, aber auch die strategischen Aspekte machen es zu einem absoluten Highlight für mich. Dieses Buch hat so viel zu bieten und ich finde, dass jeder mit diesem Buch grandiose Lesestunden haben wird.
Charaktere: 5/5 – Cover: 5/5 – Setting: 5/5 – Handlung: 5/5 – Spannung: 5/5 – Schreibstil: 5/5