Cover-Bild Tod in der Provence
Band 1 der Reihe "Ein Fall für Commissaire Leclerc"
13,00
inkl. MwSt
  • Verlag: FISCHER Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller / Spannung
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 448
  • Ersterscheinung: 24.05.2017
  • ISBN: 9783596032549
Pierre Lagrange

Tod in der Provence

Ein mörderischer Sommer in der Provence

Erster Band der Reihe um den sympathischen Commissaire Albin Leclerc

Carpentras, ein malerischer Ort in der Provence. Das Hamburger Ehepaar Hanna und Niklas erbt dort ein halb verfallenes Chateau. Doch der Traum wird zum Albtraum. In der Nähe des Chateaus findet man eine Frauenleiche – und ihr fehlen die Füße. Hanna erfährt, dass schon früher in der Gegend Frauen verschwunden sind – Frauen mit roten Haaren wie sie. Geht in der Provence ein Serienmörder um, der Körperteile sammelt? Commissaire Albin Leclerc nimmt die Ermittlungen auf.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.12.2016

3,5 Sterne für einen soliden Provence-Krimi

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Tod in der Provence von Pierre Lagrange ist der Auftakt einer neuen Reihe rund um den pensonierten Ermittler Albin Leclerc und seinem Hund Tyson und spielt in der wunderschönen Provence. Doch leider trübt ...

Tod in der Provence von Pierre Lagrange ist der Auftakt einer neuen Reihe rund um den pensonierten Ermittler Albin Leclerc und seinem Hund Tyson und spielt in der wunderschönen Provence. Doch leider trübt ein Mord das malerische Bild. Wieder wird eine tote Frau gefunden, wieder mit roten Haaren.
Das macht Hanna, die mit ihrem Mann ein Haus in der Provence geeerbt hat, große Sorgen. Wer steckt hinter diesen grausamen Taten?


Ich durfte das Buch ausleihen, ich wüsste nicht, ob ich es sonst unbedingt gelesen hätte. Der alte Commissaire und sein Hund Tyson haben mir als Ermittler wirklich gut gefallen, aber die Grundstory mit Provence, verschwundenen Frauen hat mich einfach zu sehr an ein anderes Buch erinnert, das ich vor Kurzem erst gelesen habe. Dennoch schafft es der Autor dem Leser die Provence, ihre Schönheit und die atemberaubenden Gerüche näher zu bringen, auch wenn es teilweise ein wenig zu ausschweifend beschrieben wird.
Zeitgleich erlebt man auch noch die Geschichte von Nikas und Hanna. Hanna, die auch rote Haare hat, wie alle Opfer bisher. Dieser Wechsel zwischen den Personen hat mir richtig gut gefallen und hat das Buch lebendiger gemacht.
Zum Schluss hat der Autor mich mit der Auflösung noch überrascht und aus diesem Grund auch die 3,5 Sterne, da es sich ansonsten auch sehr angenehm lesen lässt.

Wer noch keine Provence-Krimis kennt, findet hier ein solides Werk.

Veröffentlicht am 14.09.2020

Alles nur eine Frage der Kugel. Im Weltraum, im Leben, beim Boule (Buch-Zitat)

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„Der blanke Kopf aus poliertem Edelstahl blitzte im Mondschein hell auf, als der Mann mit der langstieligen Axt weit ausholte und sie in Richtung des Balkens niedersausen ließ.
Es krachte laut. Ein abscheuliches ...

„Der blanke Kopf aus poliertem Edelstahl blitzte im Mondschein hell auf, als der Mann mit der langstieligen Axt weit ausholte und sie in Richtung des Balkens niedersausen ließ.
Es krachte laut. Ein abscheuliches Geräusch. Einen Moment später breitete sich eine rote Pfütze aus.“ S. 24 und 25
Im zweiten Teil ist es nur Bolognese, aber im ersten Satz leider nicht: In den letzten sechs Jahren sind rund um Avignon acht junge Frauen verschwunden, alle rothaarig. Bislang hatte man keine Leichen gefunden. Der letzte Fall von Albin Leclerc als Polizist. Der eine Fall, den er nie aufklären konnte, bei dem er sich fragte, worum es ging. Der Fall, bei dem ihm als erstem aufgefallen war, dass es da ein Schema gab, mit den roten Haaren bei allen Frauen, und dass es mehr als eine Frau war, die da spurlos verschwand.
Aber Leclerc musste ihn Rente gehen, den Mops Tyson – nach dem Boxer benannt – schenkten ihm seine Kollegen noch.
Und jetzt? „Endlich…haben wir ein Opfer und Spuren. Endlich wissen wir, was er tut und wie er es tut. Er sammelt Körperteile. Als Trophäen, oder weil er sie benötigt.“ S. 54
Gleichzeitig zieht ein junges deutsches Paar in die Nähe, weil der Ehemann von seinem verstorbenen Onkel ein Anwesen geerbt hat. Die Ehefrau hat rote Haare…

Mir hat Albin Leclerc sehr gut gefallen, weil er so eine schnodderige Art hat. So liefert er die beste Taktik zur Anmache, die ich je erlebt habe:
„Véronique schmunzelte. ‚Was willst du wirklich, Albin?‘
Albin löste die Hände aus der Verschränkung und schob ein loses Blatt auf dem Tisch hin und her. Er zuckte mit den Achseln und meinte: ‚Ich gehe abends manchmal essen.‘
‚Ach, tatsächlich.‘
‚Ich dachte, vielleicht gehst du auch abends manchmal essen.‘
‚Nein, ich koche meist.‘
‚Also…Falls du einmal eine Ausnahme machen und doch essen gehen möchtest…‘
‚Wird das jetzt eine Einladung zu einem Rendezvous?‘
Albin ließ das Blatt los, blickte hoch und sagt: ‚Nicht direkt. Also, wenn man so will, je nachdem…Ich dachte nur an ein Abendessen. Es gibt da ein schickes
Restaurant…‘ “ S. 167f.
Und natürlich ist Mops Tyson klasse, mit dem Albin sich irgendwann zu „unterhalten“ beginnt, den er aber auch zielgerichtet einsetzt, so als Ausrede, um an bestimmten Orten unterwegs zu sein – alternativ drückt er jemandem auch einfach die Leine in die Hand, den er irgendwo blockieren möchte.

Was mein Problem mit dem Buch ist: ich hatte gerade schon Provence, Remy Eyssen, Schwarzer Lavendel. http://www.lovelybooks.de/autor/Remy-Eyssen/Schwarzer-Lavendel-1234352427-w/rezension/1236103627/ Auch das eigentlich ein deutscher Autor. Ich frage mich dabei schon, ob es Franzosen gibt, die Krimis schreiben, die im Westerwald spielen.

Jetzt drückt mich schon seit Beginn der Lektüre folgender Schuh: Herr Lagrange ist ja nicht „Schuld“ daran, dass ich ihn als zweite Lektüre vor mir habe. In beiden Büchern gelingt irgendwann der Pétanque-„Golden Goal“ (Verzeihung, ich habe weder von Fussball noch von Boule einen Hauch von Schimmer). Beide Mörder haben eine gehörige Macke, zumindest ähnlich geartet, ähnlich ausgelöst.

Also: Lagranges Ermittler ist irgendwie kauzig-knorziger und gefällt mir dadurch besser.
Eyssen war zuerst auf den Zug aufgesprungen, der „Schwarze Lavendel“ ist schon seine zweite Veröffentlichung. Bei Eyssen hatte ich irgendwie mehr Lust, in die Provence zu fahren, man schmeckte das Essen und den Wein stärker.
Spoiler-Alarm: Bei Lagrange hatte ich mich viel früher auf den Mörder eingeschossen – hatte mir aber doch kurz vor der Bestätigung noch einmal vom Autor Zweifel einpflanzen lassen.

Fazit: im direkten Vergleich gewinnt bei mir hauchdünn Eyssen (wer zuerst kommt, …). Ich werde aber zumindest noch in den zweiten Band bei Lagrange reinlesen (Leseprobe war im Anhang) – und dann vielleicht einen zweiten Vergleich laufen lassen. Die Leseprobe klingt wieder schön kauzig und mopsig, die Tat klingt nicht so kalkuliert gestört.