DER ZAUBER VON SOMERSET
Ein Sommer ohne Buch von Pippa Watson geht für mich nicht mehr und ich muss sagen; der diesjährige Sommerroman von ihr; hat meine Erwartungen übertroffen. Für mich war die diesjährige Geschichte das beste Buch das ich jemals von ihr gelesen habe.
Um was es geht:
Amber und Fin sind die Protagonisten des diesjährigen Romanes von Pippa Watson. Beide haben eine schwere Zeit hinter sich und um diese zu verarbeiten haben sie sich, unabhängig voneinander, ein Ferienhaus gebucht. Blöderweise geht bei der Buchung etwas schief und so kommt es das beide zur gleichen in das Ferienhaus eingebucht werden. Fin versucht eine andere Unterkunft zu finden, aber es klappt nicht und so einigen sie sich darauf sich das Ferienhaus zu teilen. Sie teilen die Bereiche auf so dass man sich nicht in die Quere kommt und jeder seine Ruhe hat. Am Anfang gehen sich die beiden aus dem Weg, aber da sie bei der Buchung akzeptiert haben sich während ihres Aufenthaltes im Ferienhaus um das Pferd und den Garten zu kümmern, kommen sie doch ins Gespräch und nähern sich langsam an, verstehen sich immer besser. Außergewöhnliche Umstände und Ereignisse führen dazu das die beiden immer mehr zu einem Team zusammenwachsen und bald ist es so als wären sie schon immer Freunde gewesen. Sie kommen immer mehr aus sich raus, aber noch ist die Zeit nicht reif darüber zu reden warum sie eine Auszeit brauchen und warum sie beide eine Traurigkeit umgibt. Werden Amber und Fin es schaffen die schlimmste Zeit ihres Lebens zu verarbeiten und einen Neuanfang schaffen?
Pippa Watson hat mich mit ihrem neuen Buch wieder einmal total in den Bann gezogen. Ihre Geschichte hat mich mitgenommen, zum Nachdenken angeregt, aber auch erkennen lassen das man selbst ab und dann die Zügel in die Hand nehmen muss und ohne Vorbehalt eingreifen muss.
In der Sommergeschichte 2019 hat man durchgehend Bilder vor Augen. Die Landschaft ist wieder einmal wunderbar beschrieben und man kann sich die Gegend in der das Cottage steht bildlich vorstellen. Aber nicht nur das, man hat auch die Charaktere vor Augen und während man bei Fin weiß warum er sich diese Auszeit gönnt kann man bei Amber nur Vermutungen anstellen. Man spürt das sie einen schweren Schicksalsschlag überwinden möchte, aber was genau hinter ihr liegt kann man nur ahnen. Das besondere an dieser Geschichte ist das es nicht nur um die gebrochenen Herzen von Fin und Amber geht, sondern das es auch um misshandelte Tiere geht und um die taffe, mutige Tierschützerin Hariet die es sich zur Aufgabe gemacht hat diesen Tieren zu helfen. Eine große Rolle spielt auch wieder ein Vierbeiner, Faye – scheu und misshandelt von seinem Besitzer, findet bei Amber und Fin ein neues Zuhause. Die drei helfen sich gegenseitig und es ist schön zu erleben wie alle drei zueinander finden, lernen sich gegenseitig zu vertrauen und eine Beziehung zueinander aufzubauen. Es gibt viele bewegende, viele traurige aber auch ganz viele schöne und humorvolle Momente. Ich habe immerzu das Gefühl mich in mitten dieses Trios zu befinden. Spannende und fesselnde Momente, herzerweichende Momente und eine Geschichte die Hand und Fuß hat, aber auch eine die einen mitfiebern lässt. Es ist einfach nur schön wie zwei wildfremde Menschen sich gegenseitig Halt geben und sich langsam eine Freundschaft und mehr entwickelt. Wie sie sich langsam öffnen und dem anderen von ihren schlimmen Tagen erzählen und wie letztendlich alles doch ganz anders liegt wie man denkt. Schön fand ich auch das es ein Wiedertreffen mit den Charakteren aus den vorherigen Büchern gegeben hat und wie Amber und Fin, Hariet, mit ihren Möglichkeiten, unterstützen. Auch Fins Nochfrau Madeleine spielt in der Geschichte eine große Rolle. Anfangs mochte ich sie gar nicht leiden, hatte aber gleichzeitig auch das Gefühl das in ihr mehr steckt wie man denkt. Obwohl die Sympahtiepunkte von Anfang an an Fin gingen, war mir klar das beim Scheitern einer Ehe immer zwei beteiligt sind und das die beiden mit Sicherheit auch eine tolle Zeit miteinander hatten. Auch Fins Reaktion zeigte mir das man sie nicht in eine Schublade stecken sollte, denn so wie Fin noch immer an ihr hängt zeigt das auch sie ein besonderer Mensch war. So war es dann auch, man lernte sie von einer ganz anderen Seite kennen und ich war heilfroh das es auch für sie, letztendlich ein gutes Ende gegeben hat. Alles andere hätte für mich nicht gepasst.
Eine wunderschöne Liebesgeschichte die, die Gefühle Achterbahn fahren lässt und bei der wieder einmal ein ernstes Thema eingeflochten ist, das aufrüttelt und zeigt wie wichtig es ist das man in bestimmten Situationen über seinen Schatten springt und einfach handelt.
Die Mischung des Buches war grandios und ich konnte mich nicht mehr von dem Buch trennen. Die Charaktere kamen allesamt authentisch rüber und dadurch das sie alle ihre Ecken und Kanten hatten konnte man sich gut in sie rein versetzen, aber auch nachvollziehen und mit ihnen fühlen. Besonders einfühlsam wird auch die verletzten und misshandelten Tiere eingegangen und ganz toll fand ich wie die beiden das Vertrauen von dem Vierbeiner Faye erlangten, aber auch das diese ihnen und mir ein ganz besonderes Erlebnis schenkten. Ich möchte nicht zu viel dazu schreiben, nur soviel, für mich war dieser Moment einzigartig und es fühlte sich an als würde ich ihn gemeinsam mit den dreien erleben. Ich hatte am Schluss tränen in den Augen, den es war einfach nur ein wunderschönes Erlebnis. Aber, das war noch lange nicht alles, zum Ende hin hatte man das Gefühl in einen Krimi verwickelt zu werden. Es wurde noch spannender, noch fesselnder und ich bibberte mit Fin und Amber. Würde es ihnen gelingen die Tiere zu retten, würde es für sie ein persönliches Happy End geben – man weiß es wirklich bis zum Schluss nicht und das Ende war dann einfach umwerfend. Es gab noch ein paar unerwartete Überraschungen und ganz besonders toll fand ich das die Geschichte ein überaus zufriedenstellendes Ende für mich hatte, keiner vergessen wurde und das Buch einfach einen würdigen Abschluss bekommen hat.
Für mich war „Der Zauber von Somerset“ eine wunderschöne, nachvollziehbare Geschichte, die mich nicht nur wunderbar unterhalten hat, sondern auch nachhaltig beschäftigt. Pippa Watson hat sich dieses Mal selbst übertroffen und ihr neues Buch ist für mich ein JAHRESHIGHLIGHT. Eines der Bücher dem man gerne mehr wie fünf Sterne geben würde und das ich uneingeschränkt weiterempfehle.