Cover-Bild White Bird - Wie ein Vogel
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14,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Hanser, Carl
  • Genre: Kinder & Jugend / Kinderbücher
  • Ersterscheinung: 20.02.2023
  • ISBN: 9783446276819
  • Empfohlenes Alter: ab 11 Jahren
R.J. Palacio

White Bird - Wie ein Vogel

Ab 11. April 2024 im Kino!
André Mumot (Übersetzer)

Die Geschichte einer wunderbaren Rettung – nach "Wunder" endlich ein neuer Roman der Bestseller-Autorin R.J. Palacio. Ab 11. April 2024 im Kino!

Sara verlebt eine glückliche Kindheit im Frankreich der 30er-Jahre – bis die Nazis ihr Land besetzen. Eines kalten Tages im April 1943 muss das jüdische Mädchen vor den heranrückenden deutschen Soldaten fliehen und wird dabei von ihren Eltern getrennt. Ihr Mitschüler Julien, den Sara bisher stets wegen seiner Behinderung gehänselt hat, findet sie. Allen Gefahren zum Trotz, verstecken er und seine Familie Sara viele Monate lang. Doch die Handlanger der deutschen Besatzer kommen ihnen auf die Spur ... Eindrucksvoll erzählt R.J. Palacio eine Geschichte von Krieg und Liebe, vor allem aber von der Kraft der Menschlichkeit in düsteren Zeiten.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.03.2023

Menschlichkeit in dunklen Zeiten

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Im April 1943 endet Saras geborgene und glückliche Kindheit abrupt. Die Nazis besetzen Teile von Frankreich und verschleppen die jüdischen Schüler mitten aus dem Unterricht. Sara gelingt es, zu fliehen.
Julien, ...

Im April 1943 endet Saras geborgene und glückliche Kindheit abrupt. Die Nazis besetzen Teile von Frankreich und verschleppen die jüdischen Schüler mitten aus dem Unterricht. Sara gelingt es, zu fliehen.
Julien, ein durch eine Polioerkrankung körperlich behinderter Mitschüler, dem Sara bisher keine Beachtung geschenkt und ihn gemieden hatte, findet sie und bringt sie zu seiner Familie, die sie monatelang versteckt. Zwischen Julien und Sara entwickelt sich eine tiefe Freundschaft. Wenn da nicht ein älterer Schüler wäre, der mit den Nazis kollaboriert und ihnen auf die Spur kommt.
Dieser mitreißende Roman wird aus der Sicht der jungen Sara erzählt. Die Handlung ist voller Dramatik, zeigt aber auch, dass Menschlichkeit und Zuwendung auch in dunkelsten Zeiten möglich ist und Kraft schenkt, die schlimmsten Ereignisse zu überstehen.
Sehr positiv fand ich die Bilder/Zeichnungen, die jedem Kapitel voran gingen und einen kleinen Einblick auf das folgende Geschehen gaben.
Durch den leichten und flüssigen Schreibstil der Autorin flogen die Seiten nur so dahin.
Mein Fazit:
Diesen fesselnden und bewegenden Roman kann ich jedem ans Herz legen. 4 Sterne und eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 04.04.2023

Mut in dunklen Zeiten

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"White Bird" von R.J. Palacio erzählt die fiktive Geschichte des jüdischen Mädchens Sara, das in Frankreich in den 30er und frühen 40er Jahren ein behütetes und glückliches Leben führt. In der Schule wurde ...

"White Bird" von R.J. Palacio erzählt die fiktive Geschichte des jüdischen Mädchens Sara, das in Frankreich in den 30er und frühen 40er Jahren ein behütetes und glückliches Leben führt. In der Schule wurde sie neben Julien gesetzt, der aufgrund einer Behinderung seit einer Polioerkrankung von seinen Mitschülern gehänselt wird, und auch Sara behandelt ihn mit Geringschätzung. 1943 muss Sara bei einer Razzia vor den deutschen Soldaten fliehen. Sie wird von Julien gerettet und von seiner Familie über Monate versteckt.

Julien, der Held des Buches, wirkt zwar schwach und unscheinbar, ist jedoch wesentlich stärker als vermutet, mutig und selbstlos. Sara, verwöhnt und ichbezogen, wächst während ihrer Zeit im Versteck charakterlich durch den Kontakt mit Julien. Diese Entwicklung wird sehr eindrücklich beschrieben und hat mir sehr gut gefallen, weil sie zeigt, wie wichtig es ist, hinter Äußerlichkeiten zu blicken, Gerüchte zu hinterfragen und über den eigenen Tellerrand hinauszublicken.

Das Buch vermittelt somit einige wichtige Botschaften an die jungen Leser*innen. Es zeigt auf, dass es auf die Taten jedes Einzelnen ankommt, um gegen das Böse zu kämpfen und Frieden, Freiheit und Menschlichkeit zu sichern. Es macht Mut, weil wir jeden Tag von Neuem die Möglichkeit haben, unsere Fehler zu erkennen, daraus zu lernen und unser Verhalten zu ändern. Und es lehrt uns, dass wir uns als Mitläufer schuldig machen, ob im Kleinen, wie beim Mobbing, oder während des Naziregimes. Das Buch ist somit ein wichtiger Aufruf zur Zivilcourage und zur Selbstreflexion.

Dennoch konnte mich das Buch nicht komplett überzeugen, da ich die Geschichte als zu glatt und in ihrer Intention zu durchschaubar empfand, um wirklich darin eintauchen zu können. Meines Erachtens lässt der Grundton des Romans deutlich erkennen, dass das Buch von einer amerikanischen Autorin geschrieben wurde. Der von Anfang an sehr lockere Umgangston zwischen Juliens Eltern und Sara entspricht für mich nicht den europäischen/französischen Gepflogenheiten der damaligen Zeit und wirkt nicht authentisch. Zudem habe ich insbesondere bei der Rahmenhandlung den Eindruck, dass sich das Buch an eine jugendliche Leserschaft richtet, die relativ wenig über das 3. Reich weiß. In Deutschland wird glücklicherweise dieses wichtige Thema sehr gründlich und ausführlich in den Schulen behandelt, so dass hier viel Hintergrundwissen vorhanden sein sollte. Der direkte Bezug im Epilog zwischen den unvorstellbar schrecklichen Geschehnissen im 3. Reich und aktuellen Ereignissen und Entwicklungen ist für mein Empfinden sehr pauschal und durchaus fragwürdig.

Fazit: Ein empfehlenswertes Jugenbuch, das wichtige Botschaften vermittelt, erzählerisch jedoch etwas hinter meinen Erwartungen zurückbleibt.

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