Ein Familiengeheimnis, das es in sich hat
Mit „Das Geheimnis des Orangengartens“ kreiert Reena Browne ein einfühlsames Portrait zweier Familien und zweier Frauen, die über die Zeiten hinweg verbunden sind.
Aus zwei Perspektiven erzählt, tauchen ...
Mit „Das Geheimnis des Orangengartens“ kreiert Reena Browne ein einfühlsames Portrait zweier Familien und zweier Frauen, die über die Zeiten hinweg verbunden sind.
Aus zwei Perspektiven erzählt, tauchen wir in die Familiengeschichte von Emilia Witt ein. Ende des 19. Jahrhunderts wurde die junge Frau von ihrem Vater in eine lieblose Ehe mit dem Schmuckhersteller und Spieler Karl Witt gezwungen. Als Karls Spielsucht droht, ihre Existenz zu zerstören, bietet ihr der Gläubiger Emanuel von Rufin einen Ausweg an – doch dessen Folgen konnte keiner erahnen…
In der Gegenwart begegnen wir der Protagonistin Leandra, die als Übersetzerin einen Auftrag der exklusiven Schmuckmanufaktur Rufin ergattern kann. Zwar wundert sie sich darüber, dass sie zum Arbeiten in das Anwesen der Familie ziehen soll, wird jedoch durch den schönen Garten und die vertraut wirkende Orangerie des Anwesens besänftigt. Allzu bald sieht sich Leandra mit seltsamen Geschehnissen in der Villa konfrontiert – und kommt ihrer eigenen Vergangenheit auf die Spur.
Dank des flüssigen Schreibstils von Reena Browne und den tollen Ortsbeschreibungen konnte ich schnell in die Handlung eintauchen. Die Wechsel zwischen den Kapiteln, genauer gesagt zwischen Emilias und Leandras Sicht, waren angenehm gestaltet. Ich konnte den Roman kaum aus der Hand legen, da ich immer wissen wollte, wie es bei der jeweils anderen Protagonistin weiterging.
Mit Emilia konnte ich etwas besser mitfühlen als mit Leandra. Durch ihr Umfeld und ihre Zeit kleingehalten, möchte Emilia dennoch um ihr Glück kämpfen und beweist eine subtile Stärke. Leandra hingegen konnte in meinen Augen leider weniger Entwicklung vorweisen. Sie wirkt zeitweise sehr unsicher und ich hätte mir gewünscht, dass sie aus sich heraus mehr Stärke findet. Dennoch konnte ich mit beiden Protagonistinnen mitfiebern!
„Das Geheimnis des Orangengartens“ hat mich gut unterhalten und vor allem das Familiengeheimnis konnte für den ein oder anderen, kleinen Nervenkitzel sorgen. Einige Aspekte des Romans hätte ich gar nicht gebraucht, da die Handlung für mich auch so abgeschlossen war. Dafür hätten etwas mehr Seiten das Ende noch runder gestaltet. Dennoch eine klare Leseempfehlung!